Adrian Plass - Der Schattendoktor

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Der Schattendoktor: краткое содержание, описание и аннотация

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Als Jacks Großmutter stirbt, hinterlässt sie ihm einen letzten Brief. Darin berichtet sie ihm von dem geheimnisvollen „Schattendoktor”, der sie in ihren letzten Tagen vor einem schweren Fehler bewahrt hat. Neugierig nimmt Jack Kontakt zu dem Mann auf, der sich nur „Doc“ nennt, und erlebt einen ganz besonderen Arzt: Doc kuriert keine Erkältungen, sondern nimmt sich der inneren Wunden der Menschen an. Seine Arbeitsweise ist absolut unorthodox und geheimnisvoll, weiß man doch nie, was er als Nächstes tut oder wer ihm über den Weg läuft. Jack ist fasziniert, und bald macht der Schattendoktor ihm ein Angebot, das sein ganzes Leben auf den Kopf stellt … Der neue Roman von Adrian Plass über einen Arzt, der sich der inneren Verletzungen der Menschen annimmt. Eine unterhaltsam-einfühlende Geschichte mit viel Humor und unvorhersehbaren Wendungen – einfach typisch Plass!

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Wir hatten einen herrlichen Abend, Jack. Du wolltest unbedingt die Rechnung übernehmen, und ich bin natürlich eine sehr angenehme Gesellschaft. So waren wir beide zufrieden.

Es gab nur einen Moment, der ein bisschen querlief. Weißt Du noch, wie wir mit thailändischem Bier auf Deine Mutter und Deinen Vater angestoßen haben? Das war kein Problem, aber dann sagte ich etwas Unbedachtes:

»Hoffen wir, dass sie glücklich sind, wo immer sie jetzt sein mögen.«

Oder so etwas Ähnliches. Darauf trat ein klammes, furchtbares Schweigen ein, und es wurde sehr unbehaglich. Natürlich wusste ich, warum. Weder Du noch ich werden wohl je diesen abgrundtief scheußlichen Moment vergessen, als Du mich fragtest, warum ich mich offenbar nie sonderlich für das interessiere, woran Du glaubst – für Deine Hingabe ans Christentum.

Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass mir an jenem Tag der Mut fehlte, Jack. Meine Antwort auf Deine Frage war jämmerlich und nur zur Hälfte wahr. Ich glaube, ich sagte etwas in dem Sinn, ich fände keine Substanz in dem, was Du darüber sagtest oder wie Du darüber redetest, oder so etwas Ähnliches. Seither haben wir, wie Du weißt, den Kopf eingezogen, wann immer das Gespräch auch nur annähernd auf dieses Thema kam. Vielleicht war es nur ein ganz kleiner Elefant, aber er versteckte sich immer irgendwo im Zimmer. Und wahrscheinlich hast Du auch gemerkt, dass solche Viecher paradoxerweise immer größer werden, je weniger man sie füttert. Ich glaube, in dem Thai-Restaurant damals haben wir beide das Stampfen schwerer Füße gehört. Mich hat das sehr traurig gemacht.

Ich fürchte, das hier wird ein ziemlich langer Brief, aber ich muss ihn Dir aus zwei Gründen schreiben. Erstens will ich versuchen, es wiedergutzumachen, dass ich so wenig hilfreich und so feige war. Ich will Dir endlich erklären, was ich mit meiner völlig unzulänglichen Antwort damals gemeint habe. Und den zweiten Grund wirst Du vielleicht sehr seltsam und verschroben finden. Er hat mit etwas zu tun, was mir passiert ist, mit einem Erlebnis, das ich nie erwartet hätte. Ich kann mit Etiketten nicht viel anfangen und finde wirklich keine Worte, um zu erklären, wovon ich gerade spreche, also lasse ich es lieber. Sagen wir einfach, es hatte mit der Geburt (ein besseres Wort fällt mir nicht ein) von etwas Neuem zu tun. Vielleicht würdest Du es Glauben nennen. Nahegebracht hat es mir der Mann, von dem ich Dir in diesem Brief erzählen will. Im Zusammenhang mit ihm möchte ich Dir etwas vorschlagen, was Du vielleicht tun solltest.

Also, zuerst: Was habe ich Dir über die Art und Weise, wie Du zu mir von Deinem Glauben gesprochen hast, sagen wollen? Ach je, das ist nicht einfach. Ich muss es wohl einfach denken, fühlen und dann zu Papier bringen. Geh nicht weg.

Okay, ich bin wieder da. Ich habe nachgedacht und nachgefühlt, und jetzt bleibt nur noch eins zu tun. Also los. Ich hatte, wenn Du in meine Richtung über den Glauben gesprochen hast, immer das deutliche Gefühl, dass ich an dem Gespräch eigentlich gar nicht beteiligt war. Mir kam es so vor, als ob Du nur mit Dir selbst redetest statt mit mir. Mich wolltest Du nur an Bord haben, damit ich Dir irgendwie bei der Hauptaufgabe helfe, nämlich Dich selbst davon zu überzeugen, dass Du an das glaubst, was Du da sagst. Das hat mich nicht nur verwirrt. Es hat mich auch traurig gemacht. Wie warst Du nur in diese enge Gefängniszelle aus Furcht und Verwirrung geraten, in der Du immerzu hin und her tigern und laut von der tollen Freiheit erzählen musstest, die Du gefunden hattest und die alle anderen auch brauchten? Das ergab alles keinen Sinn, aber mit angstgetriebener Leidenschaft lässt sich nicht streiten. Also kniff ich. Ich hätte mich ja auch dahinterklemmen und richtig darüber nachdenken und es versuchen können. Aber das habe ich nicht, und das tut mir leid. Ich wollte es einfach nicht aufs Spiel setzen, das mit uns. Ich wollte, dass wir beide so weitermachen wie immer. Ich hoffe, lieber Jack, Du hast wie ich das Gefühl, dass uns das im Großen und Ganzen gelungen ist. Aber ich weiß natürlich genau, dass der Schatten immer da war. Bis jetzt, hoffe ich. Es tut mir wirklich leid, Jack. Bitte vergib mir.

