Christian Noack
Tischgespräche über
Gott und die Welt
ADVENT-VERLAG
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ISBN EPUB: 978 - 3-8150 - 2606-9 (1. Auflage 2014)
ISBN PRINT: 978 - 3-8150 - 1933-7 (1. Auflage 2013)
© der E-Book- und der Print-Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg
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Datenkonvertierung E-Book:
Zeilenwert, Rudolstadt
Projektleitung und Lektorat: Werner E. Lange
Korrektorat: Erika Schultz
Einbandgestaltung: Sarah Kostmann, Adventist Media Design,
STIMME DER HOFFNUNG e. V.
Titelfoto: iStockphoto.com/Bedolaga,
iStockphoto.com/petekarici
Satz: rimi-grafik, Celle
Gesamtherstellung: Thiele & Schwarz GmbH, Kassel
Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, entnommen.
Durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart; zusammen mit dem Katholischen Bibelwerk, Stuttgart, herausgegeben.
Ansonsten bedeuten:
LB = Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers
(revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
NLB = Neues Leben. Die Bibel, © 2002, 2005 SCM Hänssler
im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Holzgerlingen. Originaltitel: Holy Bible, New Living Translation, © 1996, 2004, 2007 Tyndale House Publishers Inc., Wheaton, Illinois, USA.
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Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 978 - 3-8150 - 1933-7
Cover
Titel Christian Noack Tischgespräche über Gott und die Welt ADVENT-VERLAG
Impressum
1. Staunen
2. Freude
3. Leiden
4. Hoffnung
5. Glaube
6. Liebe
7. Gier
8. Böses
9. Opfer
10. Freiheit
Danksagungen
Weitere Bücher
Fußnoten
Julia sitzt mit ihrer Freundin Maria in einem Café. In der Küche nebendran werden leckere Kuchen und frische Torten gebacken. Julia nutzt ihre Stunde Mittagspause, um sich mit Freunden zu treffen. Sie arbeitet in einer Kinderklinik als Fachärztin. Maria ist als erste da. Sie hat ganz in der Nähe einen gut gehenden Krempelshop. Mit ihrer Hilfe wurde das Café im Stil der 20er-Jahre ausgestattet.
Maria und Julia kennen sich seit ihrer Schulzeit und haben nun wieder engeren Kontakt. Sie warten noch auf Lukas und Stefan. Lukas ist Lehrer; er wollte Stefan nach seinem Unterricht auf dem Weg zum Café abholen. Stefan kann sich seine Zeit selbst einteilen, denn er ist freiberuflich als Klavierstimmer tätig.
Kurze Zeit später treffen die beiden ein. „Wir haben einen Parkplatz gesucht“, sagt Lukas.
„Bist du als Lehrer auch so unpünktlich?“, fragt Julia augenzwinkernd.
Bevor Lukas antworten kann, beschwichtigt Maria: „Wir haben die Zeit genutzt und Neuigkeiten ausgetauscht.“
„Du machst mich neugierig“, meint Stefan und macht es sich auf einem alten Sessel bequem.
„Julia war im Film ‚Deutschland von oben‘.“
„Und? Hat es sich gelohnt?“, fragt Lukas Julia.
„Nun ja – fast zwei Stunden Filmaufnahmen aus der Hubschrauberperspektive haben sich schon in die Länge gezogen. Aber ich hab‘ gestaunt, wie schön Deutschland ist. Von der Zugspitze bis zum Wattenmeer durch alle Jahreszeiten – ein Naturparadies für Mensch und Tier, auch wieder für seltene Tiere. Natur und Kultur scheinen bei uns harmonisch miteinander verbunden zu sein. Nach dem Film glaubt man, die hässlichen Seiten mittlerweile suchen zu müssen – wie zum Beispiel den Braunkohleabbau. Aber der wird auch sehr beeindruckend gezeigt. Im Sommer ist Deutschland ein bunter Teppich von Wäldern und Feldern, Seen und Siedlungen. Sogar viele Großstädte sind voller Grün.“
„Ja, über die Natur kann man wirklich staunen“, meint Lukas. „Wenn ich Physik unterrichte, bekomme ich manchmal selber eine Gänsehaut, wenn ich den Schülern die Größe des Universums beschreibe. Unsere Sonne ist 300 000 Mal so massereich wie die Erde und nur einer von 100 Milliarden Sternen in unserer Milchstraße. Und von denen gibt 100 Milliarden im bekannten Weltall. Alles unfassbar groß! Unfassbar klein sind hingegen die Bausteine, aus denen wir bestehen: Moleküle, Atome, Protonen, Elektronen, Neutronen, Quarks und Higgs-Teilchen. Geheimnisvoll sind auch die dunkle Energie, die dunkle Materie oder die Schwarzen Löcher im Zentrum einer Galaxie. Faszinierend, wie wir mit Hilfe wissenschaftlicher Beobachtung immer mehr entdecken und sich dabei weitere Geheimnisse der Natur auftun.“
„Und ich staune beim Musikhören und Klavierspielen“, hakt Stefan ein. „Dass wir Töne zu Harmonien verbinden oder ein Klavier so stimmen können, dass seine Klänge uns beruhigen, beleben oder anrühren – das finde ich erstaunlich! Und Rhythmen bringen uns in Bewegung. Wenn viele Instrumente zusammenspielen, entsteht für mich eine Schönheit, die mich verzaubert – manchmal sogar überwältigt.“
Maria hat beiden gespannt zugehört. „Beim Thema Physik und Musik fällt mir ein, wie meine beiden Kinder Ordnung schneller in Chaos verwandeln können, als es die Physik erlaubt, oder wie sie ihre Flöten fiepen lassen. Aber dass sie das können! Vor wenigen Jahren waren sie hilflose Säuglinge, davor Embryonen und ganz am Anfang winzige Eier.“
„Und Samenzellen“, ergänzt Julia.
„Ja. Was aus ihnen geworden ist – und noch wird! Sie fragen, lernen, üben – obwohl sie noch nicht zur Schule gehen! Wie lange Lena geübt hat, bis sie aufrecht gehen und schließlich rennen konnte. Und Jan ist ein einziger Fragenkatalog. Ich staune jeden Tag über meine Beiden.“
„Das kann ich gut nachempfinden“, sagt Julia. „Ich arbeite ja zurzeit auf der Kinderkrebsstation. Von den Tragödien, die sich da ereignen, lieber ein anderes Mal. Aber viele Kinder werden doch wieder gesund. Die moderne Medizin hat enorme Fortschritte gebracht. Todkranke Kinder können wieder gesund werden. Ich staune immer wieder, wie das möglich ist – und nicht nur über unsere ärztlichen Fähigkeiten, sondern auch über die Selbstheilungskräfte des Körpers. Überhaupt finde ich das Phänomen Leben erstaunlich. Leben erzeugt Leben; was aber das Leben letztlich ist, kann bisher kein Wissenschaftler erklären.“
„Und wir leben ja nicht bloß einfach“, meint Lukas. „Als Menschen wissen wir, dass wir leben. Wir denken darüber nach; wir sind uns bewusst, dass wir in einer Welt zum Staunen leben und sie genießen können. Wir sehen nicht einfach nur eine Rose, sondern zeigen sie auch jemandem und sagen: ‚Sieh nur, wie schön! Dieses tiefe Rot!“
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