Julia Rothenburg - hell/dunkel

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Auf einmal sitzt er auf dem Sofa, in einer Rauchwolke, wie eine Fata Morgana. Valerie hat nicht mit ihm gerechnet, aber er ist es: Robert. Er dreiundzwanzig, sie neunzehn, sie hell, er dunkel – keiner hat sie je für Geschwister gehalten. Halbgeschwister, daher vielleicht. Mit der Rückkehr der Krankheit ihrer Mutter ist auch er zurückgekehrt, und er verspricht zu bleiben. Gemeinsam stehen Robert und Valerie nun vor Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt: Wie umgehen mit einem Abschied? Valerie und Robert suchen Halt aneinander. Sie hoffen darauf, dass, indem sie die Distanz zueinander verringern, sie auch sich selbst und dem unfassbaren Geschehen um sich herum näherkommen. Doch die Nähe zwischen ihnen hat viele Gesichter: zart und schmerzlich, wild und tröstlich – und nicht zuletzt: gefährlich.
Direkt, ungezähmt, aufrichtig und berührend schreibt Julia Rothenburg über den Abschied von einem nahen Menschen. Sie zeigt die Trauer als ein zutiefst widersprüchliches, durch und durch lebendiges Gefühl und verleiht den Innenwelten ihrer Figuren, die sich über ein tragisches Ereignis wieder näherkommen – zu nah –, eine entwaffnende Intensität. Julia Rothenburgs literarisches Talent ist beachtlich, ihre Empathie und ihr Gespür für Zwischentöne, ihre scharfgestochene Sprache machen «hell/dunkel» zu einer besonderen Leseerfahrung von einer betörenden Kraft, die von Seite zu Seite trägt.

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Wieder ist da nur Schweigen, irgendwann seufzt die Mutter.

Also erzähl doch mal, Robert. Wie läuft es bei dir? In den letzten Zügen? Gibt es schon Aussichten auf eine Arbeitsstelle?

Man weiß es noch nicht, sagt Robert.

Aber du willst in Marburg bleiben?, fragt Valerie. Wie merkwürdig, dass sie nicht einmal das mehr über ihn weiß.

Robert schaut nicht zu ihr, sondern auf den Bettrahmen, ein Eisengestell, wie immer im Krankenhaus, darunter bloß der weiße Boden.

Weiß ich ehrlich gesagt auch noch nicht, sagt er. Ganz schön klein auf Dauer.

Das war von Anfang an klar, sagt die Mutter, dass das nicht auf Dauer ist. So eine kleine Stadt, das ist nichts für dich.

Vielleicht. Robert zuckt mit den Schultern.

Die Tür geht auf und eine Frau schlurft herein, die Haare sind blond und hochtoupiert.

Oh, hallo, sagt sie.

Meine Kinder, sagt die Mutter. Valerie, Robert.

Hallo, sagt Robert.

Valerie zwingt sich zu einem Lächeln.

Ach wie schön, sagt die andere. Sie hat Schweineaugen, die hin- und herflitzen. Bei Robert bleibt ihr Blick lange, huscht nur zwischendurch kurz zu Valerie.

Du bist der Ältere, was, sagt sie.

Ja, sagt Robert.

Na, das sieht man.

Sie lacht. Die Mutter lacht auch, das Bett wackelt. Valerie weiß nicht, was es da zu lachen gibt.

Aber ähnlich sehen die beiden sich ja auch sowieso nicht, sagt die Mutter dann. Die Valerie und der Robert, haben schon immer alle gesagt, niemals würde man denken, dass das Geschwister sind. Halbgeschwister. Daher wahrscheinlich.

Valerie schaut zu Robert und verdreht die Augen.

Ja, die eine so hell, der andere so dunkel, das ist was, sagt die Frau, stapft zum Bett.

Was machen sie denn jetzt alles für Untersuchungen, Mama, fragt Valerie, während hinter ihnen der Kleiderschrank rumst, dann das Bett quietscht.

Hui, heut ist es vielleicht frisch, sagt die Blondtoupierte hinter ihnen. Ein Scheißwetter ist das.

Die Mutter sieht schon wieder ganz verkniffen aus.

Ich weiß es doch auch nicht, Valerie, wenn die Ärzte mal etwas sagen. Aber zwei Infusionen hatte ich schon, nachher kommt Dr. Brink. Dann wird man sehen.

Okay, sagt Valerie. Gut zu wissen.

Gut, sagt Robert.

Sie schweigen.

Ich glaub, wir gehen dann mal, sagt Robert und reibt sich mit den Händen auf den Knien herum. Ist es okay, wenn ich später wiederkomme mit den Sachen?

Nein, jetzt lass schon, Robert, sagt die Mutter, ein halbes Lächeln im Gesicht. Jetzt ist es auch egal. Bring sie morgen, das reicht.

Stört es Sie, wenn ich den Fernseher anmache?, fragt die Frau von drüben.

Nein, nein, sagt die Mutter, das Gesicht wie eine Eisskulptur.

Valerie schaut zu Robert und verdreht noch einmal die Augen. Einen Moment lang sieht es so aus, als würde er ihr zuzwinkern.

4

Sie sitzen im Imbisshäuschen und warten. Valerie hat das Kinn auf den Händen aufgestützt wie ein kleines Kind. Robert findet aber, dass sie nie älter gewirkt hat. Den ganzen Weg über hat sie nicht geredet, sondern nur in den Wind geblinzelt.

Der Imbissbesitzer, ein dicker Türke, kommt herüber und stellt ihnen die Pommes hin.

