Till Weber - Tokyo - eine Biografie

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Tokyo ist mit seinen 35 Stadtbezirken und über 9 Millionen Einwohnern heute die größte Metropolregion der Welt. Politiker, Fürsten und Unternehmer, aber auch Reisende, Künstler, Erfinder, Gelehrte, Handwerker und einfache Leute prägten die Stadt im vergangenen Jahrtausend. Ihre Lebensläufe führen die ganze Farbigkeit und Lebendigkeit dieser faszinierenden Metropole vor Augen. Als im 15. Jahrhundert der Kriegsherr Ota Dokan eine kleine Stadtsiedlung neben eine alte Burg und ein Fischerdorf namens Edo setzte, konnte niemand ahnen, dass dieses Edo um 1700 mit einer Million Einwohner die größte Stadt der Welt sein würde. Zu verdanken war das dem Fürsten Tokugawa Ieyasu, der 1590 nach Edo kam und aus dem Provinznest seine Hauptstadt machte, in der 15 Generationen seines Hauses als Shogune regierten.

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Wenige Jahre später brannte Edo aber wirklich. Im ersten Monat des Jahres 1657, als Trockenheit und Wind den Funkenflug begünstigten, verwüstete die als Meireki-Feuer bekannte Katastrophe die Stadt des Shōgun. Zerstört wurden weite Teile der Burg, 160 fürstliche Residenzen, 770 Residenzen von hochrangigen Samurai der Tokugawa (Hatamoto), 350 Tempel und Schreine sowie rund 50.000 Bürgerhäuser – mehr als die Hälfte der Stadt, deren Einwohnerzahl gleichzeitig um 108.000 Brandopfer sank. Erstaunlicherweise konnte Sh-Ōgun Ietsuna nur zwei Jahre später schon einer Zeremonie zur Einweihung des Stadtneubaus beiwohnen. Diese kurze Spanne erklärt sich auch aus dem Übergang von der reichhaltig im Momoyama-Stil verzierten, eleganten Stadt des Tokugawa Ieyasu zu preiswerterem und weniger prunkvollem Bauen.

Die Straßen Edos waren nun von den dunklen Farbtönen nicht-bemalten Holzes, dem Weiß und Beige von Verputz sowie dem Graublau der Dachziegel geprägt. Auf den kostspieligen Wiederaufbau des Bergfrieds der Burg verzichtete man ganz, dessen steinerner Sockel bis heute leer steht. Während Fürsten und Samurai ihre Vasallen und Diener zur Wiederaufbauhilfe heranziehen konnten, hatten wohlhabendere Bürger ihren wichtigsten Besitz und ihr Vermögen als Startkapital in der Regel in feuerresistenten Lagerhäusern hinter ihrem Wohnhaus gesichert, den sogenannten kura , von denen heute noch viele in ganz Japan zu sehen sind. Da in Edo ohnehin jede Generation damit rechnen musste, dass ihr Viertel einmal abbrannte, war man vorbereitet und investierte nicht in Architektur, die für eine Ewigkeit gedacht war. Edo war eben, so der Historiker Nishiyama Matsunosuke, der Doyen der Edo-Forschung, »eine Stadt von Kriegern, Bürgern, Feuern und erzwungenen Umzügen«.

Engelbert Kaempfer aus Lemgo und der Hunde-Shōgun Tokugawa Tsunayoshi (1646 – 1709)

