Joseph de Weck - Emmanuel Macron

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Frankreichs Wiedergeburt und Europas großen Auftritt auf der Weltbühne: Nichts Geringeres verspricht Emmanuel Macron, der jüngste Staatspräsident der französischen Geschichte. Mit seinem unerschrockenen Kurs versetzt er das eigene Land und den ganzen Kontinent in Rage – und damit in Bewegung. Vor den Präsidentschaftswahlen 2022 schildert Joseph de Weck die turbulenten Macron-Jahre. Er porträtiert ein Land, so stolz und träumerisch wie sein Präsident, doch stets am Rand der Überforderung. Kann Macron Frankreich und Europa zum Sprung in die Zukunft zwingen?

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Macron ist ein Kind der Aufklärung, zu der er sich immer wieder öffentlich bekennt. Sein Glaube an ihre Ideale hat beinahe religiöse Züge: Ratio, Autonomie und Voluntarismus sind für ihn die Treiber des «Triumphs der Hoffnung».

Einer fortschrittsskeptischen Aufklärungskritik hält Macron unbeirrbaren Optimismus entgegen. Der etwas in Vergessenheit geratene amerikanische Schriftsteller Saul Bellow schrieb 1983 nach einem Paris-Besuch: «Die Nachkriegsphilosophie in Frankreich, übernommen von Deutschland, ist wenig erbaulich. Marxismus, Eurokommunismus, Existentialismus, Strukturalismus und Dekonstruktion. Sie haben nicht das Potenzial, die französische Zivilisation wiederherzustellen.» 19

Gut ein halbes Jahrhundert später würde Macron diese Beobachtung unterschreiben. «Frankreich ist kein zynisches Land, doch die Eliten glauben das. Frankreich ist nicht dafür gemacht, ein postmodernes Land zu sein», sagt der Präsident und verneint keineswegs, dass die heutige Welt voller realer Enttäuschungen sei. 20Die kritischen postmodernen «Dekonstruktivisten» hätten sehr wohl Schwachstellen des Aufklärungsversprechens beleuchtet. Aber die Postmoderne habe kein eigenes konstruktives Bild der Rolle des Menschen in der Welt geschaffen. Eine postmoderne «Haltung» helfe nicht weiter. Macron macht sie gar für einen wachsenden Relativismus und Fatalismus in den Eliten und der Gesellschaft verantwortlich, die Frankreich lähmen. Es nähre nur die Resignation, der Politik und dem Individuum die Möglichkeit abzusprechen, die Welt zu verbessern.

Macron könnte im Sinne Odo Marquards als ein «Weigerungsverweigerer» bezeichnet werden. Dem Philosophen zufolge gehört es zur Skepsis, Affirmationsverbote zu übertreten. Das kleine «Ja»-Sagen sei schwieriger als das große «Nein»-Sagen. 21Macron sagt «Ja» und handelt entsprechend. «Wenn wir das Land zum Erfolg führen und in der Kontinuität unserer Geschichte Wohlstand im 21. Jahrhundert schaffen wollen, müssen wir handeln. Wir tragen die Lösung in uns», schreibt er in Révolution . 22Handeln, auch wenn es bedeutet, Risiken einzugehen und sich die Hände schmutzig zu machen. Autorin Virginie Despentes kommentierte bei Amtsantritt Macrons im Mai 2017: «Ich hoffe, er wird kapieren, dass die Leute nahe daran sind, zu explodieren, dass sie verzweifelt sind. An seiner Stelle würde ich so wie Chirac gar nichts machen.» 23Der Präsident sagt dann vier Monate später, im September: «Wenn ich es nicht schaffe, Frankreich radikal umzubauen, wird es schlimmer, als wenn ich überhaupt nichts mache.»

Gilt die Weisheit des berühmten Leoparden von Giuseppe Tomasi di Lampedusa, dass sich alles ändern müsse, damit alles so bleibe, wie es ist? Oder aber jene Sentenz aus Despentes’ Romantrilogie Das Leben des Vernon Subutex , dass am besten alles gleichbleiben solle, damit es nicht noch schlimmer werde?

Wenn Macron an seine Erfolgschance glaubt, dann weil er sein Schicksal als Teil einer größeren Geschichte, ja einer Vorsehung betrachtet. Dem Schriftsteller Emmanuel Carrère sagt er Sätze wie: «Ich glaube, unser Land steht am Rande des Abgrunds und könnte sogar stürzen. Wenn wir nicht an einem tragischen Moment unserer Geschichte wären, wäre ich nie gewählt worden.» In einem Interview mit der Literaturzeitschrift La Nouvelle Revue Française beteuert er: «Mich stimmt paradoxerweise optimistisch, dass die Geschichte wieder tragisch wird. Europa wird nicht mehr geschützt sein, wie es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs der Fall war. Dieser alte Kontinent von Kleinbürgern, die sich im materiellen Komfort geborgen fühlen, ist daran, ein neues Abenteuer zu beginnen, in dem die Tragik zurückkommt. … Und in diesem Abenteuer können wir wieder zu einem neuen Elan finden, dem sich auch die Literatur nicht entziehen wird.» 24

Abgesehen davon, dass Macron von «Kleinbürger-Mentalität» wenig hält, zeigt das Zitat vor allem eins: Er glaubt im Sinne des Historikers Fritz Stern an die Offenheit der Geschichte. Für die Handelnden gibt es Raum, folgenreiche (Fehl-)Entscheidungen zu treffen. Wenn Bundeskanzler Helmut Kohl einst vom Zipfel des Mantels der Geschichte sprach, den er ergriffen habe, so geht es bei Macron mindestens um den halben Mantel. Die Grenze zwischen Vertrauen in die eigene Handlungsmöglichkeit und Größenwahn ist fließend.

