Edwin Baumgartner - Wiener Wahn

Здесь есть возможность читать онлайн «Edwin Baumgartner - Wiener Wahn» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Wiener Wahn: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Wiener Wahn»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Wiener Urgestein Edwin Baumgartner, bekannt für seinen humorigen Stil, erzählt in einem fiktiven Kaffeehausgespräch über Persönlichkeiten wie Bruno Kreisky, Helmut Zilk, die Habsburger und natürlich nicht zu vergessen, den Kaiser Franz Joseph und Ferdinand I. und über deren Kuriositäten und Besonderheiten. Natürlich dürfen auch Wolfgang Amadeus Mozart und seine geliebte Constanze nicht fehlen, um die zu betonen, die die Originalität Wiens geprägt haben. So manch schrulliger, aber liebenswerter Sonderling huscht durch die Erzählungen über die Geschichte Wiens. Um es auf wienerisch zu sagen: Es ist eine Wesensart der Wiener, einen Pecker zu haben, ohne Schmäh, denn genau dieser macht die Gemütlichkeit Wiens ja aus.

Wiener Wahn — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Wiener Wahn», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dass der Bruno Kreisky das ermöglicht hat, hat ihm meine Großmutter hoch angerechnet. Im Jahr darauf ist sie erstmals wählen gegangen, ganz gegen ihre Überzeugung, dass Wahlen nur etwas für Männer sind, und sie hat den Bruno Kreisky gewählt. Der hat zwar nicht mehr die absolute Mehrheit bekommen und seine Ära selbst beendet, aber meine Großmutter, die immer nur für den Kaiser gewesen ist, hat jetzt auch den Bruno Kreisky gemocht, obwohl sie als Monarchistin, ihn den Sozi, eigentlich nicht hätte mögen können.

Bruno von der Alten Donau wird dazu weise, wie es Karpfenart ist, mit seinem Karpfenhaupt genickt und gemeint haben, alles sei genau so, wie es sein soll.

Apropos Adel: Also die Reichsgräfin Triangi und der Baron Karl – ich sage Ihnen ...

DIE REICHSGRÄFIN UND DER BARON

Jetzt muss ich Ihnen was erzählen, und zwar von der Reichsgräfin Triangi und dem Baron Karl.

Die Reichsgräfin Triangi ist genau so eine Gräfin gewesen, wie der Baron Karl ein Baron gewesen ist – Sie verstehen schon.

Die Frau Reichsgräfin ist am 6. Mai 1868 in Brünn geboren worden, und damit quasi eine echte Wienerin. Die geborene Beatrice Samek, Tochter eines Seidenfabrikanten, ist bis 1926 dreimal verheiratet gewesen und hat aus Heiratssachen dreimal die Konfession gewechselt. 1926 ist ihr dritter Mann gestorben und die Frau Reichsgräfin war geboren.

Genau genommen, ist die Reichsgräfin Triangi eine Reichsgräfin von Kaiserin Maria Theresias Gnaden, weil ja die Maria Theresia ihr Lebtag nur Herzogin gewesen ist, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte. Der Kaiser ist ihr Mann gewesen, was naturgemäß zur Wiener Titelübertragung aus Schmähgründen führt. Der dritte Mann von der Beatrice ist der Redakteur der „Österreichisch-ungarischen Betriebsbeamtenzeitung“ und ein echter Graf gewesen, Albano Hugo Josef Reichsgraf Triangi hat er geheißen.

So ist die Beatrice Frau Reichsgräfin geworden. Und als Beatrice Cita Albano Antonia Reichsgräfin Triangi, von und zu Latsch und Madernburg, Baronin von Maderno Riedhorst, Freifrau von Tyrol, Trientiner Edeldame hat die exaltierte Witwe eine Karriere als Sängerin, Tänzerin, Flöten- und Mundharmonikaspielerin in Kabaretts, Kleinkunstbühnen und Vorstadtlokalen begonnen. Ein Foto zeigt eine recht füllige Person in einem Fantasiegewand in arabischem Stil eine Querflöte spielend. Das Brauhaus-Restaurant in Simmering hat für die Auftritte der Triangi eine Warnung angebracht: Wichtig! Jede der Reichsgräfin Triangi zugefügte Beleidigung ist verboten und wird sofort gerichtlich verfolgt.

