Dirk Rühmann - Die kälteste Stunde

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Im beschaulichen Harzdorf Leuterspring ereignen sich kurz hintereinander zwei sonderbare Todesfälle: Ein Obdachloser erfriert in bitterkalter Nacht vor der Kirche und eine 92-jährige Frau wird in ihrem Haus Opfer eines Brandes. Da es keine erkennbaren Anzeichen von Gewaltanwendung gibt und sich auf den ersten Blick kein Zusammenhang zwischen den Verstorbenen herstellen lässt, sehen die Behörden von weiteren Ermittlungen ab.
Einzig Gemeindepfarrer Jörg Ebeling glaubt, dass beide Personen ermordet wurden. Durch seine Beharrlichkeit geraten er und seine Freundin, die zuständige Staatsanwältin aus Goslar, in einen Dauerstreit. Denn auch die deutlich jüngere Frau sieht keinen Handlungsbedarf. Die Liebesaffäre der beiden steht ohnehin unter keinem guten Stern. Ebeling geht bislang einem klärenden Gespräch mit seiner Ehefrau aus dem Weg und legt sich darüber hinaus mit dem Kirchenvorstand an.
Da ihm die Todesfälle keine Ruhe lassen, stellt der Pfarrer auf eigene Faust Ermittlungen an. Ganz allmählich trägt er jedes einzelne Puzzleteil, auf das er stößt, zu einem Bild zusammen, hinter dem sich eine jahrzehntealte Geschichte aus Verdrängung und Vertuschung auftut. Er findet die Identität des obdachlosen Toten heraus und gibt ihm dadurch seine verloren gegangene Würde zurück. Und er kommt einem Mörder auf die Spur, während die Staatsanwältin noch immer keinen Grund sieht, tätig zu werden. Dann beginnen die Ereignisse in Leuterspring sich zu überschlagen.

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Das Bild, das er in der Tasche trug, strahlte Ordnung, Zuversicht und Anfang aus. Es sollte ihn ins Ende begleiten. Vielleicht hatte er das Bild vor Augen, als er starb. Was hat es ihm gesagt? Warum hat er sich diesen Ort zum Sterben ausgesucht?

Er ist bislang einer von den namenlosen Toten. Gott sagt, dass wir uns darüber freuen können, dass unsere Namen im Himmel geschrieben sind. Ich werde seinen Namen aus dem Himmel auf die Erde zurückholen.

Gott will uns etwas offenbaren. Eine Geschichte vielleicht, die uns möglicherweise alle etwas angeht. Vielleicht sind wir oder einer von uns ja Teil dieser Geschichte. Möglicherweise ist da etwas, das sich Bahn brechen will, das an die Oberfläche drängt. Damit das geschehen kann, müssen wir tief hineinsehen. Ein Bild, das Foto von dem jungen Mädchen, kann Aufschluss geben.

Gottes Wege sind oft unergründlich. Aber Gott hat uns in Jesus Christus einen Grund gelegt. Durch Jesus Christus ist auch der tote Obdachlose unser Bruder vor Gott, dem Schöpfer. Wenn wir ihm erst seinen Namen wiedergeben können, verleihen wir ihm seine Würde zurück. Möge Gott uns helfen, dass dies geschehe. Amen.«

Die wenigen Gottesdienstbesucher schüttelten dem Pfarrer beim Hinausgehen die Hand. Manche führten ein ausgedehntes Dankeschön auf den Lippen, was für Ebeling stets das Signal war, dass sie wenig bis nichts von der Predigt verstanden hatten. Andere lobten seine Predigt über den grünen Klee. Dazu fiel ihm immer Martin Luther ein, der bei derartigen Gelegenheiten gedacht oder auch geäußert haben soll, dass ihm das der Teufel auch gerade geflüstert habe.

Nur Helga Ziegler schien genau zugehört und das Anliegen des Pfarrers verstanden zu haben. Scharfsinnig urteilte sie im Hinausgehen: »Er hat kein gottgewolltes Leben geführt. Wer auch immer dieser Mann gewesen ist. Wohnungslos, arbeitslos wegen asozialen Verhaltens, dreckig und versoffen. Er hat nichts aus seinem Leben gemacht. Nur dem lieben Gott die Zeit gestohlen. Sie sollten sich Menschen widmen, die es verdient haben.«

»Das tue ich. Doch wer es wirklich verdient hat, entscheiden nicht wir Menschen allein, sondern Gott selbst. Jesus lehrte uns, dass die Kranken des Arztes bedürfen.«

»Dieser Mann ist sein Leben lang zu keinem Arzt und auch nicht in die Kirche gegangen. Er hat es so gewollt.«

»Das, liebe Frau Ziegler, wissen wir nicht. In seiner Todesstunde hat er Gott gesucht. Dem zur Rechten Jesu gekreuzigten Mann, einem gottlosen Mörder, sagt Jesus in deren gemeinsamen Todeskampf am Kreuz zu, dass er noch heute mit ihm im Paradiese sein werde. Frau Ziegler, das Christentum ist die Religion der Vergebung und die Religion des Einen-unter-den-Geringsten. Was wissen wir über diesen Geringsten, den wir deshalb gering schätzen? Was wissen wir von ihm oder über ihn, dass wir es uns erlauben können, über den Mann zu richten?«

»Sie werden es schon machen, Herr Pfarrer«, rief sie ihm noch im Fortgehen zu. Bis er den letzten Satz zu Ende gesprochen hatte, war die betagte Dame nicht mehr stehen geblieben. Ihr schien ganz offensichtlich zu missfallen, was Ebeling ihr mit auf den Weg geben wollte. Doch dann dachte der Pfarrer, dass es auch für ihre Hartherzigkeit Gründe geben mochte, die sie hartnäckig verdrängte. Aber welche? Einen Augenblick war es ihm so vorgekommen, als wenn die alte Dame den Toten kannte und wusste, um wen es sich bei ihm gehandelt hatte. Doch verwarf der Pfarrer diesen Gedanken schnell wieder.