Und mit dem Stichwort Schatten komme ich zu dem zweiten Grund, warum ich diesen Brief schreibe. Ich möchte Dir von etwas erzählen, was mir letztes Jahr passiert ist. Ein paar Dinge in dieser Geschichte sind merkwürdig und für mich einigermaßen peinlich. Du bist erst der zweite Mensch, der von meinem schrecklichen Geheimnis erfährt. Ich fürchte, Du wirst auch ein bisschen bestürzt darüber sein. Oh ja. Ich glaube, ich höre jetzt lieber auf und setze mich morgen früh wieder dran.

Da bin ich wieder. Das Frühstück ist abgeräumt, die Sonne strahlt immer noch, und ich habe keine Ausrede, es vor mir herzuschieben. Also los.

Es war Januar. Du weißt ja, wie es einem im Januar manchmal gehen kann, Jack. Das ist wie so ein Langstreckenflug. Ich habe das nur einmal gemacht, als ich mit William seinen älteren Bruder in Australien besucht habe. Ich weiß noch, wie wir am Flughafen Gatwick in die Qantas-Maschine stiegen und die Kante des Vordersitzes ganz leicht mein Knie berührte. Überhaupt nicht unangenehm, weißt Du. Nur ein ganz leichter Druck. Aber als wir auf dem Flughafen Changi in Singapur zu unserer vierstündigen »Pause« zwischenlandeten, hatte sich diese harmlose Sitzkante in einen rotglühenden Metallspieß verwandelt, der sich in mein Bein bohrte, als wollte er nach Öl suchen. Ich weiß nichts mehr von Changi, außer, wie riesig der Flughafen war und was für ein herrliches Gefühl es war, von dieser gewaltsamen Attacke auf meinen eingepferchten Körper befreit zu sein. Für William war es natürlich noch schlimmer. Er war ja viel größer und dicker als ich. Aber er beklagte sich kaum. So ein Flegel, mir das ganze Jammern allein zu überlassen. Der alte Egoist.

Jedenfalls empfinde ich den Monat Januar genauso, und ganz besonders diesen Januar im letzten Jahr. Du weißt ja, wie sehr ich Deinen Großvater geliebt habe und wie schwer es mir fiel, mich einer Zukunft ohne ihn zu stellen oder sie mir auch nur vorzustellen. Trauer ist etwas Furchtbares, Jack. Du hast es ja selbst erlebt und weißt, wovon ich rede. Ich glaube, wir haben unsere Trauer über den Tod Deines Vaters jeder auf seine Weise durchlebt, aber wir kamen gut miteinander aus, mit unserem Schweigen wie auch mit dem, was wir sagten. Es war für uns beide die richtige Art und Weise, und es funktionierte. Irgendwie haben wir es überlebt, oder?

Aber weißt Du, Trauer geht nie ganz weg. Wir lernen wohl, unser Leben ein bisschen besser zu steuern, einfach über die Runden zu kommen, einfach in den Laden an der Ecke zu gehen und eine Dose Bohnen und einen Laib Brot zu kaufen. Aber das riesige Ungeheuer mit den scharfen Zähnen lauert immerzu irgendwo hinter einem Baum oder hinter der nächsten Ecke, um uns anzuspringen und zu packen und uns daran zu erinnern, dass tief im Innern der Schmerz in Wirklichkeit nie weniger geworden ist.

Trotzdem war ich Ende Dezember sehr zufrieden mit mir. Statt über Weihnachten zu Hause zu sitzen und niedergeschlagen zu sein, hatte ich alle möglichen konstruktiven Pläne für Besuche bei und von Leuten gemacht, die ich mag (unter anderem von Dir, Jack), und Sachen zu unternehmen, für die ich mich schick machen und ein Taxi nehmen und mich richtig ins Zeug legen musste. Es schien sehr gut zu funktionieren. Ich machte nur einen Fehler.

Ich ging nämlich an Silvester, dem schlimmsten Abend des Jahres für viele Leute wie mich, auf eine Seniorenparty in eine anglikanische Kirche in der Stadtmitte von Eastbourne. Ich hätte mir ausrechnen können, wie abgrundtief furchtbar das sein würde. Schüchternes Geplauder bei einem halben Glas warmem Weißwein, eingehende Erörterungen des Zustands unserer Beine, eine Runde Silvester-Bingo, bei der ich einen gehäkelten Eierwärmer gewann, der noch nicht ganz fertig war, und allgemeine gespielte Aufregung um zehn Uhr, als das Programm vorsah, dass wir uns nun gegenseitig auf die Wangen küssen und so tun sollten, als wäre es Mitternacht. Ich weiß nicht, ob Du schon einmal miterlebt hast, wie alte Leute sich unter solchen Umständen gegenseitig küssen, Jack. Senior/in A hält mit beiden zitternden Händen vorsichtig Senior/in Bs Kopf fest, damit dieser nicht durch den Druck des Speckschwartenkusses herunterkugelt und zu Boden stürzt wie eine dieser Steinkugeln, die manchmal die Gartentorpfosten vornehmer Häuser schmücken.

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