@hannes_becker
@ravi_walia
@andrehamann
@marcelfloruss
Vermutlich schon nach wenigen Sekunden werden Sie merken, ob Sie den angeklickten Influencer sympathisch, kompetent oder für Ihr Business interessant finden. Sie werden auch feststellen, dass die fünf genannten Sniper-Influencer alle sehr unterschiedlich sind. Das liegt daran, dass es sich um erfolgreiche Menschen handelt, die sich zwar gegenseitig inspirieren, aber nicht kopieren. Denn nur auf diese Weise entstehen Einzigartigkeit und Unterscheidbarkeit.
Das hat für Sie als Unternehmer den Vorteil, dass es auf dem ‚digitalen Markt‘ tatsächlich einen Sniper geben könnte, der sowohl menschlich als auch imagemäßig zu Ihrem einzigartigen Unternehmen passt. Anders gesagt: Influencer, die sich wie @pilotpatrick vor allem sexy und erfolgreich inszenieren, sind für Ihr Unternehmen vielleicht ‚too much‘, doch ein Influencer wie @ravi_walia könnte mit seiner Kreativität oder seinem tierlieben Content punkten, der eine gewisse Bodenständigkeit suggeriert. Aber: Fitnesstipps und Produkte aus dem Feld gesunde Ernährung passen dann doch besser zum sportlichen @pilotpatrick .
Das sollten Sie wissen!
Sie suchen den perfekten Influencer für Ihr Unternehmen? Vergessen Sie das! Die eierlegende Influencer-Wollmilchsau gibt es nämlich nicht. Konzentrieren Sie sich also auf die positiven Facetten des Snipers, die zu Ihrem Business und ihren Produkten passen.
Es empfiehlt sich, eine sachliche Analyse über die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken vorzunehmen. Was macht Ihr Business so stark? In welchen Bereichen ist Ihr Unternehmen schwächer aufgestellt als der Durchschnitt? Welcher Influencer könnte Ihnen aktuell und langfristig nutzen, um zu wachsen? Hier hilft eine SWOT-Analyse.
Die SWOT-Analyse eignet sich für jede Art von Marke, also nicht nur für klassische Unternehmen, sondern auch für Influencer, die eine menschliche Marke (Personal Branding) darstellen und ihr geschäftliches Potenzial regelmäßig analysieren lassen sollten.
Definition | Was ist eine SWOT-Analyse?
Die SWOT-Analyseist ein betriebswirtschaftliches Verfahren, das der strategischen Planung dient. Das Akronym SWOT steht für die englischen Wörter Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Die Stärken und Schwächen beziehen sich auf die internen Potenziale bzw. Potenzialdefizite, „während Chancen und Risiken sich auf relevante Entwicklungen in der Umwelt der Organisation beziehen“. 31Unternehmen können mithilfe der SWOT-Analyse Maßnahmen festlegen, die der Positionierung und der Entwicklung von neuen Strategien dienen – beispielsweise im Influencer-Marketing. Genauso haben Influencer die Möglichkeit, eine SWOT-Analyse durchzuführen, um die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und neue Potenziale sowie Kooperationen zu entwickeln, um sich von der Konkurrenz strategisch abzusetzen. Diese bilaterale Betrachtung ist essenziell, um den geeigneten Influencer für eine Kooperation im Influencer-Marketing zu finden.
Das sollten Sie wissen!
Der Clou ist, nicht nur die Stärken und Schwächen Ihres eigenen Unternehmens perfekt zu kennen (was auch nicht immer einfach ist), sondern sich vor allem in den Influencer als Kooperationspartner möglichst umfänglich hineindenken zu können. Was sind seine Stärken? Was sind seine Schwächen? Welche Chancen hat eine Zusammenarbeit? Gibt es Risiken und Fallstricke? Auf was muss ich als Unternehmenspraktiker achten? Die folgenden Seiten helfen Ihnen dabei!
