Ingrid Stahn - Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg

Здесь есть возможность читать онлайн «Ingrid Stahn - Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

»Von Friedland an den Jakobsweg« ist eine biografische Erzählung des Lebensweges eines Flüchtlingskindes. Die Autorin erzählt von ihren traumatischen Fluchterlebnissen mit den Grausamkeiten und Lebensbedrohungen, die sie als Kind mit ihrer Familie erleben, ertragen und verkraften musste. Viele Jahre nach dem Krieg fand sie als Heimatvertriebene unter der einheimischen Bevölkerung wenig Anerkennung und Annahme. Das Flüchtlingskind in der Person Andrea entwickelt trotz widriger Umstände Kraft und Lebenswille für ein eigenes Leben. Es schafft erfolgreich eine Lebensgrundlage für sich und ihre Kinder. Nie kann sie verweilen und sich den Schwächen hingeben. Sie zieht ihre Kinder allein groß, weil der Mann die Familie verließ. Als die drei Kinder erfolgreich ihre Lebenswege gehen und sie verlassen, muss sie den Sinn für ihr eigenes Leben finden.

Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Andreas Mutter hieß Friederike Prill, war 24 Jahre alt und im 7. Monat mit dem 3. Kind schwanger, als sie diese Nachricht erhielt. Sie weinte tagelang. Weinkrämpfe und monotones Schluchzen wechselten in ihrer tiefen, erschütternden Verzweiflung und Trauer ab.

Andrea und ihr siebenjähriger Bruder Max hatten das Fenster geöffnet.

Die Aprilsonne mühte sich, ihre wärmenden Strahlen wohltuend unter die kühle Frühlingsluft zu mischen. Der lange kalte Winter sollte endlich das Weite suchen, damit die Natur erwachen und alles zum neuen Leben entfalten kann.

Die Kinder hatten Hunger und fühlten sich endlos alleine. Sie wagten nicht, die Mutter um etwas zu Essen zu bitten, schlichen von hier nach dort, um verlegen und voller Angst herum zu gehen, flüsternd, mit leisen Schritten oder auf Zehenspitzen. Die endlose Erschütterung und die tiefe Trauer der Mutter über den Tod ihres geliebten Mannes und Vater ihrer Kinder nahm ihr jede Besinnung. Sie lag schon tagelang im Bett, schluchzte, weinte und jammerte, monotone oder stakkatoartige Schreie verängstigten die Kinder.

Die hungrigen Kinder hatten angsterfüllt Respekt vor dem Zustand der Mutter, hofften aber, dass sie doch bald etwas zu essen bekommen würden. Ihr Hunger war unerträglich.

Andrea rief jedem aus dem geöffneten Fenster zu: „Mein Papi ist tot, mein Papi ist tot!” Max ließ sie einige Zeit gewähren, holte sie aber dann vom Fenster weg.

Im Juni 1944 bekam die Mutter Friederike dann ihr drittes Kind. Es war ein Mädchen und hieß Sibylle und hatte schwarze Haare wie ihr Vater. Andrea hatte nach einiger Zeit entdeckt dass am Fußende von Sibylles Bettchen eine Nuckelflasche mit leckerem Inhalt im Federbett warm gehalten wurde.

Wenn sie von Mutter und Bruder unbeobachtet war, holte sie diese Flasche heraus und trank sie leer, steckte aber die leere Flasche wieder zurück an seinem Platz im Federbett. Die Mutter traute der kleinen Andrea diese Tat nicht zu und vermutete Max als Übeltäter. Sie bestrafte ihn dafür und es bekam ihm noch schlechter, weil er die Tat abstritt. Da Andrea die Flasche immer wieder leer trank, wurden die Strafen für Max von der Mutter immer bösartiger und aggressiver. Eines Tages, als Max wieder ungerechterweise von der Mutter eine gehörige Tracht Prügel bezog, tröstete Andrea ihren Max und schwor ihm, dass sie nie wieder die Flasche leer trinken würde. Er tat ihr furchtbar leid, die Mutter war mit ihren Schlägen in ihrer Wut auf ihn nicht zimperlich. Das Entsetzen der Mutter über ihren unbeherrschten und ungerechten Zorn auf Max mit allen Folgen war groß. Von da an bezog sie die Dreijährige in alle Konsequenzen mit ein, sie schien sogar härter gegen sie zu sein, als gegen Max.

Die Flucht

Ende Dezember 1944 mussten sie aus Ostpreußen flüchten.

Schon lange hatte sich abgezeichnet, dass Deutschland diesen Krieg nicht gewinnen wird. Die Russen befanden sich auf dem Vormarsch gen Westen und das hieß für die Zivilbevölkerung Flucht.

„Los, los, die Russen kommen“, dieser Satz trieb sie zur Eile an, sogar die dreijährige Andrea ließ sich damit antreiben, wenn sie vor Erschöpfung nörgelte, sie erinnerte sich gut an diesen Aufbruch. Im Haus wohnte eine zweite Familie, die auch ihre Sachen packte für die Flucht. Diese hatte schon größere Kinder, da konnte mehr mitgenommen werden.

