JUPITER IN WAAGE 
Feuer/Luft: Das goldene Zeitalter
Thema |
geistiger Austausch, soziales Empfinden und joviale zwischenmenschliche Beziehungen neben innerer Leere, pathetischen Gebärden sowie wohlwollender Arroganz |
Ziel |
expansive Sehnsucht nach dem Unbekannten, Ideale von Frieden und Harmonie |
Jupiter in Waage verkörpert die selbstregulierende Kraft des schöpferischen Selbst, die es dir erlaubt, in einem gesellschaftlichen Umfeld sozial zu handeln und die schöpferischen Wehen ewiger Verwandlung seelisch zu verarbeiten. Hier versuchst du deine innere Sehnsucht in Idealen von Frieden und Harmonie zu finden, in der Einsicht, daß alle Wesen miteinander verbunden und alle Erscheinungen Ausdruck einer einzigen kosmischen Schwingung sind. Lebensfreudig versuchst du mit der Flamme der Begeisterung deine Mitmenschen zu motivieren, das goldene Zeitalter schon auf Erden zu schaffen, denn hier befindest du dich im Einklang mit deinen Gefühlen, verfügst über eine große menschliche Wärme und strahlst eine immense Heiterkeit aus. Schon Pythagoras sprach von der Verbindung der Sphären und der Hochzeit der Gestirne, wo jedes Atom und jeder Planetenkörper aufgrund seiner Bewegung, seines Rhythmus oder seiner Schwingungen zur universellen Harmonie des Ganzen beiträgt, und in der Glut der liebenden Verzückung erlebst du die Ekstase vom ersten zaghaften Aufglühen der Empfindungen bis zur sinnestrunkenen, orgiastischen Raserei.
JUPITER IN SKORPION 
Feuer/Wasser: Der Mysterienpriester
Thema |
Machtstreben, hohe Ideale, tiefgreifende Wandlungen, starke Suggestivkräfte, Sinn für das Hintergründige |
Ziel |
religiöse oder soziale Erneuerung (die Erschaffung eines magischen, okkulten Weltbildes) |
In dir ließe sich ein alter aztekischer Mysterienpriester vorstellen, der die Menschen zu Gott rief, denn Jupiter in Skorpion bedeutet einen tiefen und unerschütterlichen Glauben an die Schöpfung nach dem Bild von sich selbst und an die Kraft der von ihm selbst ausgelösten Mächte. Im Gegensatz zum alten Götzendiener, der die Menschen in seine Lehre einbezog, um seine eigene Bedeutung zu finden, ermöglicht dir dieses Gestirn aber heute die Ausweitung des intuitiven und rationalen Erkennens in Bereiche jenseits des aktuellen Wissensstandes. Solange du dich nicht fragst, welche innere Sehnsucht dich zwingt, aus einem in Wahrheit unendlichen Chaos ein paar Ähnlichkeiten auszuwählen und durch ihre Strukturierung und Vernetzung Cluster von Weltvorstellungen herbeizuzaubern, kannst du den alten Zauberer verstehen, der die Menschen in seine Lehre einbezog, um über deren seelische Resonanz seinen eigenen Glauben zu finden. Dann kannst du getrost verdrängen, welcher Teufel dich reitet, wenn du dich ständig wie Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem banalen Alltag herausziehen willst. Wenn du aber weißt, daß sich im Denken nur das Denken selbst erkennt, und wenn du die Symbole als die Werkzeuge siehst, um deiner Kreativität Ausdruck zu verleihen, sozusagen als einen Spiegel dessen, was du aus der unbewußten Ebene in die bewußte überträgst, wirst du erschüttert feststellen, daß dir niemand gefolgt ist, wenn du am Ende deiner Botschaft vor Gott stehst. Wenn du auf dem Gipfel angekommen bist und ganz allein vor dem “Altar der Wahrheit” stehst.
