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Einer der schönsten subalpinen Bergpässe des Landes liegt im Glacier National Park in British Columbia. Bis auf 1130 Meter schraubt sich der Trans-Canada Highway am Rogers Pass in die Höhe. Berühmt ist der Park vor allem für seine blühenden Wiesen im Frühjahr und Sommer. Im Winter ist der Glacier National Park ein beliebtes Skigebiet und eine gute Alternative zu den Pisten rund um Banff.∙ www.pc.gc.ca/en/pn-np/bc/glacier |
10 Kejimkujik National Park
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Der zweigeteilte Kejimkujik National Park ist mit seiner Inlandssektion ein Paradies für Kanu-Freunde. Vom Boot aus können Fauna und Flora besser erkundet werden als zu Fuß. Der Park ist auch für seine mehr als 500 Petroglyphen, teils 4000 Jahre alt, bekannt - mehr Felszeichnungen der indigenen Bevölkerung finden sich nirgends sonst in Nordamerika.∙ www.pc.gc.ca/en/pn-np/ns/kejimkujik |
Eisbären sind die „Könige der Arktis” und eines der Sehnsuchts-Motive überhaupt.
Grizzly, Orca und Co. sind wohl die Höhepunkte schlechthin einer jeden Kanada-Reise. Im zweitgrößten Land der Erde erleben Reisende eine einzigartige und vielfältige Tierwelt. Und nicht selten sind Beobachtungen direkt von der Straße oder vom Strand aus möglich.
Wow-Momente in der Natur sind im ganzen Land quasi vorprogrammiert. So lassen sich beispielsweise Schwarzbären, Elche und Karibus selbst in stark besuchten Regionen wie dem Banff oder Jasper National Park individuell erleben. Noch bessere Chancen zum Wildlife Spotting hat derjenige, der spezielle Touren bucht. Die Auswahl an Ausflügen ist scheinbar grenzenlos, das Limit gibt wohl nur die persönliche Reisekasse vor. Zu den preiswerten Angeboten zählen Bootsfahrten rund um Vancouver Island zu Walen, Orcas und Schwarzbären. Deutlich teurer hingegen sind etwa Aufenthalte in speziellen Lodges, um Grizzlys im Great Bear Forest zu erleben. Ultimatives Erlebnis und entsprechend hochpreisig sind Reisen zu Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum, zum Beispiel in Churchill an der Hudson Bay.
Wichtig fürs Wildlife Spotting : Immer vom sicheren Auto aus die Tiere beobachten – niemals aussteigen. Und wer sie in der freien Wildbahn trifft, sollte bei Bären und Elchen mindestens 100 Meter Sicherheitsabstand wahren, bei Hirschen, Rehen und Schafen immerhin 30 Meter. Tiere zu füttern ist strengstens verboten und widerspricht dem Naturschutzgedanken!
Hinweis: Hier werden die beliebtesten Plätze für Tierbeobachtungen vorgestellt. Weitere Informationen und zusätzliche Links zu den beschriebenen Orten finden sich auch in Kapiteln zu den jeweiligen Regionen in der Sektion „Städte & Regionen“.
∙ caen-keepexploring.canada.travel/things-to-do/exp/wildlife-viewing-canada#/?galleryItemId=200010178
∙ de-keepexploring.canada.travel/what-to-do/natural-wonders
∙ www.travelalberta.com/ca/things-to-do/nature-wildlife/wildlife-viewing
∙ www.hellobc.com/british-columbia/things-to-do/parks-wildlife/bear-watching.aspx
11 Telegraph Cove & Victoria – Orcas im Blick
Sie sind so berühmt wie berüchtigt: Schwertwale gelten als die gefürchtesten, aber auch schnellsten und elegantesten Jäger des Meeres. Orcas, wie sie oft auch genannt werden, sind eine Wal-Art und stammen aus der Familie der Delfine. Die bis zu zehn Meter langen Tiere leben bevorzugt an Küsten in kühleren Regionen.
