Hans Jürgen Kugler - VON ZEIT ZU ZEIT

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VON ZEIT ZU ZEIT: краткое содержание, описание и аннотация

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"Die Vergangenheit ist vergangen, aber nicht vergessen. Wie ein Blitz fuhr mir ein Gedanke in den Kopf, brannte sich unauslöschlich in mein Hirn: Es ist völlig bedeutungslos, was geschehen ist und ganz egal, was noch passieren wird – das Einzige, was zählt, ist – hier, jetzt und für alle Zeit."
Was zunächst wie ein surrealer Albtraum erschien, erweist sich für Daniel Damberg bei einer Reise an den Bodensee als verstörende Realität: Die Zeit hat sich extrem verlangsamt.
Auf einem Kurzurlaub bei Überlingen strandet er mit seiner Freundin Iris in einem Zeitverzögerungsfeld, das die beiden wie eine Brandungswelle verschlingt. Die verstörenden Erfahrungen stellen Daniel und Iris in einen einzigartigen Überlebenskampf – wie macht man zeitverlangsamtes Wasser wieder flüssig, wie steinharte Lebensmittel genießbar? Wie kommuniziert man mit der Außenwelt? Zugleich hängt über dem in der Zeit gestrandeten Paar ein in die Zeitanomalie geratenes Flugzeug fest. Das Unglück scheint nicht aufzuhalten zu sein. Werden die beiden die Katastrophe überleben und je wieder in ihre eigene Normalzeit zurückfinden?

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Unterwegs musste ich mich durch einen Pulk Radfahrer hindurchschlängeln. Der Mann an der Spitze des Pelotons hatte sich so halsbrecherisch in die Kurve gelegt, dass er jeden Moment umzukippen drohte. Ein anderer nuckelte gerade an seiner Trinkflasche, was mich an meinen quälenden Durst erinnerte. Ich beschleunigte meine Schritte und sah zu, dass ich wieder Schatten fand.

Je näher ich der Stadt kam, desto mehr Bäume säumten den Radweg. Ich musste mich vor ein paar tief hängenden Zweigen in Acht nehmen, deren rasiermesserscharfe Blätter mich ernsthaft hätten verletzen können.

An manchen Stellen hing eine Menge Flugsamen in der Luft, ich hatte Mühe, dem Zeug auszuweichen, denn die Dinger waren von einer zähen, gummiartigen Konsistenz und ließen sich nicht so einfach zur Seite schieben.

Mit der Zeit tauchten zwischen den Bäumen die Umrisse der ersten Gebäude auf. Aber auch hier: alles totenstarr. Plötzlich – für den Bruchteil einer Sekunde schien das Licht etwas von dem intensiv rotgoldenen Schimmer einzubüßen und wirkte irgendwie blasser, kälter. Ich zuckte zusammen. Mir war, als hätte ich gerade außerhalb meines Sichtfeldes eine Bewegung wahrgenommen.

Ich fuhr herum und sah einen ziemlich großen braun gefärbten Schmetterling, der in Augenhöhe unbeweglich in der Luft klebte. Ich hätte schwören können, dass er bis eben noch nicht an dieser Stelle gewesen war. Entweder hatte ich ihn vorhin nicht bemerkt, oder aber …

Neue Hoffnung keimte in mir auf. Ich nahm den Schmetterling genauer unter die Lupe. Ich brauchte eine Weile, um zu erkennen, wie sich die Flügel ganz langsam senkten. Von hektischem Herumflattern keine Spur. Wahrscheinlich doch eine Sinnestäuschung. Vermutlich bildete sich mein Gehirn mangels entsprechender Reize schon Bewegungen ein, wo keine waren. Schließlich war es alles andere als natürlich, in einer Umgebung zu leben, in der die Zeit um ein Vielfaches verlangsamt war.

Subjektive zehn Minuten später hatte ich den Aufgang zum vorderen Stadttor erreicht. Oben bot sich mir das vertraute Bild: eine Straßenbahn, Autos an den Ampeln, Fußgänger und Fahrradfahrer – alles vollkommen bewegungslos. Ich schlängelte mich an den Statuen der Passanten vorbei, um in die Innenstadt zu gelangen. Beim Überqueren der stadteinwärts führenden Ringstraße begutachtete ich interessiert die gewaltige Dieselwolke, die ein altersschwacher osteuropäischer Lkw beim Anfahren gerade ausstieß – ein großes schwarzes Kissen, das geradezu greifbar über dem Auspuff schwebte. Der Verkehr war nicht zum Aushalten: Das tieffrequente Grollen des Motorenlärms war so heftig, dass es mir schon regelrecht Magenkrämpfe bereitete.

Ich suchte mit den Augen die Spitze des Münsterturmes, da ließ mich ein seltsames Flimmern in der Luft erneut zusammenzucken. Wieder hatte ich das Gefühl, für den Bruchteil einer Sekunde eine Bewegung wahrgenommen zu haben. Einem Instinkt folgend beeilte ich mich, von der Kreuzung runterzukommen. Diesmal beschloss ich, auf Nummer sicher zu gehen, und überquerte die nächste Straße an der grünen Ampel.

Ich war gerade noch ein paar Schritte von der gegenüberliegenden Straßenseite entfernt, als das Licht schlagartig eine kalte, blaugraue Tönung annahm, Licht der späten Dämmerung, als ob die Sonne mit einem Schlag verschwunden wäre. Dann ging alles sehr schnell – viel zu schnell.