Das lässt darauf schließen, dass der Humor der Triangi ein ganz und gar unfreiwilliger gewesen ist, zumal sie zu ihren musikalischen Darbietungen höchst freizügige Solotänze veranstaltet haben soll. Aber was weiß man? – Vielleicht hat sie ja ganz genau gewusst, was sie kann oder vielmehr: was sie nicht kann, und hat sich ein bisserl auch über sich selbst lustig gemacht und über das Publikum, das einer Dilettantin applaudiert. Jedenfalls hat sie 1928 der „Wiener Sonn- und Montagszeitung“ ein Interview gegeben, und was sie da gesagt hat, kann sie nicht ernst gemeint haben: „Wissen Sie denn nicht, daß man mich für eine Göttin hält, eine Muse? Gott, das mag ja übertrieben sein, aber das Urteil über mich haben schon mehr als einer gefällt. Meine Bildung, meine Kenntnisse seien für unsere Zeiten etwas ganz Ungewöhnliches, überragen sogar weit die Grenzen des Genies. Ich bin Doktor der Philosophie, Juris und Medicinae. Auch habe ich in allen alten Sprachen Staatsprüfungen gemacht.“ Fragen Sie mich jetzt also bitte ja nicht, ob sie in ihrem Fach, so quasi als Groteskdarstellerin, eine gute Künstlerin gewesen ist. Ich kann Ihnen das einfach nicht mit ja oder nein beantworten.

Leider ist das Ende gar nicht heiter. Die Nationalsozialisten haben eben keinen Funken von Humor gehabt und von Menschlichkeit schon gar nicht. Die Triangi ist jüdischer Abstammung gewesen und in ihrer ganzen Art hat sie allem widersprochen, was den Nationalsozialisten wichtig gewesen ist. Die Triangi hat sich zwar schon 1937 von ihrem Publikum verabschiedet, aber das hat ihr nichts genützt. 1940 wird sie für einen knappen Monat von der Gestapo in Haft genommen, danach in die Nervenheilanstalt Am Steinhof gebracht. Dort stirbt sie – angeblich an einer Lungenentzündung.

Was ist das für ein herrlich bunter Vogel gewesen, die Reichsgräfin Triangi! – Seien Sie so gut, trinken wir jetzt unseren nächsten Schluck Kaffee auf sie. Und dann erzähle ich Ihnen vom Baron Karl 69.

Der Baron Karl ist grad so ein Baron gewesen wie die Triangi eine Reichsgräfin und die Maria Theresia eine Kaiserin. Wobei die Triangi der Reichsgräfin und die Maria Theresia der Kaiserin näher gewesen sind als der Karl dem Baron. Er hat aber nun einmal so geheißen, nämlich Baron.

In Wien gibt’s halt diesen feinen Unterschied in der Betonung, der aus einem ganz normalen Bürger einen Adeligen macht und umgekehrt. Betonen Sie den Baron auf der ersten Silbe, ist es ein Name, ganz so wie Fiala oder Haberl oder Swoboda. Betonen Sie den Baron auf der zweiten Silbe, ist es – na ja, jetzt heißt’s vorsichtig sein: Es hat in Österreich nie einen Baron gegeben. Der österreichische Baron ist immer der Freiherr gewesen, aber irgendwie haben sich grad die Wiener mit dem Freiherrn nie arrangieren können, darum haben sie den Freiherrn immer Baron genannt.

