Der schönste Weg auf die Hornisgrinde führt von Vollmers Mühle über den aussichtsreichen Hohfelsen mit seinem weithin sichtbaren Gipfelkreuz. Der Wanderer passiert hierbei mehrere (!) Schnapsbrunnen.
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Vollmers Mühle
Hilsenhof 1
77889 Seebach-Grimmerswald
www.vollmersmuehle.de
14 Ein fast alpines Haus
Seebach: Darmstädter Hütte
Ein wenig fühlt man sich hier, als sei man in den Alpen, zumal die Darmstädter Hütte einen ähnlichen Namen trägt wie normalerweise dort die Berghäuser. Es ist die einzige Möglichkeit, mitten im Nationalpark fernab des Trubels der Schwarzwaldhochstraße zu übernachten. Die Hütte, die am Rand des Westwegs liegt, ist nur zu Fuß erreichbar, der nächste Parkplatz ist zwei Kilometer entfernt. An milden Tagen gibt es nichts Schöneres, als auf der Terrasse zu sitzen und bei einem Wein oder Bier in die Sonne zu blinzeln. Auch die Höhe von 1.030 Metern mutet fast alpin an und so wird es abends schnell kühl. Doch im Gastraum ist es ebenfalls gemütlich, ja urig. Die Speisekarte ist klein, selbst das hat die Nordschwarzwald- mit einer Alpenhütte gemeinsam. Das klassische Bergsteigeressen (Spaghetti bolognese) darf natürlich nicht fehlen, aber auch Typisches aus der Region (Maultaschen mit Kartoffelsalat) bietet die Küche an.
Egal ob man auf dem Westweg unterwegs ist oder nur kleine Spaziergänge unternehmen will: Das Haus liegt ideal. Einer der schönsten Karseen, der Wildsee, ist in einer halben Stunde zu Fuß erreichbar, eine Stunde entfernt liegt das Herz des Nationalparks, das Besucherzentrum am Ruhestein. Beliebte Ziele wie Schliffkopf, Mummelsee und Hornisgrinde sind in weniger als einem halben Tag zu erwandern. Im Winter ist die Hütte ebenfalls ein beliebter Treffpunkt. Ein Skilift ist in unmittelbarer Nähe, 20 Kilometer Loipen sind bei günstigen Verhältnissen gespurt. Abends, wenn es still wird, kann das geschulte Ohr die Rufe der Auerhähne hören. Nicht nur das: Am Rande der Grindenhochfläche lauscht man Fröschen, Kröten und Vögeln. Auch ein spätabendlicher Spaziergang rund um die Hütte lohnt bei sternenklarem Firmament. »Lichtverschmutzung« gibt es nahe dem Himmel und fernab größerer Orte keine.
Wer im Spätherbst oder Winter Sonne genießen möchte, wandert den Westweg vom Mummelsee über die Darmstädter Hütte bis zum Ruhestein. Ab dem späten Vormittag ist hier »Lichttanken« angesagt!
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Darmstädter Hütte
Schwarzwaldhochstraße 5
77889 Seebach
07842 2247
www.darmstaedter-huette.de
15 Gelehrtengrab mit Traumblick
Seebach: Julius Euting und der Wildsee
Julius Euting (1839 bis 1913) war Orientalist, Bibliothekar und Forschungsreisender. In seiner Freizeit wanderte er gerne, bevorzugt in der Gegend des Ruhesteins im heutigen Nationalpark. Er erhielt deshalb den Namen »Ruhesteinvater«. In den Vogesen begründete er einen Wanderverein und war im Vogesenclub für die Erschließung von Wanderwegen aktiv. Im Jahr 1901 wurde der Gelehrte, der 16 Sprachen beherrschte, Vorsitzender des Verbands Deutscher Touristenvereine. Der begabte Maler fertigte Tausende Skizzen, Aquarelle und auch erste Wanderkarten und -führer an. Der leutselige Euting war zu Lebzeiten eine Berühmtheit und verfügte, oberhalb des Wildsees am Seekopf (1.055 Meter) bestattet zu werden. Das Urnengrab nebst Gedenksteinen und Ruhebänken kann heute noch besucht werden, es findet sich einige Meter abseits des Westwegs etwas erhöht und ist leicht erreichbar. An seinem Geburtstag, dem 11. Juli, wird dort gemäß Eutings Testament arabischer Mokka ausgeschenkt.
Von hier aus bietet sich ein großartiger Tiefblick die steile 120 Meter hohe Karwand hinab zum Wildsee. Doch nicht nur das dunkle, fast runde »Auge« des Sees beeindruckt, sondern auch die weite Sicht über die Höhenzüge mit ihren schier endlosen Wäldern, die kaum unterbrochen werden von Siedlungen oder Dörfern – hier erscheint der Nordschwarzwald besonders urwüchsig. Wer gut zu Fuß ist und entsprechendes Schuhwerk trägt, kann auf einem schmalen, ja alpin anmutenden Pfad zum Wildsee absteigen, vorbei an knorrigen, uralten Bäumen, darunter die besonders markante »Großvatertanne«. Das Gebiet um den Wildsee, seit 1911 Bannwald, ist das älteste Naturwaldreservat Baden-Württembergs. Dass der Wildsee heute Nationalpark ist, dürfte den Ruhesteinvater freuen, galt er doch als Vorkämpfer für den »sanften Tourismus«.
Das Eutinggrab erreicht man in einer leichten Wanderung vom Ruhestein oder von der Darmstädter Hütte. Man folgt der roten Raute der Westweg-Markierung. Abstieg zum See nur für Geübte in Bergschuhen!
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Eutinggrab und Wildseeblick
Startpunkt: Darmstädter Hütte
Schwarzwaldhochstraße 5
77889 Seebach
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