Ursula Neeb - Madame empfängt

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Frankfurt, 1836. Eine Serie von Giftmorden an jungen Dienstmädchen, die alle nebenbei der Prostitution nachgingen, lässt die heile Fassade der Stadt am Main bröckeln. Augenzeugen haben keine Zweifel, dass der Täter der besseren Gesellschaft angehört. Der ebenso verschlafenen wie korrupten Polizeibehörde unter der Leitung von Oberinspektor Brand gelingt es aber nicht, dem Mörder auf die Spur zu kommen. Nach dem Dafürhalten von Presse und Obrigkeit handelte es sich bei den Opfern ohnehin um „liederliche Weibsbilder“, deren schlimmes Ende nicht verwunderlich sei.
Empört über so viel Unfähigkeit und Ignoranz beginnt die Frankfurter Dichterin Sidonie Weiß, gemeinsam mit ihrem Jugendfreund Johann Konrad Friedrich, auf eigene Faust in den mysteriösen Mordfällen zu ermitteln. Unterstützung finden die beiden bei dem Arzt und städtischen Leicheninspektor Heinrich Hoffmann. Ihre Nachforschungen führen Fräulein Sidonie, Johann und Doktor Hoffmann in die Salons des großbürgerlichen Frankfurts, aber auch in die schäbigen Dachkammern der Dienstboten …

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Jungfern aus Mainz, Würzburg und auch aus Frankfurt, allesamt jung und attraktiv, standen den Besuchern zur Verfügung. Madame Zink nahm auch Sonderwünsche entgegen. Für Geld, so hieß es hinter vorgehaltener Hand, konnte man bei ihr alles bekommen. Jungfräuliche Bürgerstöchter, verheiratete Damen, Dienstmädchen und gestrenge Gouvernanten konnten im Bedarfsfall ebenso vermittelt werden wie Lustknaben und Transvestiten. Das Haus galt als eine der ersten Adressen Frankfurts. Die Einrichtung war vortrefflich und entsprach exklusiven Ansprüchen. Hier verkehrten vor allem die wohlhabenden und angesehenen Herren der Stadt, die äußersten Wert auf Diskretion legten. Auch reiche Messebesucher gehörten zu den Stammgästen.

Eine besondere Spezialität des Hauses waren die abgedunkelten Zimmer, wo der Besucher von willigen Damen empfangen wurde, die nahezu jeden Wunsch erfüllten. Einzige Bedingung: Es musste dunkel bleiben. Denn die Damen, so wurde gemunkelt, entstammten der besten Frankfurter Gesellschaft und wollten auf keinen Fall erkannt werden.

Als Johann, dem das Etablissement aus früheren Jahren noch gut in Erinnerung war, an jenem Abend die Glocke läutete und sich kurz darauf bei der Inhaberin nach einer gewissen ›Miss‹ erkundigte, erhielt er zunächst eine abschlägige Antwort: »Ich bedaure, mein Herr, aber die Miss empfängt nur nach Absprache. Da kann ich keine Ausnahme machen. Wenn Sie möchten, notiere ich Sie für die kommende Woche, sagen Sie doch bitte, wann es Ihnen gelegen kommt.«

Madame Zink, eine elegante, gutaussehende Dame um die 40, saß hinter ihrem zierlichen Sekretär aus poliertem Wurzelholz und blickte Johann abwartend an. Als dieser zögerte und aus seinem Unmut keinen Hehl machte, fügte die Inhaberin des Nobel-Bordells entgegenkommend hinzu, dass er auch die Möglichkeit habe, auf eine andere Dame zurückzugreifen, vorausgesetzt, es müsse nicht unbedingt eine Gouvernante sein. »Ich weiß ja nicht, wonach Ihnen sonst noch der Sinn steht. Aber Madame Herzog wäre momentan gerade frei. Was nicht häufig vorkommt, das darf ich Ihnen versichern, denn sie ist ebenso gefragt wie unsere Miss, auch wenn man die beiden Damen natürlich nicht miteinander vergleichen kann. Madame Herzog ist bekannt für ihre feurigen Küsse, die nichts zu wünschen übriglassen, wenn Sie verstehen, was ich meine …«, erläuterte die Bordellwirtin mit kokettem Augenaufschlag zu Johann hin und wollte gerade mit ihrer Lobpreisung fortfahren, als dieser sie unterbrach.

»Gnädige Frau, vielleicht sollte ich etwas richtigstellen: Ich komme nicht als Kunde in Ihr Haus. Es geht um den Mordfall Gerlinde Dietz, an dessen Aufklärung ich als Privatmann mitwirke, und diesbezüglich hätte ich eine Frage an Ihre Miss, deren wahrheitsgemäße Beantwortung allerdings für die kriminalistischen Ermittlungen von größter Wichtigkeit ist.«

Die geschäftsmäßige Freundlichkeit von Madame Zink war mit einem Mal wie weggeblasen. »So etwas hat in meinem Hause nichts zu suchen. Mit wie auch immer gearteten Mordfällen haben wir nichts zu tun und wollen es auch nicht, damit das klar ist. Und jetzt wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich nicht länger behelligen würden«, beschied ihm Madame kühl.

