Herbert Marcuse - Nachgelassene Schriften / Feindanalysen

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Herbert Marcuse arbeitete von 1942 bis 1951 für den US-amerikanischen Geheimdienst, um aktiv an der Bekämpfung des NS-Systems teilzunehmen. Er fertigte Analysen über die psychische und ideologische Verfassung des autoritären deutschen Kollektivs an. Die Feinde, aus deren Mitte er selbst hervorgegangen war, wollte er begreifen, bekämpfen und, nachdem der Sieg errungen, wieder in die Zivilisation zu integrieren helfen. Marcuse zeigt, wie sich die technologische Rationalität und der Pragmatismus der Deutschen mit ihrem Hang zu mythischer Irrationalität zu einer ›neuen deutschen Mentalität‹ verbinden. Jedes Projekt einer Befreiung und ›Re-education‹ Deutschlands, so lautet Marcuses Fazit, habe diese spezifische Mentalität in ihr Kalkül aufzunehmen.

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Bei Marcuses Arbeiten für das OSS handelt es sich keineswegs um vage Prophezeiungen, die auch gar nicht für eine Flaschenpost gedacht waren. Marcuse hatte noch am 11. November 1941 in einem Brief an Horkheimer 8kundgetan, daß er vom Flaschenpost-Konzept, nämlich einem »eingebildeten Zeugen« ein Zeugnis der Wahrheit zu überliefern, wie es dann in der »Dialektik der Aufklärung« 9heißen sollte, überzeugt war. Die veränderten Umstände verschoben die Akzente – auch bei Marcuse. Zu Beginn der vierziger Jahre glaubte er noch, eine politische Öffentlichkeit in den USA für ein antifaschistisches Engagement empfänglich machen zu können. Zwar scheute er den dienstlichen Charakter der Arbeit beim OSS, aber die praktischen Möglichkeiten, die sich aus seinen »Feindanalysen« ergaben, waren sein ganz persönlicher War Effort . Aus heutiger Sicht wird oft vergessen, daß zwischen der Welt des OSS und der 1947 gegründeten CIA ein radikaler Politikwechsel in den USA liegt, der die ehemaligen Rooseveltmitarbeiter nahezu unter Generalverdacht als Kommunismussympathisanten stellte. Die beiden Geheimdienste haben einen qualitativ völlig unterschiedlichen Charakter. Das Bild von einer konterrevolutionären CIA im Kalten Krieg überlagert das eines antifaschistischen und antimilitaristischen OSS. Der OSS sollte ein Kopf sein, angefüllt mit Wissen über den Feind, vor allem Deutschland und Japan, der die militärisch Handelnden berät. Die Leidenschaft brachten die Emigranten in diesen Dienst ein – eine Leidenschaft, die im beginnenden Kalten Krieg nicht mehr erwünscht war. Am 6. April 1946 berichtete Marcuse aus Washington, D. C., nach Pacific Palisades, daß seine Division kurz vor der Auflösung stünde und er sich mit einem neuen Buch befasse, das um »das Problem der ›ausgebliebenen Revolution‹ zentriert« 10sei. Politisch war Marcuse bei dem Ausgangspunkt angekommen, der ihn zum Kreis um Horkheimer gebracht hatte. Umso mehr suchte er wieder den Kontakt zu denen, die inzwischen an der Pazifikküste die Flaschenpost formuliert hatten.

Wer die »33 Thesen« in diesem Band genau liest, kann hinter allen Fehlprognosen – wie der eines 1947 aktuell bevorstehenden Krieges zwischen den zwei Blöcken und der zu erwartenden Faschisierung des Westens – die analytische Kraft sehen. Ausgehend von der Unmöglichkeit der Revolution werden die jeweiligen Gesellschaftsformationen als alternativlos begriffen. Die integrative Macht des jeweils Bestehenden vernichtet nicht nur die gesellschaftsverändernden Kollektivsubjekte, sondern droht auch der individuellen Subjektivität die Spontaneität und subversive Kraft zu entziehen. In These 13 taucht schon die Idee von Randgruppen auf, deren Leid und Elend die Harmonie der schönen Neuen Welt infrage stellen könnten. Der Theorie fällt die Aufgabe zu, die Unwahrheit des Wirklichen auszusprechen. Marcuse hat Horkheimer diese Thesen nach Pacific Palisades zugeschickt – der versprach im Dezember 1948, gemeinsam mit Adorno als Antwort eine »Art philosophischen Programms« 11Marcuse nach Washington, D. C., zuzusenden. Auch von einem neuen Deutschlandprojekt war in diesem Brief die Rede. Zu beidem ist es nie gekommen. Die Flaschenpost blieb gut verkorkt.

