Oberhausen - Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd. 2
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„Etwa eine Stunde nach der Überfahrt [über den Rhein, B. Z.] fuhren wir durch eine weite Heidelandschaft, die sich bis Dorsten zog. Allein ein kleiner Weiler [möglicherweise Sterkrade, B. Z.] konnte diese Eintönigkeit durchbrechen. Dort war ein schönes Wirtshaus, in dem wir einen Halt zum Abendessen machten. Da es das einzige auf dieser Straße war, standen dort sehr viele Wagen, die den Weg sogar versperrten. In der Nähe waren mehrere Schmieden, die ich mir gern angesehen hätte, wenn ich Zeit gehabt hätte, aber wir brachen sofort auf und fuhren wieder durch diese Heide, die einem nur Wehmut einflößen konnte. Bis ins unendliche waren nur vereinzelte, absterbende Bäume zu sehen, sowie Sandhaufen, die vom Winde weggeweht wurden und die sich zwischen einigen Wacholderbäumen und dürrem Gras ausstreckten. Selten sahen wir ein paar Strohhütten, von armen Bauern bewohnt, die das Gras mähten, um daraus ihr Feuer zu machen. Wir fuhren die Höhen hinauf in der Hoffnung, einen angenehmeren Horizont zu entdecken. Es blieb, wie es war. So weit das Auge reichen konnte, war keine Spur von Ackerbau zu sehen. Das war wirklich eine Einöde.“2
Bis in die 1820er Jahre hinein änderte sich nicht viel am Zustand dieser Landschaft. So konnte auch die westfälische Dichterin Annette von Droste-Hülshoff in ihren 1824 verfassten „Westfälischen Skizzen und Landschaften“ über die Gegend nur feststellen:
„Eine trostlose Gegend! Unabsehbare Sandflächen, nur am Horizonte hier und da von kleinen Waldungen und einzelnen Baumgruppen unterbrochen. Die von Seewinden geschwängerte Luft scheint nur im Schlafe aufzuzucken. Bei jedem Hauche geht ein zartes, dem Rauschen der Fichten ähnliches Geriesel über die Fläche und säet den Sandkies in glühenden Streifen bis an die nächste Düne, wo der Hirt in halbsomnambuler Beschaulichkeit seine Socken strickt und sich wenig um uns kümmert, wie sein gleichfalls somnambuler Hund und seine weidenden Heidschnucken.
Schwärme badender Krähen liegen quer über dem Pfad und flattern erst auf, wenn wir sie fast greifen können. […] Aus einzelnen Wacholderbüschen dringt das klagende möwenartige Geschrill der jungen Kiebitze, die wie Tauchervögel im Schilf in ihrem stacheligen Asyle umschlüpfen und bald hier bald drüben ihre Federbüschel hervorstrecken. Dann noch etwa jede Meile eine Hütte, vor deren Tür sich ein paar Kinder im Sande wälzen und Käfer fangen und allenfalls ein wandernder Naturforscher, der neben seinem überfüllten Tornister kniet und lächelnd die zierlichen versteinerten Muscheln und Seeigeln betrachtet, die wie Modelle einer früheren Schöpfung verstreut liegen – und wir haben alles genannt, was eine lange Tagesreise hindurch eine Gegend belebt, die keine andere Poesie aufzuweisen hat, als die einer fast jungfräulichen Einsamkeit und einer weichen traumhaften Beleuchtung.“3
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschten also in der Region des späteren Oberhausens Heide- und Waldflächen vor, die von moorartigen Gebieten durchbrochen wurden. Die Region war weitgehend unbesiedelt, von einigen kleineren Orten wie Sterkrade, Osterfeld und Holten abgesehen. Die dort wohnenden Menschen lebten vor allem von Holz-, Streu- und Weidenutzung oder Plaggenwirtschaft – eine landwirtschaftliche Betriebsweise, bei der Rasenteile vermischt mit Viehmist zur Düngung des Bodens verwendet wurden. Teilweise hatten sie sich für diese Arbeiten genossenschaftlich organisiert. Nur bei Holten und nach Süden zur Ruhr in den Bereichen um Lirich, Lipppern, Styrum und Alstaden nahm der Anteil der Ackerflächen etwas zu. Hier konnte von Bauern und Köttern Ackerbau betrieben werden, auch wenn es sich in Emschernähe um schwere, nicht besonders fruchtbare Böden handelte.4 Als weitere Erwerbsmöglichkeit kam die Viehhaltung hinzu, die jedoch durch die wenig fruchtbaren Böden ebenfalls sehr eingeschränkt war. Aus den agrarischen Tätigkeiten resultierten kleinere Gewerbe wie die Schnapsbrennerei – besonders aus den Beeren des weit verbreiteten Wacholderstrauches – und die Brauerei. Auch mehrere Mühlen konnten in der Umgebung als agrarisches Nebengewerbe existieren.