JUPITER IN SCHÜTZE 
Feuer/Feuer: Der Geist der Schöpfung
Thema |
religiöses Weltbild, göttliche Ideale, Differenzierung des Geistigen, hohe ethische und moralische Werte |
Ziel |
Erkenntnisfindung durch inneres Schauen und die Erschaffung einer eigenen Realität |
Wenn wir erkennen, daß alles, was uns aus der Welt entgegentritt, nur besteht, weil wir es vordem in die Welt hineingedacht haben, dann erkennen wir auch, daß uns in allem immer Gott entgegentritt, dem wir unsere Sehnsucht entgegenstellen, damit wir die verdrängte Sehnsucht nach Gott als Heimweh nach uns selbst erfahren. Wir sind nicht nur ein Teil, sondern auch das Ganze, das sich nach sich selbst sehnt, denn die bildhafte Manifestierung des sich selbst erkennenden Geistes, der sich selbst ins Auge schaut, des Blickes, der sich im eigenen Auge erkennt und des Schattens, der sich im Licht versteckt: Das ist Jupiter in Schütze! Er ist der reine Geist, der sich materialisiert, um dir zu zeigen, wie du aus Energie Ideen formen kannst und aus diesen wiederum Materie, denn du projizierst dein inneres Wissen in eine äußere Form, die sich dir mitteilen kann. Er symbolisiert aber auch die Vitalität des Wissens, die Muster, anhand derer du gelernt hast, die Welt zu erschaffen, sowie die Muster der Veränderung, die das verändern, was du aus diesen Mustern geschaffen hast. Du strebst nach einem autonomen Erkennen, das sich selbst Gesetz ist, und beschäftigst dich mit Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten, die C. G. Jung “das kollektive Wissen der Menschheit” nannte, denn diese Reise ist gleichzeitig der Weg, sich lebendig zu fühlen und das Leben in Übereinstimmung mit dem Geist Gottes zu bringen. Wenn du das erkennst, brauchst du auch nicht mehr zu zerstören, um die Wirklichkeit deiner inneren Ängste an dem zu messen, was du äußerlich verändern kannst. Sondern du kannst äußerlich verändern, was du als Ergebnis deiner inneren Entwicklung in der Welt als objektiv verwirklicht vorfindest.
JUPITER IN STEINBOCK 
Feuer/Erde: Der Alchemist oder die kristallisierte Form
Thema |
Verantwortung, Würde, Pflichterfüllung; noble Ziele, hohes Prestige, sozialer Aufstieg |
Ziel |
Universalbewußtsein (Menschenkenntnis plus Selbsterkenntnis gleich Welterkenntnis) |
Wenn Jupiter die geistige Autorität in den Mittelpunkt rückt, dann erschließt Steinbock die tieferen Schichten des von Jupiter autoritativ postulierten Sinns. Ihm geht es nicht mehr um das Vorgaukeln von Bildern, ihm geht es um Wahrheit! Präziser: um die Haltung des Wahrheitssuchers. Nur ein innerer Sinn kann zum unmittelbaren Erfassen der einer Vorstellung zugrunde liegenden Idee verhelfen, und das wiederum wird durch Steinbock erzwungen. Bist du einmal selbst bis zu den kollektiven Schöpfungsprozessen vorgestoßen, wo die Fragen zu den Prozessen entstehen, die durch die Vernunft nicht beantwortet werden können, dann magst du auch erkennen, daß die Antworten auf alle Fragen, die du dir stellst, in dir selbst liegen. Sie enthüllen sich dir, wenn du deine Ausrichtung von der äußeren Welt abziehst und nach innen wendest; dann wirst du dir deines Urwissens bewußt. Das mag als höchste Prämisse auch bedeuten, Gott und Teufel als die verschiedenen Seiten einer gleichen Münze zu erfahren: nämlich die Identität zwischen dem Realen in der “Illusion der Vorstellung” und dem Illusionären im ”Bild der Realität” festzustellen. Damit hast du die Chance, den Weg zum Gipfel, den du stets gesucht und nie gefunden hast, als Pfad zu erkennen, der gleichzeitig in die Tiefe führt. Denn hinter der Maske von Bewußtsein und Selbsterkenntnis lauern die Abgründe unbewußter Selbstverlogenheit: Alle Wege führen immer nur zu den Archetypen egoistischer Ich-Identifikationen, die wir uns als persönliche Ziele jetzt ausgewählt haben.
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