Kalman Kirchner - Meine Epoche Ost

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Ost-Sex, Ost-Drugs & Ost-Rock ’n’ Roll – wie lief das im Tal der Ahnungslosen? Wen oder was konnte man mit einer »Tschechenfalle« fangen? Was hatte die NVA mit UFOs und »AWACS« zu tun? Warum hatte »Fischlstechen« nichts mit Fischen gemein? Wieso konnte man als DDR-Bürger ungestraft die westdeutsche Botschaft in Prag besuchen? Wie schaffte man eine (fast) entspannte Republikflucht? Antworten dazu sowie viele weitere aufregende, lustige und unglaubliche Ereignisse stehen hier in diesem Buch, wahre Geschichten aus meinem Leben im Osten des damals getrennten Deutschlands.

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Mohn – natur! Frisch vom Feld, das war die zweite Variante, eher was für uns Jungs. Mein Opa hatte auf einem seiner Äcker ein Teilstück mit Mohn bestellt, hellblau blühender Mohn (Schlafmohn) war es. Im Sommer auf dem Weg zu unserem Lieblingsziel, dem Steinbruch, nutzten wir die Gelegenheit, um uns hier erst einmal richtig zu stärken. Am besten schmeckte uns der Mohn, wenn er noch unreif war, innen helle, weiße Samen hatte. Nun ja …

Warum man später keinen Mohn mehr anbauen durfte, muss man nicht verstehen, uns hat’s geschmeckt und es ist uns gut gegangen, vorher und danach. Dass wir davon „high“ geworden wären, kann ich nicht behaupten, abgesehen mal davon, dass wir diesen Zustand als solchen nicht kannten. Eher wohl nicht, denn der Sauerampfer (der wuchs besonders gut auf den naturgedüngten Kuhwiesen, also Bio vom Feinsten), den wir ebenfalls frisch geerntet verzehrten, hat diesen Effekt bestimmt neutralisiert.

Wir tranken auch das Wasser aus den kleinen Bächen. War es klar – war es (für uns) sauber und trinkbar. Krank wurden wir davon nie. Wir hatten auch niemals einen Bandwurm oder so ein Zeug.

IM PARADIES

Regelmäßigstes Ziel in der warmen Jahreszeit war unser Steinbruch, etwa fünfundzwanzig Kinder-Gehminuten vom Haus entfernt – eine wirklich traumhafte, natürliche, wunderschöne Idylle. Ich kenne keinen anderen Ort meiner Kindheit, der mir so im Hirn festgeschrieben blieb wie dieser kristallklare, dunkelblaue See, gesäumt von einem Grün, wie man es nur im Paradies noch schöner hätte finden können. Na ja, so in etwa.

Man muss sich das so vorstellen: Von innen betrachtet sah es dort aus wie in einem kleinen, erloschenen Vulkan, mit etwa zwanzig Meter hohen, schräg aufsteigenden Granitfelsen und zum Teil mit sattem Grün, Bäumen und Sträuchern bewachsenen Wänden, an denen man als sportlicher Junge relativ gefahrlos hochklettern konnte. In Richtung Süden war dieser vulkanähnliche Kegel aufgeschnitten. An dieser Stelle konnte man in den Steinbruch hineinlaufen oder hineinfahren. Hier war das Wasser auch sehr flach und fiel Richtung Mitte weiter steil ab. Um den See herum, er hatte etwa vierzig bis fünfzig Meter Durchmesser, konnte man im Kreis laufen.

Bis nach der Mittagszeit waren wir zwei fast immer alleine vor Ort. Oft sind wir dort schon so zwischen neun und halb zehn Uhr eingetroffen. Später, nachmittags, kamen dann die Älteren, die sich ein Blockhaus auf einem Vorsprung am Wasser gebaut hatten. Sie grillten dort, machten Lagerfeuer, tranken und badeten im doch recht kühlen Wasser. Mit uns hatten sie aber nichts am Hut. Sie duldeten uns, wir hielten uns von ihrer Hütte fern, gegenseitig einvernehmlich.

Aus den umliegenden Haselnussbüschen, Weiden und anderen Hölzern schnitten wir uns Ruten für Pfeil und Bogen und bastelten daraus unsere Katapulte oder Pfeifen (die zum Krachmachen, nicht die zum Rauchen, Letztere nutzen wir erst später).

Das Wasser war so sauber, dass man es wahrscheinlich hätte trinken können. Aus dem glasklaren Nass angelten wir Flussbarsche mit unserer auf eine Holzgerte gebundenen Handangel, die man für neunzig Pfennige im Sportgeschäft kaufen konnte. Mit etwas Glück und Geschick holten wir selbst Krebse raus. Um die Viecher zu erwischen, mussten wir die Angel ganz behutsam hochziehen, dann hatten sie den Brotklumpen noch fest zwischen den Scheren. Beide Tierarten überleben bekanntermaßen nur in absolut sauberen Gewässern, besonders Flussbarsche haben hohe Ansprüche an die Wasserqualität. Also waren diese Lebewesen Indikatoren, es musste gut sein.

