Aus dem Amerikanischen von Christian Rendel
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
ISBN 978-3-86506-912-2
© 2016 der deutschsprachigen Ausgabe by
Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
First published under the title
„Accidental Saints. Finding God in all the wrong people”
© 2015 by Nadia Bolz-Weber. All rights reserved
This translation published by arrangement with Convergent Books,
an imprint of the Crown Publishing Group
a division of Penguin Random House LLC
Einbandgestaltung: Brendow Verlag
Titelfoto: Private collection/Prismatic Pictures/Bridgeman Images;
fotolia Anelina; fotolia Seamartini Graphics
Satz: Brendow Web & Print, Moers
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016
www.brendow-verlag.de
Für die Leute im House for All Sinners and Saints.
Ihr lasst mich glauben!
Cover
Titel Aus dem Amerikanischen von Christian Rendel
Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-86506-912-2 © 2016 der deutschsprachigen Ausgabe by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers First published under the title „Accidental Saints. Finding God in all the wrong people” © 2015 by Nadia Bolz-Weber. All rights reserved This translation published by arrangement with Convergent Books, an imprint of the Crown Publishing Group a division of Penguin Random House LLC Einbandgestaltung: Brendow Verlag Titelfoto: Private collection/Prismatic Pictures/Bridgeman Images; fotolia Anelina; fotolia Seamartini Graphics Satz: Brendow Web & Print, Moers E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016 www.brendow-verlag.de
Widmung Für die Leute im House for All Sinners and Saints. Ihr lasst mich glauben!
Vorbemerkung der Autorin Vorbemerkung der Autorin Die Geschichten in diesem Buch sind nach meinem besten Wissen getreu so wiedergegeben, wie ich sie in Erinnerung habe. Manche bezeichnenden Einzelheiten wurden verändert, um die Privatsphäre einiger großartiger Menschen zu schützen. Stellenweise habe ich zeitliche Abläufe um des Erzählflusses willen verdichtet. Wie es bei Memoiren immer der Fall ist, kann sich die Geschichte, die ich in Erinnerung habe und erzähle, in mancher Hinsicht davon unterscheiden, wie andere dasselbe Ereignis erlebt haben mögen. Frohlocket, all ihr seligen Chöre der Engel, frohlocket, ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König! Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe! Licht des großen Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel. Auch du freue dich, Mutter Kirche, umkleidet von Licht und herrlichem Glanze! Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel.1
1. Heiligenplätzchen für Sünder
2. Absolution für Arschlöcher
3. Mein Niedrigstes für sein Höchstes
4. Walspucke im Superdome
5. Ihr seid nicht „Der Segen“
6. Ein Dieb in der Nacht
7. Maria, die Mutter unseres Herrn
8. Das Gemetzel an den unschuldigen Heiligen von Sandy Hook
9. Frances
10. Panikattacke in Jericho
11. Salons
12. Die Gelähmte
13. Schmutzige Füße
14. Die Hunde vom Karfreitag
15. Vignetten einer Osterwache
16. Holzkohlenfeuer und eine Gefängniszelle
17. Judas wird dir jetzt die Beichte abnehmen
18. Das beste beschissene Gefühl der Welt
19. Selig sind die
Ein Wort an die Leser
Danksagungen
Ein Gespräch mit der Autorin
Weitere Bücher
Fußnoten
Die Geschichten in diesem Buch sind nach meinem besten Wissen getreu so wiedergegeben, wie ich sie in Erinnerung habe. Manche bezeichnenden Einzelheiten wurden verändert, um die Privatsphäre einiger großartiger Menschen zu schützen. Stellenweise habe ich zeitliche Abläufe um des Erzählflusses willen verdichtet. Wie es bei Memoiren immer der Fall ist, kann sich die Geschichte, die ich in Erinnerung habe und erzähle, in mancher Hinsicht davon unterscheiden, wie andere dasselbe Ereignis erlebt haben mögen.
Frohlocket, all ihr seligen Chöre der Engel,
frohlocket, ihr himmlischen Scharen,
lasset die Posaune erschallen,
preiset den Sieger, den erhabenen König!
Lobsinge, du Erde,
überstrahlt vom Glanz aus der Höhe!
Licht des großen Königs umleuchtet dich.
Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel.
Auch du freue dich, Mutter Kirche,
umkleidet von Licht und herrlichem Glanze!
Töne wider, heilige Halle,
töne von des Volkes mächtigem Jubel.1
Heiligenplätzchen für Sünder
In der Frühzeit des House for All Sinners and Saints entstand bei uns die Tradition, zu Allerheiligen „Heiligenkekse“ zu backen.2 Wir begingen den Brauch zum ersten Mal am 1. November. Wir läuten eine Glocke für jeden geliebten Menschen, der seit dem letzten Allerheiligenfest gestorben ist, und wir, die Heiligen, die noch auf der Erde sind, ehren all jene, die auch Heilige genannt werden und schon von diesem Leben in das künftige übergegangen sind.
Schon damals, ganz am Anfang, zog es uns zu den uralten Bräuchen der Kirche hin, wie dem Verbrennen von Palmzweigen am Palmsonntag, um die Asche dann am folgenden Aschermittwoch zu verwenden, dem Vergraben der Halleluja-Fahnen am Fest der Verklärung oder dem Singen des Trisagion am Karfreitag.
In jenem ersten Jahr stöberte ich im Internet nach alten oder merkwürdigen Bräuchen rund um Allerheiligen. Ich bin mir sicher, dass ich dabei irgendwo las, wie die Leute in Finnland oder so Heiligenplätzchen backen – kleine Lebkuchen-Männer und -Frauen, die dann im Rahmen der Allerheiligen-Feier verteilt werden. Ich schwöre, so habe ich es in Erinnerung.
Also versammelten sich damals, als wir dabei waren, uns unsere Kirchengemeinde zurechtzubacken, ein paar Leute in meiner Küche, um Lebkuchenfiguren zu backen, in der Meinung, das wäre so üblich.
Irgendwann merkte ich, dass unseren kleinen braunen Heiligenplätzchen etwas fehlte – Heiligenscheine natürlich. Also bemalten wir die runden Köpfe unserer Lebkuchenfiguren mit einem Kranz aus leuchtend gelber Glasur (wodurch sie weniger heilig als vielmehr blond aussahen).
„Wie wär’s mit denen hier?“, fragte Victoria, als sie dazukam, und hielt zwei besonders große Plätzchenformen hoch. Für eine Sozialarbeiterin hatte sie schon immer eine ziemliche Neigung zum Unfug gehabt. Es muss wohl an den roten Haaren liegen. Ehe der Abend vorbei war, zeigte Victoria stolz zwei ganz besondere Heiligenplätzchen vor, die ihre Artgenossen um Haupteslänge überragten. Das eine, eine Frau, trug einen Rock, der von roten und gelben Flammen umzingelt war. Außerdem hatte sie riesige Augen und einen kreisrund geöffneten roten Mund.
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