Anmerkungen

1

Diesen Teil der Geschichte hat als erster Alfons Söllner in »Zur Archäologie der Demokratie in Deutschland«, 2 Bde., Frankfurt a. M. 1982, aufgearbeitet. Inzwischen allgemeiner: Barry Katz, Foreign Intelligence Research and Analysis in the OSS, 1942 – 1945, Cambridge, Mass. 1989, Christof Mauch, Schattenkrieg gegen Hitler. Das Dritte Reich im Visier der amerikanischen Geheimdienste 1941 - 1945, Stuttgart 1999, und Petra Marquardt-Bigman, Amerikanische Geheimdienstanalysen über Deutschland 1942 – 1949, München 1995.

2

Vgl. die beiden Standardwerke zur Geschichte des Instituts für Sozialforschung: Martin Jay, Dialektische Phantasie, Frankfurt 1976, und Rolf Wiggershaus, Die Frankfurter Schule, München 1986. Jays noch nahe an den Intentionen Horkheimers orientierte Darstellung gewinnt für den Leser von heute nachträglich im Vergleich zu Wiggershaus’ etwas freihändigen Interpretationen seines an sich großartigen und reichhaltigen Materials an Wert.

3

Vgl. Detlev Claussen, Spuren der Befreiung – Herbert Marcuse. Ein Materialienbuch zur Einführung in sein politisches Denken, Darmstadt und Neuwied 1981

4

Nach Söllner, a.a. O., Bd. 2, S. 57.

5

Max Horkheimer an Salka Viertel, 29. 6. 1940, in: Max Horkheimer, Gesammelte Schriften, Bd. 16, Frankfurt a. M. 1995, S. 726.

6

Zu Unrecht ist nach seinem Tod Herbert Marcuse als politisch optimistischer Mensch gegen den pessimistischen Theoretiker Adorno ausgespielt worden. Noch in seiner letzten öffentlichen Rede hat er im Mai 1979 in Frankfurt am Main »jede veröffentlichte Erinnerung, die nicht die Erinnerung an Auschwitz festhält« als »Flucht, Ausflucht« bezeichnet.

7

In Erinnerung an seinen 1954 bei einem Autounfall umgekommenen Freund Franz Neumann nennt Marcuse 1956 die »Erfahrung der faschistischen und nachfaschistischen Ära« eine »Wunde, die niemals heilte« (in: Franz Neumann, Demokratischer und Autoritärer Staat. Studien zur politischen Theorie, Frankfurt a. M. 1967, S. 7).

8

Max Horkheimer, Gesammelte Schriften, Bd. 17, S. 213.

9

Ebda., Bd. 5, S. 288.

10

Ebda., Bd. 17, S. 721.

11

Max Horkheimer an Herbert Marcuse, 29. 12. 1948, in: Gesammelte Schriften, Bd. 17, Frankfurt am Main 1996, S. 1050.

Abbildungen

Der siebenjährige Herbert Marcuse seine vier Jahre jüngere Schwester Else und - фото 2

Der siebenjährige Herbert Marcuse, seine vier Jahre jüngere Schwester Else und Mutter Gertrude Marcuse, geb. Kreslawsky, beim Sonntagsspaziergang in Berlin Charlottenburg. Marcuses Mutter wurde 1864 in Landsberg an der Warthe geboren, Marcuses Vater Carl 1864 in Greiffenhagen. Er starb 1948 in London.

Herbert und Sophie Marcuse geb Wertheim 1935 in ihrer Wohnung in New York - фото 3

Herbert und Sophie Marcuse (geb. Wertheim) 1935 in ihrer Wohnung in New York.

Seite 1 des Manuskripts von The New German Mentality Der Brief bezieht - фото 4

Seite 1 des Manuskripts von The New German Mentality .

Der Brief bezieht sich auf einen Text den Marcuse zu Beginn seiner Arbeit beim - фото 5

Der Brief bezieht sich auf einen Text, den Marcuse zu Beginn seiner Arbeit beim OSS eingereicht hatte. Einige Thesen des zusammen mit Hans Meyerhoff und Franz Neumann für das OSS verfaßten und wohl im September 1943 fertiggestellten Textes hatte Marcuse bereits in den Arbeiten Die neue deutsche Mentalität und Darstellung des Feindes dargelegt. Der Originaltext Private Morale befindet sich nicht im Marcuse Archiv.

Herbert Sophie und Sohn Peter Marcuse 1941 vor ihrem Haus in Santa Monica - фото 6

Herbert, Sophie und Sohn Peter Marcuse 1941 vor ihrem Haus in Santa Monica, Kalifornien, 218 - 18th Street.

Marcuses Grab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin Aufgrund von - фото 7

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