Rachel Held Evans - Es ist kompliziert

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Irgendwann fällt es Rachel immer schwerer, sich in ihrer Gemeinde zu engagieren. In der Schulzeit als brennende Missionarin unterwegs, kommen ihr irgendwann Zweifel: Politisch fragwürdige Ansichten, verurteilende und ausgrenzende Haltungen gegenüber Randgruppen, religiöser Starrsinn und die Scheu, sich offensichtliche Wahrheiten einzugestehen – Kirche scheint so weit von dem entfernt, was Jesus gelebt und gepredigt hat. Also macht sich Rachel auf die Reise, um zu verstehen, was sie eigentlich noch festhält – und wo sie vielleicht doch einen Platz in der Gemeinschaft der (Schein)Heiligen finden könnte …

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Wie keck wird man, wenn man sich geliebt weiß!

– Sigmund Freud

In den frühen Zwanzigerjahren legten Archäologen eine Reihe grober Fresken an der Wand eines römischen Hauses frei, während sie die Ruinen der Wüstenstadt Dura-Europos erforschten, die an der antiken römischen Grenze im heutigen Syrien lag. Die Fresken umgaben ein Becken und stellten ein paar eindeutige Szenen dar: eine Frau an einem Brunnen, zwei Personen, die über das Wasser gehen, während ihre Kameraden vom Schiff aus zusehen, drei Frauen, die sich einem Grab nähern. Die Archäologen hatten das Baptisterium der bis heute ältesten bekannten Kirche der Welt gefunden.

Beinahe zweitausend Jahre früher wird das flackernde Licht der Öllampen am Ostermorgen kurz vor Sonnenaufgang die Zeichnungen beleuchtet haben, während die neu zum Christentum Bekehrten splitternackt im Wasser des Taufbeckens knieten. Einer nach dem anderen, die Männer getrennt von den Frauen, bestätigte jeder Täufling die Grundsätze des Glaubens und entsagte Satan und seinen Dämonen, ehe er dreimal ins kalte Wasser untergetaucht wurde – im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

„Entsagst du dem Satan und allen seinen Werken und allen seinen Engeln und all seinem Dienst und all seinem Hochmut?“, fragen orthodoxe Priester bis heute erwachsene Konvertiten.

„Ich entsage“, sagt der Konvertit.

„Hast du dich Christus angeschlossen?“

„Ja, ich habe mich Ihm angeschlossen.“

„So falle vor Ihm nieder und bete Ihn an!“

„Ich bete an den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.“

Nach der Taufe wurden den Konvertiten weiße Gewänder gegeben, die ihr neues Leben in Christus symbolisierten, und sie wurden mit Öl gesalbt, das sie als Mitglieder der königlichen Priesterschaft kennzeichnete. Dann gesellten sie sich zu ihren Glaubensgeschwistern, um das Abendmahl zu nehmen. Dieser Prozess wiederholte sich jedes Jahr: Er begann mit einigen Fastentagen und fand seinen Höhepunkt in der feierlichen Osterwache.10

Heutzutage fangen die meisten Kirchen ihren Ostergottesdienst nicht damit an, dass ein Häufchen nasser, nackter Menschen morgens um sechs Satan und seinen Dämonen entsagt. Das würde wohl deutlich weniger Leute anziehen als ausgefeilte Passionsspiele oder Ostereiersuchen mit Geldpreisen. Und doch begann, historisch betrachtet, das Leben eines Christen damit, zwei unbequeme Wirklichkeiten – das Böse und den Tod – öffentlich und offen einzugestehen, und bei der Taufe stellt der Christ die kühne Behauptung auf, dass keine von beiden das letzte Wort behält.

Jetzt fühle ich mich, was den Exorzismus von Dämonen angeht, genauso unwohl wie mein Honda fahrender, Kulturradio hörender, New York Times lesender progressiver Nächster. Wenn ich diese Geschichten im Neuen Testament lese, neige ich dazu, den raffinierteren Ansatz zu wählen und anzunehmen, dass die Leute, die von Dämonen befreit wurden, von psychischen Krankheiten oder Epilepsie oder so etwas geheilt wurden (was, wenn man mal genauer drüber nachdenkt, nur bedeutet, eine wirklich wenig plausible Geschichte durch eine andere auszutauschen). Aber in letzter Zeit habe ich mich gefragt, ob dadurch nicht etwas ganz Wesentliches verloren geht, etwas Wahres über die Form und die Natur des Bösen, das, wie Alexander Schmemann es sagt, nicht nur die Abwesenheit des Guten ist, sondern „die Anwesenheit einer dunklen und irrationalen Macht“.11

Tatsächlich können unsere Sünden – Hass, Furcht, Gier, Eifersucht, Lust, Materialismus, Stolz – zuweilen so konkrete Formen in unserem Leben annehmen, dass wir sie in den Formen und Grimassen der grotesken Wasserspeier über unseren Kathedralentüren wiedererkennen. Und diese Sünden stimmen ein in einen Chor – man könnte auch sagen, in die Legion – der Stimmen, die in einen immerwährenden Kampf mit Gott verstrickt sind, bei dem es um das Anrecht über unsere Identität geht, Stimmen, die uns davon überzeugen wollen, dass wir zu ihnen gehören, dass sie das Recht haben, uns zu benennen. Wo Gott die Getaufte Geliebte nennt, nennen die Dämonen sie Abhängige, Schlampe, Sünderin, Fehler, fett, wertlos, Hochstaplerin, Versagerin . Wo Gott sie Kind nennt, locken die Dämonen mit reich, mächtig, hübsch, wichtig, religiös, geschätzt, kultiviert, richtig. Satan begann seine Schmeicheleien nicht aus Zufall, indem er sagte: „ Wenn du der Sohn Gottes bist …“, als er Jesus nach seiner Taufe in Versuchung führen wollte. Wir alle sehnen uns danach, dass uns jemand sagt, wer wir sind. Der größte Kampf im Leben eines Christen ist es, den Namen, den Gott für uns hat, anzunehmen, zu glauben, dass wir geliebt sind, und zu glauben, dass das genug ist.

