Nicolaus Cusanus - Philosophische und theologische Schriften

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Zu Unrecht erlebt der Renaissance-Philosoph, dessen Denken bereits zu seinen Lebzeiten revolutionär war, erst in unserem Jahrhundert eine ,Renaissance'. Literarisch hochgebildet, verdichtet sich in seinen philosophischen und theologischen Schriften das mystisch-spekulative Gedankengut eines Meister Eckhart mit den neuplatonischen Theoremen etwa eines Proklon oder PseudoDionysius Areopagita zu einer Lehre, die ihn als einen Philosophen ausweist, der bereits an der Schwelle zur Neuzeit und damit lange vor den postmodernen Theoretikern eine Rationalitätskritik avant la lettre übte.

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NICOLAUS CUSANUS

(1401-1464) war das, was man einen ‚Universalgelehrten’ nennt, denn er war auf nahezu allen Gebieten der Geistes-, Kultur- und Naturgeschichte bewandert, insbesondere auf dem Gebiet der Mathematik, der Philosophie und der Theologie. Dank seines außerordentlichen diplomatischen Geschicks machte er eine exzellente Karriere als Kardinal, päpstlicher Legat, Fürstbischof von Brixen und Generalvikar im Kirchenstaat. Nach seinem Tod hinterließ er ein umfangreiches Schriftwerk, das aus über 50 Schriften, beinahe 300 Predigten sowie zahlreichen Akten und Briefen bestand und sich inhaltlich seinen drei Hauptinteressensgebieten – Mathematik, Philosophie und Theologie – zuordnen lässt.

Zum Buch

Die prägende Gestalt europäischer

Geistesgeschichte zwischen Mittelalter

und früher Neuzeit

Zu Unrecht erlebt der Renaissance-Philosoph, dessen Denken bereits zu seinen Lebzeiten revolutionär war, erst in unserem Jahrhundert eine ‚Renaissance’. Literarisch hochgebildet, verbindet sich in seinen philosophischen und theologischen Schriften das mystisch-spekulative Gedankengut eines Meister Eckhart mit den neuplatonischen Theoremen etwa eines Proklon oder Pseudo-Dionysius Areopagita zu einer Lehre, die ihn als einen Philosophen ausweist, der bereits an der Schwelle zur Neuzeit und damit lange vor den postmodernen Theoretikern eine Rationalitätskritik avant la lettre übte.

Er war die prägende Gestalt europäischer Geistesgeschichte zwischen Mittelalter und früher Neuzeit und es ist daher nur angemessen, dass Nicolaus Cusanus heute eine – wenn auch denkbar späte – Renaissance erlebt. Zentrum seines hoch reflexiven, sich in seinen zahlreichen philosophisch-theologischen Schriften manifestierenden Denkens ist die coincidentia oppositorum , ein gedankliches Konzept, das die Auflösung und Verschmelzung der zwischen Immanenz und Transzendenz, zwischen Verstand und Vernunft herrschenden Trennlinie gewährt. Metaphysisch und theologisch sieht Cusanus in Gott den ‚Ort’ dieser Einheit. Obwohl eine letztgültige Aufhebung des an sich Unvereinbaren nicht möglich ist, kann sich der Mensch dem Göttlichen durch die vernunftbasierte Auslotung der vom Verstand gesetzten Grenzen immer wieder neu annähern.

Nicolaus Cusanus

Philosophische und theologische Schriften

Nicolaus Cusanus

Philosophische und

theologische Schriften

Auf der Grundlage der Übersetzung von Anton Scharpff,

herausgegeben und mit einem Vorwort versehen

von Eberhard Döring

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche - фото 1

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.deabrufbar.

