Adrian Plass - Der Schattendoktor

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Als Jacks Großmutter stirbt, hinterlässt sie ihm einen letzten Brief. Darin berichtet sie ihm von dem geheimnisvollen „Schattendoktor”, der sie in ihren letzten Tagen vor einem schweren Fehler bewahrt hat. Neugierig nimmt Jack Kontakt zu dem Mann auf, der sich nur „Doc“ nennt, und erlebt einen ganz besonderen Arzt: Doc kuriert keine Erkältungen, sondern nimmt sich der inneren Wunden der Menschen an. Seine Arbeitsweise ist absolut unorthodox und geheimnisvoll, weiß man doch nie, was er als Nächstes tut oder wer ihm über den Weg läuft. Jack ist fasziniert, und bald macht der Schattendoktor ihm ein Angebot, das sein ganzes Leben auf den Kopf stellt … Der neue Roman von Adrian Plass über einen Arzt, der sich der inneren Verletzungen der Menschen annimmt. Eine unterhaltsam-einfühlende Geschichte mit viel Humor und unvorhersehbaren Wendungen – einfach typisch Plass!

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In einem Anfall von Unabhängigkeit warf er nun eine Pfundmünze in den Schlitz unter den Gestellen, entnahm eines der ungebrauchten Teelichter aus einem danebenstehenden Karton und entzündete es vorsichtig an einer brennenden Kerze. Als der Docht aufflammte, entfuhr ihm ein jammervolles Schluchzen, das er sogleich als kleinen Hustenanfall tarnte.

Auf unerklärliche Weise fühlte sich das Schluchzen wie ein Gebet an. Unverschämterweise galt es ihm selbst. So bruchstückhaft und dennoch so aus tiefstem Herzen hatte er Gott noch nie angefleht. Einige Sekunden lang beobachtete er die brennende Kerze und genoss sie wie einen persönlichen Erfolg. Vielleicht würde sich ja, überlegte er, die kaum merkliche, aber unbestreitbar zufällige Bewegung der winzigen Flamme als Symbol der Befreiung erweisen – als Chance auf etwas Neues, wenn er nur den Mut hatte, danach zu greifen. Aber was konnte das bedeuten? Er hatte, jetzt und hier, nicht die leiseste Ahnung.

Vierzehn Tage später würde er den Brief seiner Großmutter öffnen und lesen. Er sollte sein Leben verändern.

2. Alice

Jacks Großmutter war drei Monate zuvor gestorben, wenige Tage vor ihrem neunzigsten Geburtstag. Die Pflegerin von Golden Hands, Barbara, die Alice werktags jeden Morgen beim Aufstehen half, hatte die alte Dame gefunden, das Gesicht auf den Händen ruhend, die Wangen so rosig und die Miene so friedlich wie eh und je. Barbara hatte ein paar Tränen vergossen. Die witzige, schlagfertige Alice war ihr sehr ans Herz gewachsen. Schwer zu akzeptieren, dass sie in dieser Welt nie wieder erwachen würde.

Jack hatte seine Oma immer geliebt und geschätzt. Sie vergötterte ihn und erzählte mit Vorliebe herum, ihr Enkel sei ein gutaussehender junger Mann mit einem Schuljungenschädel und bezaubernden Lächeln, den man ohne Weiteres mit dem Schauspieler Matt Damon verwechseln könnte. Sie war ein helles, nie verlöschendes Licht in den dunkleren Korridoren in Jacks Leben, besonders seit er nach dem Tod seines Vaters allein auf der Welt zurückgeblieben war. Wann immer sie ihn sah, war sie außer sich vor Freude, immer war sie freundlich, immer großzügig. Gut unterhalten konnte man sich mit ihr auch. Eigentlich mehr als gut. Der Witz und der Scharfsinn, die Alice Merton im Gespräch an den Tag legte, machten ihrem innerlich unsicheren Enkel Mut, sich behutsam mit der einen oder anderen Wahrheit über sich selbst auseinanderzusetzen, die keinesfalls für die Öffentlichkeit bestimmt war.

An seinen Großvater William erinnerte Jack sich kaum. Auf dem Sekretär im Wohnzimmer der Parterrewohnung, in die Oma gezogen war, als sie die Treppen nicht mehr bewältigen konnte, standen Fotos von ihm. Sie zeigten einen großen, rustikalen, hellwachen Mann mit zerzausten Haaren, einem zuversichtlichen Lächeln, der auf fast jedem der Bilder seinen Arm schützend um die Schultern seiner Frau legte. Jack war immer amüsiert darüber gewesen, dass Omas weitgeöffnete Augen und das Strahlen auf dem ovalen Porträt ihres Gesichts atemlos zu schwärmen schienen: »Ich kann mein Glück kaum fassen!« Eines Tages hatte er ihr bei Tee und selbstgebackenem Battenbergkuchen, der seltsamerweise mit einem alarmierenden Schuss Rum getränkt war, von seinem Eindruck erzählt.

Tränen schimmerten in den Augen der alten Dame. Sie beugte sich hinüber, um nach einer der in Silber gerahmten Fotografien zu greifen, und betrachtete sie ein paar Momente lang mit schiefgelegtem Kopf. Dann legte sie sie mit der Vorderseite nach unten auf ihren Schoß und tupfte sich mit einem Taschentuch, das sie aus ihrem Ärmel zupfte, die Tränen ab.