So viel Verantwortung könnte Macron einschüchtern. Doch der Präsident sieht sich nicht nur als Held des eigenen National- und Europa-Epos, sondern auch als Teil einer Vorsehung. «Man ist immer nur das Instrument von etwas, das uns überragt», sagt der frühere Student der Philosophie, 25der seine Diplomarbeit mit dem Titel «Die Vernunft in der Geschichte» über Georg Wilhelm Friedrich Hegel schrieb.

In Interviews beruft er sich immer wieder auf den Denker des deutschen Idealismus und dessen Vorstellung von der «List der Vernunft». Hegel meint damit, dass «Fortschritt» in der Menschheitsgeschichte getrieben werde von einer Vielzahl größerer und kleinerer Handlungen, wobei die Akteure sich der Tragweite ihrer Entscheidung gar nicht bewusst seien. Verkürzt gesagt ist die «List der Vernunft» das Pendant zur Theorie der «unsichtbaren Hand» auf dem freien Markt: eine Art metaphysische Kraft, die zur richtigen Verteilung wirtschaftlicher Güter in dem einen Fall und zum Fortschritt der Menschheit im anderen Fall beiträgt.

Während seiner Präsidentschaftskampagne setzte Macron genau auf diesen Fortschrittsglauben, was ihm den Spott seiner Konkurrenten eintrug. Die Franzosen sollten nicht auf Macrons «halluzinogene Pilze» hereinfallen, warnte Jean-Luc Mélenchon, und der Mitterechts-Kandidat François Fillon schimpfte Macron einen «Guru». Am Ende aber gelang Macron ein erstaunlicher Kniff: Die Franzosen mögen nur zu gern jammern, aber Opfer wollen sie auf keinen Fall sein. Wenn Macron Frankreichs Pessimismus und Opferhaltung anprangerte, traf er bei seinen Landsleuten einen wunden Punkt.

Macrons philosophisch-ideologischer Diskurs verdrängte die handfestere politische Debatte über Verteilungskämpfe und Identitätspolitik, die seine Konkurrenten entfachen wollten. Die Optimismus-Predigten verfingen im ersten Wahlgang bei gut einem Viertel der Wählerinnen und Wähler, die nach Hoffnung und erstarktem Selbstvertrauen dursteten. Genug, um den Emporkömmling in den Élysée-Palast zu bringen und damit in das politische Amt, das in Europa mit der größten Machtfülle ausgestattet ist. Nun kann er sein Epos schreiben.

DER UNFEHLBARE

Emmanuel Macron ist der Typ Klassenbester. Im Klassenzimmer saß er in der vordersten Reihe. Auf den Fotos seines Jahrgangs sitzt er ebenfalls vorne in der Mitte und hält die Schiefertafel mit dem Klassennamen hoch. 26Doch er bekundet Mühe, Fehler einzugestehen. Als Macron während des Wahlkampfs fälschlicherweise in einem hektischen Straßeninterview Französisch-Guayana als eine Insel bezeichnet, räumt er den Fehler nicht einfach ein. Stattdessen sagt er, er habe immer gewusst, dass das Übersee-Département keine Insel sei, aber eingeklemmt zwischen dem Amazonas und dem Ozean fühle sich das Leben dort so an.

Emmanuel Carrère wartet mit einer weiteren vielsagenden Anekdote auf. Nach seiner Rede auf der Frankfurter Buchmesse 2017 wirft ein französisch-kongolesischer Autor Macron im Gespräch vor, keinen frankophonen Autor genannt zu haben, der nicht Franzose sei. Macron erwidert, er habe sehr wohl den senegalesischen Poeten Léopold Sédar Senghor erwähnt. Als die Situation peinlich wird, da niemand Senghors Namen in Macrons Rede gehört hat, wechselt der Präsident behände die Strategie. Er habe ja vom französischen Sprachraum gesprochen, und wenn man von Frankophonie rede, sei es ja klar, dass man auch Senghor im Kopf habe.

Unterlaufen ihm Fehler, die er nicht einfach so abschütteln kann, sind andere schuld. Wenn Frankreich in der Coronavirus-Pandemie zu Beginn mit dem Impfen langsamer vorankommt als etwa Deutschland, dann lässt er die Sonntagspresse wissen, er sei «stinksauer» auf die Verantwortlichen. 27Dabei laufen bei der Covid-19-Politik alle Fäden im Élysée-Palast zusammen. Der schleppende Start war nicht nur dem Mangel an Impfstoff geschuldet: Macron setzte aufgrund der in Umfragen gespiegelten hohen Impfskepsis im Land auf einen behutsamen Start und begrenzte den Kreis der Impfempfänger auf Altenheime.

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