Wolff A. Greinert - Hans Weigel

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Hans Weigel – wer erinnert sich nicht an die Ohrfeigen der Schauspielerin Käthe Dorsch oder an den „Brecht-Boykott“? Doch Hans Weigel war mehr: Er galt als die literarische Instanz Österreichs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Durch sein umfangreiches literarisches Werk, seine geschliffenen Molière-Übersetzungen, die deutschen Theatermaßstab setzten, ist er heute noch vielen bekannt – den Älteren auch als streitbarer Zeitzeuge mit unzähligen Beiträgen in Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Die neue, umfassende Biografie ist das erste Werk, das Leben und Wirken Hans Weigels in seiner Gänze – durchaus kritisch – beleuchtet und anlässlich des 25. Todestags des großen Österreich-Liebenden erscheint. Eine persönliche Einführung der bekannten Schauspielerin Elfriede Ott und ein Beitrag von Dr. Johann Hütterer, Nestroy-Kenner und Professor für Theaterwissenschaft, über Hans Weigel und Johann Nestroy bereichern das Buch um spannende Aspekte.

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Mir hat er auch beigebracht, dass das Leben ganz mit dem gefüllt sein muss, zu dem man bestimmt ist. Er hat mich geführt, geleitet, mir gesagt, was falsch und richtig ist. Durch das Zusammenstellen und Finden meiner Duett- und Soloprogramme hat er mir eine zusätzliche Dimension als Diseuse verliehen. Er hat mir viel mitgegeben, zum Beispiel Mut zum Entscheiden. Ich durfte durch Hans viele Persönlichkeiten kennenlernen, hatte Begegnungen mit großen Kolleginnen und Kollegen, die ich ihm zu verdanken hatte. Er wurde anerkannt und so öffneten sich Türen für mich. Ich weiß, dass er mich bewusst geführt hat, um mir Werte mitzugeben, um mir Erinnerungen zu schenken: Er hat mir die Anna Freud gezeigt und die Lotte Lehmann, ich durfte dem Erich Fried begegnen und der Christine Busta – seine Freunde wurden zu meinen. Es ergab sich eine enge Bindung zu Marlen Haushofer und zu Hermann Friedl. Mit Arthur Miller und Inge Morath habe ich Kaffee getrunken. Franz Nabl, Paula Grogger, Julian Schutting, Georg Kreisler, Paul Flora, Pavel Kohout, Gottfried von Einem, Paul Burkhard, von vielen Burki genannt, und Lotte Ingrisch zählten durch Hans auch zu meinem Bekannten- und Freundeskreis – und natürlich nicht zu vergessen Heimito von Doderer und Viktor Frankl. Gerhard Fritsch, Hertha Kräftner, Wolfgang Kraus, Herbert Zand, Jörg Mauthe und viele andere Autorinnen und Autoren kamen dazu. Wir waren, als zu ihm gehörig, bei den großen Abenden von Karl Böhm in Salzburg. Immer wieder das Alban Berg Quartett. Hans zeigte mir die Bachmann, die in seinem Leben der End-Vierzigerjahre eine große Rolle gespielt hat.

Elfriede Otts Lieblingsbild Er hat mich zum RilkeStein in Sils Maria geführt - фото 4

Elfriede Otts Lieblingsbild

Er hat mich zum Rilke-Stein in Sils Maria geführt, wir waren mit der geliebten Lilly Sauter am Grab von Georg Trakl. Ich habe mit Elias Canetti geplaudert, wir haben den Herbert Eisenreich besucht. Ich war einmal im Haus von Susi Nicoletti, wo zu Ehren der Knef eine Party veranstaltet wurde – eine so ausgefallen schöne Frau und ein reizender Mensch. Sie wusste, dass ich Chansons singe, und hat mich plötzlich aufgefordert, mit ihr zu kommen. Wir gingen in einen Raum, wo der große Tisch voll mit Noten war – sie sagte: „Nimm dir, was du willst, such dir was aus für deine Programme, ich schenk dir alles.“ Und das durch ihn! – Natürlich immer wieder sein Freund noch aus der Schweizer Emigration: Fritz Hochwälder. Dabei zeigte er eine ständige Präsenz für alle, die ihn brauchten, denn er war ein Mensch ohne Egoismus. Ob böse oder gut: immer für die Sache oder den Menschen seiner Überzeugung. Nie für sich.

Erwähnen muss ich seinen „fünfeinhalbten Sinn“, wie er es nannte. Dieser Über-Sinn war eine sehr starke prophetische Begabung. Sie spiegelt sich auch in seinen Romanen und frühen Texten. Dort kann man oft Stellen finden, die in der Zeit ihrer Entstehung grausam und allzu abwertend geklungen haben mussten. Aber heute weiß man: Er hatte recht, als hätte er es gerochen, vieles ist so eingetreten, wie er es geschrieben hat. So konnte man sich auch auf seine Voraussagen verlassen, die mit Bestimmtheit vorgetragen wurden. Seine Prognosen, Entwicklungen betreffend, waren stets sicher.

