Vorgehen im Schadensfall
Stichwortverzeichnis
Weiterführende Literatur
Spielplatzbau
Zugänge und Einfriedungen
Begriffe
Einfriedung
Als Einfriedung bezeichnet man allgemein die Eingrenzung eines Grundstücks, das nur durch ein Tor, eine Schranke oder eine vergleichbare Einrichtung betretbar ist. Der Begriff wird meistens für die Abgrenzung eines Grundstücks durch einen Zaun, eine freistehende Mauer oder eine Hecke genutzt.
Es wird unterschieden zwischen geschlossenen Einfriedungen, wie Mauern und Holzwände, die nicht durchsichtig sind, und offenen Einfriedungen, wie Drahtzäune, die lichtdurchlässig sind.
Bei einer sog. toten Einfriedung handelt es sich im Gegensatz zu einer lebenden Einfriedung mit Hecken und Spalieren um Zäune, Mauern etc.
Gemeinde- bzw. Ortsteilbereich
Nach DIN 18034: Der Bereich, der Spielflächen mit zentraler Versorgungsfunktion für eine Gemeinde oder einen Ortsteil umfasst. Die Zielgruppe sind Kinder aller Altersstufen.
Quartiersbereich
Nach DIN 18034: Der Bereich, der Spielflächen mit begrenzter Versorgungsfunktion für einen Wohnbereich umfasst. Die Zielgruppe sind zumeist schulpflichtige Kinder.
Nachbarschaftsbereich
Nach DIN 18034: Der Bereich, der Spielflächen mit Versorgungsfunktion für den Nahbereich umfasst. Die Zielgruppe sind zumeist Vorschulkinder.
Flächengrößen
Folgende Flächengrößen sind gem. DIN 18034 als Richtwerte erforderlich, um die unterschiedlichen Bedürfnisse an Spiel-, Betätigungs- und Bewegungsmöglichkeiten zu erfüllen.
Lage |
Mindestgröße |
Nachbarschaftsbereich |
500 m 2 |
Quartiersbereich |
5.000 bis 10.000 m 2(bei großflächigen naturnahen Bereichen) |
Ortsbereich |
10.000 m 2 |
Tab. 1: Richtwerte für Flächengrößen nach DIN 18034
Hinweisschilder
Auf jedem Spielplatz sollte gem. DIN EN 1176 ein Hinweisschild (Piktogramm) mit folgenden Angaben vorhanden sein:
• allgemeine Notrufnummer
• Telefonnummer des Wartungspersonals
• Name des Spielplatzes
• Adresse des Spielplatzes
• evtl. andere relevante örtliche Informationen
Einfriedungen
Aufgabe von Einfriedungen
Gemäß DIN 18034 sind zum Spielen ausgewiesene Flächen gegenüber Straßen, Gleiskörpern, tiefen Wasserläufen, Abgründen oder Kraftfahrzeugstellplätzen mit einer wirksamen Einfriedung abzugrenzen.
Pädagogisch betreute Spielanlagen sind ebenfalls mit einer nicht ohne weiteres übersteigbaren Einfriedung zu umgeben, wenn die Sicherheit außerhalb der betreuten Spielzeiten nicht gewährleistet ist.
Ballspielbereiche sind gem. der Norm zusätzlich mit Schutzgittern von 400 cm Höhe gegen Verkehrsflächen und Nachbargrundstücke abzuschirmen.
Über die Vorgaben der Norm hinaus erfüllen Einfriedungen folgende Funktionen:
• Abhalten von Tieren
• Vermeidung von Müllablagerungen
Höhere Zäune sind daneben auch eine gute Befestigungsmöglichkeit für diverse Spiele, wie Mal- und Klangtafeln, sowie für Kletterpflanzen.
Die Bestimmungen des jeweiligen Bebauungsplans bzw. des jeweils geltenden Nachbarrechts über Art und Höhe der erlaubten Einfriedungen sind einzuhalten.
Anforderungen an Einfriedungen
Einfriedungen sind so zu gestalten, dass sie ausreichend hoch sind, nicht zum Hochklettern verleiten und keine Gefährdung für Kinder darstellen. Als ausreichende Höhe wird ein Maß von mind. 100 cm angesehen.
• Einfriedungen müssen stabil ausgeführt sein.
• Holzpfosten mit Erdkontakt sind regelmäßig auf ihre Stabilität und Funktionstüchtigkeit zu überprüfen.
