Gabriella Baumann-von Arx - Schritte an der Grenze

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In diesem Buch erzählt Evelyne Binsack, die am 23. Mai 2001 als erste Schweizerin auf dem Mount Everest stand, wie sie den Aufstieg zu diesem mit 8848 Metern höchsten Gipfel der Erde meisterte. Ihr Ziel war es schon damals, später noch zwei weitere Pole, den Süd- und den Nordpol, zu erreichen, was ihr in den Jahren 2007 und 2017 auch gelang. In «Schritte an der Grenze» gibt die charismatische Abenteurerin unter anderem Antworten darauf, weshalb es sie dazu drängt, immer schwierigere Ziele zu verfolgen, und reflektiert darüber, ob Frauen anders an den Berg gehen als Männer. Zudem erzählt sie, was sie antrieb, außer Bergführerin auch noch Helikopterpilotin zu werden, und wie ein Fläschchen Weihwasser in der Todeszone des Mount Everest Leben rettete.
"Die Ernte von Erfahrungen ist Erkenntnis."
Evelyne Binsack

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Die Abhängigkeit vom Wetter und von seinen Launen wirft jeden auf sich selbst zurück. Jeder bleibt für sich. Ganz auf sich allein gestellt ist jedoch keiner. Nicht mal Russell und seine Bergführer Andy, Chris und Asmus. Wie wir alle werden auch sie behütet und betreut. Von den Sherpas. Ohne sie könnten die meisten gleich wieder zusammenpacken. Russell hat ein festes Team von Sherpas, für die er – genau wie für uns auch – in Tibet Bewilligungen einholen musste, damit sie von Nepal nach Rongbuk reisen durften.

Es sind die Sherpas, die die eigentliche Bergführeraufgabe übernehmen. Am Berg haben wir Westler im Vergleich zu ihnen nicht die geringste Chance. Weder in Bezug auf Leistung und Ausdauer noch in Bezug auf Mentalität und Hilfsbereitschaft. Wir sind viel zu egoistisch eingestellt, haben weder die Ruhe noch die Größe, um uns mit ihnen messen zu können. Es sind die Sherpas, die schon viele erfolgreiche Rettungen oberhalb von 8000 Metern vorgenommen haben. Dort also, wo es eigentlich keine Rettung mehr gibt. Ohne sie wären auch zwei von uns am Berg geblieben. Für immer.

Erzähle ich von den Sherpas, beobachte ich oft, dass viele Leute glauben, ein Sherpa sei ein Mann, der nicht viel redet, dafür aber umso mehr Material schleppt. Ein Lastesel eben. Dem ist nicht so.

Die Sherpas sind ein Volk, das geografisch zwar in Nepal, ethnisch aber nach tibetischer Kultur lebt. Die Sherpas kommen in der Höhe unglaublich gut zurecht. Dort, wo wir kaum mehr genügend Kraft für uns selbst aufbringen, geschweige denn für andere sorgen können, schleppen sie nicht nur schwere Lasten, sondern stellen Zelte auf, spannen Fixseile, schmelzen Schnee und gehen für uns immer wieder Gefahren ein.

Auch Robert und ich profitieren von ihrer Kraft und Ausdauer. Die Sherpas richten für uns die Lager ein und bringen einen Teil der Ausrüstung bis auf 8400 Meter. Leider gibt es Mount-Everest-Besteiger, für die Selbstverantwortung am Berg nicht existiert. Sie lassen sich von den Sherpas nicht nur am Seil auf den Gipfel begleiten, sondern geben ihnen auch noch den Rucksack zum Tragen.

Einen Sherpa kann man um sehr, sehr vieles bitten, denn ein Nein kommt ihm selten über die Lippen. Das liegt in seiner Religion, dem Buddhismus, begründet. Buddhisten glauben, dass sie durch eine Folge von Wiedergeburten eine geistige Vollkommenheit erreichen. Wie sie reinkarniert werden, bestimmt das Karma, das besagt, dass alle Handlungen in diesem Leben einen Einfluss haben auf das nächste.

Schlagzeilen machen die Sherpas fast nie, wir sind es, über die geschrieben wird. Für die Sherpas gibt es höchstens mal eine kleine Pressenotiz, dann zum Beispiel, wenn einer von ihnen sein Leben am Mount Everest gelassen hat.

Eine Ausnahme war Sherpa Tensing Norgay, der Mann, der am 29. Mai 1953 zusammen mit dem Neuseeländer Edmund Hillary als erster Mensch auf dem Dach der Welt stand und internationale Berühmtheit erlangte.

Fast dreißig Jahre zuvor, 1924, schrieben George Leigh Mallory und Andrew Irvine Everest-Geschichte. Noch immer ist nicht geklärt, ob die beiden Engländer auf dem Weg nach oben verschwanden oder aber auf dem Weg nach unten, was bedeuten würde, dass Sherpa Tensing und Hillary nicht die Ersten waren, die auf dem Gipfel standen. Was Hillary allerdings egal zu sein scheint. »Es kann gut sein, dass ich nicht der erste Mensch war, der oben stand, ich war aber unter Garantie der Erste, der wieder zurückkam«, meinte er einmal.

