Ursula Weißig - In Leipzig – danach

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Ursula Weißig wurde 1945 in Leipzig-Stötteritz geboren. Nach dem Abitur folgte eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester. Sie ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern. In diesem Buch berichtet sie über ihre Kindheit, die vom Verlust eines Bruders im Kriegsjahr 1943 geprägt war.

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DIE HAUSGEMEINSCHAFT

Das erste Weihnachtsfest nach dem Krieg muss für meine Eltern ein sehr trauriges gewesen sein. Obwohl es nun keinen Fliegeralarm mehr gab und viele Menschen dieses erste Weihnachten nach dem Krieg so friedlich wie möglich mit einfachen Mitteln begehen konnten. Wir waren im Haus die einzige Familie mit dem Verlust eines Kindes und alle bemühten sich, uns das Fest so schön wie immer zu gestalten. Mein Vater, ein guter Organisator auf dem Schwarzmarkt, hatte für Mehl, Zucker, Butter und Eier gesorgt. Es wurden für alle Plätzchen gebacken, im Waschhauskessel kochten Zuckerrüben für Sirup.

Am 24. Dezember spielte unser Nachbar im Erdgeschoß des Hausflures Weihnachtslieder auf der Trompete. Er hatte im Hof eine Werkstatt, wo er Blechblasinstrumente reparierte, und beherrschte diese Instrumente ausgezeichnet. Alle standen dick angezogen in der Kälte, ich wurde von einem zum anderen gereicht und jeder freute sich, dass es zu diesem Weihnachtsfest auch ein Kind in der Krippe gab. Symbolisch gesehen, denn ich steckte in einer dicken Decke und war sicher noch ziemlich unbeeindruckt von den Feierlichkeiten.

Das sollte sich in den nächsten Jahren ändern. Der Weihnachtsmann hat mich an den folgenden Weihnachtsabenden immer zum Weinen gebracht.

Die Erwachsenen haben es dann aufgegeben mich mit seinem Besuch und seinen - фото 2

Die Erwachsenen haben es dann aufgegeben, mich mit seinem Besuch und seinen Geschenken erfreuen zu wollen. Die Trompete erklang nur noch kurz im Treppenhaus, Weihnachtslieder spielte man gemeinsam in der warmen Wohnung, dann wünschte man sich ein frohes Fest. Das wurde es ja dann auch mit den weiteren Jahren.

Sobald ich laufen konnte, stieg ich im Treppenhaus umher, klopfte an die Türen und fragte, ob ich „ein bisschen reinkommen kann.“ Für diese Besuche hatte ich aber nur auserwählte Familien. Als erstes unsere Nachbarn, sie hatten einen sechs Jahre älteren Sohn. Mit ihm konnte ich gut spielen, er hatte ein eigenes Kinderzimmer und sein Vater zeigte uns, wie man mit der Laubsäge lustige Figuren aussägt, um sie dann bunt anzumalen. Über uns wohnte eine Familie mit zwei großen Mädchen, sie neckten sich immer mit meinem Bruder, er war der einzige große Junge im Haus. Mich fragten sie immer nach ihm aus, ich plapperte alles raus, was ich wusste und brachte sie zum Kichern. Später sah ich ihnen zu, wenn sie sich für das Tanzengehen hübsch anzogen. In der kleinen Küche wurde immer viel gekocht, es roch gut und ich durfte auch immer mal mit essen. Unter uns wohnten die „reichen Leute“ des Hauses, ein Ehepaar. Er hatte in dem kleinen Laden neben der Haustür eine Schuhmacherwerkstatt, war immer sehr beschäftigt und seine Frau konnte wunderbaren Kuchen backen. Einmal hat sie zu Weihnachten alle eingeladen, es gab Feinfrosterdbeeren mit Schlagsahne, für die anderen Familien nach dem Krieg eine Delikatesse. Da sie keine Kinder hatten, freuten sie sich immer besonders über meine Stippvisiten. Er zeigte mir seine Briefmarken und erzählte von den Ländern, aus denen sie kamen. War es Zeit für mich, ins Bett zu gehen, mussten meine Eltern dann immer im Haus herumfragen, wo ich denn sei, weil nie sicher war, bei wem ich gerade gelandet war. Da ich aber immer wieder nur die drei Familien aufsuchte, war es am Ende doch nicht so schwer. Wurde mein Bruder auf die Suche geschickt, hatte er den Vorteil, auch irgendeine Leckerei zu bekommen. Machte sich meine Mutter auf den Weg, musste ich mich schnell verabschieden, sie hielt sich nie lange auf, fürs Schwatzen war sie nicht zu haben.

