Nora Miedler - Die Musenfalle

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Wiener Scharade Theaterschauspielerin Lilly Sommer hat den großen Sprung noch nicht geschafft. Ein Job in der Werbung könnte ihre angespannte Finanzlage spürbar verbessern. Doch da taucht die Kriminalpolizei bei ihr auf: Zwei mächtige Männer fanden einen gewaltsamen Tod. Lilly hängt mit drin, ob sie will oder nicht. Bei Online-Recherchen stößt sie auf Frieda Bernhards Theaterkommune. Zu diesem illustren Kreis zu gehören ist ein alter Traum. Lilly beschließt, ihr Talent für ein Undercover-Manöver zu nutzen… Nora Miedlers zweiter Kriminalroman: ein ironisch-harter Whodunnit mit faszinierenden Einblicken ins Wiener Schauspielmilieu. Ihr Debüt Warten auf Poirot, ein moderner eigenwilliger Psychokrimi, war der Überraschungserfolg 2009, nominiert für den Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien.

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Ich stand in der Geisterbahn und rauchte, als der Anruf kam. Fluchend bugsierte ich das Gebiss zur Zigarette in die Rechte und fummelte mit den steifgefrorenen Fingern der Linken das vibrierende Handy aus der Hosentasche. Magda! Ich schloss die Augen. Sollte ich die Werbung bekommen haben, würde ich das Rauchen aufgeben. Sogar die Joints. Ich reckte den Kopf vor und lauschte in die Finsternis. Das Kreischen wurde deutlicher, sie mussten beim buckligen Sven mit dem Triefauge angekommen sein. Ich hatte zwanzig Sekunden.

»Hallo?«, hetzte ich ins Handy.

»Rate mal, wer Green Poison ist?«

Mein Herz trommelte gegen die Rippen. »Keine Ahnung. Du?« Weltklassescherz. Magda wieherte trotzdem.

»Rate besser!«

Der Waggon kam über die Anhöhe. Zehn Sekunden.

»Sag schon, Magda!«, flehte ich.

Die Meute entdeckte mich. Der mutigste von ihnen erhob sich von seinem Sitz und zeigte mit dem Finger auf mich. »Igiiiitt!«

Die anderen kreischten.

Magda zelebrierte ihr Sätzchen: »Du bist Green Poison!«

Sie waren da. Ich schob das Gebiss in den Mund und fauchte. Mitten in ihre kleinen Gesichter.

Eines begann zu brüllen, die anderen wimmerten. Der Waggon rollte weiter, dem blutigen Henker entgegen. Ich spuckte das Gebiss aus und drückte das Handy ans Ohr.

»Wo in aller Welt bist du?«, fragte Magda.

»Arbeiten –«

»Wie auch immer, wir treffen uns morgen um zehn mit dem Regisseur und dem Marketingmenschen von Mobitel. Linke Bahngasse achtzehn. Ich beschwöre dich, sei nett zu ihnen. Zeig dich von deiner guten Seite.«

Ich nahm einen hastigen Zug von meiner Zigarette und hustete den Qualm wieder raus. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Egal, vermutlich durfte sie das, wo sie mir eben den Job meines Lebens verschafft hatte.

»Klar doch.«

»Und ich flehe dich an, sei ein Mal pünktlich!«

»Immer.« Die nächste Wagenladung rückte an. »Magda, ich muss Schluss machen. Bis morgen – und danke …«

Ohne ihre Antwort abzuwarten, klappte ich das Handy zu. Ich hob die Zähne vom Boden auf, quetschte sie in meinen Mund, streckte die Hände vor und krümmte die Finger. Knurrend sprang ich auf den Waggon zu, die Eckzähne leuchteten im Dunkeln. Die Glut meiner Zigarette auch.

Die Kinder quietschten. Ich mochte diesen Job.

»Du bist gefeuert!«

Ich fuhr herum. Sepp stand hinter mir und tippte sich mit dem Finger an die Stirn.

»Du hältst dich wohl für besonders klug«, ätzte er.

Ich nickte.

»Und mich für besonders bescheuert.«

Ich zuckte die Schultern.

»Ich hab dir gesagt, du fliegst, wenn ich dich das nächste Mal telefonieren oder rauchen sehe.«

»Ha’ ich nich’ –«, widersprach ich undeutlich, das Handy in der linken, den Glimmstängel in der rechten Hand.

»Verschwinde. Die Zähne legst du mir in die Kabine. Gewaschen.«

Ich hätte sie ihm ins Gesicht gespuckt, wäre nicht der nächste Waggon auf uns zugerattert. Ich lieferte eine Glanzleistung ab, denken Sie an Nosferatu, ich meine Max Schreck als Nosferatu, so eine Glanzleistung. Die Kinder lachten.

»Großartig«, bemerkte Sepp.

Ich steckte das Handy ein, hustete das Gebiss raus und rief: »Das ist, weil du danebenstehst. Wenn ich alleine bin, bring ich die Kinder zum Schlottern.«

Sepp rückte näher. Sein Gesicht war kaum noch eine Nasenlänge von meinem entfernt, automatisch hielt ich die Luft an. »Das ist das Nächste«, knurrte er. »Vorhin haben ein paar von den Knirpsen geheult wegen dir.«

»Das ist mein Job, oder?«

Er ruderte mit den Armen. »Dein Job war, dafür zu sorgen, dass die Kinder wieder mit Schpuckidess fahren wollen, und nicht, sie für immer zu verschrecken!«

Ich presste rasch die Lippen aufeinander. Jedes Mal, wenn er den Namen der armen Geisterbahn verhunzte, musste ich grinsen.

