Albrecht Classen - Amerikanische Satiren

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Amerika ist schon ein schrulliges Land, vielleicht weil so viele Menschen aus der ganzen Welt hier ankommen, vielleicht aber auch, weil es so groß und immer noch so jung ist. Aber die politische Situation und das Verhalten der Menschen allgemein geben doch viel Anlass, sich eher sarkastisch darüber zu äußern. Albrecht Classen lebt und lehrt nun schon seit 1984 in den USA, seit 1987 in Arizona, und da ergeben sich zahllose Möglichkeiten, etwas satirisch darüber zu reflektieren, wie der Alltag so verläuft, wie die Politik gestaltet ist , und wie der kulturelle Unterschied zu Europa eher wächst denn kleiner wird. Der Autor hat hier so manche Szenen oder Menschen etwas bissig beschrieben und nimmt dreist die Position eines ehemaligen Deutschen ein, der nach so vielen Jahren in der Neuen Welt immer mehr den Kopf über seine lieben Mitbürger schütteln muss. Natürlich macht sich dadurch auch die Liebe zu diesem merkwürdigen Land bemerkbar, denn warum würde man sonst so bissig darüber lachen wollen? Während Classen bisher bereits neun Bände mit eigenen Gedichten veröffentlicht hat, legt er hier seine erste Sammlung von Satiren vor.

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Was sollte ich denn z. B. von den Schwarzen sagen? Sind sowieso nur ehemalige Sklaven, und da wollen sich die guten christlichen Amerikaner auf gar nichts einlassen. Wer also wählen will, in den USA, muss ganz einfach weiß, christlich und männlich sein, und sowieso nur republikanisch denken. Wer keinen Kleinlaster fährt, wer kein Munitionslager oder eine Galerie an Schnellfeuerwaffen besitzt, kann sich gleich verkriechen, denn heute bedeutet Demokratie eben etwas anderes. Wir sind endlich wer, aber halt nicht mehr Gastfreunde für die Flüchtlinge aus der ganzen Welt. Dort soll man ruhig unsere Waffen kaufen, schön Krieg führen, ohne Bedenken die Natur ausbeuten, die Frauen vergewohltätigen oder die Schulen zerstören. Solange der Rubel, ich meine, der Dollar, rollt, sind wir doch mit allem zufrieden. Na, so ganz sicher bin ich mir vielleicht doch nicht.

AMERIKANISCHE SCHULEN

Nun ja, es kostet eine Stange Geld, eine ordentliche Schule zu betreiben. Wir brauchen Schuldgebäude, Klassenzimmer, Bücher und Computer, und dann sogar noch Lehrer. Wirklich, wir brauchen Lehrer? Wer sagt denn so was? Klar, in Deutschland und eigentlich im Rest der ganzen Welt ist das selbstverständlich. Schule und Unterricht bedeuten eben, dass Kinder von Lehrern unterrichtet werden. Und die Lehrer kommen mit einer soliden Ausbildung. Auch selbstverständlich. Je besser die Lehrer, desto besser also der Unterricht, und desto größer der Lernerfolg. Dafür haben wir Schulen, und jeder weiß, dass ein Staat oder ein Land nur dann einen guten Standard erreicht, wenn auch die Schulen ein gutes Niveau besitzen. Was rede ich also, was soll dieses Gelaber, das weiß doch jedes Kind; das pfeifen die Spatzen vom Dach?

Tja, meine Lieben, das denkt Ihr nur so, denn es geht auch ganz anders. Bei uns in Arizona versucht man, einen anderen Weg einzuschlagen, um erstens viel Geld zu sparen, und zweitens um die zukünftigen politischen Wähler schön im Unwissen zu halten und ein braves Wahlvolk heranzuzüchten. Oder, noch perfider, um allein den Reichen gute Schulen zur Verfügung zu stellen, während die Mittelklasse und die Armen einfach wegfallen können. Brillantes Konzept, und es breitet sich überall in den USA aus. Da ist Arizona gar nicht so einzigartig, vielmehr nehmen wir eine Vorreiterrolle ein.

Man stelle sich das mal vor, da hat der Gouverneur jüngst ein Gesetz unterschrieben, dass es Schulen erlaubt, als Lehrer eine x-beliebige Person einzustellen, ohne Ausbildung, Zertifikat oder nachgewiesene Qualifizierung. So macht man das, um konservative Politik zu betreiben! Was sollen überhaupt öffentliche Schulen? Die jungen Leute dort sind sowieso viel zu aufmüpfig und lernen alle möglichen verdächtige Dinge, die sie kritisch werden lassen könnten. Man stelle sich bloß vor, wenn sie dann mit achtzehn die Schule verlassen und tatsächlich mündig wären? Dann bestände ja die Gefahr, dass sie Zeitungen oder Blogs lesen, sich online kundig machen und darauf anders wählen, als es die Regierung will! Nur keine geistige Selbständigkeit! Die jungen Leute sollen Geld verdienen, ein Haus und ein Auto auf Raten kaufen, für den Rest ihres Lebens sich verschulden, nicht wählen, Kinder kriegen, und Schluss damit.