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Alle Rechte vorbehalten

Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013

Der Text basiert auf der Ausgabe marixverlag, Wiesbaden 2012

Lektorat: Dr. Bruno Kern, Mainz

Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH

Bildnachweis: Nicolaus Cusanus, Kreidezeichnung nach dem Relief

an seinem Grabmal, Kirche San Pietro in Vincoli, Rom, Italien

eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main

ISBN: 978-3-8438-0098-3

www.marixverlag.de

INHALT

Vorwort des Herausgebers

Einleitung des Herausgebers

Vorwort des Übersetzers

I. SPEKULATIVE SCHRIFTEN

Von der Wissenschaft des Nichtwissens

Von den Mutmaßungen

Über das Gottsuchen

Über die Gabe des Vaters des Lichtes

Dialog über die Entstehung der Welt

Über das Sehen Gottes

Gespräch über das Seinkönnen

Über das Globusspiel

Von der Jagd auf die Weisheit

Sichtung (Kritik) des Alchoran

Über den Frieden oder die Übereinstimmung unter den Religionen

2. SPEZIELL DOGMATISCH-ETHISCHES

Wert der Literatur

Summe der heiligen Schrift

Altes und Neues Testament

Die heilige Schrift

Verständnis der heiligen Schrift

Verherrlichung Gottes – das Ziel aller seiner Werke

Jesus, das Ziel der Weltschöpfung

Lehre von den Engeln

Ursprung der Seele

Die Seele, von Natur eine Christin

Ursprüngliche Unschuld, Verlust derselben

Die Sünde

Das Böse, sein Wissen durch Gott, sein Ursprung nicht aus Gott

Warum Gott die Sünde zuließ

Sündenfall im Verhältnis zu Gott

Gewissen, Sünde, Todsünde

Der Teufel und seine Versuchungen

Fall des Teufels

Wirkungen des Teufels

Einfluß der Dämonen

Die Erlösung der Welt nur durch göttliche Vermittlung möglich

Bedürfnis einer objektiven substantiellen Wahrheit

Christus, der Erlöser. Bedingung der Aufnahme seiner Geistes

Jesus

Die Vollkommenheit Christi

Christus, ein Magnet

Maria, frei von der Erbsünde

Unbefleckte Empfängnis Marias

Adams Ungehorsam, Christi Gehorsam

Das Verdienst Christi durch seinen Tod

Rechtfertigung

Die Rechtfertigung ein Werk Gottes

Die Höllenfahrt Christi

Prädestination

Der heilige Geist – das Feuer der Liebe

Die Gaben des heiligen Geistes

Die Kirche als Organismus

Die Kirche und die verschiedenen Geistesrichtungen

Wir erlangen das christliche Leben, die geistige Wiedergeburt durch Vermittlung der Kirche

Über die drei Stände in der Kirche

Die Eucharistie

Transsubstantiation

Bedingung des würdigen Empfangs des Abendmahls

Unsterblichkeit der Seele

Unsterblichkeit

Untergang der Welt

Auferstehung

Allgemeines Gericht

Die Vortrefflichkeit der christlichen Sittenlehre

Die Gebote Gottes sind Gebote der reinen Vernunft

Nachweis des freien Willens

Gnade

Gnade, in uns aufgenommen durch Liebe

Die Bekehrung

Weg zur Lostrennung von der Sünde

Wiedergeburt

Der Christ bringt sich Gott zum Opfer

Glaube, objektiv

Glaube

Irdische Weisheit und Glaube, jedes in seinen Wirkungen nach Paulus

Glauben und Wissen

Glaube und Wille

Fruchtbarkeit des Glaubens. Der Glaube ein inneres Erfahren

Lebendiges Wissen – Weisheit

Wissen und Weisheit

Die Liebe als virtus infusa

Die Liebe

Die Liebe im Verhältnis zum Erkennen und zur Freiheit

Die Kraft der Liebe

Wirksamkeit der Liebe

Die Liebe im Verhältnis zu Glaube und Hoffnung

Liebe und Wissen

Liebe zu Gott und dem Nächsten

Über die Nachfolge Christi

Über die Trennung von der Welt und die Freundschaft mit Christus

Christus vergilt unsere Wohltaten

Begriff und Bedingungen des wahren Gebets

Gebet ist Nötigung Gottes

Belehrung über Anwendung des Vaterunser als Gebet

Erklärung des Vaterunser

Erklärung des Vaterunser in Fragen und Antworten

Eine andere Erklärung des Vaterunser

Macht des sittlichen Wandels

Der wahre Seelenhirt

Der Prediger

Der Prediger und wie er anzuhören ist

Der wahre Ordensmann

Erziehung der Jünglinge

Die Heiligen

Freundschaft

Selbstverleugnung

Selbstbeherrschung

Wert frommer Gelübde

Verschiedenheit des Lohnes

Der Friede

Die wahre Freude

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