Ich könnte lange fortsetzen mit den Bereicherungen meines Lebens, die ich durch Hans erfahren habe. Er hat mir seine Gegenwart und seine Vergangenheit für meine Zukunft geschenkt. Solange er lebte, konnte ich mir ein weiteres Leben ohne ihn nicht vorstellen, denn ich wusste nicht, dass es möglich ist, an einen Menschen so gebunden zu sein. Dabei konnte er selbst glücklich sein. Aber nicht über Dinge, die andere Menschen glücklich machen. Immer nur über Momente, in denen anderen, die ihm wichtig waren, etwas geglückt war.

Jeder Mensch hat Schattenseiten, auch er! Zum Beispiel seine Strenge, die Unpünktlichkeitsneurose, die durch nichts zu beeinflussen war. Verzweifelte Besucher mussten umdrehen und weggehen, ohne mit ihm gesprochen zu haben, weil sie die vereinbarte Zeit nicht genau eingehalten hatten oder nicht einhalten konnten. Zum Beispiel kam ein Chefredakteur einer bekannten deutschen Zeitung aus Hamburg extra zu einem Interview nach Maria Enzersdorf. Er kam verspätet, weil das Flugzeug Verspätung hatte. Hans ließ ihn nicht ins Haus. Wie ungerecht in vielen Fällen, wie hart. Fast wie eine Krankheit. Grundlose Härte. Gekränkte Menschen. Unnachgiebige Strenge. Während einem seiner Vorträge hustete eine Frau ständig. Er hat sie hinausgeschmissen! Im Alter milderte sich das dann. Auch habe ich nie verstanden, wenn er etwas behauptete, ohne seine Gründe dafür anzugeben, ohne aufzuklären. Kämpfe standen wir deswegen aus. Bewusst wollte er provozieren. Er behauptete Dinge, stellte sie in den Raum, ohne den Beweis dafür anzutreten, ohne das Warum zu erklären, aus welchem Grund er diese oder jene Ansicht vertrat.

Er besaß einen prophylaktischen Hass auf Apparate. Er erwartete sozusagen die Funktionsuntüchtigkeit von Aufnahmegeräten der Interviewer; er bebte schon im Vorhinein vor Wut auf ein sicher nicht funktionierendes Mikrofon. Sein Zorn übertrug sich auf alle armen Leute, die die Anlagen bedienten. Dieser Zustand wurde immer ärger. Dieser Zustand wurde zu einer Mikro-Neurose. Das ging so weit, dass er mitten in einem Vortrag das Auditorium sitzen ließ und fortging, weil ständig einer gekommen war, das Mikrofon zu richten. Er fühlte sich gestört, konnte das nicht ertragen. Er war „fehlersüchtig“, weil falsche Sachen immer weiter falsch weitergegeben und zitiert werden, weil Fehler sich vervielfachen.

Er wurde seiner Ansichten wegen oft beschimpft; jeder andere an seiner Stelle hätte sich dagegen verwahrt, er ist lächelnd dort gesessen und ließ alles über sich ergehen. Ich hätte es so nicht ertragen können. Er hat sich aber auch über Kritik lustig gemacht. Ich habe ihn nur lächelnd erlebt, wenn irgendetwas war. Er hat sich durch das Leben gelächelt. Dabei war er konsequent in seinen Urteilen – und in seinen Sympathien.

Seine Großzügigkeit erwähnte ich schon. Ein besonderes Beispiel: Nach der Öffnung der tschechischen Grenze kam ein Strom von Tschechen mit ihren alten Autos nach Wien. Er war glücklich, weinte fast, verehrte er doch Václav Havel sehr. Es war am Donaukanal: eine Schlange dieser alten tschechischen Vehikel. Ich sollte beim Überholen langsamer fahren. Er winkte, klopfte an die Scheibe. Ein Tscheche kurbelte seine Scheibe hinunter; er nahm einen Tausender aus seiner Brieftasche und hat ihn ihm gegeben. – Ich hatte an diesem Tag Unterricht, wir hatten uns danach verabredet. Er kam und kam nicht. Spät war er dann doch da; er war auf der Kärntner Straße gewesen, hatte sich eine Frau ausgesucht, eine ärmlich aussehende Tschechin, ging mit ihr in ein Schuhgeschäft, kaufte ihr ein Paar Schuhe. Ich hoffe, sie haben ihr gepasst, denn er erzählte, dass sie sich genierte, in dem teuren Geschäft Schuhe zu probieren.

Auch von seinem Fleiß war schon die Rede. Sein ganzes Leben hat er in seiner Schriftstellerwerkstatt gearbeitet; er zählte zu den ganz großen Handwerkern. Viel hat er geschrieben, sehr, sehr viel. Er war doch auf allen Gebieten so beschlagen, hat zu so vielem in seiner Zeit Stellung bezogen. Im Laufe der Jahre nach seinem Tod ist es still um ihn, um seine Schriften geworden. Oft habe ich mir gedacht, es könnte aus dem Werk Hans Weigels etwas entstehen. Nichts ist bisher entstanden. So hege ich bei dieser Biografie den Wunsch, dass doch noch etwas entsteht, dass einiges aus seinem vielschichtigen Werk, seinen Ideen, seinen Aussagen, seinen Bemühungen, seinen Ansichten, seinen Grundsätzen auferstehen möge.

Maria Enzersdorf im Mai 2015 Erste Begegnungen mit Hans Weigel Wie das von - фото 5

Maria Enzersdorf, im Mai 2015

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