Horst Bosetzky - Kempinski erobert Berlin

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Das Berliner Familienunternehmen „Kempinski“ erlangte zu Kaiserzeiten Weltruf. Bekannt war das Restaurant für sein besonderes Flair, seine kulinarischen Köstlichkeiten und nicht zuletzt seinen charismatischen Besitzer Berthold Kempinski, der eine Geschichte ins Rollen brachte, die ihresgleichen sucht.
Der 1843 geborene Sohn eines jüdischen Weinhändlers aus der preußischen Provinz Posen träumt schon früh von einer eigenen Gaststätte in Berlin. 1872 ist es schließlich so weit: Berthold Kempinski eröffnet die Weinhandlung M. Kempinski & Co in der Friedrichstraße, die sich rasch großer Beliebtheit bei der gehobenen Gesellschaft erfreut. Mit Charme und Geschäftssinn gelingt es ihm, ein florierendes Unternehmen aufzubauen. Einer Phase wirtschaftlicher Probleme, die im Ersten Weltkrieg beginnt, folgt in der Weimarer Republik ein neuer Aufschwung: 1928 eröffnen die Nachfolger des Firmengründers, Hans Kempinski und Richard Unger, am Potsdamer Platz das berühmte „Haus Vaterland“, in dem die Gäste bei Musik und Kultur beköstigt werden. Doch schon bald bedrohen die Weltwirtschaftskrise und der wachsende Antisemitismus das berühmte Berliner Familienunternehmen …
Horst Bosetzky hat mit „Kempinski erobert Berlin“ einen meisterhaften Roman geschaffen, der weit mehr ist als die Geschichte einer Familiendynastie. Gekonnt lässt der beliebte Berliner Autor eine längst vergangene Epoche wieder aufleben. Der seit Langem vergriffene Erfolgsroman erscheint nun erstmals als Taschenbuch.

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»Der Ewige möge mein Elend sehen und mich erretten.« Wie immer sang der Rabbiner seine Klagelieder. »Dauernd säe ich mit Tränen, aber nie darf ich mit Freuden ernten.«

Berthold Kempinski ärgerte das ewige Jammern über das gottverlassene Posen, das nicht nur bei Ungar, sondern auch bei vielen andern in Raschkow, Adelnau und Ostrowo nie verstummen wollte. Was sollte denn aus der Menschheit werden, wenn alle nach Paris, London und Berlin zogen, dann brach doch alles zusammen! Über den ganzen Erdball mussten sich die Menschen verteilen, wollten sie in Frieden und im Wohlstand leben.

Als er Veitel Ungar dies vortrug, lachte der nur. »Und selber träumst du ständig von Berlin, oder zumindest von Breslau.«

»Träumen ist ja etwas anderes.«

»Im Tagtraum probt man immer Künftiges«, hielt ihm Veitel Ungar entgegen.

Als sie am Ufer des Olobok saßen und er dem Rabbiner erzählte, dass sie in der Schule gerade den Faust durchnahmen, fragte Veitel Ungar mit leicht inquisitorischem Unterton: »Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?«

Berthold Kempinski war es peinlich, darüber zu reden, und um sich mit Anstand aus der Affäre zu ziehen, flüchtete er sich in das, was Goethe gedichtet hatte: » Der Allumfasser,/Der Allerhalter,/Fasst und erhält er nicht/Dich, mich, sich selbst? « Hier wusste er nicht weiter und musste einige Zeilen überspringen. » Nenn es dann, wie du willst,/Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott!/Ich habe keinen Namen/Dafür! Gefühl ist alles. «

Bei aller Liberalität, das war eine Antwort, die dem Rabbiner nicht so recht gefallen konnte. »Man merkt, dass ihr keine Synagoge habt bei euch in Raschkow. Ich hoffe nur, ihr habt die Bräuche alle eingehalten?«

»Ja, natürlich«, rief Berthold Kempinski, obwohl dies nur bedingt stimmte. Sie waren als Juden nicht anders als die meisten Christen und ließen, wie Eduard Schlüsselfeld immer sagte, im Allgemeinen den lieben Gott einen guten Mann sein. Pessach, Sukkot, Rosch Haschana, Jom Kippur, die großen Feiertage wurden im Hause Kempinski schon beachtet, ja, aber alles blieb recht oberflächlich.

Veitel Ungar spürte das genau und zitierte aus dem 1. Psalm: »Heil dem Manne, der nicht wandelt im Rate der Frevler, und auf dem Wege der Sünder nicht stehet und im Kreise der Spötter nicht sitzet, sondern an der Lehre des Ewigen seine Lust hat.«

Berthold Kempinski schwieg, denn zum Thema Lust fielen ihm nur der Wein seines Vaters und der Leib Luise Liebenthals ein.

Krojanke biss mit einem so lustvollen Stöhnen in sein Wurstbrot, dass die Leute, die sich in der Nähe seines Standes aufhielten, amüsiert herüberblickten.

»Na, schmeckt’s?«, fragte der Gendarm, der gerade dabei war, einen Stoffhändler wegen seines übergroßen Tisches zurechtzuweisen.

»Ja, danke, Blutwurst ist gesund.«

Warum er das glaubte, verschwieg Krojanke, denn er hatte seine Wurst selbst gemacht – und zwar aus dem Blut und den Innereien eines polnischen Gleisbauarbeiters, der auf dem Weg nach Lissa gewesen war, wo sie mit dem Bau der Eisenbahnstrecke nach Breslau beginnen wollten. Franciszek. Ein wahrer Herkules. Krojanke hatte mit seiner Spitzhacke zweimal zuschlagen müssen, um ihn zu töten. Von hinten auf den Kopf. Aß er von Franciszeks Fleisch, ging dessen Kraft auf ihn über. Er spürte es schon nach dem ersten Bissen.

