Kalman Kirchner - Meine Epoche Ost

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Ost-Sex, Ost-Drugs & Ost-Rock ’n’ Roll – wie lief das im Tal der Ahnungslosen? Wen oder was konnte man mit einer »Tschechenfalle« fangen? Was hatte die NVA mit UFOs und »AWACS« zu tun? Warum hatte »Fischlstechen« nichts mit Fischen gemein? Wieso konnte man als DDR-Bürger ungestraft die westdeutsche Botschaft in Prag besuchen? Wie schaffte man eine (fast) entspannte Republikflucht? Antworten dazu sowie viele weitere aufregende, lustige und unglaubliche Ereignisse stehen hier in diesem Buch, wahre Geschichten aus meinem Leben im Osten des damals getrennten Deutschlands.

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Kalman Kirchner

MEINE EPOCHE OST

Eine autobiografische Erzählung

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2016

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.

Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Gestaltung: Maria Müller

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

INHALT

Cover

Titel Kalman Kirchner MEINE EPOCHE OST Eine autobiografische Erzählung Engelsdorfer Verlag Leipzig 2016

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Gestaltung: Maria Müller Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

Vorwort VORWORT Meine Aufzeichnungen sind all denen gewidmet, die mit diesem darin abgehandelten Zeitraum etwas anfangen können. Und denen, die sich daran erinnern möchten, denen, die neugierig auf solche Zeitgeschichten sind, Episoden aus einem Staat, den es nicht mehr gibt. Denen, die es sich nicht vorstellen können oder wollen, wie manches im „anderen“ Teil Deutschlands ablief. Verfasst auch für all diejenigen, die das mit mir auszuhalten hatten – allen Mitmenschen aus meinem direkten Umfeld: Danke! Besonderer Dank geht an die hilfsbereiten Österreicher aus dem idyllischen Burgenland, die uns herzlich empfingen und sich fürsorglich um uns kümmerten, als wir deren Boden ungefragt betraten. Danke an alle Menschen in Ungarn und Franken, die mit involviert waren und es uns dadurch leichter möglich gemacht hatten, den unwiderruflichen Schritt in eine andere Richtung zu wagen. Expliziter Dank an die erlesene Weiblichkeit, die mir die ganz speziellen Momente bis dahin versüßte. Und danke, Petra K. aus M., denn du sagtest zu mir: „Das musst du doch aufschreiben!“

Prolog

Zurück zu den Wurzeln

„Maguela“ und beim Frisör

Ab jetzt zu mir

Der Staat – seine Organe und ich – Teil 1

Mohn – kann man davon einen Rausch bekommen?

Im Paradies

Die Sammler

Haus und Hof

Der Tierhalter – Teil 1

Warum rasiert man einen Knödel? Oder: mein anderer Opa

Der Tierhalter – Teil 2

Der Ministrant

Tabak

Fische fangen

Tuten, Kuba und Mosis

Sex mit sechs

Der Staat – seine Organe und ich – Teil 2

Die Schulzeit

Der Staat – seine Organe und ich – Teil 3

Die schönste Zeit im Jahr

Bauen, anbauen, umbauen

Kann man glühend heißes Eisen anfassen?

Session

Die Penne

Ferienarbeit

Kein Moped – kein Spaß?

Man nannte ihn Jack

Er tat, als ob er dösen wolle

„Schmirzeln“

Karneval

Der Leihwagen

Westbesuch

Wo verlaufen die Grenzen zwischen Blödheit und Schwachsinn?

Rock und Pop und Blues und Rock Jazz und, und, und

Ich muss zur Fahne

UFO

Politunterricht – und was wir sonst so trieben

AWACS

Gefechtsalaaaaarm!

Die Russen

Lange Tage bei der NVA

Fischlstechen

Geschafft!

Prag

Entlassungsfeier

Studieren

Discomucke

Wie erobert man seine Traumfrau

Der verwunschene Wolf

Ein Ausflug

DR – Deutsche Reichsbahn

Fleißig, fleißig

Sommer in Ungarn

Jesuslatschen – streng verboten!

Frob

Reservist der NVA! Noch mal der ganze Scheiß?

Männertag

Zwickau – Glauchau – Leningrad – Riga – Tallinn

Auf zum 7. Semester

RoBuR und andere Krankheiten

Akademischer Grad im VEB

Der „technische“ Hahn im Korb

Das Ende der Geduld

Abhauen!

