JUPITER IN STIER 
Feuer/Erde: Tischlein-deck-dich
Thema |
Wachstum, Fülle, Glück und Wohlstand |
Ziel |
Lebensgenuß, Lebensfreude, materielle Erfüllung |
In seiner stierhaften Verkörperung symbolisiert Jupiter die Fruchtbarkeit der Erde, also Befruchtung, Wachstum, Ausdehnung und kreative Entfaltung. Grundlage ist das Bedürfnis nach sozialer Sicherung (stellvertretend für die embryonale Sehnsucht nach dem schützenden Mutterbauch). Deshalb zählen hier weder Lippenstift noch Hochschulbildung, sondern Stärke, Selbstbehauptung und viel Phantasie beim Kochen und in der Liebe. Denn das Bedürfnis nach Ausweitung kann auch dazu führen, die Nahrungszufuhr in die Erweiterung einzubeziehen und statt des Bankkontos oder der geistigen Ideale die körperlichen Formen auszudehnen. Gerade Menschen, die nicht gern auf Kalorien achten, suchen die Befriedigung über den Mund. Dies hat schon Sigmund Freud erkannt, der gesagt hat: Als erstes entwickelt sich beim Menschen die Lust über den Mund. Wenn er etwas ißt, fühlt er sich wohl. Wenn er aber traurig ist, dann ißt er, um wieder zufrieden zu werden. Wird dieses innere Lustgefühl nicht erfüllt, führt das bei einer Anlage, die auf Ausweitung und Wachstum ausgerichtet ist, zu Zügen von Ausschweifung und Fettsucht.
JUPITER IN ZWILLINGE 
Feuer/Luft: Der Unternehmensberater/Die Datenbank
Thema |
Gedankenreichtum, Interessenvielfalt, differenzierender Verstand |
Ziel |
intellektuelle Expansion (beständige Ausweitung enzyklopädischen Wissens) |
Wie ein Seefahrer der Vergangenheit, der nach jedem Ozean auf weitere Weltmeere stößt, wirst du von den Wellen deines inneren Strebens getragen, die Schranken deines Weltbildes immer weiter hinauszuschieben, denn Jupiter betreibt in Zwillinge so etwas wie eine Datenbank, wobei die Zwillinge die Informationen heranschaffen und Jupiter das angesammelte Wissen managt. Der schnelle Austausch zwischen den Informationen verläuft über elektrische Impulse (chemische Übertragungsstoffe) innerhalb des Datenverbunds in deinem Hirn. Solange du deine Datensammlung gut vermarkten kannst, hast du alles im Griff, denn du kommentierst alle Ereignisse in der Welt, wobei du deine persönlichen Meinungen zu Weltanschauungen umfunktionierst. Doch ohne philosophischen Silberblick müßtest du schon früh morgens beim ersten Blick in den Badezimmerspiegel an dir zweifeln, wenn sich dir im Angesicht deines grübelnden Erkennens die Frage stellt: Bin ich jetzt der, der sich im Spiegel sieht, oder bin ich jener, der sich beim Sehen vor dem Spiegel zusieht? Wenn aber der, den ich sehe, ich ist, wer bin dann ich, der ihn sieht?
JUPITER IN KREBS 
Feuer/Wasser: Das Reich der Mütter oder die Verbindung mit der Instinktnatur
Thema |
Güte, Wohlwollen, soziales Empfinden |
Ziel |
matriarchale Weisheit (die Idealisierung matriarchaler Weisheiten oder die Aufarbeitung verdrängter seelischer Inhalte) |
Krebs ist ein Sinnbild der Anima mundi, der Mutter Natur, wobei die Betonung auf der Verehrung des Weiblichen aufgrund ihrer instinktiven Weisheit liegt, und Jupiter in Krebs steht für jenen Aspekt des Bewußtseins, der sich mit der Instinktnatur verbindet, indem er in das Weibliche eindringt, denn sein Lohn sind die kryptischen Ahnungen und visionären Erscheinungen aus dem Reich der Mütter, wo sich der Geist in den unermeßlichen Schichten des Weiblichen verfängt. Es ist der Abstieg durchs Wasser, der den Geist befähigt, das Spektrum seiner inneren Wahrnehmung zu erweitern, und es ist der Schoß der Nacht, aus dessen Urgründen sich das triumphierende Leben in die Walhalla von Jupiters schöpferischem Bewußtsein emporwälzt. Unter diesem Einfluß bist du in der Lage, zu einem matriarchalischen inneren Empfänger zu werden, der allerdings für einen zu ursprünglichen und blinden instinktiven Aspekt des Ewigweiblichen steht, als daß er von seiner verstandesbetonten Umgebung immer verstanden werden könnte. Du kannst aber deine inneren Durchsagen zu prophetischen Botschaften verbinden für alle spirituellen Seelen, die nicht rational genug sind, um das Unfaßbare fürchten zu müssen.