Der zweite blieb ihm allerdings im Halse stecken, denn vor ihm stand plötzlich der Kommissarius Wilhelm Owieczek. Dass der ihn in ganz Posen jagte, wusste Krojanke schon lange. Sollte es heute so weit sein? Um Zeit zu gewinnen, griff er zur Wasserflasche. »Mit vollem Mund soll man nicht …«

»Ja, trinken Sie mal erst in aller Ruhe«, sagte Owieczek.

Krojanke tat es, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und schielte auf die Hände des Kriminalen, ob der schon die Handschellen hervorholte. »Womit kann ich dienen, der Herr?«

Jetzt kam der entscheidende Augenblick, und Krojanke überlegte, ob er sich kampflos ergeben oder zu einer der Äxte greifen sollte, die vor ihm ausgebreitet lagen. Owieczek niederschlagen und fliehen. Bis zur russischen Grenze war es nicht weit, und Russland war groß.

»Tja …« Owieczek schien unschlüssig zu sein. »Wie ist Ihr Name?«

»Karl Krojanke aus Obersitzko.«

Owieczek lachte. »Obersitzklo, schöner Ortsname. Sie kommen doch viel herum, Krojanke.«

»Als fliegender Händler muss man viel herumkommen.«

»Sagen Sie, sind Ihnen diese Individuen hier einmal untergekommen?«

Damit holte der Kommissarius einen kleinen Stapel von Steckbriefen hervor und hielt sie ihm hin. Krojanke konnte nicht verhindern, dass seine Finger zitterten, als er die Steckbriefe durchging. Wenn er darunter war, dann … Um Owieczek abzulenken, rief er, dass er einen der Männer ganz genau wiedererkennen würde. »Den hier, denn kenne ich, das ist der Brody aus Czarnikau!«

»Danke!« Erfreut machte sich der Kommissarius Notizen.

»Und die anderen?«

»Nie gesehen.« Erleichtert gab Krojanke die übrigen Steckbriefe zurück. Sein Konterfei war nicht darunter.

»Na, dann …« Owieczek kaufte sich noch eine Nagelschere bei Krojanke, dann ging er weiter, um die anderen Marktleute zu befragen.

»Herrgott, ich danke dir«, murmelte Krojanke. Er konnte aufatmen. Frohgemut rief er denen, die über den Markt bummelten, seine Botschaften zu. »Neue Messer/ schneiden besser! Nach ’ner Weile/ braucht man auch in Ostrowo neue Beile! Nicht so hastig weitereilen,/ kauft erst noch meine Feilen!« Er war mächtig stolz auf seine Reime. »Bäume an den Wegen/ fallen schnell durch meine Sägen!«

Plötzlich verstummte er, denn auf den jungen Mann, der da vor ihm auftauchte, hatte er schon lange gewartet. Krojanke hatte, was seine einmal ausgeguckten Opfer betraf, ein phänomenales Gedächtnis, und so wusste er genau, wer jetzt vor ihm stand, um sich ein Taschenmesser zu kaufen: Das war dieser Berthold Kempinski aus Raschkow. Mit einer Schülermütze, die ihn als Unterprimaner auswies. Er hatte noch keinen Plan, um den jungen Mann in die Falle zu locken, aber irgendetwas würde sich schon finden. Hauptsache, man kam erst einmal ins Gespräch. Und da er die Kunst des Aushorchens meisterhaft beherrschte, hatte er bald herausbekommen, dass der Sohn des Weinhändlers am Sonnabend nach Schulschluss von Ostrowo nach Raschkow laufen wollte. Da war der Plan schnell gemacht: Mit dem Fuhrwerk hinterher, ihn ganz zufällig treffen und fragen, ob er nicht mitfahren wolle. Kein Mensch sagte da nein.

»Proszę mówić nieco wolniej« , sagte Witold Klodzinski so schnell er konnte und lachte dabei schallend.

Berthold Kempinski verzog das Gesicht. »Was ist denn daran so komisch?«

»Weil das heißt: Bitte sprechen Sie etwas langsamer.«

Immer wenn sie mit den Schularbeiten, die sie gern gemeinsam machten, fertig waren, versuchte sich der Freund als Polnischlehrer, denn Berthold fand, dass zumindest Grundkenntnisse in dieser Sprache nützlich waren, wollte man in Posen Geschäfte machen. Sein Vater hatte keine Lust, sie zu erlernen, denn Deutsch, Jiddisch und ein wenig Ungarisch reichten ihm, und sein Bruder Moritz war in dieser Hinsicht mehr als unbegabt. Da machte es sich gut, wenn Polen, die kein Deutsch sprachen, in den Laden kamen und er bei den Kaufverhandlungen zur Hilfe gerufen werden musste.

Witold Klodzinski war mit seiner Prüfung noch nicht am Ende. »Rotwein?«

» Wino czerwone . «

»Sehr gut. Und Weißwein?«

» Wino bia ł e . « Auch das kam wie aus der Pistole geschossen.

»Sehr gut, Kempinski! Man könnte Sie für einen echten Polen halten. Und: Geben Sie mir bitte …«

»Proszę mi dać«

»Gut.« Witold Klodzinski sah auf die große Standuhr. »Wir sollten gehen, denn mein Vater könnte jeden Augenblick nach Hause kommen.«

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