»Wie Sie wünschen, Verehrteste. Stellen Sie sich aber bitte darauf ein, dass Sie in der Angelegenheit schon sehr bald Besuch von der Gendarmerie bekommen werden, die ich im Falle Ihres mangelnden Entgegenkommens leider zu unterrichten gezwungen wäre. Und diese Herren werden dann gewiss mehr Staub aufwirbeln als meine Wenigkeit, das darf ich Ihnen versichern. Im Gegensatz zu unserer lieben Polizei ist mir nämlich sehr wohl an einer behutsamen Ermittlung gelegen.«

Madame Zink dachte kurz nach. »Also gut. Was wollen Sie wissen?«, raunzte sie unwirsch. Johann formulierte bedachtsam sein Ansinnen, als er aber den Namen ›Saltz­wedel‹ erwähnte, wurde ihm rüde das Wort abgeschnitten.

»Mein lieber Herr Friedrich, wie Ihnen sicherlich bekannt sein dürfte, suchten Sie uns noch vor einigen Jahren das eine oder andere Mal auf, gilt doch mein Haus als eine der ersten Adressen Frankfurts. Bei uns wird größten Wert auf Diskretion gelegt. Deswegen werde ich den Teufel tun, Ihnen irgendetwas über meine Kunden preiszugeben!«

»Es wäre aber ganz im Sinne von Herrn Saltzwedel, wenn Ihre Miss seine Angaben bestätigen würde«, gab Johann zu bedenken.

»Na, die wird Ihnen was husten, das kann ich Ihnen versprechen!«, erwiderte Frau Zink grimmig. »Da habe ich eine bessere Idee. Sie lassen sich gemeinsam mit Herrn Saltz­wedel einen Termin bei der Miss geben, stellen in seinem Beisein Ihre Fragen, und wenn die Miss gnädig gestimmt ist, wird Sie Ihnen vielleicht eine Antwort geben. Vielleicht aber auch nicht.« Madame Zink lächelte süffisant, läutete nach dem Dienstmädchen und wollte Johann hinausbegleiten lassen, als es an der Tür klingelte.

»Das sind Schüler von der Miss, Emma. Kümmere dich bitte darum und bring sie schon mal ins Schulzimmer, damit der Unterricht pünktlich beginnen kann. Und den da bringst du bitte nach draußen. Ich bin dann mal kurz abwesend«, richtete sich die Bordellwirtin an das herbeieilende Dienstmädchen und verließ den Empfangsraum durch eine schmale, tapezierte Hintertür mit der Aufschrift ›Privat‹. Johann hatte sich in den Schatten eines großen Gummibaums zurückgezogen und wartete ab. Kurz hintereinander läutete es noch zweimal an der Eingangstür, drei Herren in Frack und Zylinder traten in das Foyer und übergaben dem Dienstmädchen ihre Hüte. Johann mischte sich unauffällig unter sie und tat es ihnen gleich. Die Dienstmagd blickte sich suchend im Empfangsraum um, runzelte ratlos die Stirn und bat die Herren schließlich, ihr zu folgen. Über eine lange, gewundene Treppe, deren Stufen mit einem flauschigen, dunkelroten Läufer ausgelegt waren, gelangten sie in den ersten Stock. Am Ende einer Zimmerflucht erreichten sie eine Flügeltür mit der Aufschrift ›Klassenzimmer‹. Das Dienstmädchen öffnete die Tür ohne anzuklopfen, bat Johann und die drei anderen Herren, sich auf ihre Plätze zu begeben und sich ruhig und gesittet zu betragen, der Unterricht beginne in Kürze. Johann staunte nicht schlecht, als er den Raum erblickte, der bis ins kleinste Detail die getreue Nachbildung eines Schulzimmers darstellte. An der Stirnseite hing eine große Tafel. Rechter Hand davon war eine Weltkarte angebracht. In einem Wandregal befand sich neben Schulbüchern und einem Stapel Atlanten auch ein Globus. In den Regalfächern reihten sich überdies ausgestopfte Säugetiere und Vögel, an der Seite baumelte gar ein menschliches Skelett. Auf einem Podest vor der Tafel erhob sich der Lehrerkatheder. Johann, der sich ebenso wie die anderen ›Schüler‹ auf einer der in Dreierreihen aufgestellten Schulbänke niedergelassen hatte, sah, dass auf dem Lehrerpult außer den obligatorischen Schreibutensilien und einem Klassenbuch auch verschiedene Rohrstöcke und Ruten sowie Holzlineale in unterschiedlichen Größen angeordnet waren. Kurz bevor die Schulglocke durchdringend läutete, entdeckte er mit leichtem Amüsement in der hinteren Ecke des Klassenzimmers sogar eine Eselsbank. Während er seine Blicke noch im Raum umherschweifen ließ und überlegte, wie er sich am besten der Miss gegenüber verhalten sollte, wurde die Flügeltür aufgerissen, und eine große, hagere Dame in einem schwarzen, hochgeschlossenen Kleid eilte im Stechschritt ins Klassenzimmer. Unter dem knöchellangen Saum ihres schmucklosen Gewandes waren schwere Reitstiefel zu erkennen, und in der rechten Hand hielt sie eine Reitgerte. Die dunklen Haare waren straff nach hinten gekämmt und im Nacken zu einem Knoten zusammengesteckt. Die herben Gesichtszüge mit den hohen Wangenknochen und der schmallippige Mund waren gänzlich ungeschminkt. Mit starren, gelben Raubvogelaugen und unbewegter Miene fixierte die Miss der Reihe nach ihre Schüler, und Johann kam es so vor, als könne sie bis auf den Grund seiner Seele spähen. Ehe er sich versah, fürchtete er sich vor diesem durchdringenden, erbarmungslosen Blick wie ein kleiner, unartiger Pennäler vor der Knute des Magisters. Die drei anderen Herren waren beim Eintreffen der Miss augenblicklich von ihren Bänken hochgeschnellt.

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