Rachel Held Evans - Es ist kompliziert

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Irgendwann fällt es Rachel immer schwerer, sich in ihrer Gemeinde zu engagieren. In der Schulzeit als brennende Missionarin unterwegs, kommen ihr irgendwann Zweifel: Politisch fragwürdige Ansichten, verurteilende und ausgrenzende Haltungen gegenüber Randgruppen, religiöser Starrsinn und die Scheu, sich offensichtliche Wahrheiten einzugestehen – Kirche scheint so weit von dem entfernt, was Jesus gelebt und gepredigt hat. Also macht sich Rachel auf die Reise, um zu verstehen, was sie eigentlich noch festhält – und wo sie vielleicht doch einen Platz in der Gemeinschaft der (Schein)Heiligen finden könnte …

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Damals hatte ich noch keine Vorstellung von Evangelikalismus als einer relativ modernen Ausdrucksform des Christentums, deren Wurzeln im Pietismus des 18. Jahrhunderts und in den großen amerikanischen Erweckungsbewegungen liegen. Stattdessen verstand ich evangelikal als ein Adjektiv, das bedeutungsgleich war mit „echt“ oder „authentisch“. Es gab Christen , und dann gab es eben noch evangelikale Christen wie uns. Nur den Evangelikalen war das Heil gewiss. Alle anderen waren lauwarm und liefen Gefahr, aus Gottes Mund ausgespuckt zu werden. Unsere katholischen Nachbarn waren verdammt. 900 Meilen entfernt war mein zukünftiger Ehemann in Princeton, New Jersey, dabei, beim Pinewood Derby an der Montgomery Evangelical Free Church Pokale zu gewinnen. Er hat den Namen der Schule viele Jahre lang als „frei von Evangelikalen“ verstanden, wie bei „zuckerfreier Kaugummi“. Er erinnert sich daran, wie er einmal seine Mutter gefragt hat: „Aber sind die Evangelikalen denn nicht die Guten?“ Wie früh wir doch lernen, unsere Stämme zu identifizieren.

Unser Pastor in der Bible Chapel – Pastor George – stammte aus New Orleans und ließ das die Welt mit seinem donnernden Bayou-Dialekt und den gold-lila gestreiften Krawatten auch merken. Er war stämmig, verspielt und ein echter Erzähler, dessen Lieblingsillustrationen in seinen Predigten sich um Fische drehten, die entwischten, oder um Alligatoren, die ihn beinahe bei lebendigem Leibe gefressen hätten. Meine Mutter neckte ihn manchmal nach den Gottesdiensten, er sei so schlimm wie die Gideons, eine Gruppe Bibelverteiler, deren Geschichten über wundersame Ereignisse mit der Bibel sie nie ganz glaubte (etwa die, in der ein Hund seinem obdachlosen Herrchen eine zerfledderte Bibel brachte, bevor er in dessen Armen starb).

Bis auf ein paar Ausnahmen habe ich alle von Pastor Georges berühmten Predigten verpasst, weil meine kleine Schwester Amanda und ich normalerweise in den Kindergottesdienst geschickt wurden, wenn die Ankündigungen, die Lieder und der musikalische Part vorbei waren. Meine Mutter ist Sonntagsschullehrerin in dritter Generation und rigorose Verteidigerin altersgerechter Lehre, die nur wenig Toleranz für Leute aufbringt, die ihre Kinder im Gottesdienst behalten und auf dem Kirchenblättchen herumkritzeln lassen, während der Prediger lang und breit über das stellvertretende Sühneopfer schwadroniert. Weil sie als Kind gezwungen wurde, genau das zu tun – oft drei- bis viermal die Woche, in einer strengen unabhängigen Baptistengemeinde –, machte sie unserem Vater und jedem anderen, der danach fragte, klar, dass wir nur zweimal die Woche zur Kirche gingen: einmal am Sonntagmorgen und einmal am Mittwochabend. Wir waren Konservative, keine Gesetzlichen.

Aber selbst als Kind lernt man recht schnell, dass Kirche nicht zu den im Schaukasten angegebenen Zeiten anfängt und aufhört. Nein, Kirche zog sich wie die letzte Schulstunde, während wir mit Dad im heißen Auto auf Mom warteten, die im Gemeindesaal noch Kontakte pflegte. Kirche begleitete uns in die in Gold getauchten Sonntagnachmittage unserer Kindheit, an denen Amanda und ich in unserer weißen Unterwäsche wie kleine Bräute durchs Haus tobten. Wenn die ganze Familie die Grippe hatte, klingelte die Kirche an der Tür und brachte Hähnchenauflauf vorbei. Manchmal rief sie noch nach Mitternacht an, um um Gebet zu bitten und zu weinen. Sie tratschte in der Abholzeit an der Schule und war freitagabends unser Babysitter. Sie neckte mich und zog mich an meinen Rattenschwänzen und lehrte mich singen. Die Kirche veranstaltete eine riesige Überraschungsparty zu Dads 40. Geburtstag und weihte mich vorher in das Geheimnis mit ein. Die Kirche kam viel öfter zu mir, als dass ich hinging, und darüber bin ich froh.

