Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen

Здесь есть возможность читать онлайн «Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Ritterschaftliche Stift Kaufungen ist mit fast 500 Jahren eine der ältesten Stiftungen in Hessen. Als sie 1532 von Landgraf Philipp dem Großmütigen begründet wurde, war sie einmalig im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation.
Der Sammelband beginnt mit einer Darstellung der Geschichte des Stifts Kaufungen von einer Königspfalz über die Klostergründung Kaiserin Kunigundes bis zur Reformation. Darauf folgt die ausführliche Erläuterung der Entwicklung der Althessischen Ritterschaft seit 1532 bis in die Gegenwart.
Die heute gemeinnützige Stiftung hat über die Jahrhunderte historische Katastrophen überdauert. Sie überstand auch die Zeit des von
Napoleons Bruder Jérôme regierten Königreichs Westphalen, gegen den auch einige Mitglieder der Althessischen Ritterschaft beim
sog. Dörnberg-Aufstand 1809 erfolglos revoltierten. In Kurhessen und später im Kaiserreich sowie der Weimarer Republik haben
Männer aus althessischen Ritterfamilien wichtige administrative Ämter bekleidet – nicht zuletzt als Landräte. Exemplarisch portraitiert werden in diesem Buch Ludwig von Buttlar, Georg Riedesel Freiherr zu Eisenbach und Gottfried Rabe von Pappenheim. Ein besonderer Beitrag ist dem 1944 als Widerstandskämpfer hingerichteten Adam von Trott zu Solz und der nach ihm benannten Stiftung und
Begegnungsstätte in Imshausen gewidmet.
Viele Familien der Althessischen Ritterschaft sind traditionell als Gutsbesitzer in der Land- und Forstwirtschaft und neuerdings auch im Tourismusbereich, insbesondere der Event-Gastronomie tätig. Beispiele dafür sind Schloss Berlepsch, die Tannenburg und die Burg Herzberg, wo im Sommer 2018 zum 50. Mal das Burg-Herzberg-Festival Tausende Besucher anlockte.
Auch die Gemeinde Kaufungen nutzt das Stift der Althessischen Ritterschaft im Rahmen ihres Kultur- und Tourismus-Konzepts. Die Kaufunger Konzerte, der Stiftssommer und die Stiftsweihnacht bereichern die regionale Kulturlandschaft. All diesen Themen sind reich bebilderte Beiträge im Buch gewidmet.
Mit Beiträgen von Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner, Martin Burischek, Dorothea Fellinger, Dr. Volker Knöppel, Burkhard von Pappenheim, Dr. Christian Presche, Arnim Roß, Rainer Sander, Hauprecht Freiherr Schenck zu Schweinsberg, Dr. Udo Schlitzberger, Johannes Schwidurski, Christian Wachter, Dr. Friedrich Freiherr Waitz von Eschen und Karl Waldeck.

Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Aus dem Jahr 1451 stammt ein weiterer Indulgenzbrief zugunsten Kirchenbau und Ausstattung. 100Möglicherweise wurde damit begonnen, die ottonische Chorapsis durch einen gotischen Polygonalschluss zu ersetzen. Weitere Bautätigkeiten erstreckten sich auf die Stiftsgebäude. Äbtissin Elisabeth von Waldeck (seit 1442 im Amt) ließ 1463 westlich des Kirchturms, auf der Nordseite des Wirtschaftshofs, einen großen Fachwerkbau mit steinernem Erdgeschoss und spätgotischem Erker errichten, der als repräsentatives Amtshaus gedient haben könnte. 101Seine Stelle nimmt heute das Herrenhaus des Stifts ein, in dessen Eingangshalle sich ein großer gotischer Kamin erhalten hat, der unter anderem das Wappen der Äbtissin und eine Datierung zeigt (Abb. 11). Gemäß der Inschrift constructu (m) anno d (omi) ni millesi (m) o quadrige (n) tesi (m) o sexagesi (m) o tercio i (n) q (ua)d ragesi (m) a wurde der Kamin während der Fastenzeit des Jahres 1463 gesetzt. Das zweite Wappen, das an ikonographisch höherwertiger Stelle steht, ist nahe dem Waldecker Stern der Äbtissin nochmals im Chorgewölbe zu finden, dort allerdings in untergeordneter Position.

