Edwin Baumgartner - Wiener Wahn

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Das Wiener Urgestein Edwin Baumgartner, bekannt für seinen humorigen Stil, erzählt in einem fiktiven Kaffeehausgespräch über Persönlichkeiten wie Bruno Kreisky, Helmut Zilk, die Habsburger und natürlich nicht zu vergessen, den Kaiser Franz Joseph und Ferdinand I. und über deren Kuriositäten und Besonderheiten. Natürlich dürfen auch Wolfgang Amadeus Mozart und seine geliebte Constanze nicht fehlen, um die zu betonen, die die Originalität Wiens geprägt haben. So manch schrulliger, aber liebenswerter Sonderling huscht durch die Erzählungen über die Geschichte Wiens. Um es auf wienerisch zu sagen: Es ist eine Wesensart der Wiener, einen Pecker zu haben, ohne Schmäh, denn genau dieser macht die Gemütlichkeit Wiens ja aus.

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Bei einem Besuch vom Ferdinand in Baden verfolgt der Reindl die Majestät und fängt plötzlich eine Schimpftirade an. Wie der phlegmatische Ferdinand nicht reagiert, zieht der Reindl ein Terzerol aus der Tasche, legt an und drückt ab. Der Thronfolger wird getroffen, bleibt aber stehen. Der Reindl zieht ein zweites Terzerol aus der Tasche und schießt sich in den Mund, aber die Kugel bleibt im Gaumen stecken, ohne viel Schaden anzurichten. Der Reindl hat nämlich viel zu wenig Pulver für die Ladungen verwendet. Deshalb ist es auch beim Ferdinand bei einem blauen Fleck 53geblieben.

Nicht einmal diesen Reindl hat der Ferdinand hinrichten lassen. Der Reindl ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Natürlich hat er jetzt seine Familie nicht mehr unterstützen können. Und jetzt raten Sie, wer das übernommen hat. – Der Ferdinand.

Jetzt komm’ ich zurück auf die Niederschlagung der Revolution von 1848. Natürlich ist eine Revolution nicht zu vergleichen mit einem Attentat. Bei der Revolution ist es um die Monarchie gegangen. Sie dürfen nicht vergessen: Den Habsburgern ist im Genick gesessen, dass eine Familienangehörige unter der Guillotine der französischen Revolutionäre ihr Leben gelassen hat. Die Marie Antoinette ist die Großtante vom Ferdinand gewesen. Dennoch kommt mir vor, dass der Ferdinand Gewalt verabscheut hat, die sich gegen das Leben richtet. Dem Metternich war das indessen wurscht. Aber vielleicht will ich das auch nur so sehen.

Und jetzt bin ich richtig froh, dass die Küche unseren Kaiserschmarrn offenbar vergessen hat, weil ich hab jetzt Appetit auf geröstete Knödel, Sie auch? Was weiß ich, woher das kommt.

Ah ja, übrigens: Das Volk hat nicht verstanden, dass ein Herrscher so milde sein kann und hat aus „Ferdinand der Gütige“ „Gütinand der Fertige 54“ gemacht. Aber man hat ihn auch den „Nandl 55“ genannt. Ich weiß nicht, ob das nur im Spott gewesen ist. Für mich schwingt da eher etwas Liebevolles mit, so, wie wenn man über den Onkel spricht, der ein bisserl wuki 56ist, den man aber eigentlich recht gern hat.

Apropos Beliebtheit: Also der Zilk – ich sage Ihnen ...

DER ZILK

Jetzt muss ich Ihnen was erzählen, und zwar über den Zilk.