Das wurde am Wochenende in dem Schrebergarten nachgeholt, den sich jeweils drei Familien des Hauses, ca. 2 km entfernt, zugelegt hatten. Die Gärten lagen beieinander, ich wurde im Kinderwagen, später im Handwagen geschoben, darauf kam alles, was man nicht unbedingt tragen wollte. Meine Mutter war von Anfang an die eifrigste Gärtnerin, hatte Erdbeeren, Gemüse und Blumen. Für meinen Vater war der Weg zu Fuß zu weit, eine Verkehrsverbindung gab es in diese Richtung nicht. Sicher war er in der Zeit dann auf dem Fußballplatz oder auf der Pferderennbahn, was meiner Mutter aber gar nicht gefiel. Dort konnte er es nämlich nicht lassen, Wetten abzuschließen, die nicht immer zu seinem Gunsten ausfielen. Das war dann auch bald ein tägliches Streitthema in unserer Familie.

Für meinen großen Bruder wurde es immer mehr zur Selbstverständlichkeit die „Männerarbeiten“ zu erledigen. Er holte Kohlen, Kartoffeln und das Eingeweckte aus dem Keller, schleppte die schweren Holzwannen ins Waschhaus, wenn meine Mutter große Wäsche hatte. So war er für mich von Anfang an der „Mann“ im Haus, von meinem Vater wurde ich verwöhnt, ich war seine „Kleene.“

Apropos Kartoffeln. Die wurden in meiner Kindheit noch mit Traktor oder LKW angeliefert. Im Konsum bestellte jede Familie ihre entsprechende Menge „Einkellerungskartoffeln“, das konnten mehrere Zentner sein. Die wurden am Tage der Lieferung von Männern in Säcken durch den Hausflur auf den Hof getragen. Für jede Familie war eine bestimmte Ecke vorgesehen. Dort hockten wir dann, neben uns mehrere Eimer und sortierten die Kartoffeln aus. Die schlechten an die Seite, für die Aschengrube, die großen in den einen Eimer, für die Kartoffelstiege, die kleinen in den anderen Eimer für Schwenkkartoffeln. Das waren die leckersten, meistens nicht viel und wurden bald verwertet. Gekocht und gepellt wurden sie im Ganzen in Öl geschwenkt, bis sie rundherum braun waren. Im weitläufigen Sinne also Bratkartoffeln.

Die Frauen nahmen die Situation zum Anlass, sich mal wieder ausgiebig auszutauschen über Kindererziehung, Kochrezepte und das allgemeine Leben. Die Männer, in unserer Familie war es mein Bruder, trugen die vollen Eimer in den Keller. Dort hatte jeder eine Kartoffelstiege, nach mehreren Eimern musste Keimstopp auf die Kartoffeln gestreut werden, damit sie, ohne zu keimen, den Winter überstanden. Das klappte aber nie so richtig. Unsere Kartoffeln hatten bald, ab Januar, Februar, lange Keime, die dann durch die Ritzen der Stiege ragten. Meine Mutter streute Keimstopp nur widerwillig, wahrscheinlich deshalb zu wenig. Sie war generell gegen den Einsatz von Chemie im Zusammenhang mit Lebensmitteln. Beim Geschirrspülen wurde bei uns noch lange kein Fit verwendet.

IM KINDERGARTEN

Mit zweieinhalb Jahren musste ich tagsüber in den Kindergarten gehen. Der war im Gebäude des Stötteritzer Rathauses untergebracht. Mein Vater arbeitete dort in der Verwaltung, meine Mutter fuhr mit der Straßenbahn zur Arbeit in die Waldstraße. Sie arbeitete seit Januar 1948 in einem Verlag als Sekretärin des Verlagsleiters. Heute nennt man das Chefsekretärin. Sie ging vollkommen auf in ihrem Beruf, war für Chef, Mitarbeiter und Autoren eine Vertrauensperson. „Volk und Buch“ war der erste Verlag, der von der sowjetischen Militäradministration wieder freigegeben wurde. Ich habe heute noch mein schönstes und liebstes Kinderbuch von dort, „Annette reist in die Rhön“ von Elisabeth Witsch, illustriert von Max Schwimmer, 1945 erschienen. In diesem Verlag war auch Erich Loest einer der ersten Autoren.

Im Kindergarten war ich das jüngste Kind, alle Kindergärtnerinnen wurden mit Fräulein angesprochen und hatten eine weiße Schürze um. Zum Kindergarten gehörte ein Hof, mit gelben Ziegelsteinen gepflastert und eine Wiese mit großen Bäumen. Es gab dort kein Klettergerüst, keine Rutsche. Zum Spielen hatten wir Bälle, Springseile, Reifen und Puppenwagen. Letztere aus Korb geflochten und auf einem kleinen Holzgestell mit Rädern. Sicher gab es davon nur wenige, nicht jedes Mädchen konnte in der warmen Jahreszeit auf dem Hof mit dem Puppenwagen umherfahren.

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