Zwei ältere Herrschaften standen noch am Ausgang und warteten darauf, dass sie dem Pfarrer die Hand schütteln konnten. Ebeling kannte die alten Leute vom Sehen. Regelmäßige Gottesdienstbesucher waren sie nicht. Vielleicht hatte sie die Neugier in die Kirche getrieben, nachdem sie von dem seltsamen Todesfall gehört hatten. Doch schnell weckten sie beim Pfarrer größtes Interesse, als der Mann, den seine Frau unterhakte, von jenen merkwürdigen Beobachtungen am Vorabend des Leichenfundes berichtete. Ein Schrei und ein davonrasendes Auto! Aber die Beobachtungen der älteren Herrschaften taugten für keine Aussage bei der Polizei. So viel wusste der Pfarrer. Trotzdem bedankte er sich für diese Auskunft und beschloss, sie in seinem Hinterköpfchen zu behalten. Vielleicht würde das alles ja doch noch einmal irgendeine Rolle spielen.

Kapitel 13

Die kälteste Stunde - изображение 15

Rita Ebeling bereitete eine Sonntagsmahlzeit vor. Sie hatte einen Schweinebraten am Vortage beim Schlachter gekauft und kochte Kartoffeln dazu mit Gemüse.

Nur kurz nahm sie zur Kenntnis, dass ihr Mann aus der Kirche ins Pfarrhaus zurückgekommen war. Jörg hängte seinen Talar in den Schrank, öffnete anschließend die Küchentür und blickte kurz hinein, um seiner Frau ein freundliches Hallo zuzurufen. Angesäuert blickte sie zur Seite und ranzte ihren Mann an: »Mach die Tür sofort wieder zu! Der Geruch zieht ja sonst durchs ganze Haus.«

Er gehorchte aufs Wort und dachte bei sich, dass er eigentlich wenig Lust auf ein gemeinsames Essen mit seiner Frau verspürte. Wenn es so schmecken sollte, wie es roch, hatte es ihm ohnehin den Appetit verdorben. Die schlechte Laune seiner Frau hinzugefügt, ließ es für ihn nur einen Schluss zu. Er ging in sein Dienstzimmer, verschloss die Tür von innen und griff zu seinem Handy.

Hoffnungsvoll lauschte er dem abgehenden Ruf und erwartete sogleich die ihm so vertraute Stimme seiner Angebeteten. Doch die Rufzeichen verhallten im Telefonhörer. Verärgert legte er das Handy zur Seite und stellte nur fest, dass dieser Sonntag es nicht gut mit ihm meinte.

Er musste noch einmal über die Einwände von Helga Ziegler zu seiner Predigt nachdenken und ärgerte sich im Nachhinein, dass er mit einer 92-jährigen Gottesdienstbesucherin so angestrengt im Türrahmen diskutiert hatte. Weshalb hatte er nicht einfach geschwiegen? Es wurmte ihn, wenn ihm so alte Frauen widersprachen und seine christlichen Auslegungen über Nächstenliebe mit dumpfer Nazimentalität ad absurdum führen wollten. Zu oft war er in den sechzig Jahren seines Lebens mit dieser Einstellung manch Älterer konfrontiert worden, dass Menschen, die nicht arbeiteten, dem lieben Gott die Zeit stahlen und im Grunde in ein Arbeitslager gehörten. Frei nach der Devise, dass ordentliche Arbeit noch niemandem geschadet habe und ganz im Sinne von Auschwitz letztlich frei mache. Oh, wie er das hasste! Dieser unselige Nazigeist, der sich dem Heiligen Geist seiner Auffassung nach zutiefst widersetzte! Warum ging so eine Frau in die Kirche? Glaubte sie, dass Jesus blond war, und schätzte ihn deshalb?

Ein nicht mehr aufhören wollendes Tatütata lag ihm in den Ohren. Die Feuerwehr schien auszurücken.

Er versuchte es noch einmal telefonisch bei Cora. Diesmal nahm sie das Gespräch entgegen. Sie hatte das Telefon zuvor einfach nicht gehört.

Jörg kam wieder etwas herunter und seine Laune wurde zusehends besser, als er ihre Stimme hörte und mit ihr ins Plaudern kam. Natürlich berichtete er ihr von der alten Frau Ziegler, woraufhin Cora Jörg bat, mit so alten Frauen etwas milder im Urteil umzugehen. Wenn Cora ihm das riet, zeigte er sich bereit, ihre Ratschläge zu befolgen. Seine Frau hatte diese Macht über ihn verloren.

Cora entschuldigte sich, dass sie es nicht geschafft hatte, zum Gottesdienst zu kommen. Als er ihr vom Inhalt seiner Predigt erzählte, war sie erleichtert, dass sie nicht unter den Gottesdienstbesuchern verweilt hatte.

»Du steigerst dich da in etwas hinein, Jörg«, warf sie ihm vor. Aus ihrem Mund klang selbst dieser Einwand noch lieblich. Doch der Pfarrer ließ sich nicht beirren.

»Es ist kein Zufall, dass der Mann vor meiner Kirchentür gestorben ist. Dieser letzte Weg dorthin wurde ihm von Gott gewiesen. Der Mann war am Ende seines Lebens angelangt. Und in diesem Leben muss etwas geschehen sein, dass irgendwie mit meiner Kirche oder mir zusammenhängt. Das schlummerte schon zu lange im Verborgenen, doch nun will die Wahrheit ans Tageslicht befördert werden.«

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