Ingrid Stahn - Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg

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Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg: краткое содержание, описание и аннотация

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»Von Friedland an den Jakobsweg« ist eine biografische Erzählung des Lebensweges eines Flüchtlingskindes. Die Autorin erzählt von ihren traumatischen Fluchterlebnissen mit den Grausamkeiten und Lebensbedrohungen, die sie als Kind mit ihrer Familie erleben, ertragen und verkraften musste. Viele Jahre nach dem Krieg fand sie als Heimatvertriebene unter der einheimischen Bevölkerung wenig Anerkennung und Annahme. Das Flüchtlingskind in der Person Andrea entwickelt trotz widriger Umstände Kraft und Lebenswille für ein eigenes Leben. Es schafft erfolgreich eine Lebensgrundlage für sich und ihre Kinder. Nie kann sie verweilen und sich den Schwächen hingeben. Sie zieht ihre Kinder allein groß, weil der Mann die Familie verließ. Als die drei Kinder erfolgreich ihre Lebenswege gehen und sie verlassen, muss sie den Sinn für ihr eigenes Leben finden.

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Ein paar Kilometer weiter war Ostpreußen Polen zugeschlagen worden. Während die Russen allen Orten neue Namen gaben, es sollte nichts mehr an die deutsche Vergangenheit erinnern, hatte Polen die Ortsnamen belassen und nur polnisch umgeschrieben. So konnte man in Polen mit etwas Sprachverständnis die alten deutschen Ortsnamen ableiten.

Sie fuhren als erstes nach Friedland, dorthin, wo ihre letzten Kindheitstage in eine unwiederbringliche Vergangenheit gesteckt wurde.

Es schmerzte sie ungemein. Die Brücke über die Alle war wieder aufgebaut, aber längst nicht so schön, wie sie damals war. Sie sprachen darüber, was sie von damals noch in Erinnerung hatten. und suchten die Fragmente ihrer Vergangenheit. Max erinnerte sich an seine Schule, die er noch ein Jahr in Friedland besuchen konnte.

Sie stand unverändert und hatte auch noch ihren deutschen Namen auf einer eingemauerten Steinplatte am Vordereingang. „Agnes-Miegel-Schule”, benannt nach einer großen ostpreußischen Heimatdichterin. Die Kirche stand auch noch unverändert an ihrem Platz. Die Häuserreihe, in der Andrea und Max bis zur Flucht wohnten, muss im Kriegsgeschehen total zerstört worden sein. Max erinnerte sich noch sehr gut an Details. Sie war ähnlich wieder aufgebaut, nur etwas russisch. Der Bahnhof dieser kleinen Stadt befand sich noch am gleichen Standort, konnte jedoch auf Anhieb nicht als Bahnhof erkannt werden. Nur die Gleise und Weichen ließen hier einen Haltepunkt für Züge erkennen. Bretterverschläge, die Hütten oder Gebäude sein sollten, dienten als Bahnhofsgebäude. Es sah aus wie eine verlassene Unterkunft von Holzfällern oder Flößern. Der Bahnhof war noch in Betrieb.

Dann suchten sie die Stelle an der Alle, wo sie als Kinder mit der Mutter immer an den heißen Sommertagen baden gingen. Auch das konnten sie wieder finden. Max zeigte Andrea die Stelle am Ufer der Alle wo die Mutter die Decke ausgebreitet hatte, zum Ausruhen und Erwärmen in der Sonne. Er zeigte Andrea die Stelle von der Wehrmauer der Alle, wo er seinen ersten Kopfsprung in das Wasser riskierte. Das große Wehr mit dem Kraftwerk dazu stand noch wie vor 50 Jahren. Jetzt tummelten sich russische Kinder fröhlich und unbefangen genauso wie damals Max mit seinen Freunden, während die Mutter mit der kleineren Schwester badete, oder auf der Decke lag. Ihre Kindheit spiegelte sich wieder. Trauer, Verlustschmerz, Gefühle, die man schwer formulieren kann, ergriffen diese nun schon altgewordenen Geschwister.

