Dieter Wahl - Mein Walk of Fame

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Charles Aznavour, Mireille Mathieu, Mikis Theodorakis, Pierre Richard, Friedrich Dürrenmatt, Milva, Gilbert Bécaud … Nur einige der ganz Großen aus Showbiz, Kino, Musik und Literatur, die der Autor in 30 Jahren als TV-Auslandskorrespondent kennenlernen durfte. Im amüsanten Plauderton lässt er nun teilhaben an diesen Sternstunden mit Stars und VIPs der Königsklasse, von denen Sir Peter Ustinov von der Académie française sogar den Status der Unsterblichkeit erhielt. Erzählt werden Geschichten, die gespickt sind mit Interviews, Anekdoten, Hintergründen und aktuellen Bezügen. Sie geben aufschlussreiche Einblicke in das schillernde Leben von Weltstars, die – bedacht sowohl mit Lorbeerkranz als auch Dornenkrone – schon heute Denkmäler der europäischen Kulturgeschichte sind.

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Ja, sie erinnere sich noch sehr lebhaft an Mireille, die schon als Kleinkind von sich reden gemacht habe. Als Vierjährige habe sie erstmals in aller Öffentlichkeit gesungen und damit für ein Stadtgespräch und viel Lob gesorgt. Initiator sei damals ihr Vater Roger gewesen, der selbst eine wohlklingende Tenorstimme gehabt habe. Als die, so erfuhr ich, wieder mal bei einer Mitternachtsmesse in Avignon gefragt war, bat Papa um die gesangliche Begleitung seines ältesten Kindes Mireille. Die habe ihm die Schau gestohlen, erzählte die alte Dame mit vergnügtem Unterton und plauderte über die Ambitionen von Vater Mathieu. Er träumte in jungen Jahren von einer Opernkarriere. Was ihm seine Eltern verwehrt hatten, wollte er nun seinem Kind gestatten, an dessen Talent er glaubte. Er animierte die Tochter zum Vorsingen und achtete auf eine präzise Artikulation, die sie später perfektionierte.

Den Teenager Mireille, so berichtete die alte Dame weiter, habe sie oft Gitarre spielend und singend auf dem Hinterhof angetroffen, umringt von Kindern aus der Nachbarschaft. Angetan hatten es ihr Lieder der Chanson-Königin Edith Piaf, die sie in jeder Weise zu kopieren versuchte bis hin zu ihrer Vorliebe für schwarze Kleider. Sie ahmte ihre Stimme nach, trainierte sie in diese Richtung.

Mireille, so sagte mir die frühere Nachbarin, habe ihr immer ein wenig leidgetan. Sie wäre ein sympathisches, lebensfrohes und aufgeschlossenes Mädchen gewesen, obwohl sie in besonders harten und schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sei. Als ältestes Kind habe sie sich mit Hingabe um ihre anderen dreizehn Geschwister gekümmert. Damit immer etwas Ess- und Trinkbares auf dem Tisch stand, habe sie mit dazuverdienen müssen. Deshalb blieb keine Zeit, eine Lese- und Rechtschreibstörung zu korrigieren. Die familiäre Notlage zwang sie, schon mit 14 Jahren die Schule ohne Abschluss zu verlassen, um als Hilfskraft in einer Konservenfirma und einer Papierfabrik mitzuhelfen, das schmale Familienbudget aufzubessern.

Es muss, so vermutete die alte Dame, eine stupide Arbeit gewesen sein. Einen ganzen Tag lang am Fließband stehen oder Briefe falten. Aber es sei eben auch eine Existenzfrage gewesen. Als Ausgleich zur beruflichen Perspektivlosigkeit und zur harten Doppelarbeit daheim und im Betrieb seien Musik und Gesang wohl ihre ständige Stütze gewesen, meinte die alte Dame. „Sie sind doch vom Fernsehen?“ vergewisserte sie sich. Und als ich bejahte, regte sie an: „Wenn Sie wollen, können Sie ihre Schule filmen. Sie steht noch. Nicht weit von hier in der Rue Verdun.“

