FRANK VIOLA
Ur-Praxis
GRÜNDUNG UND AUFBAU
ORGANISCHER GEMEINDEN
GLORYWORLD-MEDIEN
© 2009 by Frank Viola
David C. Cook, 4050 Lee Vance View, Colorado Springs, Colorado 80918 U.S.A.
Originaltitel: „Finding Organic Church. A Comprehensive Guide to Starting and Sustaining Authentic Christian Communities“
1. Auflage 2011
© der deutschen Ausgabe 2011 GloryWorld-Medien, www.gloryworld.de
Alle Rechte vorbehalten
Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Schlachter-Bibel, Fassung von 1951, entnommen.
Weitere Bibelübersetzungen:
[NGÜ]: Neue Genfer Übersetzung, 2009
[Elb]: Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985
[LU84]: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 1984
Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.
Übersetzung: Ivo Carobbio / Dr. David Poysti
Lektorat / Satz: Manfred Mayer
Umschlaggestaltung: Kerstin & Karl Gerd Striepecke, www.vision-c.de
Foto: istockphoto
ISBN (epub): 978-3-95578-159-0
ISBN (Druck): 978-3-936322-59-0
Vorwort
Einleitung
TEIL 1: DIE SAAT AUSBRINGEN – BIBLISCHE PRINZIPIEN DER GEMEINDEGRÜNDUNG
1 Gemeindebildung nach Gottes Vorbild
2 Die Rückkehr zum reisenden Arbeiter
3 Gottes Plan für Gemeindegründung
4 Apostolische Abdeckung oder apostolische Hilfe?
5 Die moderne Hauskirchenbewegung
6 Wiederherstellung oder Revolution?
TEIL 2: DEN BODEN BEARBEITEN – ANTWORTEN AUF GRUNDSATZFRAGEN
7 Ist das neutestamentliche Vorbild heute noch anwendbar?
8 War Paulus die Ausnahme?
9 Ist Gemeindegründung elitär?
10 Kann nicht jeder eine organische Gemeinde gründen?
11 War Paulus nicht der letzte der Apostel?
12 Wirken Apostel nicht Zeichen und Wunder?
TEIL 3: DEN BODEN KULTIVIEREN – PRAKTISCHE SCHRITTE FÜR DEN ANFANG
13 Organische Gemeinde entdecken
14 Fünf unverrückbare Grundsätze
15 Lernen, wie man sich versammelt
16 Gemeinschaftliches Singen
17 Gemeinschaft bauen
18 Zwölf unverzichtbare Elemente
TEIL 4: DAS UNKRAUT JÄTEN – GESUNDHEIT UND ENTWICKLUNG
19 Die Wachstumsstufen einer organischen Gemeinde
20 Die Jahreszeiten einer organischen Gemeinde
21 Die Krankheiten einer organischen Gemeinde (Teil 1)
22 Die Krankheiten einer organischen Gemeinde (Teil 2)
23 Der Dienst des apostolischen Arbeiters
24 Die vor uns liegende Reise
Dank
Literaturverzeichnis
Über den Autor
Allen Gemeindegründern der Vergangenheit,
die die Kosten überschlagen,
den Weg gebahnt
und die Richtung gewiesen haben …
und einer künftigen, von Gott berufenen
Generation junger Männer und Frauen,
die – auf den Schultern der Altvordern stehend –
noch weiter in die Zukunft blicken werden.
Seit ich über organische Gemeinde schreibe, werden mir immer wieder zwei Fragen gestellt. Erstens: „Wo finde ich die Art Gemeinde, von der Sie schreiben?“ Zweitens: „Wie gründet man eine organische Gemeinde?“ Mit diesem Buch versuche ich beide Fragen ausführlich zu beantworten.
Die hier vorgestellten Prinzipien stellen keine ungeprüften Theorien dar. Ich betreibe weder Stammtischphilosophie noch gebe ich in diesem Buch blutlose Abstraktionen zum Besten.
Die Grundsätze, die ich hier beschreibe, sind auf dem Amboss der Erfahrung geschmiedet worden – positiver wie negativer Erfahrungen. Sie sind das Ergebnis eines Lernprozesses mit vielen Fehlern (von denen eine ganze Reihe auf mein eigenes Konto gehen), verdanken sich aber auch manch glücklicher Fügung. Außerdem finden sie die Unterstützung der Heiligen Schrift.
