Horst Bosetzky - Aufruhr am Alexanderplatz

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Im März 1848 bricht in der preußischen Residenzstadt Berlin die Revolution aus. Zahllose Bürger gehen auf die Barrikaden, um König Friedrich Wilhelm IV. politische Reformen abzuringen. Auch Oberst-Lieutenant Christian Philipp von Gontard, den freiheitlichen Ideen seit langem zugetan, beteiligt sich an den Barrikadenkämpfen am Alexanderplatz – obwohl er eigentlich als preußischer Offizier zur Treue gegenüber dem König verpflichtet ist. Inmitten der Tumulte findet Gontard den Geheimen Kriegsrath Richard von Randersacker mit eingeschlagenem Schädel, versteckt in einem leeren Fass. Randersacker galt als graue Eminenz im Kriegsministerium. Ist er ein zufälliges Opfer der Revolutionswirren, oder war es ein politisch motivierter Mord? Gontard versucht den Fall aufzuklären – und wird unversehens mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Denn mit der skandalumwitterten Tänzerin Flora Morave, die dem Kriegsrath sehr nahestand, hatte auch er einst eine leidenschaftliche Affäre …
Der Offizier Christian Philipp von Gontard, Protagonist der Buchserie „Es geschah in Preußen“, in der versierte Krimiautoren das Berlin des 19. Jahrhunderts wiederaufleben lassen, ist Lehrer an der Artillerieschule und passionierter Freizeit-Ermittler.

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»Was ich Ihnen heute vorführen will, meine Herren, ist ein von Wahrendorff in Schweden neuentwickelter Kolbenverschluss, wie er in den nächsten Jahren für alle Hinterlader eingeführt werden soll. Ich will Ihnen aber nicht verschweigen, dass ich den Hinterladern skeptisch gegenüberstehe und für die Beibehaltung des guten alten Vorderladers plädiere. Warum wohl? Weil bei Vorderladern eine größere Treibladung benutzt werden kann und wir dadurch eine größere Reichweite und eine höhere Durchschlagsleistung erreichen. Quod esset demonstrandum!”

Randersacker hatte zu diesem Zwecke zwei Kanonen der unterschiedlichen Bauarten nebeneinander aufstellen lassen. Schon waren die bereitstehenden Kanoniere dabei, die Granaten in die Rohre zu schieben und diese auszurichten. Randersacker gab den Befehl zum Feuern.

In der Dorfschmiede von Altenrath gab es an diesem Vormittag für Meister Bernhard Büllersbach und seinen Gesellen viel zu tun. Ohne Unterlass waren sie unterwegs zwischen Feuer und Amboss, zogen mit ihren Zangen glühendes Eisen aus der Glut und formten daraus mit ihrem Hammer Hacken, Pflugscharen, Kettenglieder, Türscharniere und Hufeisen.

Doch immer wieder hielt der Geselle mitten in der Arbeit inne, starrte in Richtung der Engels’schen Bäckerei und musste von Büllersbach an die oberste Weisheit seines Berufes erinnert werden: dass man ein Eisen nur so lange schmieden konnte, wie es heiß war.

»Mensch, Drickes, wo bist du denn bloß mit deinen Gedanken!«, rief Büllersbach. »Bei Mariechen wieder?« Der Geselle bekannte, dass ihn die Eifersucht gepackt habe, denn in der Engels’schen Bäckerei habe man einen Berliner Lieutenant einquartiert, der seiner Verlobten schon den Kopf verdrehen könne. »Ein schöner Mann ist er – und adlig auch noch. Der kann sicher mem Aasch Nöss knacke. Den hätt se besser en dä Wald jespritz, do wör hä ne schöne Tannenboom jewoode.«

Der Schmied lachte. »Zänkt üch nit, schlot üch leever!« Der Geselle winkte ab. Sich mit dem Lieutenant zu schlagen, würde er nicht wagen, denn sein zweiter Schlag wäre schon Leichenschändung, und die Preußen würden ihn sicher unters Fallbeil schicken. Er versuchte, sich wieder zu beruhigen und auf seine Arbeit zu konzentrieren, doch andauernd drang vom Schießplatz Kanonendonner herüber, und er wurde immer wieder an Marie und ihren uniformierten Verehrer aus Berlin erinnert. Wer weiß, vielleicht kam der am helllichten Tage aus der Wahner Heide zurück und versuchte, Mariechen den Hof zu machen. Die Angst, seine Verlobte zu verlieren, wurde übermächtig. Er bat Büllersbach, für ein paar Minuten verschwinden zu dürfen, um zu sehen, ob die Marie auch wirklich im Laden stand und Brote verkaufte.