Der Helmut Zilk 57ist zehn Jahre lang der Kaiser von Wien gewesen. Offiziell ist er zwar nur Bürgermeister gewesen, aber die Wiener haben das anders empfunden, für die ist er ihr Stadtmonarch gewesen. Die Wiener verehren ja ihren alten Kaiser, den Franz Joseph, insgeheim immer noch, traditionshalber, sie geben das von Generation zu Generation weiter, vielleicht können die Wiener ihre Liebe zum Kaiser ja auch richtig vererben. Jedenfalls haben die Wiener aus diesem Grund einen Narren gefressen gehabt am Zilk, und obwohl sie seinen Nachfolger, den Michael Häupl, auch sehr gemocht haben und er wirklich populär gewesen ist, haben sie ihn doch nicht so, ja: geliebt, wie sie den Zilk geliebt haben.

Der Zilk ist ja auch ein richtiges Original gewesen, ein Original und ein Stadtmonarch zugleich. Das eine bedingt das andere. Niemals würde ein Wiener jemanden als Stadtmonarchen akzeptieren, der kein Original ist. Ein Wiener durchschaut das sofort. Es hätte ja auch damals nicht einfach irgendein Landedelmann kommen und sagen können: Ich bin der Kaiser. Ausgelacht hätte ihn die ganze Stadt, dass man es bis nach Prag und nach Brünn und nach Kronstadt und nach Triest gehört hätte, und die Prager und die Brünner und die Kronstädter und die Triestiner hätten ganz verwundert gefragt: Ja, was lachen denn die so, die in der fernen Hauptstadt, in Wien, da wird sich doch nicht gar ein Landjunker als Kaiser ausgegeben haben?

Sehen Sie, gerade so ist es mit dem Zilk gewesen. Er hat sich nicht als Wiener Bürgermeister ausgegeben, nur, weil er an der Spitze einer Parteisektion gestanden ist, die die Wahlen gewonnen hat: Der Zilk ist der Wiener Bürgermeister gewesen, so, als wäre er gerade für diesen Posten geboren worden.

Zuvor ist der Zilk Journalist gewesen. Als ganz junger Mann hat er bei den Kommunisten hineingeschnuppert, aber er ist gleich wieder weg gewesen: zuviel aufgezwungener Gehorsam, zu wenig Raum für das eigene Denken, Sie verstehen? Damit hat der Zilk nicht umgehen können. Deshalb ist er ja auch nie bei den Nationalsozialisten angestreift. Als einziger seiner Schulklasse ist er nicht den Lockrufen der Waffen-SS erlegen. Dazu hat ganz schön viel Mut gehört.

Der Zilk hat eine Lehramtsprüfung gemacht und einige Zeit unterrichtet. Dabei ist er auf die Idee gekommen, es wäre doch gut, gäbe es im aufstrebenden Medium Fernsehen eine Sendung, die Schüler über ihre Berufschancen unterrichtet. Der ORF-Generalintendant Josef Scheidl hat Interesse gehabt und den Zilk gleich auch als Moderator für die Sendung engagiert, die den Titel „Was könnte ich werden?“ gekriegt hat.

In der Sendung hat der Zilk eine derartige Bildschirmpräsenz entwickelt, dass man ihm dann auch noch die „Stadtgespräche“ anvertraut hat. Ich glaube, damit ist der Samen gelegt worden für seine Wien-Leidenschaft. Der Zilk ist in die Stadt und ihre Bürger vernarrt gewesen. Wenn es um die Stadt und ihre Bürger gegangen ist, sind dem Zilk alle Parteidoktrinen wurscht gewesen, er hat gemacht, was er für richtig gehalten hat, und in fast allen Fällen hat es sich zumindest nachträglich herausgestellt, dass es auch richtig gewesen ist.

Aber soweit sind wir noch nicht. Zuerst kehrt der Zilk dem ORF den Rücken und wird in der „Kronen Zeitung“ 58Ombudsmann. Das ist eine Stellung, die wie für den Zilk gemacht ist – und genau genommen hat der allmächtige „Krone“-Chef Heinz Dichand 59sie ja auch für den Zilk erfunden. Als Ombudsmann hat der Zilk sich der Sorgen und Nöte und, seien wir ehrlich, der Granteleien und Nörglereien der Österreicher angenommen und zwischen den Menschen und den Behörden und, wenn nötig, den Politikern vermittelt.