Sepp zerrte mich durch die kleine grüne Tür nach draußen. »Was gibt’s da blöd zum Grimassenschneiden?«

»Vergiss es.«

»Verschwinde!«

Ich hielt die Hand auf.

Diesmal tippte er sich so fest an die Stirn, dass ich bleibende Schäden erwartete. »Dir hat wohl jemand ins Hirn g’schissen. Ich zahl doch keinen Lohn fürs Rauchen und Telefonieren.«

Da packte ich ihn am Jackenkragen. »Ich hab mir grade acht Stunden die Füße wund gestanden und die Seele aus dem Leib geschrien für dich. Du wirst mich bezahlen dafür.«

Er drehte sich so ruckartig zur Seite, dass zwei meiner Nägel an seiner Jacke hängen blieben und von nun an ihm gehörten. »Und was sonst?«, spottete er. »Willst du zur Polizei gehen und jammern, dass du heute kein Schwarzgeld von mir bekommen hast?«

Ich trat einen Schritt näher. »Lieber Sepp, ich bin doch nur eine unwichtige Nebenfigur. Sicher ist die Polizei viel mehr daran interessiert, dass du all deine Leute, und zwar jede Saison, schwarz bezahlst.«

Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen.

Ich schlug einen jovialen Ton an. »Ach komm schon, das war nur Spaß. Gib mir einfach meinen Lohn für heute.«

»Verzieh dich!«

Verdammt, der Idiot wusste genau, dass ich keine Petze war. Ich drückte ihm das Gebiss in die Hand.

»Gewaschen«, sagte ich. »Mein Speichel wird eines Tages viel wert sein, ich würd ihn mir aufheben.«

Angeekelt versenkte er das Plastikding in seiner Tasche.

Es ging mir nicht ums Prinzip. Ich hatte es nicht so mit Prinzipien. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ich die Werbung bekommen hatte, brauchte ich wohl auch nicht mehr um jeden Cent zu kämpfen. Das Problem war nur, ich hatte Hunger. Und während der ganzen letzten Stunden im Spooky­death waren meine Gedanken schon um eine Pizza­schnitte della casa von der U-Bahn-Station gekreist. Ich kramte in meinen Manteltaschen. Zwanzig Cent, zwanzig Cent, zehn Cent, fünfzig Cent – Bingo! Zehn Cent, zwei Cent, zwei Cent, ein Cent … Scheiße, ein Euro fünfzehn reichten nicht mal für eine Pizza Margherita. Was nützte mir ein künftiges Leben in Luxus, wenn ich heute verhungerte?

Freudlos stapfte ich durch die Abenddämmerung, vorbei an geschlossenen Buden, stillen Karussells und schlafenden Attraktionen. Gegen Ende der Saison war es immer so. Die niedrigen Temperaturen und die frühe Dunkelheit lockten kaum noch Besucher in den Prater. Nur die Abgebrühtesten, vorwiegend Familien und Halbstarke, tummelten sich noch hier, die Klientel für Geisterbahnen und Autodrome. Und ein paar Touristen, die auf dem Riesenrad saßen. Für acht Euro fünfzig die Fahrt. Acht fünfzig für Schneckentempo mit ein bisschen Wienblick. Und ich hatte nicht mal zwei achtzig für eine della casa. In meiner Vermessenheit hatte ich sogar darauf spekuliert, mir heute ausnahmsweise zwei Stück zu gönnen. Doch wollte ich an diesem Abend, nach dieser guten Nachricht wirklich jammern? Nein! Ich steigerte das Tempo, fühlte die Endorphine durch meinen Körper tanzen und beschloss, dass ich jemandem von meinem Glück erzählen musste. Flo! Ich tippte und hielt das Handy ans Ohr.

Mailbox, was sonst.

621 gespeicherte Kontakte befanden sich in meinem Handy. Sechshunderteinundzwanzig, doch kaum einer davon war eng genug, um einen Triumph mit ihm teilen zu wollen. Und die Hälfte konnte ich nicht mal mehr zuordnen. Na ja, andere Geschichte. Jung und dumm und zum Glück ewig lange her. Also rief ich meine Eltern an. Das Schwierige und zugleich Angenehme an meinen alten Leutchen ist, dass sie wirklich alt sind. Meine Schwester, das Wunschkind, ist zwanzig Jahre vor mir auf die Welt gekommen. Bei meiner Geburt war meine Mutter sechsundvierzig, mein Vater fast fünfzig. Heutzutage kein Alter für frischgebackene Eltern, ich weiß, aber vor dreißig Jahren war das noch was anderes, und ich hatte meine Kindheit damit verbracht, Mitschüler an den Haaren zu ziehen, die meinen Vater Opa und meine Mutter vertrockneter alter Pudel nannten. Schwierig ist es deshalb, weil sie vieles von dem, was ich sage, nicht mitbekommen. Da ich aber oft rede, ohne vorher zu denken, ist ebendiese kleine Schwäche auch das Angenehme.

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