Christian Probst - Wege zum Heiligen

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Jedes Jahr sind etwa 40 Millionen Wallfahrer aus aller Welt zu christlichen Pilgerorten unterwegs. Ihre Sehnsucht ist riesig: nach Ruhe, Stille, Einkehr, neuer Kraft für den Alltag, einem Sinn, einem Glauben, der trägt. Sie sehnen sich nach der Begegnung mit dem Heiligen – nach der Begegnung mit Gott. Nur wenigen sind die sogenannten Wallfahrts- oder Pilgerpsalmen ein Begriff, die Psalmen 120 bis 134 des biblischen Buches der Psalmen, die in ihrem freudigen Lob und ihrem tiefempfundenen Ringen und Klagen Kontakt zu dem Heiligen Gott „Jahwe“ herstellen und früher von den Gläubigen auf dem Weg nach Jerusalem gesungen und gebetet wurden. Im vorliegenden Buch beschäftigen sich prominente jüdische und christliche Autorinnen und Autoren mit den Texten der Pilgerpsalmen und stellen Verbindungen zu ihren ganz eigenen, individuellen Erfahrungen her. Sie bringen auf diese Weise die alten Lieder neu zum Klingen und zeigen eindrücklich, wie deren Worte heute Wegzehrung sein können – auf Pilgerwegen und auf unserer Lebensreise.

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Der Soziologe Hans Joas führt die Entwicklung der Menschenrechte auf eine persönlich gelebte Heiligkeit (Sakralität) zurück. Menschen hätten durch das Zusammenleben entdeckt, dass jedes einzelne Individuum als heilig erachtet werden müsse. 4Auch heute könne der Mensch uns wieder „heilig“ werden, wenn uns seine Würde in einem heiligenden Prozess, einem „Sakralisierungsprozess“, wieder neu bewusst würde. Ich möchte diesen Ansatz weiterführen und behaupte: Alle Wege des Lebens bieten Anknüpfungspunkte zum Heiligen. Wenn wir uns danach sehnen, stellen sich unsere Antennen auf, und wir bereiten uns darauf vor, Erfahrungen zu machen, die unser eigenes „Ich“ transzendieren. Das kann ein Sonnenuntergang mit einem überwältigenden Farbenspiel sein. Ein Konzert mit einem riesigen Orchester; der Moment, in dem man nach langen Jahren einer alten Freundin begegnet; oder wenn jemand sich im Fußballstadion rechtzeitig in eine La-Ola-Welle einreiht und danach staunt, wie die Welle auf andere überschwappt. Ein „heiliges Erlebnis“ entsteht sicher auch, wenn Menschen ihre Rechte praktizieren können und den Wert von anderen Lebewesen achten. Aber es wirkt nicht nur nach außen, sondern berührt uns ebenso in unserem Innersten. Es führt den Reisenden weiter, gibt ihm Orientierung und eröffnet vorher unbekannte Wege. Solche Erlebnisse können sogar die Grenze von Intelligenz überschreiten, reichen über unseren Verstand hinaus und können uns in Kontakt bringen mit dem heiligen Gott als einem persönlichen Gegenüber.

Unser ganzes Leben bereisen wir ähnlich wie Pilger ihren Weg zu einem Heiligtum. Voller Sehnsucht, unsere Sinne zu erweitern. Mit den großen Fragen des Lebens im Gepäck. Spiritualität, göttliche Gegenwart zählen zu den großen menschlichen Ursehnsüchten. Auf unseren Wegen stellen wir immer wieder fest, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die weder ein tiefgründiger Verstand noch die schärfsten Sinne erfassen können. Die drei großen Weltreligionen haben bis heute heilige Orte, zu denen Menschen in Scharen reisen. Jerusalem hebt sich als besonders faszinierende Stadt sicher hervor. Mich beeindrucken aber auch die Bilder von der sogenannten Hadsch, der muslimischen Pilgerreise nach Mekka, die jedes Jahr bombastischere Ausmaße anzunehmen scheint. Auch klassische christliche Pilgerstätten, wie Rom und Santiago de Compostela, erfreuen sich weiterhin außerordentlich großer Beliebtheit. Das Pilgern auf dem Jakobsweg ist im 21. Jahrhundert wieder zu einer Massenbewegung geworden.

Die Sehnsucht nach etwas Heiligem muss man jedoch nicht auf bestimmte Orte begrenzen. Das ganze Leben ist von ihr geprägt, sei es nun bewusst oder eher unbewusst. Jeden Tag setzen wir unsere Füße auf Wege. Jeden Tag wünschen wir uns Erfahrungen, die unser Leben mit etwas Heiligem bereichern. In diesem Buch soll es nicht um einen bestimmten Pilgerweg zu einem hervorragenden Heiligtum gehen.

Die sechzehn Autoren dieses Buches nehmen die sogenannten „Wallfahrtspsalmen“ (Ps. 120-134) des Ersten Testamentes zur Hilfe, um sich auf die Spur von etwas Heiligem zu machen, das unser Leben auf allen Wegen begleitet. Die Psalmen wurden wahrscheinlich früher tatsächlich auf den Pilgerwegen nach Jerusalem gesungen. Durch ihre Kürze und einen volksnahen „Touch“ kann man sich sogar vorstellen, dass sie von den Pilgern wie ein kleines Gebetbüchlein mitgeführt wurden. 5Die fünfzehn Psalmen passten gerade auf eine kleine Papyrusrolle und somit gut ins Handgepäck.

