Uli Keyl - Warum ich zum ›Ägypter‹ wurde

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Warum ich zum ›Ägypter‹ wurde: краткое содержание, описание и аннотация

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Uli Keyl tauscht Bonn gegen Hurghada, Deutschland gegen Ägypten und beginnt ein neues Leben im nordafrikanischen Land der Pyramiden. All seine Erfahrungen mit dem Wesen der Ägypter, wie er das Land am Nil lieben lernte und was er von Religionen hält, ja mitunter auch über weltanschauliche und fast philosophische Gedanken berichtet der Musiker in diesem reich bebilderten Buch.

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Überwältigt war ich sodann vom Kairoer Verkehr: Damals gab es noch keine der vielen Hoch-Brücken, ohne die dort alles zusammenbräche, und noch nicht so viele Automobile; die Männer hingen dafür wie die Bienen an Straßenbahnen und Bussen- ein abenteuerlicher Anblick für mich ordnungsgewohnten Mitteleuropäer.

Persönlich erbaute ich mich am Flair in den Straßen, vor allem am Abend, wenn die Männer (Natürlich nur diese!) in ihren traditionellen ›Kostümen‹ mit umwickelten Köpfen bei ihren Wasserpfeifen saßen. Und das bei Temperaturen um 25 Grad – Ende Dezember! Ich erinnere mich, noch eigens nach Mitternacht aus dem Hotel gegangen zu sein, um dieses Ambiente zu genießen. Wann ich selbst meine erste Shisha rauchte? Eben in jenen Tagen.

Einmal, bei der Begehung der Kairoer Altstadt, bekam ich gegen Mittag Hunger und nutzte die Gelegenheit zu einem Imbiss an einem fahrbaren Karren. Es gab ›Falafel‹ mit etwas Salat in einer Brottasche, das mir gut schmeckte. Aber ich hatte nicht mit ›Pharaos Rache‹ gerechnet. Und als wir anderntags im Zug nach Luxor fuhren, hatte ich wiederholt eiligst die Toilette aufzusuchen.

Während dieser Fahrt am Nil entlang, fühlten wir uns um Jahrtausende in der Zeit zurückversetzt: Ziehbrunnen und sogar noch ›Archimedische Schrauben‹ sahen wir in Gebrauch – heute leisten Pumpen diese Arbeit, fast überall auf den Feldern.

Im herrlichen, alten, englischen Hotel in Luxor war ich so töricht, in den kalten Swimmingpool zu springen. Der Durchfall wurde noch unerträglicher, ich litt schlimm und wachte erst am nächsten Mittag wieder auf.

Meine Reisegruppe – unangenehmer weise mehr als 50 Personen – war bereits über den Nil gesetzt und auf Besichtigungs-Tour auf der ›West Bank‹. Es war mir keineswegs unangenehm; ich zog eine neu erworbene (himmelblaue) ›Djellaba‹ an und machte mich ganz allein auf – herrlich! In Sonne und Wind ohne die Gruppe loszuziehen und einfach zu entdecken: Den einmalig schönen Tempel der Hatschepsut und die Gräber der ›Edlen‹ wie das des ›Naght‹ mit den drei musizierenden jungen Frauen, einfach unvergesslich!

Auch in Kairo war ich nicht nur einmal zu Fuß auf Entdeckungstour: Irgendwo kaufte ich einen kleinen Teppich, den ich auf dem Rückflug unter meinen Füssen transportierte, und ließ mich von jungen Leuten ›abschleppen‹, die mich in ein Haus brachten, in dem zahlreiche Ägypter mit der Herstellung von wenig geschmackvollen Blechvasen – verziert mit bunten Glasstückchen – beschäftigt waren; ich musste Tee trinken, kleine Kinder auf den Arm nehmen, mich fotografieren lassen und versprechen wiederzukommen. Das war meine erste nähere Begegnung mit den einfachen, freundlichen und sympathischen Menschen dieses Landes.

Gerade erinnere ich mich an den Umstand, dass ich auf einem der gemachten Fotos eine meiner Pfeifen im Mund hatte und einen Bart trug; heute, als endgültig Eingewanderter, habe ich zwar keinen Bart mehr und meine Pfeifen ruhen irgendwo in meinem in Bonn eingelagerten Mobiliar, aber ich habe hier in meiner ›Villa‹ sieben(!) Wasserpfeifen – eine schöner als die andere: Neben den ›normalen‹ verschiedener Farbe und Größe, eine aus gehämmertem Kupfer und – als jüngstes Mitbringsel aus Kairo – eine aus Porzellan mit altägyptischen Motiven.