JUPITER IN LÖWE 
Feuer/Feuer: Der Ritt auf dem Sonnenstrahl
Thema |
Anerkennung, Großzügigkeit, Optimismus |
Ziel |
Schöpferanspruch, geistige Führung (der Priesterkönig identifiziert sich mit Gott) |
Jupiter als Licht des Geistes erscheint im Löwen als Inbegriff der Tageshelle, denn beide werden vom schöpferischen Willen umstrahlt und alles unter ihrem Einfluß stellt sich sofort in den Mittelpunkt des Lichts. Dieses Licht ist die Kraft des Lebens selbst, eine Kraft, durch die Jupiter nicht nur die aktiven, in klarer Bewußtheit angestreben Lebensziele repräsentiert und ein optimistisches Gefühl in allen Lebenslagen, sondern auch grelle Selbstgefälligkeit, manisch übertriebene Freude und die bis zur Unerträglichkeit reichende Selbstdarstellung, stets im Glanz der eingebildeten Größe zu erscheinen. Aber wie sagte schon der Gott des Mescál zu Schwarzhaar, einem kleinen Indianerjungen, im Hinblick auf dessen Suche nach Licht: Du kannst auf einem Sonnenstrahl reiten, dreißigmal tausend Weltzeiten lang quer durch die Welt der Götter, durch dreißigmal tausend Türen und Tore magst du eilen und wirst doch nicht mehr wissen als ich, denn je heller das Licht, um so dunkler sind die Schatten, die es wirft. (Georg Schäfer/Nan Cuz, “Im Reiche des Mescál”)
JUPITER IN JUNGFRAU 
Feuer/Erde: Der Erbsenzähler oder die Suche nach sich selbst
Thema |
Lerneifer, Spitzfindigkeit, Kritikvermögen; Ordnungssinn, Perfektionismus, Zuverlässigkeit |
Ziel |
kritische Vernunft (vorsichtige, durch Wissenschaft oder eigene Erfahrung abgesicherte Weltbildfindung) |
Bevor du nach dem Gipfel faustischer Erkenntnis strebst und den Sinn der Schöpfung zu erkennen suchst, solltest du erst deine Selbstdisziplin und dein geistiges Entwicklungspotential entdecken, denn Jupiter in Jungfrau zeigt das enervierende Streben, die numinosen Sehnsüchte durch die zweidimensionale Brille in einem erklärbaren Weltbild zu suchen, das allen vernünftigen Argumenten gewachsen ist. Oft hältst du deine Realität für ein Gefängnis, aus dem du eines Tages fliehen wirst, manchmal auch für eine Todeszelle, aus der es kein Entrinnen gibt. Doch die Erkenntnis der Wahrheit über dich selbst besteht im wesentlichen darin, daß du entdecken wirst, was du unbewußt von dir selbst hältst. Denn das, was du von dir selbst hältst, ist letzten Endes das, was du bist. Gerade die Ansicht, daß sich in den Bildern und Denkvorstellungen immer nur das eigene Erkennen “erkennt”, gibt dir die Kraft, die eigenen Widersprüche zu formulieren, denn du erkennst jetzt in dem, was du für die Welt hältst, nicht die Welt, sondern nur deine eigene Wahrnehmung, die sich als deine Welt darstellt.
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