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Eines der größten Vogelschutzgebiete Kanadas liegt nur eine gute halbe Autostunde von St. Johns, der Hauptstadt von Newfoundland & Labrador, entfernt. Mehrere hunderttausende Vögel, darunter eine imposante Population Papageitaucher (Puffins), sind im Witless Bay Ecological Reserve heimisch. Wale und Eisberge lassen sich bei Bootstouren sichten.∙ www.townofwitlessbay.com ∙ www.obriensboattours.com |
Die tausenden Seen verleihen dem Land einen besonderen Charme.
Kanada ist das Land der Seen. Doch welcher ist der schönste im ganzen Land? Eher ein kleiner Bergsee wie der Lake Agnes in den Rocky Mountains oder eher der an ein Meer erinnernde Lake Ontario? Zu den Top 5 der kanadischen Gewässer zählen der Moraine Lake, Maligne Lake, Lake Louise und Peyto Lake – allesamt entlang des Icefields Parkway in den Rocky Mountains gelegen (siehe „ Icefields Parkway“, Seite 154) – sowie der Emerald Lake im Yoho National Park (siehe „ British Columbia“, Seite 104).
In diesem Kapitel werden daher die weiteren Favoriten der Leser des Magazins 360° Kanada sowie der Experten für dieses Buch vorgestellt. Denn im Land der Seen gibt es so viele sehenswerte Gewässer, so dass Besucher nicht unbedingt den touristischen Hotspots folgen müssen. Insgesamt sind bislang mehr als 31.000 Seen, die größer als drei Quadratkilometer sind, gelistet.
21 Bow Lake – Wenig bekannt
Nur etwa 30 Autominuten nördlich vom überaus populären Lake Louise findet sich mit dem Bow Lake ein weiterer faszinierender Bergsee. Viele Besucher schätzen die Ruhe im Vergleich zu Lake Louise und Moraine Lake sowie Peyto Lake und machen es sich an einem Tisch mit einem Picknick gemütlich. Besonders fotogen kommt der See im Mai und Juni daher, wenn erst ein Teil wieder aufgetaut ist und sich neben dem Eis der Bow Summit im türkisschimmernden Wasser spiegelt.
Bow Lake liegt auf 1920 Metern auf einer der höchsten Stellen entlang der Traumstraße Icefields Parkway (siehe „ Icefields Parkway“, Seite 154). Mit einer Länge von gut drei Kilometern und eine Breite von mehr als 1000 Metern zählt er zu den größten in den Rocky Mountains. Gespeist wird der wenig bekannte See vom nahen Bow Glacier des Wapta Icefield. Gut zu wissen: Wer an der Trading Post ein Permit erwibt, darf im See angeln, zum Beispiel nach Forellen und Felchen.
Der See ist Ausgangspunkt für mehrere Touren. Wer es gemütlich mag, begnügt sich mit einem Spaziergang am Ufer. Drei bis vier Stunden über knapp zehn Kilometer dauert die Wanderung zu den Bow Glacier Falls, die kaskadenartig in die Tiefe stürzen. Auf dem Rundkurs lässt sich erleben, wie sich unterhalb der Wasserfälle ein neuer kleiner Fluss bildet. Möchten Besucher hingegen den Bow Summit Lookout erklimmen und einen fabelhaften Blick aus der Vogelperspektive genießen, müssen sie ihre Wanderung am Parkplatz vom nahegelegenen Peyto Lake starten (sechs Kilometer entfernt). Über 250 Höhenmeter auf knapp drei Kilometer steigt der Trail bis zum Aussichtspunkt an. Für die komplette Tour sind etwa zweieinhalb Stunden einzuplanen. Alternativ lässt sich der See auch vom Boot aus erkunden. Allerdings müssen Kajak oder Kanu selbst mitgebracht werden.
Mit Blick auf den Bow Lake lässt es sich auch übernachten: Nur wenige Meter vom Seeufer steht die hochpreisige Num-Ti-Jah Lodge samt Restaurant. Zimmer mit See- oder Bergblick sind buchbar. Die Lodge ist von Mitte Juni bis Oktober geöffnet und wurde schon in den 1930er-Jahre eröffnet.
