Julia Malik - Brauch Blau

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"Brauch Blau" ist ein Roman über Mutterinstinkt, weibliche Lust, Versagensängste und Selbstbehauptung, wütend und abgründig, ironisch und leidenschaftlich, radikal und zärtlich. In schnell pulsierenden Sätzen, mit einer starken Sprache und einem zerreißend zarten Blick auf ihre Figuren erzählt Julia Malik von einer Frau, die sich wehrt.
Sie erwacht auf einem Hotelbett, sie ist unbekleidet. Ihre Erinnerungen sind im Nebel, dringen nur splitterhaft zu ihr durch. Eine Erkenntnis fl utet wie eine heiße Welle ihr Bewusstsein: Sie hat zwei kleine Kinder! Wieso ist sie allein? Eines steht fest: Sie muss sie fi nden, und zwar schnell. Eine atemlose Suche beginnt. Sie rennt. Sie muss ihr Leben in den Griff und endlich diese Hauptrolle in der Oper bekommen. Alles steht auf dem Spiel: das Wohlergehen ihrer Kinder und ihr eigenes Selbstverständnis als Karrierefrau und Mutter, die verzweifelt versucht, sich gegen die Selbstaufopferung zur Wehr zu setzen, die ihr der Alltag als Alleinerziehende abverlangt. Sie hat es endgültig satt, allen immer nur zu gefallen. In Brauch Blau sieht eine Mutter rot. Es ist die Geschichte einer Frau, die kämpft: gegen ihre gesellschaftliche Rolle, die ihr den Atem abschnürt, gegen den Vater ihrer Kinder, der sie nicht nur verlassen hat, sondern der ihre Grenzen übertritt, gegen die Fremdbestimmtheit und nicht zuletzt gegen sich selbst.

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»Vielleicht geht es gut, denkt sie, vielleicht habe ich Glück und kann alles zusammen haben, Arbeit und Kinder. Alles zusammen, außer der Liebe natürlich.«

Sie erwacht auf einem Hotelbett, ihre Erinnerungen sind im Nebel, dringen nur splitterhaft zu ihr durch. Eine Erkenntnis flutet wie eine heiße Welle ihr Bewusstsein: Sie hat zwei kleine Kinder! Wieso ist sie allein? Eines steht fest: Sie muss sie finden, und zwar schnell. Eine atemlose Suche beginnt. Sie rennt. Und sie muss ihr Leben in den Griff und endlich diese Hauptrolle in der Oper bekommen. Alles steht auf dem Spiel: das Wohlergehen ihrer Kinder und ihr eigenes Selbstverständnis als Karrierefrau und Mutter, die verzweifelt versucht, sich gegen die Selbstaufopferung zur Wehr zu setzen, die ihr der Alltag als Alleinerziehende abverlangt. Sie hat es endgültig satt, allen immer nur zu gefallen.

In »Brauch Blau« sieht eine Mutter rot. Es ist die Geschichte einer Frau, die kämpft: gegen ihre gesellschaftliche Rolle, die ihr den Atem abschnürt, gegen den Vater ihrer Kinder, der sie nicht nur verlassen hat, sondern der ihre Grenzen übertritt, gegen die Fremdbestimmtheit und nicht zuletzt gegen sich selbst.

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Sie ist noch auf der anderen Seite, als sie die Bewegung ihres Atems spürt. Gleitet über die Schwelle, hinüber zum Licht, öffnet die Augen. Alles ist schwer, teuer und klebrig. Ihr Blick hängt fest zwischen Sesseln und Quasten. Wo ist sie hier? Das ist ein Hotelzimmer. Sie ist ganz neu. Die Vorhänge sind aufgezogen, schwere Seide an den Seiten. Dazwischen flattern weiße Gespenster. Kalte Luft wabert. Wie spät ist es, was macht sie hier? Nirgendwo ein Hinweis, nur unbestimmbare Ewigkeit im Außen.

Sie friert, so nackt auf dem Bett. Die Arme hinter dem Kopf, sie kann sich nicht bewegen. Verdreht ragt ihr Becken in die Luft, tief darunter liegt die Taille. Ihre Haut, frisch gewaschen auf dem weißen Laken. Sie hat diesen Körper noch nie gesehen. Der Bauch eine Rundung. Dann wölbt sich das Schambein unter dunklen Haaren. Da, wo sie hinschaut, spürt sie sich. Innen drin zieht es. Wärme. Ihre Hände möchten die Brüste greifen, wollen sie drücken, die Nippel zwischen den Fingern reiben. Sie ist doch diese Frau. Aber sie kann die Hände nicht bewegen.

Um das Bett Papiertüten und Klamotten. Stimmt, ihr wurde an der Rezeption eine Tüte in die Hand gedrückt, vielleicht eine Verwechslung, aber das war ihr egal, sie ist auch nicht sie selbst gewesen, also ist sie damit losgezogen. In der Abendsonne ist sie aus dem Hotel getreten, mit federbesetzten hohen Sandalen, daran erinnert sie sich. Ein langer weißer Pelz. Unten wehte der Fetzen des Kleides heraus. Das riesige Tor mit den sechs Säulen. Vier Pferde sahen von oben auf sie herab. Davor der große Platz. Sie hat kein Taxi genommen. Sie ist vom Hotel weggegangen, das Tor mit seinem Grün dahinter im Rücken, immer geradeaus. Und dann? Sie kann sich nicht erinnern. Wohin ist sie gegangen?