Beginn einer Märchenkarriere

Die alte Dame hielt kurz inne und es war, als husche ein Sonnenstrahl über ihr Gesicht. Mitten in der Tristesse, so meinte sie, habe die Glückssträhne begonnen. Es sei ihr wie das Märchen vom Aschenputtel vorgekommen, als plötzlich der kometenhafte Aufstieg des Mädchens zur Schlager-Ikone und Pop-Prinzessin begonnen habe. Mireille hatte mit dem Piaf-Chanson „La vie en rose“ einen lokalen Gesangswettbewerb gewonnen – und damit eine Einladung nach Paris zum Vorsingen für die Teilnahme an einem musikalischen Wettstreit in der überaus populären Fernsehsendung „Télé Dimanche“ – „Tele-Sonntag“. Als sie sich dafür qualifiziert hatte, war das wie eine Freikarte zum Weg nach oben.

Sie könne sich, sagte die alte Dame, noch gut darauf besinnen, wie die gesamte Familie zu Mireilles 19. Geburtstag ihr sauer Erspartes zusammengelegt habe, um ihr auch diese zweite Reise nach Paris zu ermöglichen. Diesmal ging es um keinen Eignungstest, sondern um alles oder nichts. Würde sie in der landesweiten Live-Übertragung vor einem Millionenpublikum bestehen können? Als die Familie Mathieu die älteste Tochter an einem Sonntag zum Bahnhof begleitete, war an das Lied vom Sonntag in Avignon noch nicht zu denken. Vielleicht aber hat Mireille eben diesen „Telesonntag“ noch einmal durchlebt, wenn sie später die Zeilen gesungen hat:

„An einem Sonntag in Avignon,

da kommt die Liebe nach Avignon.

Da ist die Einsamkeit vorbei

oh c’est si bon, oh c’est si bon

und es geschieht so allerlei

an einem Sonntag in Avignon.“

Ja, an diesem denkwürdigen Sonntag ist in der Tat so allerlei geschehen. Das Ereignis habe sich in der Stadt wie ein Lauffeuer herumgesprochen, erinnerte sich die alte Dame. Da sie selbst noch keinen Fernseher besessen habe, sei sie damals zu Bekannten gegangen, um diese Premiere nicht zu verpassen. Ganz Avignon saß vor der Röhre und erlebte mit, was auf einer Showbühne in der Landeshauptstadt passierte. Da trat die junge Mitbürgerin Mireille vor die Livekameras, um sich in der Sendung „Le jeu de la Chance“ – zu Deutsch „Glücksspiel“ – gegen einen Schwarm von Mitbewerberinnen zu behaupten. Avignon drückte alle verfügbaren Daumen. Es half.

Wir folgten einer einladenden Geste der alten Dame, sie vom Treppenhaus in die gute Stube zu begleiten. Dort kramte sie in einer Schublade und legte ein Blatt der Pariser Tageszeitung „France Soir“ vom 22. November 1965 auf den Tisch. Es war die Titelseite mit dem Schwarz-Weiß-Foto einer mit dem Schmelz der Jugend beschenkten Frau. Auffällig sofort eine brave Pony-Frisur und eine Halskette mit Kreuz. Vor ihr ein Mikrofon als einziges Requisit, zu erahnen außerhalb des Bildes eine Fernsehkamera. Im Text darunter lese ich: „In einem schwarzen Kleid hat Mireille Mathieu, 19 Jahre und 1,50 Meter groß, gestern die Zuschauer von ‚Télé Dimanche‘ mit dem Lied ‚Jezabel‘ und einer grandiosen Stimme beeindruckt.“

