Beim Einkauf im Supermarkt steht ein Fünfjähriger vor bunt eingepackten Lollies und sagt: »Mama, die Leute malen Micky Maus auf die Lollie-Tüten, damit die Kinder das schön finden und die lieber haben wollen – auch wenn die Lollies gleich sind, aber teurer«. Die Mutter (stolz): »Ja, genau! Das hast du aber toll gemerkt«. Der Sohn: »Mama, ich finde die aber trotzdem schöner und möchte lieber die haben«.
Kommentar: Das Prinzip verstehen ist ein wichtiger Schritt. Dies muss nicht gleich zur Umsetzung führen, schon gar nicht bei einem Fünfjährigen.
Deci, E. L. & Ryan, R. M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39, 223–237.
Der Artikel ist für eine pädagogische Diskussion zu Grundbedürfnissen grundlegend.
Gutknecht, D. & Höhn, K. (2017). Essen in der Kinderkrippe. Achtsame und konkrete Gestaltungsmöglichkeiten. Herder.
Ein wissenschaftlich fundierter Ratgeber mit zentralen Informationen und Anleitungen zum Essen in der Krippe.
Methfessel, B. (2020). Maslows Bedürfnistheorie und ihre Bedeutung für die Fachdidaktik. Haushalt in Bildung & Forschung, 9(1), 69–86. https://doi.org/10.3224/hibifo.v9i1.05
Differenziertere Kurzfassung von Maslows Bedürfnistheorie mit Bezug zu Essen.
Schneider, W. & Lindenberger, U. (Hrsg.). (2018). Entwicklungspsychologie (8., vollst. neu bearb. Aufl.). Beltz.
Ein anerkanntes Lehrbuch, in dem ein umfassender Überblick über die entwicklungspsychologischen Themen gegeben wird.
26Als Grundlage wurden vorrangig die umfangreiche und systematisierte Zusammenstellung aus Schneider und Lindenberger (2018) sowie online erhältliche und verständliche Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA, 2020a) zur Entwicklung der Kinder genutzt.
27In der Forschung zur »Pränatalen Programmierung« wird untersucht, wie die gesundheitliche Entwicklung der Mutter und die Nährstoffversorgung des Fötus Einfluss auf dessen spätere Erkrankungen haben können (Hahn et al., 2016).
28Aus Unkenntnis nehmen manche pädagogischen Fach- und Hilfskräfte an, dass dem Kind das Essen nicht schmeckt, und meinen, es nachwürzen oder nachzuckern zu müssen. In Einzelfällen kommt es auch zu gewaltsamen Fütterversuchen. Abgesehen davon, dass Nachwürzen eher schädlich als sinnvoll und Gewalt verboten ist, gilt es vor allem, die Entwicklung des Kindes ausreichend zu beachten.
29Nach Gutknecht wird unter Handling »die grundsätzliche Fähigkeit von Fachpersonen verstanden, die Bewegungsvollzüge und die Bewegungsumgebung von Kindern zu analysieren und auf dieser Grundlage Bewegungs- und Berührungsantworten im Sinne eines professionellen Antwortverhaltens zu gestalten« (2016, S. 45; s. auch Gutknecht, 2015a).Auch die Positionen sind von Bedeutung: Wie sitzt das Kind bei der Mahlzeit und wie ist die Fachkraft beim Füttern/Essen Anreichen positioniert? Wie werden Transfers von einer Position in eine andere gestaltet? (Gutknecht et al., 2018a, 2018b). Die Berührungs- und Bewegungsantwort der Fachkräfte beim Füttern/Essen Anreichen soll dabei die Bewegungsmöglichkeiten des Kindes unterstützen und erweitern (ebd.).
30Grunert weist darauf hin, dass die Regulierung von Emotionen durch Essverhalten zunächst kein pathologisches Phänomen und daher nicht sofort der klinischen Psychologie zuzuordnen ist. Es handelt sich vielmehr um einen »normalen« Teil des Essverhaltens (Grunert, 1993, S. 2 ff.), der in der Forschung bedauerlicherweise zu wenig Beachtung findet (Methfessel, 2020; Methfessel et al., 2020).
31Dazu sollten pädagogische Fachkräfte ihre eigenen Emotionen sowie ihre erlernten bzw. bevorzugten Emotionsregulationen kennen und reflektieren können. Dieses Kennenlernen und die Reflexion der eigenen Emotionsregulation sollte ein Teil der Aus- und Fortbildung pädagogischer Fachkräfte sowie einer KiTa-Kultur sein (
Kap. 7.5).
32Diesen Geschmack »bitter« nehmen Kinder – wie alle Geschmäcke – weitaus stärker wahr als Erwachsene.
33Allzu oft wird auch – unseres Erachtens sprachlich inkorrekt – zwischen »physiologischen« und »psychologischen« Bedürfnissen unterschieden. Damit wären aber Bedürfnisse der jeweiligen Wissenschaft bezeichnet, falls man der Psychologie und der Physiologie Bedürfnisse unterstellen würde.
34Vgl. ausführlicher auch Ryan und Deci (2017, 2019); zur Diskussion vgl. Krapp (2005).
35Wenn im Folgenden von Bedürfnissen gesprochen wird, dann sind immer Grundbedürfnisse gemäß den angegebenen Kriterien gemeint, d. h., sie sind universell gültig.
36Zur Diskussion vgl. Methfessel (2020).
37Da diese Bedürfnisse vor allem Ausdruck eines aktuellen Mangels sind, der zeitweilig behoben werden kann, nennt Maslow sie auch Defizitbedürfnisse (2018, S. 88 ff.).
38Diese Hierarchisierung wird häufig in Form einer Pyramide angeordnet, was verfälschend ist. Richtiger wären Visualisierungen, die auf Entwicklungsphasen bezogen würden.
39Maslow geht nicht von einer hundertprozentigen Befriedigung aus (2018, S. 82).
40In der sog. »Trotzphase« kann z. B. ein Kind, das seinen Willen durchsetzen will und das sich bis dahin »normal« entwickelt hat, auch das Essen verweigern, obwohl es Hunger hat.
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