∙ www.pc.gc.ca/en/pn-np/ab/banff/visit/les10-top10
∙ www.num-ti-jah.com
22 Lake O’Hara – Weitgehend ursprünglich
Eher noch in die Kategorie Geheimtipp fällt der Lake O’Hara inmitten des Yoho National Park (siehe „ British Columbia“, Seite 104). „So müssen die gesamten Rocky Mountains vor vielen Jahre ausgesehen haben“, mag so mancher Besucher denken. Denn der See ist bekannt für weitgehend unberührte Natur, exzellente Wanderwege und viel Ruhe.
Sein Pluspunkt resultiert aus einem kleinen Manko: Der See ist nicht mit dem Auto erreichbar – aber dafür weit weniger überlaufen als die Seen entlang des Icefields Parkway . Wer den See bestaunen und einen der schönen Wanderwege erkunden möchte, muss die elf Kilometer lange Zufahrtstraße laufen oder einen Busshuttle (nur Mitte Juni bis Anfang Oktober angeboten) buchen, dies gleicht angesichts der hohen Nachfrage jedoch eher einem Glücksspiel. Wichtig: Der See liegt auf 2012 Meter. Somit ist auch im Hochsommer mit frischen Temperaturen und möglicherweise schnell wechselndem Wetter zu rechnen. Zudem ist die Zahl der Tagesbesucher und Übernachtungsgäste streng reguliert.
Der Lake O’Hara wurde 1887 von einem Mitarbeiter der Canadian Pacific Railway entdeckt, ehe 1890 der Ire Robert O’Hara die Region näher erkundete und so dem See seinen Namen gab. Aktuelle Informationen erhalten Besucher am Le Relais Day Shelter . Die kleine Hütte wird vom Lake O’Hara Trails Club gemeinsam mit Parks Canada und der Lake O’Hara Lodge betrieben. Sie ist außerdem für ihre guten Snacks wie beispielsweise den Carrot Cake bekannt.
Zu den beliebtesten Wanderwegen zählt der weitgehend flache Shoreline Trail , ein 2,8 Kilometer langer Rundweg, der auch die Seven Veils Falls passiert. Hoch hinaus in alpines Terrain rund um die Kontinentale Wasserscheide führt der Lake Oesa Trail (6,4 Kilometer, 240 Meter Höhenunterschied). Sehenswerte Ausblicke finden sich auch entlang des Duchesnay Basin Trail (6,4 Kilometer, 230 Meter Höhenunterschied). Daneben existieren verschiedene alpine Routen.
Am See selbst können Besucher auf einem kleinen Campingplatz (30 Stellplätze) ihr Zelt aufschlagen. Reservierungen sind zwingend erforderlich. Daneben hat im Sommer sowie im Winter die exklusive Lake O’hara Lodge geöffnet, eine der schönsten Unterkünfte in den gesamten Rocky Mountains. Außerdem können Reisende ganzjährig in der einfachen Elizabeth Parker Hut übernachten.
∙ www.pc.gc.ca/en/pn-np/bc/yoho/activ/randonnee-hike/ohara
∙ www.lotc.ca
∙ www.lakeohara.com
∙ www.alpineclubofcanada.ca/web/ACCMember/Huts/Elizabeth_Parker_Hut.aspx
23 Lake Ontario – So groß wie Rheinland-Pfalz
Zu den sogenannten „Großen Seen“ zwischen den USA und Kanada zählt der Lake Ontario. Flächenmäßig zwar der kleinste unter den fünf Great Lakes, ist er dennoch in etwa so groß wie das Bundesland Rheinland-Pfalz. Zudem dürfte er den meisten Besuchern Kanadas vertraut sein: An seinem Ufer liegt mit Toronto die größte Stadt des Landes – beim Anflug auf den Flughafen genießen Reisende lange Zeit einen schönen Blick auf den Lake Ontario. Mit vielen Stränden und rund 1500 Inseln ist der „Große See“ (aus der Sprache der Wyandot) auch ein beliebtes Erholungsziel.
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