Anne Morelli - Die Prinzipien der Kriegspropaganda

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In der Moderne mussten die Kriegsfürsten immer darauf bedacht sein, ihre Expansionspolitik der eigenen Bevölkerung als humanitäre oder defensive Notwendigkeit schmackhaft zu machen. Im ersten Weltkrieg sollten England, das 'perfide Albion', in die Schranken gewiesen und der 'Erbfeind' Frankreich niedergerungen werden. 'Wir aber', so versicherte der deutsche Reichskanzler im Jahre 1915, 'haben den Krieg nicht gewollt.' Selbst den Überfall auf Polen im Jahre 1939 verstand Hitler als Defensivhandlung darzustellen: 'Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen.' Bis heute hat sich daran nichts geändert: 'Sadam Hussein verfügt über ein ganzes Arsenal von Massenvernichtungswaffen'. 'Die serbische Soldateska schickt sich an, einen Genozid an der albanischen Mehrheit im Kosovo zu begehen'. 'Die Sicherheit der westlichen Welt steht auf dem Spiel'. Anne Morelli hat Die Prinzipien der Kriegspropaganda aufdecken können, die offensichtlich so etwas wie die zehn Gebote der Kriegsfürsten für die 'Heimatfront' darstellen. Sie werden mit historischen Beispielen aus den Kriegen der letzten einhundert Jahre belegt – und zwar mit Beispielen von beiden Seiten der jeweiligen Konflikte. Allen offiziellen Verlautbarungen, so das Fazit der Autorin, muss im Konfliktfall mit systematischem Zweifel begegnet werden. Denn ihre Wahrheit kann erst geprüft werden, wenn es zu spät ist – nach dem Krieg.

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Frankreich hatte sich aus der Perspektive der alliierten Sieger daher nur widerstrebend für den Krieg entschieden, weil es ein unauflösbares Band mit der Tschechoslowakei hatte, an deren Gründung es beteiligt gewesen war. Die französische Regierung konnte ihr Wort nicht brechen, das sie damals mit ihrer Unterschrift und den daraus erwachsenden heiligen Verpflichtungen gegeben hatte.

In Wirklichkeit aber war etwa Frankreich in Hinblick auf den letztgenannten Punkt durch keine Unterschrift und keinen Vertrag gezwungen, im Falle eines deutschen Angriffs auf die Tschechoslowakei den Tschechen automatisch beizustehen. Natürlich stand es Frankreich frei, aus eigenem Antrieb so zu handeln, doch weder der Beistandspakt, der zwischen beiden Ländern 1924 unterzeichnet worden war, noch der Vertrag von Locarno von 1925 verpflichtete das Land dazu. Im Beistandspakt von 1924 verpflichteten sich beide Länder, sich in außenpolitischen Fragen abzustimmen (Art. 1) und im Fall von Bedrohung Maßnahmen zur Wahrung gemeinsamer Interessen zu vereinbaren (Art. 2), von Verpflichtungen Frankreichs gegenüber der Tschechoslowakei war also keine Rede.

Im Vertrag von Locarno hatten Frankreich und die Tschechoslowakei zwar gegenseitigen militärischen Beistand im Fall einer deutschen Aggression vereinbart, aber im letzten Artikel hieß es, daß der französisch-tschechische Beistandspakt in dem Moment hinfällig sei, in dem der allgemeine Vertrag von Locarno außer Kraft gesetzt würde.18 Nun war aber der Vertrag von Locarno 1938 von seinen verschiedenen Unterzeichnern schon lange aufgekündigt worden und damit Geschichte, der französisch-tschechische Beistandspakt war also automatisch hinfällig geworden. Die französische Regierung hütete sich jedoch, dies der Bevölkerung klar zu machen, denn nur so konnte sie plausibel versichern, daß Frankreich zum Krieg gezwungen war, zu einem Krieg, der natürlich als rein defensiv beschrieben wurde.

In seiner Parlamentserklärung vom 2. September 1939 versicherte Daladier (und kehrte dabei erneut die koloniale Vergangenheit seines Landes unter den Tisch): »Das Heldentum der Franzosen beruht auf Verteidigung und nicht auf Eroberung. Wenn Frankreich sich erhebt, dann nur aus dem Bewußtsein heraus, daß es bedroht ist.« Und in seinem »Appell an die Nation«, in dem er die französische Verantwortung für die auch durch den Versailler Vertrag hervorgerufene Situation schlichtweg überging, versicherte er am 3. September 1939: »Deutschland hat sich geweigert, allen Menschen guten Willens zu antworten, die ihre Stimme in letzter Zeit für die Wahrung des Weltfriedens erhoben hatten […]. Wir führen den Krieg, weil man ihn uns aufgezwungen hat.« Wiederum trägt das andere Lager die alleinige Schuld am Krieg.