Das Handwerk war ebenfalls weitgehend agrarisch orientiert. Zusätzliche Verdienstmöglichkeit dürften den Handwerkern aber auch die verschiedenen Adelssitze und das Kloster in Sterkrade geboten haben. Für Holten ist ab 1740 vorübergehend das Tuchmachergewerbe bedeutend. Maximal 51 Arbeiter saßen 1787 als Heimarbeiter für Manufakturbetriebe aus dem Duisburger Raum an Webstühlen, vermutlich im Nebengewerbe. Mit der Industrialisierung der Weberei ging die Zahl der betriebenen Webstühle aber schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder rasch zurück. 1820 waren für Holten nur noch zehn Tuchmacher verzeichnet.5 Der amtliche Zeitungsbericht der Stadt Holten stellte dann im Mai 1831 fest: „Die Tuchfabriken in dem Städtchen Holten sind ihrer gänzlichen Auflösung nahe […]“6
2. Die Gründung der St. Antony-Hütte oder: Wie westfälische Schinken die Hüttenindustrie des Ruhrgebiets begründeten

Abb. 2: Freiherr Franz von Wenge zu Diek (1707 – 1788), nach einem Gemälde von Ernst Linnenkamp
In diese öde Landschaft brach Mitte des 18. Jahrhunderts eine neue Entwicklung ein.7 Voraussetzung dafür war die Nutzung eines unter der „Wüste“ und dem Moor lagernden Bodenschatzes, dem Raseneisenerz. Raseneisenerz ist ein Sumpferz, das in Niederungen von Flüssen und in Mooren vorkommen kann. Es bildet sich, wenn eisenhaltiges Grundwasser starken Schwankungen ausgesetzt ist und Eisenteilchen sich an Böden oder Wurzeln anlagern. Reichert sich das Eisen mit der Zeit an, entstehen bis zu wenige Dezimeter dicke Schichten, die über 50 Prozent Eisen enthalten können. Das Raseneisenerz befindet sich oberflächennah, das heißt etwa einen Spaten tief unter dem Boden, und verteilt sich über große Flächen. Sein Abbau greift weitflächig in die Bodenbeschaffenheit der Landschaft ein. Für die landwirtschaftliche Bodennutzung ist der Abbau dennoch lukrativ: Einerseits schafft er für die auf recht unfruchtbaren Böden arbeitenden Bauern eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit. Andererseits wird der Boden nach Gewinnung des Erzes für eine landwirtschaftliche Nutzung fruchtbarer.8
Um diesen Schatz an Erz zu heben, bedurfte es eines Pioniers, der die Chance erkannte und zu erheblichen Investitionen fähig und bereit war. Dieser Pionier war Franz Ferdinand Nicolaus Lambertus Otto Joseph von Wenge (1707 – 1788). Im August 1707 auf Gut Portendieck, dem Stammsitz der Familie, in Schonnebeck bei Essen geboren, wendete sich Franz Ferdinand von Wenge einer geistlichen Karriere zu.9 Am 6. November 1736 wurde er in das ▶ Domkapitel von Münster, der Regierung des Fürstbistums, berufen. Das Fürstbistum Münster galt zu dieser Zeit als eines der am stärksten aufgeklärten und fortschrittlichsten geistlichen Fürstentümer in Deutschland. Aus seiner Tätigkeit als Domkapitular bezog von Wenge regelmäßige Einkünfte aus kirchlichen Besitztümern. Hierzu zählte auch das ▶ Archidiakonat Winterswijk am Niederrhein,10 in dessen Nähe schon Mitte des 18. Jahrhunderts mehrere Eisenhütten betrieben wurden: seit 1689 die Rekhemer Hütte in Doetinchen, seit 1729 die St. Michaelis Eisenhütte in Liedern bei Bocholt und ab 1754 eine Eisenhütte in Ulft. Alle drei Hütten arbeiteten mit Holzkohle und Raseneisenerz als örtlichen Rohstoffen. Auch bei Haus Broich in der Nähe von Mülheim soll zu Beginn des 17. Jahrhunderts bereits Eisen in Rennöfen geschmolzen worden sein.
Vielleicht kam von Wenge auf diese Weise mit der Eisenverhüttung in Kontakt, ansonsten sind seine Motive eine Eisenhütte zu errichten nicht überliefert.11 Auch dürfte bekannt gewesen sein, dass Raseneisenerz auch an den Ufern von Emscher und Lippe lagerte. 1740 betätigte sich von Wenge erstmals montanindustriell, als ihn am 11. November die Essener Fürstäbtissin mit dem „Bleiberg auf Isingerfeld bei Steele“ zur Erzgewinnung belehnte. Weitere Nachrichten über diese industrielle Betätigung von Wenges gibt es jedoch nicht.12
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