Der typische Sniper ist zwischen 22 und 33 Jahre alt, sportlich und in den meisten Fällen durchtrainiert. Der hübsche Body möchte natürlich in den Sozialen Medien gezeigt werden, also sind Hotspots in warmen Urlaubsländern ideal, und in den deutschen Sommermonaten darf es auch ein regionales Reiseziel sein.
In Bayern gibt es beispielsweise den Königssee, der im Berchtesgadener Land liegt. Der Königssee ist ein beliebtes Reiseziel, weil das Panorama gigantisch ist. Das lockt natürlich auch die Influencer an, denn tolle Fotos am Königsbach-Wasserfall bringen ordentlich Likes. Im Juni 2020 reicht es dem Nationalpark Berchtesgaden allerdings und wehrt sich gegen die Instagram-Poser.
Der Nationalpark spricht von „Selfie-Sucht in unserem Schutzgebiet“ mit dem Fazit: „Das kann doch nicht sein!“ 27Warum reagiert der Nationalpark so verärgert? Weil im April 2019 zwei Männer aus Sachsen durch die Strömung und das starke Schmelzwasser ums Leben kamen. Natürlich reizt es den Sniper, sich dort fotografisch in Szene zu setzen, doch die drastische Reaktion des Nationalparks könnte einen erheblichen Imageschaden bedeuten. Nicht nur für den Influencer, sondern auch für die Stakeholder, die mit dem Sniper in einer geschäftlichen Beziehung stehen.
Unvernünftige Aktionen in den Sozialen Medien kommen zwar nicht immer seriös rüber, das sollen sie im Übrigen auch gar nicht, sie stellen den Sniper aber als mutig dar. Der Sniper traut sich, Regeln zu brechen, und imponiert dadurch vor allem der jungen Generation. Dem Erfolg schadet das nicht, denn wer auf Plattformen wie Instagram auffällt, bindet Menschen an sich. Es gibt schließlich für alles und jeden einen Markt. Durchhaltevermögen zeichnet den Sniper aus, weshalb der Erfolg als Influencer langfristig ist.
Das sollten Sie wissen!
Ein Sniper, der zu Ihrem Unternehmen passt, ist ein zuverlässiger Partner, weil sein Erfolg in den Sozialen Medien keine Eintagsfliege ist. Die Aktionen des Snipers stellen jedoch eine risikobehaftete Variable dar, weil es jederzeit zu einem Imageschaden kommen kann. Der Sniper als Kooperationspartner eignet sich vor allem für Startup-Unternehmen, die es bunt und schrill mögen. Gemeinsamen mit dem Sniper bleiben Sie medial im Gespräch, und wer im Gespräch bleibt, gilt im Social-Media-Universum als bedeutsam!
Sniper sind einerseits zuverlässige Geschäftspartner, die hochwertigen Content und eine starke Fanbase bieten, zeigen andererseits aber immer wieder sinusförmige Ausbrüche in Form von Aktionen, die einen Shitstorm auslösen können. Wichtig: Ein Shitstorm ist nicht immer schädlich, denn er ist eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen. Sind Ihre Produkte und Dienstleistungen hip, provokant und innovativ? Dann versuchen Sie die Kooperation mit dem Influencertyp Sniper.
Überblick | prädominante Eigenschaften des Snipers
selbstbewusst, entschlossen, von sich überzeugt
technisch versiert, kreativ, (meistens) stilsicher
reiselustig, mehrsprachig, überall auf der Welt zuhause
risikofreudig, mutig, pragmatisch
eitel, wählerisch, opportunistisch
anpassungsfähig, wandelbar, empathisch
sportlich, fotogen, attraktiv
dominant, setzt sich geschäftlich gerne durch
provokantes Auftreten, polarisiert gerne und steht dazu
angeberisch, unnahbar, Tendenz zur Arroganz
zeigt in den Sozialen Medien keine Schwächen
Verhalten unberechenbar, Content von Dynamik geprägt
wortkarg und reserviert in der geschäftlichen Kommunikation
ehrgeizig, deshalb beständiger und langfristiger Kooperationspartner
denkt ökonomisch und präferiert klare Zahlen und Fakten
hat Gespür für Trends, ist ein wertvoller Ideengeber
3.2Typischer Content in den Sozialen Medien
Als zielsicherer Scharfschütze brilliert der Sniper natürlich in erster Linie mit schicken Bildern, hochauflösenden Videos und visuellem Storytelling. Der Sniper erzählt spannende Geschichten auch ohne viele Worte. Die Hashtags auf Instagram sind sparsam gesetzt. Hier mal ein #florida, dort mal ein #bellavita, das genügt dem Sniper! Seine Botschaft ist klar: Ich muss nicht viele Hashtags setzen, um in den Sozialen Medien gefunden zu werden !
Den Fans und Followern gefällt das, denn sie fühlen sich privilegiert, dem Sniper virtuell folgen zu dürfen. Ihm gelingt es, sich als Spezialeinheit zu inszenieren. Alle anderen sind Fußsoldaten, der Sniper ist der King.
Hochmut kommt vor dem Fall. Doch bis zum Fall ist es noch lange hin, davon ist der Sniper felsenfest überzeugt. Doch welcher Fels darf es heute sein? Da würde sich natürlich der Grand Canyon im Norden des US-Bundestaats Arizona anbieten – am besten sitzend auf einer Klippe, die Füße hängen nach unten, so „chillig“ kann das Leben als Influencer sein!
Doch Vorsicht, Aktionen wie diese sind mit einer großen Gefahr verbunden. Im Januar 2020 stürzte eine Britin in Sydney von einer Klippe. Sie posierte auf einer Felskante und verlor dann den Halt. 2018 starb ein indisches Ehepaar, als es im Yosemite-Park zu nah an den Rand trat. Umgekehrt gilt aber: Wer solche Aktionen überlebt und fotografisch festhält, lässt sich in den Sozialen Medien als Held feiern. Aus diesem Grund festigt der Sniper mit gewagten Aktionen sein Image: hoch, höher, am höchsten.
Mit Hashtags Geschichten erzählen
Während Texte gerade im Blogging sehr wichtig sind, allein schon aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung, sind zu viele und vor allem lange Textbausteine auf Instagram eher hinderlich und ablenkend.
Ohne Bildmaterial macht Instagram übrigens auch so gut wie keinen Sinn; im Gegensatz zu Facebook, wo es durchaus üblich ist, Texte ohne Bild zu veröffentlichen. Je reißerischer das Bild ist, desto unwichtiger ist der Text. Der Sniper präsentiert sich und seine Erlebnisse in erster Linie auf der Plattform Instagram, denn Instagram ist ideal für getunte Bilder und kurze Videos. Sowieso ist Instagram bei der jungen Zielgruppe angesagter als Facebook, demzufolge auch bei der so genannten werberelevanten Zielgruppe (14 bis 49 Jahre).
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