11Gotischer Kamin mit Wappen der Äbtissin Elisabeth von Waldeck und Datierung - фото 14

11Gotischer Kamin mit Wappen der Äbtissin Elisabeth von Waldeck und Datierung, Kaufungen Herrenhaus in der Eingangshalle, 1463

Die umfassenden Baumaßnahmen an der Kirche waren erst abgeschlossen, als auch der neue Chorschluss vollendet war. 102An einem Strebepfeiler ist die Datierung 1469 angebracht, also das Jahr, in dem Mauern und Dach ihrer Fertigstellung entgegensahen. Unbekannt ist nur, ob damals bereits das Gewölbe eingezogen und das Chorjoch neu eingewölbt war. Aus dem Jahr 1473 datieren zwei weitere Indulgenzbriefe zugunsten des Kirchenbaus und der Ausstattung einschließlich Beleuchtung, Büchern und Kelchen. 103In gleicher Weise wurden damals auch Benedikts- und Nikolauskapelle gefördert. 104Dass man überhaupt den Chor erneuerte und mit dem Gewölbe des Chorjochs an die 1462 vollendete Kasseler Martinskirche anknüpfte, verdeutlicht, dass sich die finanziellen Möglichkeiten des Stifts verbessert hatten und man für den liturgisch wichtigsten Bauteil den Anschluss an moderne Bauprojekte suchte. 105

In diesem Zusammenhang müssen spätestens unter Äbtissin Agnes von Anhalt (1495–1504), die gleichzeitig das zur Bursfelder Kongregation gehörige Stift Gandersheim leitete, auch die mittelalterlichen Glasfenster gefertigt worden sein, durch die bis zum Bildersturm unter Landgraf Moritz und vereinzelt bis zu den Renovierungsarbeiten von 1874 das Licht in den Chor fiel. Vier Reste der wunderbaren, farbenprächtigen Glasmalereien sind erhalten; sie porträtieren Kaiser Heinrich II. ( Abb. 12) und Kaiserin Kunigunde (Abb. 13), Benedikt von Nursia (Abb. 14) und seine Zwillingsschwester Scholastika (Abb. 15). Dieses Bildprogramm veranschaulicht, dass im ausgehenden 15. Jahrhundert die Erinnerung an die Stifter und deren monastische Zielsetzungen noch sehr lebendig war. Allerdings stammen die vier Medaillons nicht zwingend aus demselben Kontext: Die des Kaiserpaars, die offenbar aus den rechteckigen Feldern der Chorfenster kommen, sind größer und wohl erst nachträglich in Form geschnitten, während die kleineren Rundformate von Benedikt und Scholastika einschließlich ihres Rahmens original sind und in das Couronnement der beiden Diagonalseitenfenster passen dürften. 106

12und 13Glasfenster mit Kaiser Heinrich II und Kaiserin Kunigunde Kaufungen - фото 15

12und 13Glasfenster mit Kaiser Heinrich II. und Kaiserin Kunigunde, Kaufungen Herrenhaus im Rittersaal, Ende 15. Jh.

14und 15Glasfenster mit Benedikt von Nursia und seiner Zwillingsschwester - фото 16

14und 15Glasfenster mit Benedikt von Nursia und seiner Zwillingsschwester Scholastika, Kaufungen Herrenhaus im Rittersaal, Ende 15. Jh.