Angesichts des normalen Wochenrhythmus der Helds fühlte es sich komisch an, an einem frühen Sonntagabend zu unserem Taufgottesdienst in die lange, baumbesäumte Auffahrt der Bible Chapel einzubiegen. Amanda und ich saßen nervös angeschnallt auf der Rückbank unseres Chevy Caprice. Teilweise hatten wir meine Taufe auch deswegen hinausgeschoben, damit sie und ich am gleichen Tag getauft werden konnten. Ich betrachtete das als nur ein weiteres Beispiel für Amandas unheimliche Begabung, mir in Sachen Reife immer eine Nasenlänge voraus zu sein, obwohl ich drei Jahre älter bin als sie. Sie ist altklug, hat Grübchen, olivenfarbene Haut und tiefgründige, moosgrüne Augen, die bis heute sofort verraten, was ihr Herz bewegt – ob Freude oder Liebeskummer. So konnte Amanda auch dem verknöchertsten Kirchenältesten ein Lächeln entlocken. Sie war vertrauensvoll, leicht zu beeindrucken, leicht zu durchschauen und gut – der letzte Mensch auf der Welt, den man weinen sehen wollte.

Pastor George nannte Amanda „Miss AWANA“, weil sie bei den Treffen, in denen wir jeden Mittwochabend Bibelverse auswendig lernten, so hervorstach. AWANA stand dabei für Approved Workmen Are Not Ashamed (anerkannte Arbeiter schämen sich nicht) und war weit weniger sozialistisch gemeint, als es klingt. Vielmehr beinhaltete es den Erwerb von Auszeichnungen und Anstecknadeln für das erfolgreiche Aufsagen von Versen, die in unseren spiralgebundenen Broschüren abgedruckt waren. Die ganze Sache roch köstlich nach Zuckerkeksen und dem frisch laminierten Papier unserer Auswendiglernbücher, und Amanda trug den Duft jede Woche mit sich nach Hause, zusammen mit einem Arm voll Schleifen und Pokalen. Aber anstatt damit anzugeben, bot sie mir an, ihre Ausbeute mit mir zu teilen. Wenn sie merkte, dass ich mit leeren Händen nach Hause gekommen war, schob sie mir manchmal leise einen der Kronen-Anstecker aus Plastik in die Finger, die sie verdient hatte. Die sollten die Kronen symbolisieren, die wir einst im Himmel dafür bekommen würden, dass wir so viele Bibelverse auswendig gelernt hatten. Es machte mir Angst, wie sehr sie zu mir aufsah, wie sehr sie mir vertraute und zu mir hielt, selbst wenn ich es nicht verdiente. Ich war ihr eine gute große Schwester, bis ich in die Pubertät kam und es ihr in der darauffolgenden Krise übel nahm, wie mühelos sie geliebt wurde. Einmal, als ich meinte, sie wäre nicht ausreichend gerügt worden, nachdem wir uns zu Hause in irgendeinem Malheur wiedergefunden hatten, nannte ich sie Zimperliese und verspottete sie, indem ich hämisch das Lied „Holy, holy, holy“ sang. Das ist das Gemeinste, was ich je jemandem angetan habe. Überhaupt jemals. Sie hatte so ein zartes Gemüt, dass ich sofort wusste, dass ich etwas Wertvolles verletzt hatte, nur aus Spaß, und dass ich imstande war, Böseres zu vollbringen, als ich mir je vorgestellt hätte. Nicht einmal das Wasser der Taufe konnte diese Sünde wegwaschen, dessen war ich mir sicher.

An unserem Tauftag folgten wir unserer Mutter in den kahlen Nebenraum der Kirche, wo wir dünne Taufhemden über unsere T-Shirts und Jeansshorts zogen. Mir war unwohl wegen meiner Brüste. Meine „Stolpersteine“ wuchsen früh und reichlich, und jedes Mal, wenn ich merkte, dass ein Kind aus der Sonntagsschule sie anguckte, fühlte ich mich wie die Hure Babylon. (Ich habe erst nach dem College gelernt, die Züchtigkeitskultur zu dekonstruieren, und da war dann schon alles zu spät.) Nasse Kleider würden mir keinen Gefallen tun, so viel war mir klar. Zum Glück sollten wir vor dem Untertauchen sowieso die Arme vor der Brust verschränken, und Mama hatte mich mit einem Sport-BH, einem Unterhemd und einem dicken Baumwoll-T-Shirt ausgestattet. Sie bürstete mein schlaffes braunes Haar, das wie die Fäden eines Wischmopps unter einem künstlich aufgebauschten Pony herunterhing, und ich sah zu, wie ihre braunen Augen das Ekzem musterten, das auf meinen Armen ausbrach, meine vornübergebeugten Schultern und meine Zahnlücke. Ich weigerte mich, Make-up zu tragen, und das machte sie wahnsinnig, besonders an so einem Tag, an dem ein weißes Gewand jeden Hauch Farbe aus meinem blassen Gesicht verbannte. Amanda sah natürlich engelsgleich aus. Ihr Haar war gelockt und zu zwei asymmetrischen, hüpfenden Rattenschwänzen zusammengebunden – eine kleine Engelsgestalt neben einem verängstigten Gespenst mit Busen.

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