Chris Inken Soppa - Kalypsos Liebe zum kalten Seerhein

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"Über Karens Schulter hinweg sieht sie dem Jungen ins Gesicht. Hektor, Sohn des Priamos. Der Trojaner. Ist das nicht eigentlich eine Kondom-Marke? Er hat strubbelige hellblonde Haare, ungewöhnlich dunkle Augen und lächelt verlegen. Hallo, Hektor, sagt Niks. Wie schön, Sie zu sehen." Nikola «Niks» Berger ist eine alleinstehende, ältere Frau, die agil und eigenwillig ist. Eine ihrer Passionen ist das Schwimmen im Seerhein – zu jeder Jahreszeit. Doch von heute auf morgen scheint es mit der Sicherheit ihrer Gewohnheiten vorbei: Eine Freundin bittet sie, deren Sohn, den 21-jährigen Hektor, bei sich aufzunehmen. Was Niks nicht erwartet: Sie verliebt sich in ihn.

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Sofort nahm Ulla ihre Finger zurück. Ihr Zorn schlug in neugierige Besorgnis um. Was ist los? Bist du krank? Niks schüttelte den Kopf und schämte sich. Ihre Mutter hatte ihr früher verboten, Blessuren oder Unwohlsein vorzutäuschen. Nein, mir fehlt nichts. Ich möchte nur allein sein.

Nichts hinderte Niks am Gehen. Ihre Haare waren längst wieder frei.

Ulla zuckte mit den Achseln. Wie du willst.

Im Schutz des Kollektivs durfte man neugierig aufeinander sein, der Einzelne war austauschbar. Wie leicht würde Ulla eine neue Freundin finden. Sie wandte sich zum Gehen, überzeugt, Niks würde ihr folgen. Sie machte große, lässige Schritte. Niks erwartete, hinter ihr immer kleiner zu werden. Ullas Haare wehten, ihre Rockfransen schmiegten sich an ihre schwarzen Beine und rissen sich wieder los. Ein verlängerter Schritt brachte sie auf die Straße. Da kam auch schon der Bus, der zur Haltestelle abbremste; er traf Ulla von der Seite. Sie wurde zu Boden geschleudert und blieb auf dem Gesicht liegen.

SEERHEIN

Im November taucht Niks nicht mehr ganz unter. Stattdessen geht sie Schritt für Schritt ins Wasser und betrachtet die klaren Kiesel zu ihren Füßen. Herbstwinde haben den See umgewühlt und Kälte aus tiefen Regionen nach oben geschaufelt. Fluss-Seeschwalben lassen sich keine mehr blicken. Dafür sind neue Enten da. Die schwarz-weißen mit den gelben Augen, den blauen, plumpen Schnäbeln und dem Schopf am Hinterkopf findet Niks besonders hübsch. Sie liegen wie platte Melonenkerne im Wasser und kommen ihr nicht zu nahe. Braune Stockenten sammeln sich zu winterlichen Pulks. Im Sommer watscheln sie den Menschen zwischen den Füßen herum. Jetzt reicht ein unbedachter Schritt, um die gesamte Vogelschar panisch auffliegen zu lassen.

Schon nach wenigen Schwimmzügen kriecht Niks die Kälte in Finger und Zehen. Am ausgetrockneten Ufersaum ist ein Radler unterwegs. Er versucht vergeblich, mit seinem Fahrrad auf die Quaimauer zu springen. Er trägt einen Helm, dazu Knie- und Ellenbogenschoner. Auf seinem leuchtend roten Hemd stehen Buchstaben, die Niks nicht lesen kann. Die letzten beiden Züge sind ihr beinah zu viel. Sie steigt aus dem hüfttiefen Wasser und schüttelt die Arme. Diesmal schafft es der Fahrradfahrer fast auf die Mauer, doch im letzten Moment rollt er wieder zurück. Niks greift zum Handtuch, das sie ordentlich über ihre Klamotten gebreitet hat.

Der Radler dreht den Kopf und lächelt sie an. Ganz schön kalt, oder? Vor dem grauen Himmel wirkt das Rot seines Trikots fast unverschämt.

Niks lächelt zurück, wickelt sich das Handtuch um die Hüften und steigt aus dem Badeanzug.

Wie viel Grad das Wasser denn habe, fragt er. Unterm Helm ringelt sich eine dunkle Locke über seine blasse Stirn. Er trägt eine schmale, viereckige Brille.

Als sie in ihre Fleecejacke schlüpft, bekommt Niks eine Gänsehaut. Sie nickt dem Radler zu. Vielleicht zehn oder elf, ich weiß es gar nicht so genau.

Und das machen Sie den ganzen Winter über? Seine Haltung verrät Bewunderung. Niks bleibt auf einem Bein stehen, fädelt das andere durch die Hose. Sie verliert die Balance, obwohl sie sich an der Mauer abstützt.

Vorsicht! Auf diesen Steinen kann man sich ganz leicht den Fuß verdrehen.

Dass er ihr Ratschläge gibt, betrübt Niks. Womöglich wirkt sie gebrechlicher als sie sich fühlt. Letztes Jahr war ich sogar im Januar schwimmen!

