Evelyne Binsack - Expedition Antarctica

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"Lieber bei der Verwirklichung eines Traumes sterben als kurz vor dessen Verwirklichung scheitern." Das schrieb Evelyne Binsack am 23. Dezember 2007 in ihr Tagebuch, setzte den Stift ab und kurz darauf nochmals an: «Es ist», schrieb sie weiter, «als übernähme eine andere Kraft das Zepter.» Kurz vor ihrem großen Ziel fühlte sie sich am Ende ihrer Kräfte. Die letzten nicht enden wollenden Kilometer zu Fuß bei minus vierzig Grad Celsius durch die Stürme der Antarktis hatten ihr zugesetzt. Dass sie am eisig kalten Ende der Welt ankam, verdankte sie ihren mentalen Kräften, ihrer Flexibilität, ihrer Ausdauer und ihrer Demut. Am Ziel der sechzehnmonatigen Reise empfand sie schlicht und einfach Dankbarkeit. Und sie wusste definitiv – sie konnte ihren Instinkten vertrauen.
"Aufbrechen ist immer das Schwierigste – es bedeutet völliges Loslassen von Gewohnheiten, Sicherheit und Komfort."
Evelyne Binsack

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Auch im Gesicht kommt unter der Kapuze Schicht über Schicht. Zuerst eine Halskrause bis unter den Mund. Darüber eine Balaklava und ein winddichtes Stirnband. Meine Mutter hatte mir gegen Wind und Kälte maßgerecht auch eine Gesichtsmaske geschneidert. Um mich voll zu vermummen, setzte ich eine Sturmbrille darüber. Doch all das sollte die Wangen nicht genügend vor Frostbeulen schützen. Sie kommen heimtückisch, schmerzlos. Erst abends, wenn man sich berührt, erschrickt man über die Gefühllosigkeit.

Und sonst noch? Handschuhe in drei Schichten – und natürlich, wie sich das gehört für eine Frau, das kleine Schwarze … Denkste. Für die ganzen fünfzig Tage Antarktis habe ich mir nur drei paar Unterhosen geleistet. Waschen unmöglich.

My Tent is my Castle

Nicht dass ich gedachte, bei Pfadfinderromantik viel Zeit im Zelt zu verbringen. Wichtig jedoch ist der Schutz vor Wind und Wetter in den kurzen Stunden der Erholung. Hunderte verschiedener Zelte für höchste Ansprüche bieten sich an. Doch hier ist die Auswahl ziemlich einfach. Wer in die Antarktis geht, wählt ein Tunnelzelt. Alles andere disqualifiziert sich von selbst: Kuppelzelte verlangen zum Aufbauen mehr als zwei Hände. Giebelzelte flattern wie Fahnen im Wind.

Unsere »Hillebergs« trotzten sämtlichen Stürmen. Innen- und Außenzelt hängen zusammen und lassen sich in einem Arbeitsgang leicht von zwei Händen aufbauen. Wenn man sie in den Wind stellt, pustet sie der Wind von allein auf. Beim Abbauen bleiben die Stangen drin und kommen in der Mitte zusammengesteckt auf den Schlitten. Um mein Hilleberg Antarktis-tauglich zu machen, nähte meine Mutter »Flaps« an die Unterkante. Mit Schnee beschwert, verbessern sie bei Wind die Standfestigkeit. Sie bewährten sich gleich am ersten Tag: Bei einem einzigen, harmlosen Stangenbruch wetterten sie alles ab, was vom Himmel kam.

Für einen guten, tiefen Schlaf ist der Schlafsack überlebensnotwendig. Daunen bleiben das Maß der Dinge. Sie halten unerreicht warm, sind federleicht und trocknen rasch in der Sonne. In meinem »Mammut« steckt mindestens ein Kilo Daunen. Das reicht mit der entsprechenden Wäsche auch an den kältesten Tagen für wohlige Wärme.

Die kleine Hausapotheke

Zu Material und Verpflegung gehört auch Medizin für alle Fälle. So wenig wie möglich, so viel wie nötig, lautete die Devise für meine Packzettel. Ohne Notapotheke in die Wildnis zu gehen, ist grob fahrlässig. Trotzdem hatte ich nicht viel mehr als Verbandstoff und einige Tabletten dabei. Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antibiotika an erster Stelle, aber auch Schlaftabletten, falls ich nach einem anstrengenden Tag zu zappelig wäre und doch am nächsten Morgen wieder fit sein wollte. Aber da blieb ich vorsichtig. Zu mehr als einer halben Tablette habe ich mich jeweils nicht getraut. Ich will nicht abhängig werden. Von gar nichts. Es reicht schon, dass mich die Bergsteigerei nicht mehr loslässt.

Für schwerere Fälle verlasse ich mich stets auf mein Allerweltsheilmittel »Milan«. Mit Milan bin ich besser bedient als mit einem ganzen Koffer Chemie. Seine Wirkung ist schon in homöopathischen Dosen rasch und nachhaltig. Keine Nebenwirkungen. Uberdosis unmöglich. Dr. Milan Cermak. Unter anderem Professor an der Universität in Straßburg und für die NASA in der Telemedizin tätig. Milan kann ich am Telefon fragen, ob meine Kopfschmerzen ein Symptom für Malaria sind oder wie ich mit einer Frostbeule umgehe, wenn sie partout nicht heilen will. Es ist wunderbar, in Milan einen Freund zu wissen, der auch erklären kann, wie eine Supernova funktioniert oder wie lange es dauert, den Mars zu erreichen. Bei all seinen Titeln ist Milan ein Mensch geblieben, der alle möglichen Fragen ernster nimmt als sich selber. Gibt es ein besseres Sedativum und Antidepressivum als Milan? Den Expeditionsteilnehmern einer Himalaja-Expedition zum Cho Oyo (8188 m) riet er in perfektem Deutsch mit dem Akzent seiner tschechischen Heimat: »Einmal richtig gefurzt ist besser als sieben Ärzte!« Voilà. Mit Milan in der Rückhand kehrte ich noch jedes Mal gesund nach Hause zurück.