Schaut man sich jedoch die Dokumente der damaligen Zeit noch einmal näher an, so wird verständlich, weshalb es umgekehrt so einfach war, vor der deutschen öffentlichen Meinung, genau wie später gegenüber der öffentlichen Meinung in Japan, behaupten zu können, das Lager der Alliierten habe den Krieg gewollt und bewußt herbeigeführt . Aus deutscher Sicht zum Beispiel, und bei weitem nicht nur aus Sicht der Nazis, waren die Verträge von Versailles, von Saint-Germain und von Trianon unerträgliche Diktate, Konsequenz eines zweifelhaften Sieges. Sie hatten zum Ziel, die Macht des deutschen Reiches und Österreichs zu schmälern und zum Zusammenbruch ihres jeweiligen Kaiserreichs zu führen. Diese Verträge wurden als Demütigungen empfunden, stürzten die besiegten Länder in tiefstes materielles Elend und schnitten einen beträchtlichen Teil der deutschen Minderheiten im Ausland von der Heimat ab. Die Revision dieser Verträge konnte daher als Wiedergutmachung eines Unrechts dargestellt werden, das zu beseitigen sich Engländer und Franzosen weigerten .

Der Anschluß von Österreich an Deutschland am 11. März 1938 war aus dieser Perspektive also keineswegs ein Gewaltakt, abgesehen davon, daß der weitaus größte Teil der Österreicher ihn begrüßte. Die Tschechoslowakei wiederum war aus deutscher Sicht nichts anderes als eine künstliche Kreation der Engländer und Franzosen, durch die katholische Slawen und entkonfessionalisierte19 Tschechen mit einer starken deutschen Minderheit, außerdem mit Ungarn, Ruthenen, Rumänen und Polen zusammengefügt wurden, vorrangig mit dem Ziel, Deutschland zu schwächen.

Die Tschechoslowakei verhielt sich übrigens zwischen den Kriegen gegenüber Minderheiten keineswegs wie das Vorbild an Toleranz und Demokratie, als das die alliierte Propaganda dieses Land darstellte, genausowenig wie Polen, das zwar mit Frankreich und England verbündet war, aber immer von autoritären Regimen beherrscht wurde (Marschall Pilsudski, Oberst Beck …) und schließlich – aber das war natürlich nicht Bestandteil der gegen Deutschland gerichteten alliierten Propaganda – ganz offen antisemitisch war.

In den verschiedenen Krisen, die den Zweiten Weltkrieg vorbereiteten, beteuerte Deutschland stets, nur auf die Aggressionen und Drohungen der Engländer und Franzosen oder ihrer Verbündeten zu reagieren. So behauptete die deutsche Propaganda in der tschechischen Frage ganz forsch, Deutschland habe nur auf die Mobilmachung reagiert, die von Präsident Benes Mitte Mai 1938 angeordnet worden war, und 1939 argumentierte sie, der Einmarsch in Polen sei lediglich die Antwort auf die polnischen Provokationen.

In einem Brief ans Foreign Office 20 kurz vor dem Einmarsch in Polen klagte Hitler über »himmelschreiende, barbarische Mißhandlungen und sonstige Verfolgungen der großen deutschen Volksgruppe in Polen, die bis zur Tötung vieler dort lebender Deutscher oder zur Verschleppung unter grausamsten Begleitumständen führten. Diese Zustände sind für eine Großmacht unerträglich. Sie haben Deutschland gezwungen [Hervorhebung der Autorin], nach monatelangem Zusehen nunmehr ebenfalls die notwendigen Schritte zur Wahrung der berechtigten [Hervorhebung der Autorin] deutschen Interessen zu ergreifen.« Klagen, die einen seltenen Zynismus offenbaren, wenn man sich Hitlers unzählige Vorhaben in Bezug auf die slawischen Völker vor Augen hält! Die »Geduld der Deutschen« gegenüber diesen Provokationen hatte im September 1939 angeblich ihre Toleranzschwelle erreicht!

Der deutsche Außenminister v. Ribbentrop griff dieses Thema bei einem Gespräch am 1. September 1939 mit dem französischen Botschafter in Berlin wieder auf und behauptete, von einer deutschen Aggression zu sprechen sei abwegig, da Polen selbst Deutschland seit Monaten provoziert habe. Es habe Danzig wirtschaftlich ausgelaugt, die deutsche Minderheit in Polen mißhandelt und unaufhörlich Grenzverletzungen begangen. Mit größter Geduld habe der Führer diese Provokationen ertragen, in der Hoffnung, Polen würde doch noch zur Vernunft kommen. Doch das Gegenteil sei eingetreten. Polen, das seit Monaten mobil mache, habe am Abend zuvor die allgemeine Mobilmachung beschlossen. Die Polen hätten auf deutschem Territorium drei Angriffe verübt. Angesichts dieser Geschehnisse sei die Version einer deutschen Aggression geradezu absurd.

In seiner Rede vor dem Reichstag rechtfertigte Hitler die Invasion Polens mit denselben Argumenten als legitimen Gegenschlag: »Danzig war und ist eine deutsche Stadt! Der Korridor war und ist deutsch! Alle diese Gebiete verdanken ihre kulturelle Erschließung ausschließlich dem deutschen Volk […]. Danzig wurde von uns getrennt! Der Korridor von Polen annektiert! Die dort lebenden deutschen Minderheiten in der qualvollsten Weise misshandelt. Über eine Million Menschen deutschen Blutes mußten […] ihre Heimat verlassen.« Erneut behauptete er, Polen habe seine Vorschläge mit Mobilmachungen beantwortet, »mit verstärktem Terror. […] Ich habe mich daher nun entschlossen, mit Polen in der gleichen Sprache zu reden, die Polen seit Monaten uns gegenüber anwendet«. Hitler wies also Polen die alleinige Kriegsschuld zu.

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