Lehrer ohne Ausbildung! Ach ja, das ist ja genauso wie mit dem Fremdsprachenunterricht. Wieso braucht man Fachlehrer dafür? Nehmen wir mal Deutsch, das tatsächlich immer noch an relativ vielen Schulen in Arizona unterrichtet wird. Ein Deutschlehrer, der mit einem M.A. daherkommt und schon Jahre auf der Uni Lehrerfahrung gesammelt hat, kostet doch viel zu viel. Nehmen wir einfach einen ehemaligen US-Soldaten, der einige Jahre in Deutschland verbracht hat und gerade mal sagen kann, ‘ein Bier bitte’, oder, ‘Fräulein, Essen bitte’. Für den ist sowieso alles bloß Bahnhof. Als Lehrer erhält er dann ein Minimalgehalt, keine Sozial- oder Altersversicherung und kann jederzeit gefeuert werden, wenn das Interesse der Kinder an Deutsch sinkt. Die würden in dem Fall sich sowieso nicht mehr in eine Deutschklasse einschreiben, weil dieser Lehrer unfähig wäre, auch nur irgendeine grammatische Konstruktion zu erklären oder die richtige Aussprache zu vermitteln. Wir haben das hier ja immer wieder, dass Deutsche sich an uns auf der Universität wenden, sie würden gerne bei uns unterrichten, sie seien sowieso Muttersprachler und könnten gut etwas Geld gebrauchen. Als ob solche Leute Ahnung von ihrer eigenen Sprache hätten! Wie erklärt man Adjektivendungen, die Rolle von ‘ein’ vor Artikeln, doppelten Infinitiv bei Modalverben im Plusquamperfekt, Passivkonstruktionen bei ‘bleiben’ und ‘lassen’ etc.?

Unser Gouverneur scheint aber genau von der gleichen Vorstellung beherrscht zu sein, Ausbildung sei nicht vonnöten. Vielleicht hat er ja recht, wenn ich mir seinen eigenen Lebensweg ansehe. Finanzwesen hat er studiert, dann krumme Geschäfte gemacht, ein lautstarker Mann, Republican, ja, ein wahrer Führer in unserem freien Staate.

Arizona ist wirklich ein Vorbild, so geht man verantwortlich und effektiv mit den Steuergeldern um, indem man sie aus dem Schulsystem rauszieht und sie in Gefängnisse steckt. Das lohnt sich jedenfalls. Je mehr Gefängnisse man hat, desto mehr muss die US-Regierung dafür bezahlen. Die Arizona-Regierung erlässt daher immer mehr Gesetze, um immer mehr Menschen auch nur wegen kleinster Vergehen gefangen zu nehmen, und schon floriert das Geschäft. Wem gehören aber diese Privat-Gefängnisse? Ja, es sind Gefängnisse in privater Hand, die die Regierung erheblich für jedes Gefangenenbett belangen. Je mehr Menschen in eine Zelle gepfercht werden können, desto mehr Geld für das Unternehmen! Ganz einfach, und die konservativen Parlamentarier haben das schon längst spitz bekommen und arbeiten daher kräftig darauf hin, immer härtere Gesetze erlassen. Ich fürchte, die haben alle klammheimlich ihre eigenen Finger im Spiel. Aber bitte, zitiert mich hierbei nicht. Ich werde alles ableugnen und mich als guten Staatsbürger beweisen, der gar nichts von Schulen hält und jubelt, wenn die Regierung weniger dafür ausgibt. Nur, ich lehre an der Universität, und wie soll das denn bei uns laufen, wenn diese jungen Menschen sich einschreiben und völlig unbedarft sind. O tempora o mores!

Zurück aber zum Schulsystem, das einen immer geringeren Prozentanteil im Gesamtbudget der Regierung einnimmt als die Gefängnisse. Je schlechter die Schulen sind, desto weniger lernen die Schüler. Wenn sie dann den Abschluss machen, finden sie keine guten Arbeitsstellen, und dann verdienen sie auch wenig. Viele wenden sich daher dem Drogenhandel zu oder begehen Verbrechen, und schon schlägt die Falle zu. Willkommen im Privatgefängnis!

Schule und Abschluss habe ich gerade gesagt. Das ist hier wirklich ein Witz, und schon immer so gewesen. Amerikanische Schüler gehen zur Schule und verbringen dort gemütlich ihre Zeit, denn Hausaufgaben müssen sie ja sowieso nicht machen. Prüfungen gibt es wenige, und wenn, dann nur Standardtests in den Naturwissenschaften und Mathematik. Eigentlich kommen die meisten Studenten mit Null-Wissen an die Universität, weil sie die meiste Zeit mit Geldverdienen verbracht haben. Gut, diejenigen, die Deutsch an der High Scholl belegen, sind meistens höher qualifiziert, aber ansonsten hat man von Tuten und Blasen keine Ahnung, ehrlich.

Das kann jetzt also nur noch besser werden. Die Schüler besitzen keinerlei Wissen. Die neuen Lehrer kommen von irgendwoher, verstehen zwar eventuell etwas von der Sache, können sie aber nicht erklären. Die Schüler merken das schnell und wählen dann das jeweilige Fach mit ihren Füßen ab. Herrlich, herrlich, die staatlichen Ersparungen werden immer besser. Aber mein Vorschlag geht natürlich noch viel weiter. Wäre es nicht insgesamt viel vernünftiger, alle öffentlichen Schulen abzuschaffen und allein private Schulen zu fördern, denn die Trennung von Staat und Kirche ist schon lange unterlaufen. Die Reichen verdienen es bestimmt, vom Staat extra Geld für ihre Kinder zu bekommen. Die Armen brauchen all das unnötige Wissen gar nicht mehr, denn sie lesen sowieso keine Zeitungen, keine Gebrauchsanleitungen, keine Bücher. Bei McDonald muss man ja nur auf Knöpfe mit Bildern drücken. Wozu also Schulen?

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