MARTIN SCHULTHEISS
UND FABIAN VOGT
Glauben ist ganz einfach - wenn man nicht muss
Anregungen für eine befreite Spiritualität
Für alle die Freiheit lieben - und ahnen, dass das Geheimnis der Freiheit im Glauben liegt.
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.ddb.de abrufbar.
Die Bibelzitate entstammen der Lutherbibel
(revidierte Fassung von 1984)
oder sind Eigenübertragungen der Autoren.
1. Taschenbuchauflage 2012
ISBN 9783865064547
© Copyright 2007 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Satz: Satzstudio Hans Winkens, Wegberg
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013
www.brendow-verlag.de
Ich setze Liebe mit Freiheit gleich.
Die Liebe zu Gott kann nicht durch Gebote,
sondern nur durch einen Akt der Willensfreiheit bewirkt werden.
ISAAC B. SINGER
Wo der Geist Gottes wirkt, da ist Freiheit.
2. KOR. 3,17
Cover
Titel MARTIN SCHULTHEISS UND FABIAN VOGT Glauben ist ganz einfach - wenn man nicht muss Anregungen für eine befreite Spiritualität
Widmung Für alle die Freiheit lieben - und ahnen, dass das Geheimnis der Freiheit im Glauben liegt.
Impressum Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.ddb.de abrufbar. Die Bibelzitate entstammen der Lutherbibel (revidierte Fassung von 1984) oder sind Eigenübertragungen der Autoren. 1. Taschenbuchauflage 2012 ISBN 9783865064547 © Copyright 2007 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers Satz: Satzstudio Hans Winkens, Wegberg 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013 www.brendow-verlag.de
Zitate Ich setze Liebe mit Freiheit gleich. Die Liebe zu Gott kann nicht durch Gebote, sondern nur durch einen Akt der Willensfreiheit bewirkt werden. ISAAC B. SINGER Wo der Geist Gottes wirkt, da ist Freiheit. 2. KOR. 3,17
Inhalt
Vorwort
Von der Sehnsucht nach Freiheit
Die Weltretter
Die Kulturretter
Die Seelenretter
Die Selbstretter
Die Glaubensretter
Die Segensretter
Die Angstretter
1. Ein »Muss« ist viel einfacher als ein »Du darfst«
2. Ein »Muss« gibt mir das Gefühl, wichtig zu sein
3. Ein »Muss« lässt sich nicht in Frage stellen
Die 3 Freiheiten des Denkens
1. Logik ist nicht alles
2. Zweifeln macht Spaß
3. Selbstbewusstsein tut gut
Die 3 Freiheiten des Handelns
4. Liebe und tu, was du willst!
5. Prüft alles – und behaltet das Gute
6. Einsam bist du klein
Die 3 Freiheiten des Fühlens
7. Aus Erfahrung wird man fromm
8. Wer nicht genießt, ist ungenießbar
9. Geglaubt sei, was stark macht
10. Die Freiheit Gottes
Fazit
Literaturempfehlungen
Glauben ist ganz einfach - wenn man nicht muss. Und Gott sei Dank: In diesem Buch müssen Sie gar nichts. Sie dürfen ... und zwar alles. Sie dürfen es sogar gleich wieder weglegen. Aber wenn Sie Lust haben, dann laden wir Sie zu einer inspirierenden Entdeckungsreise ein. Zu einer kleinen Expedition, bei der es darum geht, der Freiheit des Glaubens auf die Spur zu kommen und dabei zwei Dinge herauszufinden: Was ist Freiheit? Und wie kann ein Mensch wirklich befreit glauben?
»Jesus Christus hat uns zur Freiheit befreit! Daran müsst ihr festhalten. Lasst euch ja nicht wieder durch irgendetwas versklaven.«
(Gal. 5,1)
Zuallererst: Wer im Innersten frei ist, der braucht keine Angst zu haben - vor nichts und niemandem. Auch nicht davor, dieses Buch zu lesen - selbst wenn es möglicherweise manche allzu lieb gewordenen Gewohnheiten in Frage stellt. Es gilt: Sie dürfen sich mit unseren freiheitsliebenden Gedanken auseinandersetzen, aber Sie müssen nicht. Weil es in der Freiheit kein »Muss« geben kann. Überall da, wo jemand Bedingungen an Sie stellt, die Sie erfüllen müssen, wird die Freiheit ausgehebelt.