Das Stiftsleben im Spätmittelalter

Zwischen 1413 und 1432 ließ die Kaufunger Pröpstin Johanetta vom Stein, die damals nach eigenen Angaben bereits 40 Jahre im Stift weilte, das tradierte Gewohnheitsrecht und alle Gebräuche schriftlich fixieren. Diese Statuten, die für die Stiftskanoniker gedacht waren, umfassten Regelungen zum Stiftsleben und zur Besitzverwaltung, insbesondere aber zu den Pflichten der Kanoniker und zum Ablauf der verschiedenen Gottesdienste während des Kirchenjahres einschließlich der jeweiligen Gesänge. 107Aus den Statuten erfahren wir ferner, wie die Ämterstruktur im Stift angelegt war, wie die Äbtissinnenwahl und die Ausbildung der Stiftsdamen erfolgte und wie die Nahrungsversorgung der Stiftsgemeinschaft funktionierte. Sie regelten also einerseits die Aufgaben der dort beschäftigten Kanoniker und beschrieben andererseits das Leben der Stiftsdamen, deren Zahl – 1378 waren es fünf, 1388 und 1390 nur zwei, 1397 sechs – übersichtlich war und leicht schwankte. 108

Sechs Kanoniker, bezeichnet als Hebdomedare, übernahmen im Wechsel jeweils für eine Woche das Zelebrieren der Messe am Kreuzaltar der Stiftskirche sowie weitere Memorialgottesdienste und Andachten, wobei die Teilnahme an der täglichen Hochmesse für das gesamte Stiftspersonal verpflichtend war. Der Diensthabende hatte zusammen mit Ministranten, Vikaren und Priestern fernerhin die acht Seitenaltäre und die drei Kapellen am Kreuzgang zu bespielen: die Altäre des Hl. Heinrich und von St. Peter und Paul (genannt das Grebelin ), der Heiligen Dreifaltigkeit und der fünf Heiligen Wunden Gottes, den Marien-, Kunigunden-, Margareten- und Stephansaltar sowie die Kapellen von Benedikt, Nikolaus und Georg. Ihre Präbenden erhielten die Kanoniker aus jeweils eigenen Zuordnungen, denn nur einer konnte Rektor des Kreuzaltars sein. Die anderen dienten als Kaplan oder Rektor der Benediktskapelle sowie jeweils als Rektor oder Pfarrer ( plebanus ) der Pfarrkirche St. Agathe in (Nieder-)Zwehren, von St. Bonifatius in Meimbressen, der Pfarrkirche St. Johannes in Wolfsanger und der Pfarrei St. Stephan in Kaufungen. 109

Die Kanoniker lebten, durchaus mit Frau und Kindern, in der Freiheit, dem Pfarrbezirk mit eigener Gerichtsbarkeit neben dem Stift, wo auch die eigenen Häuser der Stiftsdamen anzunehmen sind. 110Vermutlich versahen diese Geistlichen noch weitere Präbenden. Der Stiftskanoniker Mathias Jude, der 1407 erstmals als Pfarrer von Meimbressen erwähnt wird, war spätestens seit 1418 Probst des Klosters Weißenstein in Kassel und bis zu seinem Tod um 1449 Besitzer eines Hauses in Kaufungen, in dem er mit Tochter und Enkelkindern wohnte. 111Solche Lebensentwürfe scheinen nicht ungewöhnlich gewesen zu sein und lassen uns den Alltag erahnen.

Die Stiftsdamen unterstanden der Äbtissin, die, aus ihrer Mitte gewählt, für die Aufsicht und das Wohlergehen aller Stiftsangehörigen zuständig war. Außer dem Äbtissinnenamt waren die Positionen der Pröpstin, der Küsterin und der Kaplanin sowie die Sonderstellung der jüngsten Stiftsdame zu vergeben. Jede der fünf konnte jeweils einen Altar vergeben, in der Reihenfolge der Nennung St. Peter und Paul und des Hl. Heinrich, des Nikolaus und Mariens sowie der Heiligen Dreifaltigkeit. 112Das Stiftskapitel, in dem die Kanoniker mit beratender Stimme vertreten waren, war für die Wahl der Äbtissin, des Vogts und der Amtmänner zuständig; es kontrollierte die Güterverwaltung, die Vergabe der Altarpräbenden sowie die Neuaufnahme von Stiftsdamen, deren Präbenden dabei festzulegen waren. Die Kanoniker übernahmen den geistlichen Part nach der Äbtissinnenwahl und deren Bestätigung seitens des zuständigen Bischofs, also die Abnahme des Amtseides und die Einsetzung, bei der sie die Gewählte buchstäblich auf den Hauptaltar setzten. 113

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x