Seit meinem ersten theologischen Examen haben mich diese Psalmen nicht mehr losgelassen. Ich wollte sie unbedingt gedanklich und musikalisch zum Klingen bringen. 6In ihnen stecken die unterschiedlichsten Themen, die man mit Lebenswegen verbindet. Sie stellen durch ihr gottesfürchtiges Lob und ihr tiefgründiges Ringen und Klagen Verbindung zu dem Heiligen Gott „JHWH“ her. Diese Psalmen bringen unsere Gedanken auf eine Spur, die uns auf der Pilgerreise des Lebens die Lichtstrahlen des Heiligen in und um uns entdecken lässt.

Christian Probst, Jahrgang 1973, ist evangelischer Theologe und Musiker. Er hat schon bei diversen Musikprojekten mitgewirkt und komponiert Lieder, die auch bei Gottesdiensten, Band- und Chorkonzerten eingesetzt werden. Derzeit arbeitet er als Pfarrer in Fürth-Burgfarrnbach.

Sehnsucht

Psalm 120

1 Zu Gott in solcher mir gewordenen Not habe ich schon gerufen und Er antwortete mir.

2 Gott rette meine Seele von Lügen-Lippe, von trügerischer Zunge.

3 Was gibt es dir, was mehrt es dir, trügerische Zunge!

4 Eines Mächtigen Pfeile sind schon geschärft, nebst immer glimmenden Kohlen.

5 Erwünschter wäre es mir, ich hätte unter Meschech geweilt, hätte gewohnt bei Kedars Zelten.

6 Übersatt hat sich meine Seele gewohnt bei Hassern des Friedens.

7 Ich bin Friede, auch wenn ich rede. Sie sind des Krieges.

(Übersetzung nach Rabbi Samson Raphael Hirsch) 7

Charlotte Knobloch

„Zu Gott rief ich in meiner Angst, und er erhörte mich.“ Mit diesen Worten beginnt der Psalm 120. In diesem ersten Satz, wie im Übrigen an diversen weiteren Stellen in der Tora oder den jüdischen Gebeten, kommt die Idee zum Ausdruck, dass wir Menschen uns in jeder Lebenslage der göttlichen Präsenz bewusst sein können. Nicht nur in der Not dürfen wir auf „Haschem“ 8vertrauen, sondern insbesondere in Momenten der Verzweiflung, der Furcht oder gar der Hoffnungslosigkeit finden wir Trost und Zuversicht in dem festen Wissen, in Gottes Hand zu sein, uns auf IHN verlassen zu können.

Der Ausdruck „sich auf jemanden verlassen“ verdient eine exakte Betrachtung. Inflationär „verlassen“ wir uns heutzutage auf Personen, Institutionen oder die Technik. Beim Worte genommen, ist jene Wendung jedoch von existenzieller Aussage. Wir „verlassen“ uns, gehen also aus uns heraus, geben unsere Autonomie, unsere Selbstbestimmung und unsere Eigenverantwortlichkeit auf, und übergeben diese an jemand oder etwas außerhalb unseres Macht- und Einflussbereiches.

In sehr jungen Jahren musste ich lernen, dass Vertrauen sehr gefährlich, ja tödlich sein kann. Mein kindliches Urvertrauen musste ich mir also sehr früh abgewöhnen und stattdessen lernen, Vorsicht, Skepsis und grundsätzliches Misstrauen als Lebensversicherung anzuerkennen. Diese frühkindliche Prägung habe ich bis heute nicht vollständig ablegen können. Bis heute überkommen mich bisweilen Zweifel, ich könnte vorschnell vertraut haben, könnte mich leichtfertig verlassen haben. Die Sehnsucht nach Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Loyalität und Integrität – eben nach Vertrauenswürdigkeit – trägt wohl jeder Mensch in seinem Herzen. Wer sehnt sich nicht nach jener Geborgenheit, wie zu viele Menschen auf dieser Welt sie zuletzt im Mutterleib verspürten?

Psalm 120 bildet den Auftakt der sogenannten Stufenpsalmen, die von den Leviten zur Zeit der Existenz des Tempels beim Betreten des Tempelbezirks auf den 15 Stufen zur Tempelvorhalle gesungen wurden. Dieser Psalm soll den zum Tempel als Herzstück des Judentums pilgernden Menschen ermutigen, sich dem Sog des Aufwärtsstrebens auszusetzen. Rabbiner Samson Raphael Hirsch umschrieb diesen Zustand als „die darin sich offenbarende Gotteswirkung schauen und sie zum Ausdruck bringen“. Die 15 Psalmen werden „Schirej hama’alot“, „Stufenlieder“, genannt, wobei der Begriff „Schir“ im Hebräischen als „ein Gott schauendes Lied“ definiert wird.

Die Stufenpsalmen bilden eine Stufenleiter, welche Israel seine Aufgabe vergegenwärtigt: ein Licht für die Völker zu sein. Als Juden sind wir der Tora, den göttlichen Geboten, verpflichtet. Diese Verpflichtung lässt Israel mitunter auch alleine dastehen und führt es zur Besinnung auf die Tatsache, dass alleine Gott es ist, der sein Volk führt. Gott führte das Volk Israel aus Ägypten ins Heilige Land. Die Sehnsucht jener Jahre der Wanderung durch die Wüste, die Sehnsucht nach Heimat und die Hoffnung auf Heimkehr sind zentrale Motive der jüdischen Religion.

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