Im christlichen Glauben gehört diese Freiheit von Anfang an zu den Grundwerten. Sie ist der Gegenentwurf zu all den Bindungen und Begrenzungen, die das Leben einschränken wollen. So schreibt beispielsweise Paulus, der erste christliche Theologe: »Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit.« (2. Kor. 3,17) Und er betont den Wert dieser Freiheit immer wieder. Vor allem sagt er: »Jesus Christus hat uns zur Freiheit befreit! Daran müsst ihr festhalten. Lasst euch ja nicht wieder durch irgendetwas versklaven.« (Gal. 5,1)
Nun ist das Merkwürdige: Wenn man beobachtet, wie Menschen das Christentum in der Praxis leben und erleben, dann ist von dieser Freiheit oft wenig zu spüren. Es scheint, als versinke die Kirche unter einem Berg von Geboten, Strukturen, Vorschriften, Traditionen und ausgesprochenen oder unausgesprochenen Forderungen, die genau festlegen, wie das mit dem Glauben zu sein hat. Eine Sklaverei der Formen, die bestimmt nicht frei macht. Auf diese Weise wirkt Frömmigkeit oft eher abstoßend als ansteckend. Darum bemerkte ja schon Friedrich Nietzsche süffisant über die Christen: »Bessere Lieder müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne. Erlöster müssten mir seine Jünger aussehen.«
Ein Christentum, das nicht frei macht, hat mit Jesus wenig zu tun.
Damit sind wir beim Thema dieses Buches: Woher kommt es, dass der christliche Glaube, der befreien soll, oftmals eher als einengend und bedrückend erlebt wird? Und kann sich ein moderner oder gar postmoderner Mensch des 21. Jahrhunderts überhaupt noch ernsthaft auf den christlichen Glauben einlassen? »Ja«, sagen wir, und darum ist alles, was wir hier ausführen, ein Plädoyer für eine aufgeklärte, unverkrampfte und lustvolle Frömmigkeit, sozusagen eine geistliche Entrümpelung des Glaubens, bei der wir eine Bestandsaufnahme dessen versuchen, was sich in Jahrtausenden an Unfreiheiten, Missverständnissen, Ängsten, Unsicherheiten, Dogmen, Ideologien und Vorurteilen ins Christentum eingeschlichen hat. Letztlich geht es uns darum, dass Glaube wieder zu einer lebensfördernden, leidenschaftlichen, tröstenden und wohltuenden Erfahrung werden kann. Denn ein Christentum, das nicht frei macht, hat mit Jesus wenig zu tun. Also: Schluss mit lustlos!
Wir haben für unser Vorhaben einen sehr konkreten Weg gewählt: Wir stellen Ihnen erst einmal ein Panoptikum markanter religiöser Auswüchse vor - und dann 10 existenzielle Freiheiten, oder besser gesagt: 10 Aspekte der einen großen Freiheit, die nicht nur für einen gesunden Glauben, sondern für das Leben an sich von entscheidender Bedeutung ist. Und wir zeigen, wo und warum wir diese Freiheit bedroht sehen und wie man sich dagegen schützen kann.
Bei aller kritischen Auseinandersetzung mit kleinmachenden Strukturen geht es in diesem Buch vor allem darum, die 10 Freiheiten als dem Leben zugewandte, spirituelle Angebote zu entdecken, die den Horizont weiten und die Selbstständigkeit fordern - in alldem, was unser Denken, unser Handeln und unser Fühlen bestimmt. Dieses Buch will also in die Freiheit und in die Leichtigkeit führen. Trotzdem ist es nicht unbedingt ein leichtes Buch. Denn die geistlichen Umgangsformen, denen wir auf den Zahn fühlen, sorgen ja auch nicht gerade für Heiterkeit. Zumindest noch nicht.
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