Ach wirklich! Auf einmal klingt er ironisch, und Niks ärgert sich über sich selbst. Na, dann bleiben Sie vorsichtig! Er schwingt sich auf sein Fahrrad, nimmt ein paar Meter Anlauf und springt die Mauer hoch. Diesmal klappt es. Zum Abschied hebt er grüßend die Hand. Niks hört das Knallen breiter Fahrradreifen auf fliegendem Kies, dann ist alles still. Nicht mal die Enten haben sich von ihm stören lassen.

Hektor ist nicht zu Hause. Die Tür zu seinem Zimmer ist geschlossen. Vorsichtig drückt Niks die Klinke nach unten und schiebt ihren Kopf durch den Türspalt. Die Vorhänge sind teilweise zugezogen, das Bettsofa ausgeklappt, ein Berg Wäsche liegt darauf, und am Boden wartet ein zerknäultes, gelbes T-Shirt mit der Aufschrift Linkin Park . Auf dem Sekretär liegt Hektors schwarzes Notebook mit erwartungsvoll hochgeklapptem Bildschirm.

Niks öffnet die Tür ganz und geht leise ins Zimmer. Macht die Fußsohlen rund wie eine Einbrecherin, um keine Diele zum Knarren zu bringen. Vergeblich. Als sie sich auf das ungemachte Ausziehsofa setzt, quietschen Metallstangen. Der Duft im Zimmer hat sich verändert. Den ganzen Sommer über roch es sanft nach den Lavendelblüten in den Kräutertöpfen auf dem Fenstersims. Nun liegt ein Hauch After Shave in der Luft, unterlegt von einem fremden, dumpfen Geruch, den Niks mit dem Kupfer-Geschmack alter Pfennigstücke assoziiert. Dem Schweiß schlafloser Nächte. Löwenkäfigen. Als hätte sich in ihrer Wohnung ein wildes Tier verfangen, um männliche Artgenossen zu vertreiben. Ein Fellträger, ein Trojaner. Doch Niks ist kein männlicher Artgenosse. Sie nimmt das T-Shirt vom Boden und vergräbt ihr Gesicht darin. Der Stoff ist wider Erwarten weich und frisch. Als käme er direkt von Mamas Bügelbrett.

Niks friert, ihre Fingerspitzen haben sich nach dem Bad im Fluss noch nicht wieder aufgewärmt. Das silbrige Sonnenlicht verliert sich im Knäuel der Bettwäsche und malt einen diffusen Streifen über den Dielenboden. Wie schön wäre es, nicht alleine da zu sitzen, wenn das Silberlicht zackig über die Kassettentür läuft. Wenn die pechschwarzen Lindensilhouetten ihre letzten, gelben Blätter vor einen farblosen Himmel halten. Wenn Kleiber und Kohlmeisen im Blutahorn herumpicken und nach etwas suchen, das sie den Winter überstehen lässt.

Der Optimismus dieser Vögel kommt Niks lächerlich vor. Was haben sie davon, am Leben zu bleiben? Das bisschen Fressen und Fortpflanzung, ist es die Anstrengung wert?

Sie hört Schritte im Hausflur. Zeit, aufzustehen und das Zimmer zu verlassen. In die Küche gehen. Mal wieder ein Buch lesen, Es geht uns gut , von Arno Geiger. Niks ist beeindruckt von der Entschiedenheit dieses Titels. Früher las sie gerne Krimis. Heute mag sie Bücher, deren Handlung im Unbestimmten landet. Scharf umrissene Charaktere wurden unwichtiger zugunsten flüchtiger, kaum festzuhaltender Eindrücke:Annäherungen an die Realität, die nie zu Ende gehen.

Kurz nach Niks’ fünfzigstem Geburtstag setzten die Wechseljahreein; so harsch und gleichzeitig so unwirklich, dass Niks das Gefühl hatte, in einen Traum geraten zu sein. Dabei litt sie nicht einmal unter Depressionen. Es war eher das Gefühl einer ersten Loslösung vom eigenen Körper; eine Ahnung, wie es sein würde, komplett die Kontrolle über ihn zu verlieren. Nie hätte sie geahnt, dass man sogar an den Augenlidern schwitzen kann! Ihre Unterhosen klebten und bekamen ständig Löcher unterm Gummibund, weil sie zu hastig daran zerrte. Nachts wachte sie auf, ergab sich der Hitze, drehte ihre Bettdecke auf die kühlere Seite, um gleich darauf wieder einzuschlafen.

Da hast du aber Glück, sagte Ulla, die vom stundenlangen Wachsein berichtete, von Kamillentee und dösigem Betrachten alter Schwarzweißfilme.

Nein, mit dem Schlafen hatte Niks keine Probleme. Schlimmer waren die unbestimmten Schmerzen. Sie sprangen von Gelenk zu Gelenk und schienen eine trostlose Zukunft zu verheißen. Manchmal betrachtete Niks ihre Hände, deren Fingerknöchel etwas dicker geworden waren. Ringe ließen sich schwerer darüber streifen als früher. Manchmal pochte und knackte es, als hätte sich ein fremdes Wesen in ihren Gelenken eingenistet und wollte nun raus. Sie würde sich daran gewöhnen müssen, ihren Körper anderen zu überantworten: Ärzten, Pflegern, Physiotherapeuten. Ein schrittweises Zurücktreten vom eigenen Ich. Wenn sie daran dachte, war sie überrascht von ihrer eigenen Gelassenheit.

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