Mein Tag „X“

Willkommen in der Freiheit

Wiener Schnitzel

Kaiserstraße

Aus die Maus

Perspektiven

Begriffserklärungen

VORWORT

Meine Aufzeichnungen sind all denen gewidmet, die mit diesem darin abgehandelten Zeitraum etwas anfangen können. Und denen, die sich daran erinnern möchten, denen, die neugierig auf solche Zeitgeschichten sind, Episoden aus einem Staat, den es nicht mehr gibt. Denen, die es sich nicht vorstellen können oder wollen, wie manches im „anderen“ Teil Deutschlands ablief. Verfasst auch für all diejenigen, die das mit mir auszuhalten hatten – allen Mitmenschen aus meinem direkten Umfeld: Danke!

Besonderer Dank geht an die hilfsbereiten Österreicher aus dem idyllischen Burgenland, die uns herzlich empfingen und sich fürsorglich um uns kümmerten, als wir deren Boden ungefragt betraten. Danke an alle Menschen in Ungarn und Franken, die mit involviert waren und es uns dadurch leichter möglich gemacht hatten, den unwiderruflichen Schritt in eine andere Richtung zu wagen. Expliziter Dank an die erlesene Weiblichkeit, die mir die ganz speziellen Momente bis dahin versüßte. Und danke, Petra K. aus M., denn du sagtest zu mir: „Das musst du doch aufschreiben!“

PROLOG

Das waren siebenundzwanzig Jahre in dem deutschen Teil, der gar nicht mehr zu Deutschland dazugehören sollte, wäre es nach dem Willen der seinerzeit Regierenden gegangen. Dass es denen letztendlich nicht mit der totalen Abspaltung gelang, bezeugt die jüngere Geschichte. Nicht selten spielt das Leben halt anders, als man es sich in seiner kühnsten Fantasie ausmalen kann.

Etwa ein viertel Jahrhundert geht in so einem Staatsgebilde nicht spurlos vorüber und hinterlässt eine spezielle Prägung seiner Bürger. Nicht unbedingt negativ, nein, nur etwas anders im Vergleich zu den „restlichen“ deutschsprachigen Strukturen. So war es auch bei mir. Schließlich konnte ich mir es nicht aussuchen, wo hinein ich geboren wurde, wie und wo ich aufwachsen werde!

Ich glaube, ein Kind kommt mit den unterschiedlichsten Milieus und Gesellschaftsformen viel eher zurecht als ein Erwachsener. Mal abgesehen von extremen Formen, so weit war es größtenteils nicht. Wenn man irgendwo hineingeboren wird und mit diesen Gegebenheiten aufwachsen muss, spielt es nicht die primäre Rolle, viel zu besitzen. Das Schönste für ein Kind ist es, glücklich sein zu dürfen, egal wo. Und Glück hängt nicht von finanziellem Reichtum ab.

Mein Dasein war nie von irgendeiner Art „Überlebenskampf“ oder empfundenen Mangelerscheinungen geprägt. Zudem gab es ja in der Zeit meiner Kindheit auch kein starkes soziales Gefälle: Ob Lehrer, Arbeiter, Zahnarzt, die Lohntüten oder Gehälter unterschieden sich zwar schon etwas voneinander, aber bei Weitem nicht so stark wie in den späteren Jahren.

So wuchs ich in einer für ostdeutsche Verhältnisse recht gut situierten Familie auf. Es war ein elterlicher Mix aus Intelligenz (unter dieser staatlicherseits geprägten Rubrik wurden die Pädagogen eingestuft: meine Mutter) und sogenannter Arbeiterklasse (der Vater, ein Werkzeugmacher). Später kam mein Schwesterchen dazu. Somit waren wir vollzählig.

Wir lebten zusammen mit meinen Großeltern mütterlicherseits in einem eigenen Haus in einer typischen Kleinstadt mit viereinhalbtausend Einwohnern in einem Teil im „Tal der Ahnungslosen“ – wie es sprichwörtlich bezeichnet wurde. Denn meine Landsleute dort dürften mit zu den „ahnungslosesten“ überhaupt gezählt haben, wenn man das auf den Empfang westlicher Medien bezieht. Doch dazu später mehr.

Ich hatte für mein Befinden wirklich eine unbeschwerte und glückliche Kindheit. Es waren eher die Ärgernisse, die stetig größer werdenden Engpässe, die indirekte oder direkte Bevormundung und wachsende Beschränkungen, die mit zunehmendem Alter zunächst nur nervten, dann störten, später mehr zum „anarchischen Verhalten“ meinerseits und auch weiterer Teile der „ahnungslosen“ Bevölkerung führten.

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