Stimmt, sie ist in der Oper gewesen.

Sie hat dieses Zimmer noch nie gesehen. Eine so trockene Leere stockt in ihrem Gehirn, dass sie darin stecken bleibt. Sie späht noch einmal im Kreis. Auf dem Nachttisch ein abgestandenes Wasser, dessen Kohlensäure entwichen ist. Sie hasst lauwarmes Wasser.

Ihr Gehirn klappt kurz auf und wirft das Bild einer Kinderhand aus. Eine sehr kleine Hand, sie hat noch keine Konturen, keine Knochen, ist ganz Weichheit. Tränen rinnen aus ihren Augen, brennen heiß über die Schläfe direkt in ihr Ohr. Neue Bilder strömen in sie. Die kleinen Hände fassen ihr ins Gesicht, riechen nach Milch und Seife. Sie klammern sich an ihren Hals. Zwei Hände, die sich an ihr halten. Ein kleiner Körper. Sie drückt das weiche Bündel an sich. Jetzt sieht sie die Augen. Sie schauen sie so unverwandt an, als wären es ihre eigenen. Sie vertrauen ihr. Sie legen sich ganz in sie hinein, in ihre Hände. Wer ist dieses Kind?

Sie hört sich singen. Leise und zart. Sie singt zwischen diesem Wesen, das sich an ihr festhält, und sich. Das Lied ist unsere Nabelschnur, die immer da ist, denkt sie. Das Kind hört ernst zu. Sie würde es immer beschützen. Es ist ihr Kind.

Sie erinnert sich. Wie aufgeregt sie war, sie hatte sich durch dieses Kind auch selbst gerettet. Sie hatte plötzlich eine wichtige Aufgabe, sie glaubte, jetzt alles hinzukriegen, besser zu werden, erwachsener, ein besserer Mensch.

Das dachte sie damals jedenfalls. Sie war nach Hause gekommen, die Sonne schien, und Herbert ging los, um Windeln zu kaufen. Jetzt würde sie alles schaffen. Auch mit ihm. Sie würde sich nicht mehr verlieren, nie wieder, nicht einmal mehr straucheln, denn dieser Schatz war viel kostbarer als alles, was sie zu träumen gewagt hatte, größer als die Welt. Natürlich wichtiger als jede Oper. Jetzt würde sie auch nie wieder unglücklich sein, dachte sie in der Nacht nach der Geburt, als sie dieses kleine Wesen, das sie ununterbrochen anblickte, fest in ihren Armen hielt. In dieser Nacht im Krankenhaus konnte sie nicht schlafen, weil sie wusste, das Wichtigste ist hier passiert.

Die blanken klaren Augen. Wo sind sie jetzt?

Ihr Kopf tut weh. Der Schmerz besteht aus diesem stickigen Zimmer, er ist unendlich. Nur Teppichgeruch. Sie hat das Gefühl zu ersticken, und spürt sich auf die Knie sacken. Ein paar Tränen, ihre letzten Flüssigkeitsreserven, laufen ihr über die Wangen, fallen in den Teppich, werden dort geschluckt für immer.

Wo sind die Augen, die ihr vertrauen?

Sie hört eine kleine, zarte Stimme. Ein helles Mädchen, das sie anlächelt. Sie kennt dieses Lied, das sie singt. Eine unendlich heile Schönheit fließt aus ihm. Die weiche Federhand berührt ihr Gesicht. Das Mädchen meint sie. Das ist doch ihr Kind, oder? Sie liebt es so sehr. Warum ist es nicht bei ihr? Sie kriecht auf dem Teppich. Sie kann nichts mehr sehen, schiebt sich weiter, kriecht, tiefer in den Raum hinein.

»Hallo?«, fragt sie.

Keiner antwortet. Ihre Knie haben keine Haut mehr. Der Teppich schmirgelt ihr die Knochen ab. Sie muss weiter, aber es geht nicht. Ihr Kopf stößt an eine Mauer. Dahinter hört sie Rufen. Da ist wieder diese zarte Mädchenstimme und noch eine andere, eine zweite, eine Kleinkindstimme, und beide rufen sie. Sie erstarrt, sie erinnert sich. Sie hat zwei Kinder, und beide hat sie verloren. Das Mädchen und einen kleinen Jungen mit wütenden Augen. Er versteht nicht, warum sie nicht da ist, wo sie hingehört. Sie verlangen nach ihr. Irgendwo in der Nähe. Sie ist vielleicht ganz nah. Sie kommt sofort zu ihnen. Ihr Kopf, komplett abgeschaltet, weiß nur noch dieses. Sie spürt nichts mehr. Der Kopf knallt gegen die Wand, und mit jedem Schlag werden die Stimmen um sie herum lauter. Alles wird nass. Der Geschmack von Blut. Sie ist glücklich. Die Teppichhölle aufgerissen. Sie wird nicht ersticken.

Dann sieht sie die beiden Gesichter, wie sie sie anstrahlen. Sie haben ihren ganzen Schmuck aus der Schublade genommen und auf den Balkonpflanzen verteilt. »Schau mal, Mama, bei uns ist Weihnachten!«, jubeln sie. Sie wissen genau, dass sie etwas Verbotenes tun, und lächeln umso süßer. »Jetzt hab ich euch endlich, ich lass euch nie wieder los!«, sagt sie, dann wird das Rauschen in ihrem Kopf unterbrochen.

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