Ob sie nun aus uns herauskommen oder von außen, ob sie als reale Persönlichkeiten auftreten oder als Systeme, die um unsere Treue wetteifern: Dämonen sind so wirklich wie die rivalisierenden Identitäten, die von uns Besitz ergreifen wollen. Aber anstatt sie aus unseren Kirchen zu verbannen, neigen wir dazu, sie hereinzubitten, wo sie sagen, dass wir Kinder Gottes sein werden, wenn …

wir die Sucht besiegen.

wir die Lehrmeinung unterschreiben.

wir im Kinderdienst aushelfen.

wir unseren Scheiß zusammenkriegen.

wir unseren Zehnten bezahlen.

wir uns an die Regeln halten.

wir glauben, ohne zu zweifeln.

wir verheiratet sind.

wir heterosexuell sind.

wir religiös sind.

wir gut sind.

Aber „die erste Handlung im christlichen Leben“, sagt Schmemann, „ist eine Entsagung, eine Herausforderung“. In der Taufe steht der Christ nackt und ohne Scham vor all diesen Dämonen – all diesen Impulsen und Versuchungen, Sünden und dem Versagen, den leeren Verkaufsversprechen und seltsamen Etiketten – und sagt: „Ich bin ein geliebtes Kind Gottes, und ich entsage allem und jedem, der etwas anderes behauptet.“12 In manchen orthodoxen Traditionen spuckt der Bekehrte tatsächlich dem Bösen ins Gesicht, bevor er untergetaucht wird.

Das zu tun ist mutig und trotzig. Und Christen sollten es viel häufiger tun, wenn nicht in unseren Taufen, dann in unserer Erinnerung an die Taufe. Oder vielleicht immer, wenn wir duschen.

Zusätzlich dazu, dass sie Gottes Macht über Mächte und Gewalten erklären, erklären die ältesten Taufriten auch Gottes Macht über den Tod. Viele der ersten Taufbecken hatten die Form von Särgen. Taufen fanden am Ostersonntag kurz vor Sonnenaufgang statt, um Christi Triumph über den Tod zu gedenken. Das Hinabsteigen des Christen in das Wasser stellt ein Aufgeben, einen Tod des alten Lebensstils dar. Sein Auftauchen symbolisiert die Auferstehung, einen Neuanfang.

„Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind?“, schrieb der Apostel Paulus den Römern. „Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben“ (Römer 6,3+4). Cyril von Jerusalem sagte den Frischgetauften: „Durch diese Handlung seid ihr gestorben und geboren worden, und für euch war das rettende Wasser Grab und Mutterschoß zugleich.“ Luther beschreibt die Taufe als das Ertränken des alten, sündigen Selbst, von dem er sagt, dass es „ein mächtig guter Schwimmer“ sei. Und der argentinische Prediger Juan Carlos Ortiz ist bekannt dafür, eine verstörende Taufformel zu verwenden: „Ich töte dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und ich gebäre dich in das Reich Gottes hinein, in seinen Dienst und zu seiner Freude.“13

Tod und Auferstehung. Das ist die Unmöglichkeit, um die herum alle anderen Unmöglichkeiten des christlichen Glaubens kreisen. Die Taufe erklärt, dass es Gottes Sache ist, Totes wieder lebendig zu machen. Wenn du also in Gottes Angelegenheiten unterwegs sein willst, stell dich besser darauf ein, Gott bis in die hinterletzten Ecken dieser Welt zu folgen, in die verkrusteten, wo die Erde verbrannt und man selbst bei der Ankunft schon tot ist – auch in die Ecken deines eigenen Herzens –, weil Gott genau dort arbeitet, weil er genau dort gärtnert. Die Taufe erinnert uns daran, dass es keine Leiter gibt, auf der man Richtung Heiligkeit klettern kann, keinen Selbstverbesserungsplan, dem man einfach nur folgen muss. Es gibt nur Tod und Auferstehung, wieder und immer wieder, Tag für Tag, während Gott in unsere tiefsten Gräber hineingreift und uns unserem Stolz, unserer Gleichgültigkeit, unserer Angst, unseren Vorurteilen, unserer Wut, unseren Verletzungen und unserer Verzweiflung abringt mit derselben Kraft, die Jesus von den Toten auferweckte. An den allermeisten Tagen weiß ich nicht, was ich schwerer glauben kann: dass Gott die Gehirnfunktionen eines Mannes, der bereits drei Tage lang tot war, reanimiert hat oder dass Gott all die schönen Dinge, die wir getötet haben, wieder ins Leben zurückholen kann. Beides scheint mir ziemlich unwahrscheinlich.

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