Rings um den See gab es alles, was man so zum Leben brauchte: Walderdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, rote, weiße und schwarze Johannisbeeren, Sauerampfer, Taubnessel (die süßen Enden der kleinen Blüten saugten wir aus), Weizenäpfel, Nelkenäpfel (eine köstliche Delikatesse! – findet man so gut wie gar nicht mehr, diese saftigen, knackigen kleinen Äpfel mit dem wunderbaren Geschmack), Vogelkirschen, Sauerkirschen, Süßkirschen, Pflaumen, Rüben- und Möhrenfelder … Auch mein Opa hatte hier noch eine weitere große Wiese gepachtet und auf der anderen Seite des Steinbruchs ein Kartoffel- und Rübenfeld. Alles Mögliche probierten wir auf Essbarkeit. Wie die Survival-Künstler. Es war einfach richtig grandios, traumhaft und ruhig.

Die Natur stand bei uns hoch im Kurs. Bei den damaligen Kommunalpolitikern weniger. Die suchten stets nach Möglichkeiten, allen Schutt und Unrat ablagern zu können. Jedes Loch, das sich anbot, wurde mit allem, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen dürfte, verfüllt. Irgendwann gab es wohl keine Option mehr in der näheren Umgebung. Da besann man sich auf unseren Steinbruch.

Pures Entsetzen! Unser Paradies wurde eine Mülldeponie, eine Schutthalde! Die Idylle wurde sinnlos und unwiederbringlich zerstört, die wunderbare Natur starb. Wir waren sehr betrübt. Denn wir konnten es schon damals nicht verstehen, warum man so etwas tun konnte. Aber das war Alltag, Alltag im Osten! Nur im Osten? Vermutlich nicht.

DIE SAMMLER

Aber auch diesen – für uns überaus traurigen – Umstand wussten wir entsprechend auszunutzen. Nicht nur wir, besonders der älteste Bruder meines Vaters, mein Onkel H., der alles sammelte, was im Entferntesten nach Wert aussah und sich damit, clever, wie er war, mehr als nur die eine oder andere Mark dazuverdiente. Besonders das legte er beiseite, was man schon seinerzeit als Antiquität vermarkten konnte. Das fand sich dann auf dem von ihm gelenkten städtischen Lkw, einem S4000, den er neben noch einer „Ameise“, so einem einsitzigen Minigefährt, das sich im Größenverhältnis zu einer Ameise nur bedeutend langsamer bewegte, als alleiniger Fahrer nutzte und mit dem er wohl auch seine beliebigen Privatfahrten erledigen konnte. Ich glaube, wenn man nebenherlief, konnte man in etwa Schritt halten.

Und weggeworfen wurde ja viel. Alles, was im Weg stand, wurde entsorgt oder zerhackt. Dass es heute einen unschätzbaren Wert haben würde, hatte damals keinen interessiert. Ich erinnere mich, wie mein Vater ein richtig gutes Klavier zerlegte, was nur ein wenig verstimmt war, ihm aber im Weg rumstand. Oder wie er handwagenweise zig riesige Hirschgeweihe zur Müllhalde brachte. Die stammten aus dem Nachlass der enteigneten Textilunternehmer, deren Fabrik, eine Spinnerei, schräg gegenüber von unserem Garten stand. Aus deren Villa erhielten wir auch schöne, alte, massive Holzmöbel – die heute ein Vermögen wert wären, wenn die Axt nicht schneller zugeschlagen hätte.

Was brennbar war, landete im Ofen, Metall beim Schrotthändler (der sich wohl öfters die Hände vor Freude rieb) und der übrige Rest auf dem Schuttplatz.

Auch wir sammelten das, was Geld brachte. Pappe beispielsweise (Wellpappe, es gab zehn Pfennige für das Kilo), eine Kerzenfabrik aus der Umgebung lud nun in dem zum Schuttplatz gewordenen Loch gleich verladefertig gebündelte, wachsdurchtränkte Kartonagen ab. Wir luden sie auf unseren Zweiräder (Handkarren) und je nach Menge auf unsere zusätzlich schnell geholten Leiterwagen, versteckten diese im Wald und fuhren sie nacheinander einzeln zum Altstoffhändler. Leicht erstaunt über das Gewicht der gefalteten Kartons, zahlte er uns aber das Geld aus. (Wir Schlitzohren hatten außen, oben und unten saubere Pappdeckel draufgebunden, so war vom Wachs nichts erkennbar.)

Ein anderes Mal fanden wir zig leere, verschnürte Zementsäcke. Zum Teil richtig keimig, aber mit dem gleichen Trick machten wir sie auch zu Geld.

Den Volltreffer landeten wir, als wir eines Tages riesige Walzen mit massig schweren Aluscheiben an jeder Seite entdeckten, Durchmesser fast einen Meter. Die Walzen wurden von einer der umliegenden Textilfabriken dort entsorgt. Eine Scheibe wog bestimmt so an die dreißig Kilo. Und für Alu gab es richtig gutes Geld. Hier konnten wir aber nur einige beiseiteräumen. Denn als wir unsere ersten Wagen geholt hatten, lagen die restlichen verbliebenen schon wieder auf der Pritsche des Lkws meines Onkels.

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