Der Karl hat jedenfalls Baron geheißen, Betonung, wie Sie sich denken können, auf der ersten Silbe. Ob er Vor- und Nachnamen selbst umgestellt und die Betonung vom Baron um eine Silbe nach hinten verschoben hat, oder ob das auf dem Mist von seinen Hawaran 70gewachsen ist, weiß keiner. Es ist auch nicht wichtig. In die Wiener Stadtgeschichte eingegangen ist der erstsilbig betonte Karl Baron als zweitsilbig betonter Baron Karl – haltaus 71, das stimmt auch nicht ganz. Die Lektorin meines Vertrauens kennt eine uralte Frau, die ihrerseits den Baron Karl gekannt hat, und die behauptet steif und fest, in Favoriten 72, wo er eine lokale Größe gewesen ist, hat man ihn nicht zweitsilbig betont Baron Karl genannt, sondern man hat den Namen in einem ausgesprochen, also Baronkoal, und das mit Betonung auf der ersten Silbe, und sie weiß gar nicht, wie manche auf die Idee gekommen sind, den Baronkoal jemals anders auszusprechen, obwohl sie weiß, dass es einige gemacht haben.

Sowieso ist der Baron Karl alles Andere gewesen als ein noblichter 73Herr. Der Baron Karl ist ein Sandler 74gewesen. Nach dem ersten Weltkrieg scheint er ein bürgerliches Leben angestrebt zu haben, aber eine unglückliche Liebesgeschichte hat ihn aus der Bahn geworfen. Seither ist er als Sandler durch Wien gezogen. Er hat in Streusandkisten übernachtet oder in einer Erdhöhle am Wienerberg bei den Ziegelteichen, wo er gewissermaßen hergekommen ist. Sein Vater ist nämlich Ziegelarbeiter Am Wienerberg gewesen. Seine Schwester hat dreimal versucht, ihn von der Straße zu holen. Jedesmal hat sie ihm ein Kabinett eingerichtet. Alle dreimal aber widerfährt dem Baron Karl das gleiche: ein Dieb dringt bei ihm ein, und stiehlt ihm seine wenigen Habseligkeiten. „Mochd nix“, soll der Baron Karl gesagt haben, „ea wiad s bessa brauchn oes wia r i. 75“

Im Favoritner Wochenblatt 76findet sich eine Beschreibung, wie der Baron Karl ausgeschaut hat: „Ein mittelgroßer, rundlicher Mann, das Gesicht von einem wirren Vollbart umrahmt, um den Leib einen weiten Mantel, den er auch als Schlafdecke verwendete, und in dessen unergründlichen Falten zwei Reindln, ein verbogener Zinnlöffel, ein Wecker, eine Geige samt Fiedelbogen und andere Schätze verborgen waren. Sommer und Winter legte er diesen weit von ihm abstehenden Mantel, unter dem er seine ,Einrichtung‘ trug, nicht ab. Auf dem Kopf aber trug er meist ein wahres Unikum von Hut: die Reste eines verbeulten ,Steifen‘. Seine Augen konnten beim Reden lustig blinzeln, bisweilen aber nahmen sie einen melancholischen Ausdruck an. Besonders nach dem reichlichen Genuß von Bierresten, die er aus den fast leeren Fässern vor den Wirtshäusern in sein Reindl zu leeren pflegte. Viele Kinder und Erwachsene umringten ihn oft, aber seltsamerweise spotteten sie kaum über ihn – es lag ein gewisses Etwas über diesem pittoresken Fasseltippler, ein Etwas, das ihm trotz aller Verwahrlosung die Sympathie seiner Mitmenschen eintrug.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Wiener Wahn»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Wiener Wahn» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Tanja Baumgartner - Die neue Intervall Diät
Tanja Baumgartner
Robert Baumgartner - Seelenfunken
Robert Baumgartner
Reinhard Stauber - Der Wiener Kongress
Reinhard Stauber
Michael Ritter - Wiener Hochzeitsmord
Michael Ritter
Edwin Baumgartner - Schmäh
Edwin Baumgartner
Edna Adan Ismail - A Woman of Firsts
Edna Adan Ismail
Отзывы о книге «Wiener Wahn»

Обсуждение, отзывы о книге «Wiener Wahn» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x