Mit diesem einen Song ihres großen Vorbildes Edith Piaf und ihrer intensiven Vortragsweise überzeugte sie, wurde sie zur Siegerin gekürt, nachdem auch ihre stärkste Konkurrentin, die beliebte Chansonette Georgette Lemaire, kapituliert hatte. Mireille wurde schlagartig bekannt, bekam plötzlich Fanpost aus Calais im hohen Norden Frankreichs ebenso wie aus Marseille im tiefsten Süden. Damit begann am Sonntag, dem 21. November 1965, eine der steilsten Karrieren in der internationalen Unterhaltungskunst. Mireille ließ zwar später ihre Körpergröße von 1,50 Meter auf offiziell 1,53 Meter korrigieren, was aber nicht nötig gewesen wäre. Denn dass sie zu einer der Größten ihrer Showbranche wurde, haben selbst ihre ärgsten Kritiker nie angezweifelt.

Wir bedankten uns bei der alten Dame und rollten mit dem Auto die 700 Kilometer von Avignon nach Paris zurück, die Mireille einst mit der Bahn und viel Herzklopfen und Lampenfieber gefahren war. Im Gepäck Filmrollen mit originellem Stadt-Kolorit von Avignon. Das Drumherum hatten wir also im Kasten. Nun fehlten nur noch Aufnahmen mit ihr selbst. Und die kamen schneller als gedacht.

Ein Konzert im Zeitraffer

Auf meinem Schreibtisch finde ich die Notiz über einen Telefonanruf von Manager Johnny Stark. Er teilt in einem nüchternen Satz mit, dass Madame Mathieu uns morgen in den Pariser „Gabriel“-Fernsehstudios unweit von den Champs-Élysées erwarte. Eine zeitliche Punktlandung. Nun wird es ernst und ich bereite mich den ganzen Abend auf das Interview vor, während Eberhard schon wieder die Kameratechnik klarmacht.

Anderentags sind wir pünktlich zur Stelle und platzen in eine Probe zu ihrer nächsten Abendgala. Johnny Stark empfängt uns, bittet um etwas Geduld und verfrachtet uns in eine hintere Stuhlreihe des Saales, während Mireille vorn in der knalligen Helligkeit von Bühnenspots einige Liedtöne ihres Mottos anstimmt: „Meine Welt ist die Musik.“ Sie diskutiert mit dem Regisseur, redet mit Assistenten und Aufnahmeleitern, Kameraleuten, Statisten und Technikern, prüft die Dekoration, macht Ton- und Stellproben, stets aufmerksam überwacht von ihrem Johnny, der im Beruf und Leben der Mathieu eine nicht wegzudenkende Rolle spielt.

Der umtriebige Geist hatte sie Ende 1965 im Pariser Olympia-Theater erlebt und ihr enormes künstlerisches Potenzial erkannt. Seither war er immer an ihrer Seite – und, wie gemunkelt wurde, nicht nur als Manager. Zuvor schon hatte er Edith Piaf betreut und auch seine anderen Landsleute Yves Montand, Françoise Hardy, Johnny Hallyday und Sylvie Vartan zu internationalen Stars aufgebaut. Er hatte auch dafür gesorgt, dass sein neuer Schützling aus Avignon einen ersten Plattenvertrag bekam, schnell aus dem fremdbestimmten Schlagschatten der Piaf ins Rampenlicht einer breiten Öffentlichkeit trat und ein eigenständiges Repertoire bekam. Dabei halfen vor allem der Komponist und Musikproduzent Christian Bruhn und der Schlagertexter Georg Buschor. Das westdeutsche Kreativ-Team schneiderte der Mathieu rund hundert Lieder auf den Leib, von denen viele im Westberliner Ariola-Tonstudio produziert wurden. Dazu gehört auch ihr Hit „Hinter den Kulissen von Paris“. Da Deutsch damals für Mireille noch ein Wörterbuch mit sieben Siegeln war, orientierte sie sich sprachlich an Demonstrationsbändern, auf denen ihr Katja Ebstein den Text vorgesungen hatte. Nach Stunden endloser Geduld war die Tonaufnahme fertig. Entschädigt wurde die Mathieu mit vorderen Chart-Plätzen, mit denen sie 1969 den deutschsprachigen Raum eroberte.

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