Sechs Kilometer vor Friedland suchten Max und Andrea das Gut Großwohnsdorf, auf dem ihre Großeltern gelebt hatten, hier wurde er geboren. Hier hatte Max noch sehr ergreifende Erinnerungen. Er wurde bis zu seinem 6. Lebensjahr von Großmutter Anna dort versorgt und behütet. Max liefen die Tränen über das Gesicht, als er die Gutsarbeiterhäuser suchte. Er wollte Andrea das Haus von Oma und Opa zeigen, fand es aber nicht. „Hier sieh mal her, hier bin ich mit Opa immer in den Wald gegangen und hier muss das Gebäude gestanden haben, wo die Pferde darin waren.” Das Herrenhaus vom Gut stand noch, jedoch sehr beschädigt und verrottet. Eine Frau kam auf sie zu. Sie war Russin und sprach kein Deutsch. Max sprach dafür perfekt Russisch, so erlitt das Gespräch keine Verständigungsprobleme. Max erklärte ihr den Grund für seinen und Andreas Besuch in der Gegend. Sie war sehr freundlich und zugetan, als sie die Geschichte dieses Besuches erfuhr. Sie erzähle ihre Geschichte, die nicht weniger ergreifend war. als die von Max und Andrea. Sie berichtete, dass sie im Winter 1947 mit vielen anderen Personen aus der Ukraine auf Lastwagen verladen wurden. Sie wurden bei eisiger Kälte durch ganz Russland bis nach Friedland gekarrt. Dort wurde der Laster durch Schrägstellung der Ladefläche entladen. Wer nicht rechtzeitig gesprungen war, wurde abgeschüttet wie Kies oder Sand, danach fuhr der Laster weg. Die Menschen blieben schutzlos in der Kälte ohne Nahrung und Wasser zurück. Sie suchten in den zerbombten Trümmern dieses Gutes, konnten aber nicht einen einzigen Raum finden, der ihnen Schutz geboten hätte. Sie gruben sich Erdhöhlen aus und verbrachten den Winter in diesen Höhlen. Einmal in der Woche sei ein Laster vorbeigekommen, er schmiss zwei Säcke Korn von der Ladefläche in den Wegrand und fuhr kommentarlos weiter. Nach dem Winter hätten die Überlebenden Männer und Frauen dann aus den Resten der zertrümmerten Gebäude Buden zusammengebaut, in die sie einziehen konnten. Im Laufe der Jahre hätten sie diese Buden immer besser ausgebaut, sodass sie nun hier wohnen konnten. Die Russin war sehr ergriffen, sie weinte während der Schilderung ihrer Geschichte. Wenn sie den Mund aufmachte, sah man nur schwarze Stümpfe, die wohl irgendwann als Zähne gewachsen waren. Nur ihre Lebensgeschichte konnte ihr abstoßendes Äußeres versöhnen. Sie war Andrea und Max sehr zugetan, denn sie vereinte ihre tragische Vertreibung aus ihrer Heimat. Alle hatten bitter gelitten, die Sieger und der Besiegte. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als nach Deutschland zu kommen vertraute sie Max an.

Um Andreas Geburtsort zu sehen, fuhren sie in eine Einöde. Links der Strasse erst ein paar tausend Quadratmeter Wiese, dann ein Wäldchen, rechts der Strasse eine Anhöhe, öde , leer, ohne Baum, ohne Strauch, es verbreitete die Atmosphäre eines mit tragischer Vergangenheit beladenen Stück Erde. Gleich zu Beginn dieser Anhöhe befand sich eine Gruppe uralter Obstbäume und eine Trauerweide hinter den Obstbäumen. Auf einem Hang hing eingebettet in Gestrüpp ein etwa 20 Meter langer Stafettenzaun, er war abgefault, aber das Gestrüpp konnte ihn festhalten. „Das sind die Reste deines Geburtsortes Schwönau”, sagte Max. Nun verstand Andrea warum ihr auf allen Standesämtern in Deutschland gesagt wurde, das es ihren Geburtsort gar nicht gäbe.

Hier hatte der brutalste Teil des Kampfes um Königsberg stattgefunden. Hier war alles dem Erdboden gleich gemacht, der Ort Schwönau und zwei weitere Orte. Die Trümmer dieser Orte und die Trümmer von Friedland und die der zerstörten Dörfer und Städte der Umgebung bildeten hier die Anhöhe und den Berg, der vorher nie da war.

Die Trauerweide war das letzte Zeichen eines wunderschönen Park mit einem Teich, auf dem die Kinder damals im Winter Schlittschuh liefen.

Max und Andrea liefen zur Anhöhe, von dort konnten sie besser auf das Gelände herab sehen. „Siehst du dort die etwas hellen, gerade verlaufenden Linien im Wiesengrund gegenüber vor dem Wäldchen?”, sagte Max. Daraufhingewiesen, konnte Andrea auch das linear verlaufende große Rechteck erkennen. Auch fast in einer Linie wachsend, kleine Linguistenzweige, ließen sich deutlich erkennen. Sie kennzeichneten ein etwa 20.000 Quadratmeter großes Areal. Es war einst ein großes Gut mit Herrenhaus, Stallungen, Wohnhäuser und Vorratsgebäuden. Die linear verlaufenden Markierungen waren die Fundamente der Mauer um das Gut. Sie verursachten einen geringeren Wuchs des Grases. Die Linguistenzweige waren hartnäckige Wurzelausschläge aus der Parkanlage vor dem Gut. Max zeigte mit der Hand auf die Stelle am Waldrand, wo das Haus gestanden haben muss, indem Andrea geboren wurde. Ein Bachverlauf gab ihm die Orientierung. Für kurze Zeit hatten beide das Gefühl doch eine Vergangenheit gehabt zu haben, keine verlorenen Kinder zu sein.

Die Geschwister waren dankbar, diese 50 Jahre der Vergangenheit mit der Gegenwart begegnen zu dürfen, das war ergreifend. Sie dachten an die Flucht, wie sie diese Jahre in der Erinnerung hatten. Hier am Ort des Geschehens war alles wieder in die Gegenwart gerückt. Nichts war vergessen, alles war in der Erinnerung geblieben, als sei es gestern erst gewesen, nach fünfzig Jahren erlebten sie ihre Flucht aus der Heimat wie in die Zeit zurück versetzt. Beide ergriff eine tiefe Sehnsucht nach diesem Land. Sie konnten die Verbundenheit mit diesem Platz der Erde deutlich spüren. War es Einbildung? Hier hatten sie den ersten Atemzug ihres Lebens geatmet. Alle Elemente der Natur hatten sie hier geeicht und lebensfähig gemacht. Waren das die Wurzeln ihres Lebens? Stecken sie noch in dieser Erde?

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