Ich habe mich selbst oft als beobachtenden Biologen bezeichnet. Seit mehr als zwanzig Jahren studiere ich, wie organisches Gemeindeleben Wurzeln schlägt. Ich habe gesehen, wie es funktioniert, welche Faktoren es fördern und wodurch es erstickt wird.
Ich gebe unumwunden zu, dass ich nicht im Besitz sämtlicher Antworten bin. Noch immer bin ich am Lernen und Ausprobieren und beobachte die Höhen und Tiefen organischen Gemeindelebens. Ich glaube nicht, dass es auf diesem Gebiet Experten gibt – lediglich eine Liste von Erfolgen und Misserfolgen.
Mit diesem Buch versuche ich eine Theologie organischer Gemeindegründung vorzulegen, zusammen mit einigen praktischen Anregungen für alle, die diesen Weg einschlagen wollen.
Seit ich Christ bin, habe ich eine ganze Reihe von Beobachtungen zu den Problemen der heutigen Gemeinden gemacht – der traditionellen wie der nicht-traditionellen. Aus diesen Erfahrungen heraus bin ich zu folgenden Schlüssen gelangt:
1. Die meisten Gemeinden, darunter eine Vielzahl von Hauskirchen und einfachen Gemeinden, sind weit davon entfernt, das zu erleben , was Leib Christi ist. Schuld daran ist, dass wir großenteils außer Acht gelassen haben, was die Schrift zum Thema Gemeindegründung sagt.
2. Viele Grundprobleme sowohl traditioneller als auch nicht-traditioneller Gemeinden könnte man durch eine Rückkehr zum biblischen Muster für Gemeindegründung und -aufbau lösen.
Zugegeben: Meine Schlussfolgerungen basieren auf pragmatischen Beobachtungen, lassen sich aber auch biblisch begründen. Und sie sind der Anlass für das vorliegende Buch.
Ich habe vor diesem Buch vier weitere Titel über radikale Wiederherstellung von Gemeinde verfasst: Ur-Christen 1erzählt die Geschichte der neutestamentlichen Gemeinde in chronologischer Reihenfolge. In Heidnisches Christentum? 2untersuche ich (gemeinsam mit George Barna) die Ursprünge unserer modernen Gemeindepraxis und komme darin zu dem Ergebnis, dass die meisten unserer traditionellen Gemeindepraktiken jeder biblischen Grundlage entbehren und mit der organischen Natur von Gemeinde unvereinbar sind.
In Ur-Gemeinde 3zeichne ich ein buntes Bild neutestamentlichen Gemeindelebens für das einundzwanzigste Jahrhundert. 4Das Buch bietet eine zeitgemäße und ausführliche Theologie organischen Gemeindelebens. In Ur-Schrei 5beschäftige ich mich mit Gottes ewigem Ratschluss – jener großen Mission, die unser Gemeindeleben und unseren geistlichen Dienst prägen sollte. Ich entfalte darin das weitgreifende Epos von Gottes höchster Leidenschaft.
Das vorliegende Buch knüpft dort an, wo Ur-Schrei, Ur-Gemeinde, Heidnisches Christentum? und Ur-Christen aufhören. Es untersucht detailliert die Voraussetzungen für die Entstehung und Aufrechterhaltung organischer Gemeindeformen.
Zusammen mit diesem Buch empfehle ich unbedingt die Lektüre der vier oben genannten Titel, weil sie viele Fragen zu organischer Gemeinde bereits im Vorfeld klären. Dieses Werk bildet das fünfte in der Reihe.
Ich verwende die Begriffe Gemeindegründer, Apostel, christlicher Arbeiter, reisender Arbeiter und apostolischer (Mit)arbeiter in diesem Buch synonym. Warum ich das tue, erkläre ich später. Wenn ich von Aposteln spreche, dann sage ich der Einfachheit halber „er“ – nicht weil ich der Ansicht wäre, nur Männer kämen für diesen Dienst in Frage, sondern weil es einfacher ist, „er“ statt ständig „er oder sie“ zu schreiben. (Ich habe kein Problem mit der Auffassung, dass sich auch Frauen am apostolischen Werk beteiligen. Wir lesen in Römer 16,7 von Junia als weiblichem Apostel, und auch Priscilla und Phöbe waren dem apostolischen Dienst von Paulus von großer Hilfe.) 6
So viel dazu. Dieses Buch habe ich für drei verschiedene Lesergruppen geschrieben:
Zunächst richtet es sich an jene, die den Wunsch haben, sich in organischer Weise zu versammeln und sich dazu einige praktische Tipps wünschen.
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