Der Pastorensohn Engelbert Kaempfer (1651 – 1716) stammte aus dem westfälischen Lemgo und war auf verschlungenen Wegen in den Privataudienzsaal des Shōgun Tokugawa Tsunayoshi (Regierungszeit 1680 – 1709) gelangt. Zur Schule und Universität war er in Lüneburg, Lübeck, Danzig, Krakau, Königsberg und Uppsala gegangen und hatte Philosophie, Sprachen, Geschichte, Naturgeschichte und Arzneikunde (Medizin) belegt. Diese umfassende Bildung war die Grundlage für sein vielfältiges, ja universales Interesse, das es ihm ermöglichten sollte, Autor des bis ins 19. Jh. unbestritten bedeutendsten westlichen Standardwerks über das geheimnisvolle Japan zu werden. Nachdem Kaempfer in schwedischen, russischen und persischen Diensten gewesen war, trat er 1690 die Stelle als Faktoreiarzt bei den Niederländern in Nagasaki auf der künstlichen Insel Deshima an. 1691 und 1692 reiste er zweimal mit dem Leiter der Faktorei nach Edo, um dem Shōgun die Aufwartung zu machen. Kaempfer verdanken wir einen sehr raren Einblick in den Palast des Shōgun. Zunächst wurde der Faktoreileiter Hendrik van Buijtenhem hereingerufen.

Kaempfer berichtet : »Kaum wahr er verschienen, alß man überlaut rieffe: Hollanda Capitain! zu einem Zeichen, daß er herbeÿ treten und die Reverentz des Homagii ablegen sollte; worauf er zwischen den Ort der rangierten Geschencke und dem hohen Sitzplatz seiner Majestät, so weit man ihme anwiese, auf händen und Knieen herbeÿ kroche, und auf dem Knie liegende, das haupt auf den boden neigte, und in selbiger positur wie ein Krebß, ohne die geringste wortwechselung wieder zurück kroche … Nicht anders geht es zu mit der jährlichen Audientz grosser landesherren, welche ebenfalles nach abgeruffen ihren Nahmen, mit stillschweigen einen gleichen reverentz zu bezeugung Ihrer demut und gehorsams ablegen, und wieder rücklings davon kriechen müssen.«

Damit endete die formelle Audienz, ohne des Shōguns Gesicht gesehen oder seine Stimme gehört zu haben. Anschließend wurden die Holländer aber ungewöhnlicherweise zu einer zweiten, privaten Audienz geführt, wo sie auch dem »kaiserlichen frauen Zimmer« (Kaempfer schreibt aus Unkenntnis der Machtverteilung im Lande wie andere Europäer auch »Kaiser«) und »curieusen Printzessinnen kaiserlichen Geblüets« »zur Speculation und ergötzlichkeit« vorgestellt wurden. Shōgun, Frauen und Staatsräte saßen leicht erhöht und waren durch eine Jalousie verdeckt, während die Holländer zwei Stunden lang Fragen beantworten, singen, Tänze vorführen und sogar »trunken Mann spielen« mussten (Kaempfers Kommentar: »Affenstreiche« ). Hier nun erheischt Kaempfer zweimal einen Blick auf die Gemahlin des Shōgun, »dero Gesicht ich beÿ krümmung der Matten 2 mahl erblickte, als ich auf des Kaÿsers begehren dänzete, und beÿ Ihr eine braunliche runde schöne Gestalt mit Europæischen schwartzen Augen, voller feuer und vigeur wahrgenommen, und nach proportionen ihres haupts eine grosse Dame von etwa 36 Jahren zuseÿyn gemuhtmasset.« Von dieser Dame werden wir am Ende des Lebens von Shōgun Tsunayoshi noch einmal hören! Über den Shōgun selbst kann Kaempfer nur berichten, dass er »mit gelinder Stimme hervor brachte, alß wolle Er nicht über laut gehöret seÿn.«

Tokugawa Tsunayoshi, geboren 1646, Verantwortlicher für mehrere dieser ungewöhnlichen zweiten Audienzen mit den Holländern, war mit 34 Jahren seinem älteren Bruder Ietsuna als Shōgun gefolgt. Trotz der erhabenen Inszenierung seiner Majestät ist er in der japanischen kollektiven Erinnerung eher unvorteilhaft als der »Hunde-Shōgun« bekannt.