Das magenkrampfende Brausen des Verkehrs um mich herum schraubte sich in immer höhere Frequenzbereiche hinauf, und in die starren Gestalten auf den Bürgersteigen kehrte plötzlich wieder Leben ein. Die stecken gebliebene Zeit schnellte los wie ein Sprinter nach dem Startschuss.

In Sekundenbruchteilen war das Normalmaß allerdings bei Weitem überschritten, die Ampel sprang auf Rot, und wie eine Herde wildgewordener Büffel jagten die Autos auf mich zu. Motorenlärm, Hupen und quietschende Bremsen jaulten auf. Menschen hasteten in unglaublicher Geschwindigkeit an mir vorbei. Die rasenden Autos nahm ich nur noch als verwischte Schatten wahr, die an mir vorbeihuschten. Ein Autofahrer konnte gerade noch ausweichen. Ich war vor Schreck so gelähmt, dass ich fast die nächste Grünphase verpasst hätte, in der ich mich gerade so auf die andere Straßenseite hechten konnte.

Irgendwie schaffte ich es, mich in den nächsten Hauseingang zu quetschen und den Ansturm der Schatten an mir vorbeiziehen zu lassen. Die Luft war erfüllt von einem schmerzhaft grellen Kreischen und Pfeifen, schlimmer noch als bei einer Kreissäge. Ich presste mir krampfhaft die Hände auf die Ohren.

Dann ebbte der Lärm urplötzlich ab. Das schrille Kreischen fiel auf erträglichere Frequenzen zurück, schnellte dann wieder kurz nach oben, nur um erneut herabzusinken. Die verschwommenen Schatten verdichteten sich kurzzeitig zu verhuschten Gestalten, die hastig vorübereilten, lösten sich dann jedoch in körperlosen Dunst auf.

Es schien, als hätte die Zeit angefangen zu fluktuieren. Langsame und schnelle Perioden wechselten einander in immer kürzeren Intervallen ab. Wie in einem Film ruckelte die Welt mal im Zeitraffer ein Stückchen vor, stoppte dann und wann unvermittelt, bis der Ablauf in einer atemberaubenden Sequenz noch ein ordentliches Stück vorwärts spulte, nur um dann endgültig (?) mit halbwegs normaler Geschwindigkeit weiterzulaufen.

Halbwegs normal? Keine Ahnung. Noch einmal ein rasches Aufblitzen schemenhafter Wesen, dann war es vorbei. Die Passanten gingen wieder in gewohnter Geschwindigkeit ihrer Wege. Das schrille Kreischen während der Fast-Forward-Episoden hatte sich in die gewohnte Geräuschkulisse einer Stadt zurückverwandelt und auch das Licht entsprach endlich wieder ganz dem eines gewöhnlichen sonnigen Sommertages. Es schien ausgestanden zu sein. Hoffentlich.

Ich blieb noch ein paar Minuten in dem Hauseingang stehen und beobachtete das Geschehen um mich herum. Dann trat ich vor und mischte mich unter die Passanten. Ein herrliches Gefühl, einfach unter Menschen zu sein. Wieder ganz normale Dinge zu tun, ohne befürchten zu müssen, sich an jedem stinknormalen Busch am Wegesrand die Extremitäten aufzuschlitzen.

2 – Regeneration

»Verrätst du mir, wo du das Zeug herhast?«, fragte Tobias, nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte. Was hätte er auch sonst sagen sollen? Ich hätte ihn vermutlich exakt das Gleiche gefragt, wenn er mir so eine irrsinnige Story aufgetischt hätte.

Inzwischen war es Herbst geworden. Je länger die aufwühlenden Ereignisse zurücklagen, desto unglaubwürdiger erschien es mir jetzt, dass sie überhaupt stattgefunden hatten. Seit diesem verstörenden Erlebnis gab es für mich keinen Morgen mehr, an dem ich nicht befürchtete, in einem Albtraum aufzuwachen. Kein Morgen, an dem ich nicht die Augen aufgeschlagen und als Erstes ängstlich auf den Sekundenzeiger der Uhr geblickt hätte.

Ich weiß bis heute nicht, was sich da an jenem Tag eigentlich abgespielt hatte – falls sich das alles überhaupt wirklich ereignet hatte. Die einzig schlüssige Erklärung wäre, dass ich an diesem Tag einem komplexen Wahn verfallen sein musste, und ich eine Episode multipler Halluzinationen erlebt hatte. Oder einen schlechten Traum. Aber es war kein Traum. Die blasse Narbe an meinem rechten Zeigefinger erinnert mich noch heute an meine Begegnung mit der in der Zeit erstarrten Botanik. Wahnsinnig war ich jedenfalls nicht –, aber das glaubt vermutlich jeder Wahnsinnige von sich.

Ob durchgeknallt oder nicht, das Leben musste irgendwie weitergehen. Und es ging weiter. Es dauerte seine Zeit, aber allmählich verblasste die Erinnerung an die verstörenden Erlebnisse. Die Angst verkroch sich in den Gewohnheiten des Alltags. Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, die in meinem Leben ganz normal verliefen, empfand ich als Segen. Man lebt! Mal mehr, mal weniger, aber es ging doch irgendwie immer weiter.

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