Das Potenzial erkennen und nutzen
Eine Sache ist klar: Der Sniper passt nicht zu jedem Unternehmen, und glücklicherweise gibt es ja unglaublich viele Influencertypen, das haben Sie beim Blick in das Inhaltsverzeichnis sicherlich schon festgestellt und werden Sie im Laufe dieses Buchs ausführlich feststellen.
Sie können das Kapitel über den Sniper also ganz entspannt lesen und sich inspirieren lassen. Doch egal für welchen Influencertyp Sie sich am Ende entscheiden: Sie sollten bereits jetzt wissen, in welchen Bereichen die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmensliegen. Nur so können Sie den Sniper als Kooperationspartner auswählen– oder ausschließen. Deshalb gebe ich Ihnen nun die folgende Aufgabe, die Sie am besten sofort und möglichst spontan erledigen (Block und Bleistift genügen also):
Ist Ihr Business in der Lage, den digitalen Trends und Manövern der Konkurrenz erfolgreich zu begegnen? Haben Sie genügend qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, um die Markttrends zu stemmen? Loben Ihre Kunden Ihre Produkte und Dienstleistungen? Was sind die Stärken Ihres Betriebs, Ihrer Produkte und Dienstleistungen? Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial?
Entscheidend ist, dass Sie das Potenzial Ihres Unternehmens erkennen und wissen, wo Sie als Unternehmen und Marke hinmöchten. Wichtig ist, dass Sie eine Vision haben, die sich mit einem bestimmten Influencertyp verbinden lässt. Die Chancen liegen auf der Hand. Influencer-Marketing ist ein starkes Instrument, um die Zielgruppe zu erweitern und den Absatz zu erhöhen.
Sie wissen jetzt, wo Ihre Stärken liegen, und sind neugierig auf den Sniper? Sehr gut! Schauen wir uns also gemeinsam die Stärken und Schwächen des Snipers an, damit Sie Ihre Entscheidung ‚zielsicher‘ treffen können.
Die (perfekten) Stärken des Snipers
Der Sniper inszeniert sich aus geschäftlichen und strategischen Gründen idealerweise als ‚Mister Perfect‘. Perfektion ist in den Sozialen Medien erstrebenswert. Diese aalglatte und unnahbare Außendarstellung passt beispielsweise sehr gut zu Fitness- und Beauty-Produkten, angesagten Mode-Labels, coolen Lifestyle-Produkten, teuren Urlaubsregionen und luxuriösen Hotelketten. Die Liste lässt sich natürlich fortsetzen.
Der Sniper wirbt am liebsten für angesagte Produkte und Dienstleistungen, die in sein Storytelling passen. Das heißt: Der Sniper platziert Werbung nur dann, wenn die Werbebotschaft zu seinem geplanten Content passt.
Das sollten Sie wissen!
Der Sniper hat einen starken (eigenen) Content und ist auf Ihre Ideen nicht angewiesen. Aber: Der Sniper freut sich ganz bestimmt auf eine Kooperation mit Ihnen, wenn Ihre Produkte oder Dienstleistungen zu seinem Content, Auftreten und Geschäftsmodell in den Sozialen Medien passen.
Es gibt natürlich große Sniper und kleine Sniper. Sind Sie ein mittelständischer Unternehmer? Dann kontaktieren Sie einen lokalen Sniper. Es darf sich gerne um einen Lokalmatador handeln, der zwar eine starke Community besitzt (5.000 – 10.000 Fans aufwärts), sich aber noch in der Aufbauphase befindet.
Sie führen ein kleines Reisebüro in einer mittelgroßen Stadt. Die Kooperation mit einem kleinen Sniper macht absolut Sinn. Der Sniper reist in ferne Länder (das macht er ja sowieso gerne), schießt tolle Bilder und empfiehlt Ihr Reisebüro auf Instagram, YouTube, Facebook usw. – je nach Plattform. Wichtig ist, dass Sie einen gepflegten Social-Media-Account besitzen, damit die Fans des Influencers Ihren Kanal (besser: Kanäle) entdecken können und letztendlich bei Ihnen eine Reise buchen. Sie gewinnen also nicht nur neue Fans, sondern verdienen Geld.
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