Büllersbach hatte volles Verständnis für Drickes’ Anliegen. Er solle nur laufen. »Jeh met Jott, äwer loss de Lieutenant levve, wenn er sich wirklich övver dat Marieche hergemaach hat!«

Drickes band seine Lederschürze ab und machte sich auf den Weg zur Engels’schen Bäckerei, die unweit von St. Georg gelegen war. Kaum hatte er den einstöckigen Backsteinbau im Blick, ließ ihn ein gedehntes Rauschen zusammenzucken, das sich anhörte, als würde ein Meteor niedergehen. Er kannte das vom Manöver her. Eine Granate! Instinktiv warf er sich der Länge nach auf den Boden. Da krachte es auch schon dicht vor ihm, und die Erde bebte. Eine Druckwelle ging über ihn hinweg, eine Staubwolke hüllte ihn ein. Als er sich wieder aufgerappelt und der Staub sich gelegt hatte, schrie er auf. Die Granate hatte die Bäckerei getroffen, Maries Elternhaus war nur noch ein einziger Trümmerhaufen. Er lief so schnell, wie er noch nie in seinem Leben gelaufen war. Vielleicht war sie noch zu retten. Herr, höre meine Worte, Herr, vernimm mein Schreien! Hilf mir um deiner Güte willen, lass Marie am Leben! Er war kein Kirchgänger, das Beten fiel ihm schwer.

Er war als Erster an der Engels’schen Bäckerei, und mit seinen gewaltigen Kräften warf er große Steinbrocken wie Kiesel beiseite und zersplitterte Balken wie Streichhölzer. Als die Nachbarn ihm zu Hilfe kommen wollten, hatte er seine Verlobte schon gefunden.

Doch er kam zu spät. Marie starb in seinen Armen.

Zwei

An diese Marie Engels musste Gontard unwillkürlich denken, als er zehn Jahre später, am 10. Februar 1848, mit seinem Freund Dr. Friedrich Kußmaul schon am Vormittag im Café Stehely saß und der Arzt von den Schriften eines gewissen Friedrich Engels zu erzählen begann. »Kennst du den?«, fragte Kußmaul, als er Gontard ein wenig spöttisch lächeln sah.

»Na sicher. Er war bei der Garde-Artillerie-Brigade hier in Berlin, wo er seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger absolviert hat. Und an der Universität hat er auch noch Vorlesungen besucht, in Philosophie, glaube ich. Aber eigentlich wollte ich den Namen Engels ein für alle Mal aus meinem Gedächtnis gelöscht haben. Zu schrecklich war das damals mit dem Schießunfall in der Wahner Heide, bei dem die Marie ums Leben gekommen ist, die Bäckerstochter, in die ich mich ein bisschen verguckt hatte.«

»Die werden doch nicht miteinander verwandt sein, die Marie Engels und der Friedrich Engels«, nahm Kußmaul an.

»Ich weiß nur, dass Friedrich Engels aus Barmen kommt – das liegt bekanntlich nicht weit entfernt von Wahn – und einen ganzen Haufen von Brüdern und Schwestern hat.« Gontard hielt inne und überlegte. »Aber wenn die Marie mit ihm verwandt gewesen wäre, hätte sie mir doch von ihm erzählt.«

»Warum sollte sie das tun?«, fragte Kußmaul. »1838 hat ihn doch noch niemand gekannt.«

»Gut, lassen wir das Thema.« Gontard wies auf die Zeitungen, die an der Wand am Haken hingen und die er noch nicht studiert hatte. »Was gibt’s denn Neues in Berlin und anderswo?«

»Im Augenblick nicht viel, aber das könnte sich in Bälde ändern.«

»Wieso denn das?«

»Ich habe einen Patienten, der gerade aus Paris gekommen ist – und da soll es mächtig gären.« Kußmaul senkte die Stimme. »Der Thron des französischen Königs Louis-Philippe wackelt beträchtlich. Das Bürgertum ist enttäuscht von ihm, weil er dem Adel die Rückeroberung seiner Privilegien beschert hat, und die Arbeiter stöhnen über ihre verzweifelte Lage und sind nahe daran, erneut auf die Barrikaden zu gehen.«

»Selbst wenn es in Frankreich wieder eine Revoluton gäbe, würde sich hier bei uns nichts ändern – so wie 1789.« Gontard gab sich in dieser Hinsicht keinerlei Illusionen hin. »Weder der Weberaufstand in Schlesien noch Bettina von Arnims sozialkritische Schrift Dies Buch gehört dem König haben hierzulande irgendjemanden aus seiner wohligen Lethargie gerissen.«

»Nun ja …« Kußmaul wusste nicht richtig, wo er ansetzen sollte. »Neulich habe ich in der Jung’schen Apotheke, an der Ecke Neue Königstraße und Barnimstraße, ein wenig mit dem Apotheker Fontane geplaudert, und der meint, dass die meisten Bürgersleute die politischen Verhältnisse satthätten. Nicht, weil sie sonderlich unter ihnen leiden würden, nein, sondern weil in Preußen alles so furchtbar antiquiert sei, als habe man am Hofe und in seiner Umgebung das letzte halbe Jahrhundert verschlafen.«

Gontard schüttelte den Kopf. »Auch im Adel gibt es genügend Menschen, die darunter leiden, dass wir keine Pressefreiheit haben, von einer liberalen Verfassung ganz zu schweigen, und dass wir von der Politischen Polizei auf Schritt und Tritt bespitzelt werden. Die Armut nimmt nie gekannte Ausmaße an. Nahrung und Wohnraum werden immer teurer, und schon ein Viertel aller Berliner ist so arm, dass man sie von der Mietsteuer befreien muss.«

Kußmaul zog seine Taschenuhr hervor. »Entschuldige, ich muss in die Sprechstunde. Meine Patienten warten schon.«

»Henriette wird auch schon ungeduldig sein, weil ich noch nicht zu Hause bin.« Damit erhob sich auch Gontard.

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