Danke, sagt Valerie, lächelt schmal. Sie hat denselben Mund wie die Mutter, aber bei ihr sieht er anders aus. Vielleicht hat die Mutter früher genauso ausgesehen. Vielleicht saß auch sie einmal in so einem Imbiss, vielleicht zusammen mit Roberts Vater, wer weiß das schon.

Ihm fällt auf, dass er sich seine Eltern überhaupt nicht mehr zusammen vorstellen kann. Wie lang ist es überhaupt her, dass er sie in einem Raum gesehen hat?

Dass sie überhaupt jemals in einem Raum gewesen sein sollen, kommt ihm schon vor, als hätte er sich das ausgedacht. Als träumte man zwei Fantasiehelden zusammen. Superman und Spiderman. Immerhin einmal müssen seine Eltern wohl zusammen gewesen sein, das ist bewiesen.

Aber doch, er erinnert sich jetzt auch zumindest an dieses eine Essen im Restaurant. Valerie war schon den ganzen Abend hibbelig gewesen, weil sie zu einem von Marcos Auftritten mitkommen durfte. Auftritte, so nannte Marco das. Robert fand es peinlich, ihm dabei zuzusehen, wie er in irgendwelchen überteuerten Restaurants Akkordeon spielte, dabei den lustigen Italiener mimte. Marco schenkte Valerie und der Mutter eine Blume, zwinkerte so komisch dazu, als wäre das alles ganz normal. Das war, bevor die Mutter und er sich endgültig verkrachten. Und das war das einzige Mal, dass sie zu dritt bei so einem bescheuerten Auftritt waren. Also saßen sie da an einem dieser gedeckten Tische mit allem Drum und Dran, sogar einem hässlichen kleinen Sträußchen in der Mitte auf der Tischdecke, und Robert aß eine Tomatensuppe, weil er sich nicht traute, etwas anderes zu bestellen, alles viel zu teuer. In solche Restaurants ging man einfach nicht, das wusste er auch schon mit elf oder zwölf. Valerie hatte glasige Augen, der Kellner brachte ihr einen Lolli.

Robert kann sich, wenn er an seinen Vater denkt, nur an solche Restaurants erinnern. Vielleicht, weil ihre Treffen immer so stattfanden. Marco spielte, und Robert saß an der Seite, geduldet von den Kellnern, nur ein kleiner Junge, ach, gebt dem Knirps doch mal ’ne Cola.

Woher weiß man eigentlich, fragt sich Robert, dass diejenigen, die behaupten, deine Eltern zu sein, das auch wirklich sind? Müsste man das nicht irgendwie spüren? Ein Wissen ganz tief drinnen? Stattdessen kann er sich seinen Vater ja kaum vorstellen, das Bild erscheint nur ganz langsam, und am leichtesten fallen ihm dabei immer die behaarten Unterarme. Unterarme, das ist es also, was am Ende bleibt. Von seiner Mutter hat er wenigstens Valerie, lauter Erinnerungen, lange her zwar, alle schon löchrig geworden durch die Zeit, aber eine Kindheit immerhin, etwas, das sich zusammensetzen lässt.

Warum guckst du so komisch?, fragt Valerie.

Der dicke Imbissbesitzer steht noch immer da. Lasst es euch schmecken, sagt er und schaut einen Moment zu lang zu Valerie. Valerie streicht ihr Haar nach hinten, sticht in ihre Pommes, ohne zurückzuschauen. Valerie kaut, schluckt. Robert vergisst fast seine eigenen Pommes.

Danke, dass wir zusammen hingehen konnten, sagt sie. Ich finde es alleine immer unheimlich.

Robert nickt. Die Pommes sind heiß, er schiebt sie im Mund herum. Valerie knabbert am fettigen Rand.

Was hattest du für einen Eindruck?, fragt er.

Die Frage ist blöd, das weiß er selbst, aber Valerie guckt noch immer so, als wäre sie gar nicht da. Ständig wandert ihr Blick umher.

Ich weiß nicht, sagt sie. Okay? Wie immer.

Sie ist richtig dünn geworden, sagt Robert.

Valerie nickt. Stimmt. Aber sie war auch vorher schon dünn. Nicht so wie ich.

Du bist nicht dick, sagt Robert. Doch überhaupt nicht.

Valerie lächelt, ein ehrliches Lächeln, kurz huscht ihr Blick zu ihm.

Weiß ich ja.

Sie schweigen wieder, kauen. Der Imbissbesitzer schnippelt am Dönerspieß herum und summt dabei. Robert glaubt, dass er andauernd herüberschielt.

Guck mal. Valerie zeigt nach draußen. Hinten haben sich die Wolken auseinandergeschoben, lila ist darunter der Himmel, davor die Bahngleise. Es sieht aus wie eine Berlin-Postkarte vom Touristenstand.

Kitschig, sagt Robert.

Aber schön, sagt Valerie.

Wenn du meinst.

Stell dir vor, sagt Valerie und wirkt auf einmal doch wie ein Kind. Sie rutscht sogar auf dem Stuhl herum. Stell dir vor, alles würde auf einmal wegbrechen, einfach zusammenbröckeln außerhalb dieses Fensters. Ich seh das so richtig vor mir. Wie in einem Film, man sieht uns hier sitzen in diesem Imbiss, und genau da, wo das Gebäude endet, bricht der Asphalt weg, einfach nach unten, als wäre die Straße ein Wasserfall.

Du bist ein bisschen unheimlich, Valle.

Nee, im Ernst, stell dir das mal vor.

Sie hat sich vorgebeugt. Ihre Haare hängen schon fast in den Pommes.

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