Dabei hatte seine Herrschaft vielversprechend begonnen. Belesen, in konfuzianisch-patriarchalischer Manier um das Wohlergehen seiner Untertanen besorgt, entzog er insgesamt 46 Fürsten ihre Lehen ganz oder teilweise wegen Missregierung, bannte die in Edo blühende Prostitution sowie Kleiderluxus und erteilte seiner Regierung den Auftrag, den allgemeinen Lebensstandard anzuheben. 1691, im Jahr von Kaempfers erstem Besuch, gründete er in Edo die neokonfuzianische Akademie Yushima Seidō, die Isaac Titsingh als »Universität« bezeichnet. Die fünf Werte Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Ethisches Verhalten, Weisheit und Güte sowie die Betonung väterlicher Autorität sollten Regierungsmitarbeitern wie dem einfachen Volk nahegebracht werden. Doch übertrieb Tsunayoshi den religiös begründeten Eifer, als er ein »Gesetz zum Mitleid gegenüber Lebewesen« erließ, das zum Beispiel den Verkauf von Vögeln und Schildkröten als Nahrungsmittel untersagte und besonders Hunde geradezu zu »Heiligen Kühen« machte. Tsunayoshi selbst war im Jahr des Hundes geboren worden und ließ nun jede Grausamkeit gegenüber Hunden mit Strafen bis hin zum Tod belegen. Bald war die Stadt angefüllt von wilden Hunden, von denen 50.000 in ein Gehege in der Vorstadt transportiert wurden, wo sie auf Staatskosten mit Fisch und Reis gefüttert wurden (Bauern und Tagelöhner in Edo hatten oft nur Hirse als Hauptnahrungsmittel). Das Leben in Edo war hart genug für die meisten Bewohner und an Hunde gab es nichts zu verschenken. Die öffentliche Stimmung verschlechterte sich, weshalb es leicht war den erneuten, auch von Kaempfer bezeugten Brand von 1692, den Taifun von 1706 und den Ausbruch des Fuji 1707 als schlechte Zeichen zu deuten.

Tsunayoshis Ende kam aber infolge einer anderen Leidenschaft. Wie in vielen historischen Kriegergesellschaften war es zwar im feudalen Japan durchaus nicht unüblich, sexuelle Beziehungen zu Männern zu unterhalten, aber Tsunayoshi ging zu weit, als er sich 1709 entschloss, seinen aktuellen Liebhaber, den Sohn des Fürsten von Kai, zu seinem offiziellen Nachfolger zu ernennen. Die Legitimität der Tokugawa-Dynastie hing von der Erbfolge ab, und ein solcher Tabubruch hätte der Anlass zu einem neuen Bürgerkrieg werden können. Nachdem alle Überredungsversuche scheiterten, nahm es Tsunayoshis Frau, selbst die Tochter eines Kaisers, auf sich, ihn am Vortag der Proklamation im Ōoku, dem Frauenteil des Palastes in der Burg, zu erdolchen, bevor sie sich mit derselben Waffe das eigene Leben nahm. Ob es sich dabei um dieselbe Dame mit »schwarzen Augen voller Feuer und Vigeur« handelte, der Kaempfer begegnet war, wissen wir leider nicht genau. In Titsinghs dramatischer Schilderung weist Tsunayoshi die beschwörenden Bitten seiner Frau mit den Worten »Das Reich gehört mir! Ich werde tun, was mir gefällt!« zurück. Genau an dieser Stelle irrte der Hunde-Shōgun. Die meisten Shōgune nach Ieyasu hatten genauso wenig wie andere Fürsten persönlich absolute Macht. Sie standen der Regierung als Symbol und Quelle der Autorität vor und konnten gelegentlich eigene, sogar auch eher seltsame Ideen umsetzen. Letztlich lenkten die Geschicke des Reichs in der Regel hohe Regenten, Vorsteher des Haushalts und Verwandte des Shōgun, wie unter Tsunayoshi zuerst Hotta Masatoshi, später Yanagisawa Yoshiyasu und bis 1705 auch seine kluge Mutter Keishōin. Wenn der Shōgun den Kern seiner Pflichten – den Erhalt der Macht des Hauses Tokugawa – in Gefahr brachte, begab er sich auf dünnes Eis. In den drei Hauptlinien der weit verzweigten Familie Tokugawa war stets geeigneter Ersatz zu finden.

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