Seitdem mein Elektro-Rasierer kaputt ist, lass ich mich auch schon mal außer Haus rasieren; die ägyptischen ›Figaros‹ arbeiten jeden Tag bis spät in die Nacht, um ihre penibel auf ihr Äußeres bedachten ›Herren‹ zu bedienen. Was ich zum ersten Mal sah: Am Ende der Behandlung griffen die Barbiere zu einem langen Faden, den sie mit Fingern und Zähnen hielten. Dann bewegten sie den Kopf auf und ab, ließen den Faden geschickt über die Wangen-Partien ihrer ›Opfer‹ gleiten und rissen mit einem Drill-Effekt die feinsten Härchen aus; oh, wie das ziept! Einmal und nie wieder! Bleibt anzumerken, dass ein Haarschnitt um einen Euro kostet, in nicht europäisch aufgemachten kleinen Ein-Mann-Salons und heute. Die Preise von damals weiß ich nicht mehr.

Luxor – Assuan – Abu Simbel

Wie gesagt, wir fuhren mit der Eisenbahn weiter nach Süden, nach Assuan, weshalb wir die Nil-Landschaft mit ihren Dörfern, den auf ihren Feldern arbeitenden Fellachen, den Tieren und der einmaligen Vegetation ein weiteres Mal genießen konnten. Gibt es nicht ein Buch »Lob der Langsamkeit«? Bei solch einer Fahrt konnte man die Langsamkeit schätzen lernen; ein rasender Schnellzug würde den Genuss derartigen Reisens zunichte machen; zwischen Koblenz und Mainz fahren die deutschen Züge ja auch relativ gemütlich, wie ich auf meiner letzten Anreise zum Frankfurter Flughafen erfreut registrierte; aber ob sie nicht auch in ICE-Manier dahinrasen würden, wenn der Rhein dort nicht derart kurvenreich und tunnelgesäumt flösse? Beim Tempo der deutschen Industrie-Gesellschaft hege ich meine Zweifel. Wie war das doch? »Lob der Langsamkeit«?! Geht es den Deutschen wirklich so gut?

Ein weiterer Denkanstoß sei hier angemerkt, einige Gedanken zu den ›Raststätten‹: Sie illustrieren recht gut den Unterschied zwischen Ägypten und Deutschland.

In Deutschland ist fast alles ›automatisiert‹; Personal ist teuer! Aber was für Formen hat das deswegen schon angenommen! –›Muss man mal‹, kann man nicht einfach zur Toilette gehen, nein, erst einmal braucht es das passende ›Kleingeld‹ (aktuell 70 Cent?), um eine Sperre passieren zu können! Was machen da eigentlich Ausländer ohne Sprach-Kenntnisse, die die Anweisungen nicht verstehen – in ›die Hose‹? Ist die Sperre überwunden, vergisst man womöglich, den automatisch ausgegebenen Bon an sich zu nehmen und zahlt noch mehr für den Kaffe ›danach‹. Überhaupt ist im Rasthaus alles überteuert, aber der Reisende ist ja in einer Zwangssituation!

Hier hingegen herrscht kein Mangel an Personal, im Gegenteil: Einer heißt die ankommenden Gäste willkommen, der zweite bittet zu einem Tisch, dann kommt ein Kellner, der nach den Wünschen fragt und die Getränke und so weiter bringt und der ›Zahl-Kellner‹ kassiert am Ende; die Nummer ›fünf‹ ist dann eventuell der Shisha-Boy!

Berufskleidung? Hier überflüssig – die gibt’s nur in den modernen Einkaufszentren europäisch-amerikanischen Zuschnitts, die dann ihrerseits wieder viel zu teuer sind! Ich persönlich finde diese schrecklich!

Ich frage Sie: Wo geht es menschlicher zu? Im christlichen Abendland oder hier unter lauter Moslems? Ich weiß die Antwort, denn ich kenne schließlich beide Systeme!

In Ägypten geschieht eigentlich alles langsamer, gemächlicher, was bei Europäern oft hochmütiges Kopfschütteln hervorruft und ein: ›Was sind die doch rückständig!‹ An vielen Minibus- und Taxi-Fahrern hier in Hurghada kann man trefflich studieren, wie die Folgen der Jagd nach Geld und Kundschaft aussehen: Rücksichtslosigkeit bis zu gemeingefährlichem Verhalten, dem ich auf dem Fahrrad – nicht nur einmal – gerade noch entgangen bin. Dass junge Werftarbeiter zum gerade ankommenden Bus über die Hauptstraße ›sprinten‹, um nach Feierabend unbedingt einen Platz im Bus zu erwischen, wer kann es ihnen übelnehmen? Sie gefährden allenfalls sich selbst. So vor zwei Wochen in Suez persönlich erlebt; nun ja, eine Vollbremsung meinerseits wäre auch problematisch gewesen.

Wie viele Psychotherapeuten im Westen müssen ihre Klienten zu mehr Gelassenheit bringen?! Warum gibt es dort überhaupt so viele Therapeuten?! Auch hier in Ägypten gibt es natürlich welche, vor allem in Kairo und den anderen großen Städten, wo es weniger ›Langsamkeit‹ gibt. Aber alles in allem: Bei meinem nächsten Urlaub, ach was, bei meiner irgendwann notwendigen Reise zwecks Haushaltauflösung in Deutschland, werde ich nach diesem Buch fragen; auch ist kein Preisschock zu befürchten, wie etwa bei Benzin oder anderem, denn gute Bücher sind selbst hier teuer.

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