Und so bestehen rund um Vancouver Island besonders gute Chancen, Orcas zu beobachten. Angst braucht dabei kein Reisender zu haben: Der Begriff „Killerwal“ zielt auf seine brutal erscheinenden Jagdmethoden ab, nicht hingegen auf Angriffe auf Menschen. Ganz im Gegenteil: Bislang sind keine derartigen Vorfälle bekannt geworden. Daher entspricht das Klischee aus dem Kinofilm Free Willy eher der Realität als der Mythos des „Killerwals“.
Rund um Vancouver Island finden sich gleich mehrere Populationen, was die Erfolgschancen erhöht: Orcas sind ausgesprochen gesellige Tiere und leben in Familienverbänden von bis zu 150 Artgenossen. Dabei haben sie eine Lebenserwartung von durchschnittlich 30 Jahren, wobei Orcas bei guten Lebensbedingungen bis zu 60 Jahre alt werden können. Zu ihrem berühmt-berüchtigten Image trägt neben dem Jagdverhalten wohl auch ihr Beuteschema bei: Orcas greifen auch Delfine, Wale und sogar Haie an – meist mit Erfolg, da sie keine natürlichen Feinde haben und somit in der Nahrungskette ganz oben stehen. Zudem attackieren sie ihre Beute meist im Rudel und erhöhen so ihre Erfolgswahrscheinlichkeit.
Die Monate zwischen Mai und Oktober gelten als beste Jahreszeit zum Orca Spotting . Bootstouren starten regelmäßig in zahlreichen Orten, beispielsweise in der Provinzhauptstadt Victoria und in Telegraph Cove an der Johnstone Strait (siehe „ Vancouver Island“, Seite 124). Urlauber können zwischen großen Schiffen und kleinen wendigen Schlauchbooten (Zodiacs) wählen. Besonders beliebt ist auch das Orca Camp am Warden Beach. Wer es noch abenteuerlicher mag, steigt ins Kanu. Bei Ausflügen werden meist auch andere Meeresbewohner gesichtet wie Buckelwale, Delfine und Seelöwen. Um die Chancen zu erhöhen, tatsächlich Tiere zu beobachten, setzen viele Anbieter auf Unterwasser-Mikrofone, um die Orcas und Co. aufzuspüren.
∙ www.ecosummer.com
∙ www.stubbs-island.com
∙ orcaspirit.com
∙ kayakbc.ca
12 Knight Inlet – Ideal für Grizzlys
So ein Moment bleibt unvergesslich, wenn der Grizzlybär auf der Jagd einen Lachs schnappt und vertilgt. Beobachtungstouren während der Laichzeit, wenn die Lachse in die Binnengewässer zurückkehren, sind die beste und eindrucksvollste Möglichkeit, um die bis zu 700 Kilogramm schweren Könige des Waldes zu beobachten. Prädestiniert dafür ist vor allem der üppige Great Bear Forest in British Columbia. Er erstreckt sich über eine Länge von 400 Kilometern entlang der Küste.
Einst waren Grizzlybären – biologisch gesehen eine Unterart der Braunbären – in weiten Teilen Nordamerikas heimisch. Selbst in Mexiko wurden sie gesichtet. Mittlerweile sind sowohl Population als auch Verbreitung deutlich zurückgegangen. In Kanada sind sie am ehesten noch an der Küste von British Columbia sowie im westlichen Alberta und den nördlichen Landesteilen zu beobachten. Angesichts des Klimawandels mit zunehmend wärmeren Temperaturen wurden einzelne Grizzlybären sogar schon in der Subarktis rund um die Hudson Bay gesichtet, eigentlich Heimat der Eisbären. In ganz Nordamerika sollen noch etwa 50.000 Grizzlys leben.
Im Regelfall sind sie als Einzelgänger unterwegs, dabei tag- und nachtaktiv. Auch wenn die Grizzlys meist einen gemütlichen, behäbigen Eindruck vermitteln, können sie auf der Jagd bis zu 60 Stundenkilometer schnell werden. Wie die meisten Bären sind sie Allesfresser, wobei Beeren im Frühjahr und Sommer zu den wichtigsten Nahrungsquellen zählen. Zuweilen jagen sie aber auch große Säugetiere wie Elche und Bisons. Und bei küstennahen Grizzlys spielen zudem Lachse eine wichtige Rolle auf dem Speiseplan.
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