Was mit Mallory und Irvine wirklich geschehen ist, darüber wird heute noch heftig spekuliert. Am 1. Mai 1999 machte eine amerikanisch-deutsche Expedition auf 8250 Metern eine fantastische Entdeckung: Mallorys Körper – konserviert von Eis und Kälte. Neben ihm seine Ausrüstung. Leider fehlte die Kamera, die die Engländer bei sich hatten und von der man sich schlüssige Beweise darüber erhoffte, ob die beiden beim Aufstieg oder aber beim Abstieg ums Leben gekommen sind. Nach Irvine und der Kamera sucht man noch immer.

Irvine sollte auch bei unserer Expedition von Bedeutung sein. Andy, der den Mount Everest schon zweimal erfolgreich von der Südseite her bestiegen hat, erzählt mir von ihm. Nicht am Anfang, sondern erst am Ende unserer Expedition. Andy liegt in seinem Zelt. Er könnte ebenso gut tot sein. Er erzählt mir, dass ihn seit Jahren der immer selbe Traum verfolge. Eigentlich, sagt er, träume er eine Fotografie, ein Standbild. Er träume vom letzten Grat vor dem Gipfel, sehe dessen weiche, schneebedeckten Wölbungen und wisse, er müsse nochmals rauf und wieder rauf, so lange rauf, bis er den Traum nicht mehr träume. Dann spricht er von Irvine. Sagt, er habe das Gefühl, es sei der Geist Irvines, der ihn antreibe, es auch von der Nordseite her zu versuchen. Er glaube, dass er für Irvine den letzten Grat bis zum Gipfel des Mount Everest hinaufsteigen müsse, das letzte Stück der Route, das Irvine wahrscheinlich nicht gegangen ist. Er fühle zwei Kräfte in sich, die eine, die ihn noch einmal auf den Gipfel treibe, die andere, die mit dem Mount Everest abschließen und endlich heiraten wolle. Das Reden bereitet ihm große Mühe, er fragt, ob ich ihn verstehe. Statt einfach Ja zu sagen und weil ich sehe, wie sehr ihn das Sprechen ermüdet, erzähle ich ihm eine Geschichte. Ich erzähle ihm meine Geschichte von Patagonien.

4Patagonien gehört zum südlichsten Zipfel Südamerikas. Es erstreckt sich über zwei Länder. Der westliche Teil liegt in Chile, der östliche in Argentinien. Patagonien bietet alles, was Abenteurer sich wünschen. Legendäre Berge, große Seen, eine endlose Pampa und Gletscher, deren Zungen sich mancherorts bis hinunter auf 900 Meter über dem Meer erstrecken. Für viele gute Kletterer ist Patagonien das Paradies schlechthin. Die Berge, aus Granit und so spitz geformt wie Nadeln, fordern einem alles ab und haben so aussagekräftige Namen wie Dedos del Diablo, »Finger des Teufels«.

Viele Berge Patagoniens tragen Namen von Verstorbenen. Einer davon ist benannt nach Antoine de Saint-Exupéry, der als Flugpionier genauso berühmt war wie als Autor. Er war einer der ersten Piloten, die als Flugkuriere Post in alle Welt beförderten. Seine Frau Consuelo stammte aus Guatemala, und Saint-Exupéry flog häufig für eine französische Fluggesellschaft in Südamerika. Bevor er 1944 mit seinem Flugzeug ins Mittelmeer stürzte, schenkte er uns den »Kleinen Prinzen«.

Ein anderer, der Torre Egger, ist nach Toni Egger benannt. Der Österreicher machte, zusammen mit dem Italiener Cesare Maestri, im Januar 1959 eine Erstbegehung am Cerro Torre, dem berühmtesten Berg Patagoniens.

Beim Abstieg stürzte Toni Egger jedoch ab, und zwar samt Kamera, die man nie mehr gefunden hat. Maestri konnte daher nie beweisen, dass sie den Gipfel tatsächlich erreicht hatten. Die Polemik, ob sie die Erstbesteiger waren oder nicht, hält bis heute an. Was Maestri inzwischen gleichgültig sein dürfte, schließlich bestieg er 1970, also elf Jahre später, den Cerro Torre dann doch noch als Erster. Noch immer gilt der Cerro Torre als einer der schwierigsten Berge der Welt und stellt in Kletterkreisen eine Reifeprüfung dar.

Mein liebster Berg in Patagonien heißt Mount Fitz Roy. Mit seinen 3405 Metern ist er gleichzeitig auch die höchste Erhebung Südpatagoniens. Seinen Namen verdankt er Robert Fitzroy, einem englischen Kapitän. Den Gipfel des Fitz Roy umgibt fast ständig eine Fahne aus kondensierter Luft, hervorgerufen durch die gewaltigen Winde, die an seinen Felswänden ihre Kräfte messen. Die Einheimischen Patagoniens glaubten, der Berg sei ein Vulkan. Sie nannten ihn daher El Chaltén, was so viel bedeutet wie »der rauchende Berg«. Hat er seine Windfahne gehisst, ist eine Besteigung schlicht unmöglich.

Patagonien ist eine der urwüchsigsten Gegenden der Erde. Ihren Namen erhielt sie von Magellan, der während der Eroberungszüge Spaniens und Portugals im Jahr 1520 am Strand von Los Julian Abdrücke von ungewöhnlich großen Füßen fand. Daraufhin nannte er das Gebiet »País de los patagones«, Land der Großfüßler (»pata« bedeutet auf Spanisch »Pfote«). Mit Magellans »Großfüßlern« waren die Tehuelche-Indios gemeint, deren riesige Fußabdrücke von den Fellen der Guanakos, einer Art Lama, stammten, mit denen sie ihre Füße schuhartig umwickelten.

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