Meine Welt sind die Berge

Vor meinem Unternehmen Antarctica hatte ich zweiundzwanzig Jahre lang Alpinismus bis an die Leistungsgrenze betrieben. Die Leistungsgrenze bildet eine äußerst reizvolle Linie in der Innenwelt der menschlichen Erfahrung. An exponierten Stellen eines Bergs ist man bis in die letzte Faser gereizt. In diesen Phasen äußerster körperlicher wie psychischer Sensibilität lernt man viel über sich und den Berg. Man lernt vom Berg über sich.

Man begegnet seinen Stärken und seinen Schwächen, lernt den Ehrgeiz zügeln, wenn er ungesund wird und man vor Ungeduld die Gefahren missachtet. Ich staunte über meine innere Ruhe, wenn ich zu Rettungsaktionen aufgerufen wurde, um Tote zu bergen oder ein Risiko auf mich zu nehmen. Ich lernte, Angst in Wut umzusetzen – Wut über das persönliche Unvermögen – und aus dieser Wut Energie zu schöpfen, um daraus Kraft zum Handeln zu gewinnen. Die Wut erweist sich als unglaublich schöpferische Kraft. Sie befähigt einen zu schier übermenschlichen Leistungen. Sie kann mich die Wände hochtreiben. Beim Klettern wirst du oben mit einem Blick der Götter entschädigt. Das Universum liegt dir zu Füßen.

Um dieses göttliche Gefühl zu erleben, ist es oft nötig, den Körper so nahe an die Leistungsgrenze zu bringen, dass man auf Messers Schneide geht. Kleinste Fehler können da Leben kosten. Deins oder das der Kameraden. Nur äußerste Wachsamkeit und Achtsamkeit bewahren den Kletterer vor dem Fall. Das verlangt laufend Risikoentscheide: Kann ich mein Ziel erreichen? Entfesselt meine Egozentrik übertriebenen Ehrgeiz? Hat sich die Lage verändert – zum Guten oder zum Schlechten? Ist der Luftdruck gefallen, kommt Wind, kommen Wolken auf? Wie steht es um meine Leute? Brauchen sie Ansporn, Beruhigung? Nutze ich alle Chancen, wie sieht der Ausweichplan aus? Indem ich Geist und Körper stärke, trainiere ich mich für jene Konzentration zur Ausschöpfung der äußersten Kräfte, mit denen ich je länger, je höhere Ziele erreiche. Der Everest war nicht das Äußerste.

Immer warten noch längere, schwierigere Wände in härteren Klimazonen, für die der Körper oder die Psyche noch nicht bereit sind – aber bereit, sich dafür zu stärken. Zweiundzwanzig Jahre lang kam ich auf diese Weise weiter und höher hinaus. Ich wusste, wie ich mich am Berg verhalte. Ganz falsch war es nie. Keiner meiner Begleiter hatte je einen Unfall. Bei mir selber ging selten genug mal ein »Blätz ab«. Am Berg bin ich zu Hause. Seine Wände sind meine Herberge. Verbunden mit der Erde, bin ich ein Teil davon. Das ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl, für das ich tief dankbar bin.

Doch leise, und erst fast unbemerkt, stieß ich an andere Grenzen. Eine wirklich neue, andere Erfahrung konnte mich der Berg nicht mehr lehren. Der Aufwand, um noch höher hinaus zu gelangen, würde das Verhältnis von Aufwand und Ertrag aus dem Gleichgewicht kippen. Ich fühlte mich in der Vertikalen gefangen. Irgendwie weltfremd. Neue Dimensionen lockten. Weite Horizonte, Steppen und Wüsten. Ich spürte die Lust, die Welt zu erfahren, so wie es andere nach der Schule tun. Meine Lehr- und Wanderjahre nachholen, um die Wahrheit zwischen den Menschen zu finden. Weltgewandtheit, könnte man sagen, nach zweiundzwanzig Jahren im Schutz der Berge, unbehelligt vom Gewimmel, Gezappel, Gestrampel, Geheul und Gejauchze dieser Welt.

Ich bin süchtig nach Bergen, und ich weiß um meine Sucht nach diesem Erleben der Erlösung, der Befreiung und eines unbeschreiblichen Glücks im Ausgesetztsein auf der Bergspitze. Der Berg bedeutet mir fast alles. Ich habe ihn als Subjekt erfahren, mit einem Willen und der Fähigkeit, mit mir in Beziehung zu treten. Er ist mein Lehrer, mein Meister, oder mein Feind und mein Freund, manchmal auch bloß ein Kumpel, zu dem ich mal Du sagen darf. Mehr als eine geologische Unregelmäßigkeit im platten Erdenrund erkenne ich in ihm eine Persönlichkeit mit einem reichen Charakter. Mal schön, mal hässlich, mal verlockend, mal abschreckend. Er hat tausend Gesichter, aber wo immer ich ihm begegne, in den Alpen, im Himalaja, in den Rockies oder in den Anden, hänge ich von seinem Wohlwollen ab – und kann mir seine Gunst nur durch mein persönliches Rüstzeug und meine aufrichtige Haltung ihm gegenüber erwirken. Die Begegnung mit ihm findet im Dialog statt. Wie das in der Liebe so ist, wenn sie größer und tiefer wird. Der Berg lässt mich nur auf den Gipfel, wenn wir füreinander bereit sind.

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