Dass der Zilk mit Menschen so gut umgehen kann, ist auch dem Bruno Kreisky aufgefallen, der damals Bundeskanzler gewesen ist. Der Kreisky hätte den Zilk gerne als Chef des ORF gesehen, aber der wählt seinen Intendanten selbst, und in diesem Fall hat der ganze Einfluss vom Kreisky nichts genützt, der Gerd Bacher 60ist ORF-Chef geworden.

Damit hat die Politikerkarriere vom Zilk begonnen. Der Bürgermeister Leopold Gratz 61hat den Zilk in die Wiener Stadtregierung geholt und ihn systematisch als seinen Nachfolger aufgebaut.

Bevor es aber soweit ist, gibt der Zilk ein Zwischenspiel als Unterrichts- und Kulturminister. Nur ein Jahr ist er im Amt, aber in diesem einen Jahr trifft er zwei Entscheidungen, die von großer Bedeutung sind. Die eine ist, dass er Informatik als Pflichtgegenstand einführt. Zur anderen komme ich später.

Und dann wird er endlich Bürgermeister der Stadt Wien. Der Zilk ist da schon in dritter Ehe mit der Dagmar Koller 62verheiratet, einer sagenhaft begabten Musicaldarstellerin. Ich führe das deshalb an, weil ich glaube, dass der Zilk sehr vieles durch sie gelernt hat, nämlich etwas als ein großes Fest zu inszenieren, eine ganze Stadt als Bühne aufzufassen. Der Zilk hat Wien für die Wiener zu einem ganzjährigen Wien-Festspiel gemacht. Zum äußeren Zeichen hat er den Rathausplatz, den Vorplatz vor dem Wiener Rathaus, das auf einer Sichtachse mit dem Burgtheater liegt, für Autos gesperrt. Statt eines großen Parkplatzes ist der Platz zum Ort von Festen geworden: für ein sommerliches Filmfest etwa mit Oper- und Konzertmitschnitten in Volksfeststimmung, dann hat er in der Vorweihnachtszeit dem Adventzauber und dem Christkindlmarkt dort einen festen Platz zugewiesen, und der Zilk hat die Einrichtung des Jüdischen Museums betrieben.

Dann hat er noch eine Entscheidung gefällt, die ihn zuerst viele Sympathien und letzten Endes wahrscheinlich auch einen Teil seiner Gesundheit gekostet hat: Er hat auf dem Platz vor der Albertina das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus errichten lassen. Darüber ist viel diskutiert worden, einerseits, weil der Alfred Hrdlicka 63mit der Arbeit beauftragt worden ist, der sich zum Kommunismus bekannt hat, andererseits, weil die Wiener an die Zeit des Nationalsozialismus ohnedies nicht erinnert werden wollen. Sehr schnell haben sie es nach 1945 verstanden, alles in Fluten von Gspritztem zu tauchen und eine lethargische Gemütlichkeit vorzuspielen, mit der sie quasi eine kollektive Geschichtsfälschung begangen und sich als erstes Opfer vom Hitler inszeniert haben, was ja auch halb stimmt, halb aber auch nicht, und schon sehr viele Österreicher und Wiener bei den Verbrechen mitgemacht haben. Es ist halt um den Staatsvertrag gegangen, in der Nachkriegszeit, irgendwie hat man den ja den Siegermächten abringen müssen, und wenn die Wahrheit hinderlich ist, braucht man sie doch nicht offen auszusprechen. Und wie man dann den Staatsvertrag gehabt hat, hat es eigentlich auch keinen Grund mehr gegeben, sich um die Vergangenheit weiter zu kümmern, tun wir, als wäre nichts gewesen, Strich drunter, neu anfangen.

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