»Tut mir leid, Oma«, sagte Jack mit leicht stockender Stimme. »Ich wollte dich nicht traurig machen.«

»Ach du liebe Zeit, nein, du hast mich nicht traurig gemacht, Schätzchen«, erwiderte sie und beugte sich vor, um ihrem Enkel sanft das Knie zu tätscheln. »Daran ist er schuld, der liebe alte Egoist. Einfach so zu sterben und sich aus dem Staub zu machen.«

»Vermisst du ihn denn noch?«

Alice nippte an ihrem Tee. Ein Funkeln machte sich in ihren Augen bemerkbar. Was für alberne Fragen die jungen Leute manchmal stellten.

»Er war sehr gut im Bett.«

Jack starrte hilflos auf seinen Kuchen. Noch nie hatte er einen Battenbergkuchen so interessant gefunden, ob mit Schuss oder ohne. Diese Farben. Diese faszinierende Geometrie.

Sie erbarmte sich.

»Entschuldige, Jack. Ich meine nicht bloß Sex. Obwohl, den vermisse ich natürlich auch, weißt du? Diese vertraute Nähe. Nein, ich meine, er war buchstäblich gut – ein guter Mensch, sogar im Bett.«

Ihre Stimme wurde weich.

»Sie waren die … die Buchstützen meines Lebens.«

»Was?«

»Küsse. Kleine Küsse. Er küsste mich jeden Morgen gleich nach dem Aufwachen, und er küsste mich jeden Abend kurz vor dem Einschlafen. Wie Buchstützen, die dafür sorgen, dass alles sicher an seinem Platz bleibt. Jeden Morgen. Jeden Abend.« Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Darf ich dir etwas über meinen Mann erzählen, Jack?«

Der junge Mann rutschte unbehaglich hin und her. Alice schmunzelte und klopfte mit den Fingern auf das Foto auf ihrem Schoß, als könnte es den Witz verstehen.

»Nein, keine Sorge. Nichts Schlüpfriges, das verspreche ich dir. Es geht um etwas, was dein Großvater einmal gesagt hat. Das war ungefähr drei Monate vor seinem Tod, als er schon sehr krank war. Wir hatten einen sehr netten Nachbarn namens Steve, als wir damals in Nutley wohnten, gleich hinter dem Hügel, ein paar Häuser nach dem indischen Restaurant. Du erinnerst dich wahrscheinlich nicht, aber ich glaube, du bist ihm sogar das eine oder andere Mal begegnet. Wir schreiben uns immer noch zu Weihnachten. Er war einer von diesen großartigen Notsanitätern, wie man sie im Fernsehen sieht. Er war so nett. Wenn es mit seinen Schichten passte, kam er manchmal nach dem Tee vorbei, um mit William zu plaudern. Eines Abends erzählte er uns, ein Kassierer im Supermarkt sei an diesem Tag sehr grob zu seiner Frau gewesen.

›Ich war ziemlich sauer, aber ich wusste nicht, was ich unternehmen sollte‹, sagte er. ›Dann dachte ich: William fällt bestimmt etwas ein. Also, stell dir vor, jemand macht deiner Alice das Leben schwer. Wie würdest du damit umgehen?‹

Mein armer lieber Mann war inzwischen schon bettlägerig und konnte sich kaum noch rühren, aber – ja, was soll ich sagen? Es war wie eine kleine Auferstehung. Er packte mit beiden Händen die Seitengeländer seines Bettes. Die Haare standen in alle Richtungen wie bei einem Windrotor. ›Was ich tun würde?‹, bellte er. ›Ich würde herausfinden, wo der Kerl wohnt, und dann würde ich hingehen, ihn heraus auf die Straße rufen und ihm einen Kinnhaken verpassen!‹

Und ich schwöre dir, Jack, um ein Haar hätte er sich aus dem Bett gestemmt und genau das getan. Er war ein altmodischer Mann. Ein getreuer Ritter. William war alles für mich. Ob ich ihn noch vermisse?« Ihr Blick verlor sich für einen Moment in der Ferne, während sie das Foto unter gekreuzten Armen an ihre Brust drückte. »Mir ist das Glück ausgegangen, Jack – mir ist das Glück ausgegangen.«

Die einzigen Misstöne zwischen Jack und Alice hatten sich ergeben, wenn sie auf seine Glaubensüberzeugungen zu sprechen kamen – oder nicht zu sprechen kamen, besser gesagt. Für Jack war das ein heikles und verstörendes Thema. Eigentlich hatte er nie recht gewusst, wie Oma über solche Dinge dachte, aber sie war eine tragende Wand seines Lebens. Mit ihrer Anerkennung und Ermutigung hatte sie ihm stets Kraft gegeben. Dazu kam die Furcht, ihr könnte eine Ewigkeit voller Freude entgehen, wenn sie nicht die Wahrheiten begriff, die ihm so sehr in Fleisch und Blut übergegangen waren. Es war wie ein juckendes evangelistisches Ekzem, an dem er herumkratzte, bis er wund war.

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