• Zäune dürfen nicht zum Hochklettern einladen und nicht bekletterbar sein, da sie sonst ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen.
• Verletzungsgefahren an Einfriedungen lassen sich vermeiden, wenn an Zäunen, Gittern und Mauern keine spitzen, scharfkantigen und hervorspringenden Teile oder Stacheldraht angebracht werden.
Arten von Einfriedungen
Lebende Einfriedungen
Für lebende Einfriedungen gelten die gleichen Sicherheitsanforderungen wie für tote.
Hecken und Strauchreihen
Hecken für Spielplätze sind i. d. R. freiwachsende Hecken bzw. lockere Blütenhecken. Seltener, und dann v. a. nur in betreuten Einrichtungen, kommen auch geschnittene Hecken zur Verwendung. Hierbei ist immer auch der hohe Pflegeaufwand mit rund zwei Schnitten pro Jahr zu beachten.
Pflanzenname botanisch |
Pflanzenname deutsch |
Carpinus betulus |
Hainbuche |
Amelanchier lamarckii |
Felsenbirne |
Cornus mas |
Kornelkirsche |
Coryllus avellana |
Haselnuss |
Deutzia x magnifica |
Maiblumenstrauch |
Deutzia scabra |
Maiblumenstrauch |
Forsythia x intermedia |
Forsythie |
Kerria japonica |
Kerrie |
Kolkwitzia amabilis |
Kolkwitzie |
Philadelphus coronarius |
Pfeifenstrauch |
Philadelphus x virginalis |
Pfeifenstrauch |
Ribes alpinum ’Schmidt’ |
Alpen-Johannisbeere |
Ribes aureum |
Gold-Johannisbeere |
Spiraea nipponica |
Spierstrauch |
Spiraea thunbergii |
Spierstrauch |
Syringa vulgaris |
Gemeiner Flieder |
Tab. 2: Geeignete, ungiftige Pflanzen für Hecken
Benjeshecken
Benjeshecken oder Totholzhecken sind Hecken, die durch Samenanflug oder Initialpflanzungen entstehen. Das Prinzip der Benjeshecke besteht darin, diese nicht durch Neuanpflanzung, sondern durch Windanflug und Samen aus dem Kot rastender Vögel aufbauen zu lassen. Dazu wird Gehölzschnitt (Äste, Zweige, Reisig) durcheinander, als Haufen oder in Streifen, als Wall locker gestapelt oder noch besser einfach abgekippt. Dies dient wiederum dem Schutz der heranwachsenden Pflanzen. Die Vorteile einer solchen Anlage bestehen zum einen in ihren günstigen Herstellungskosten, da nicht Pflanzen, sondern „Saatgut“ auf natürliche Weise bzw. autochthon eingebracht wird und Schnittholz sowieso oft als „Abfall“ vorhanden ist. Darüber hinaus bietet das locker gelagerte Totholz unmittelbar Lebensraum für zahlreiche Vogelarten (v. a. für Heckenbrüter), Kleinsäuger und Insekten. Auch Kinder und Jugendliche lassen sich sehr gut unter Anleitung und Betreuung beim Bau und Beobachtung einer solchen Hecke an die Themen Natur- und Umweltschutz heranführen.
Spaliere
Auch Spaliere eignen sich als begrünte Einfriedung von Spielplätzen. Der Pflegeaufwand ist dabei höher als bei anderen Einzäunungsarten. Spaliere haben aber gleichzeitig den großen Vorteil, sehr raumsparend auf kleiner Fläche eine ansehnliche, grüne Wand zu schaffen. Geeignet sind in erster Linie Obstgehölze sowie Beerensträucher.
Weidenzäune
Lebende Weidenzäune sind eine gute Möglichkeit, Kinder in den Spielplatzbau mit zu integrieren und ihnen Kenntnisse über Pflanzen und deren Wachstum, aber auch gewisse handwerkliche Fähigkeiten zu vermitteln. Lebende Weidenzäune müssen selbstverständlich die gleichen Sicherheits- und Stabilitätsanforderungen erfüllen wie tote Einfriedungen.
Die frischen Weidenruten können auf verschiedene Arten zu einem Zaun verflochten werden, wie z. B. folgende Abbildungen zeigen:
Bild 1: Variante mit geflochtenen Weidenruten (Quelle: Andres)
Bild 2: Variante mit senkrecht gesteckten Weidenruten (Quelle: Andres)
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