Andreas Mutter war überfordert, so jung, ohne Mann, alleine mit drei kleinen Kindern. Viele Gegenstände nahm sie in die Hand und sagte: „Wir brauchen das, oder wie soll ich das Baby baden?” Letztendlich resignierte sie, sie packte nicht groß, es wäre ohnehin sinnlos. Drei kleine Kinder, den Kinderwagen, wie sollte da noch von ihr Gepäck geschleppt werden können. Sie hatte damit zu tun, die Kinder zusammen zu halten und ihre hungrigen und müden Quengeleien zu „tragen”.

Um Königsberg hatten schon heftigste Kämpfe stattgefunden.

Im 18 km entfernten Friedland standen die sowjetischen Truppen kurz vor der Stadt. Die Brücke über die Alle sollte gesprengt werden, um das Vordringen der russischen Truppen aufzuhalten. Das hätte bedeutet, dass die Bevölkerung mitten im Frontgeschehen geblieben wäre und nicht mehr aus der Stadt fliehen konnte. Als die Mutter mit den Kindern im Treck einer Massenbewegung von Flüchtenden die Alle-Brücke verlassen hatten, drehte sie sich noch einmal um. Sie standen auf einer Straße, die bergauf ging und alleeartig von großen Bäumen umrahmt war. Sie schauten hinunter in das Tal auf die Brücke und die Mutter sagte: „Gleich gibt es sie nicht mehr und wir werden nie mehr zurückkommen können.” Dieses Bild, die Straße mit den Allee-Bäumen, die Brücke, der Blick auf die Häuser von Friedland und die Worte der Mutter hatten sich bei Andrea so eingeprägt, dass sie 50 Jahre später mit ihrem Bruder eine Reise in die Vergangenheit machte und genau diese Stelle aufsuchte, um dieses Bild aus der Erinnerung wieder zu finden.

Sie fanden es und konnten beide jede Minute von damals nachvollziehen.

Reise in die Vergangenheit

Zu diesem Zeitpunkt, fast 50 Jahre später war Max ein Reiseleiter. Er hatte sich nach der Wiedervereinigung Deutschlands als Existenzmöglichkeit ein kleines Reiseunternehmen aufgebaut und organisierte Reisen in die ehemaligen deutschen Gebiete, die nach dem Krieg für viele Menschen nicht mehr ihre Heimat sein durfte, jedenfalls für die Menschen, die dort einmal geflüchtet oder vertrieben worden sind, deren Heimat es bis zum Kriegsende war. Erst die politische Veränderung zwischen Ost und West ließ eine gewisse Reisefreiheit für bestimmte Gebiete zu, dazu gehörte Ostpreußen, Max und Andreas Heimat bis zu ihrer Flucht Ende 1944. Max sprach mehrere Sprachen und beherrschte geschickt alle landestypischen Bürokratien, die für eine Einreise in diese Gebiete oder Länder bewältigt werden mussten. Es gab viele Menschen in Deutschland, die in ihrem Herzen die Trauer über den Verlust und die Vertreibung aus ihrer Heimat durch die Kriegsfolgen nicht bewältigt hatten, die Sehnsucht und Hoffnung nie aufgaben. Sie nutzten nun die Möglichkeit, um noch einmal in ihrem Leben ihre Heimat zu sehen und ihre Erinnerungen aus der Zeit ihres Lebens vor dem Krieg zurück zu rufen. Nostalgiereisen nannten manche Menschen, die mit solchen Erinnerungen nicht belastet waren, diese Reisen. Wie wichtig aber diese Reisen für die Betroffenen zur Bewältigung ihres Lebenstraumas waren, konnten diese Spötter aus Mangel an Betroffenheit nicht nachempfinden. Für diese Reise hatten Max und Andrea keine weiteren Reisende mitgenommen. Es war ihre ganz persönliche Reise in die Erinnerung ihrer Kinderjahre. Sie wollten alleine sein mit ihrer Erinnerung, ihrer Betroffenheit, mit ihrer Sehnsucht und ihrer Trauer.

Max benutzte für diese Reise sein eigenes Auto. An den Grenzübergängen von Polen nach Russland war er durch seine häufigen Touren und mit seinen großzügigen Geschenken schon bekannt. Er hatte den Kofferraum seines Autos voller Geschenke gepackt. Er wusste, wie man eine dreitägige Wartezeit an der Grenze verkürzen konnte. Unerfahrene Reisende konnten bis zu drei Tage auf ihre Abfertigung an der Grenze warten, wenn sie Pech hatten, erst dann war die Einreise in das russische Land möglich. Max und Andrea wurden aus der Kolonne gewunken, Ausweise und Visa kontrolliert, bei der Überprüfung zollpflichtiger Mitbringsel wurden Geschenke ausgetauscht und die Schranken öffneten sich wenig später für eine ungehinderte Weiterfahrt. Max hatte schon oft die Möglichkeit genutzt, das Land seiner Vorfahren und seiner Geburt wieder zu sehen. So suchten sie alle Orte auf, in denen Tanten und Verwandte der Familie bis zur Flucht wohnten … Er kannte sich zwischen Berlin und Königsberg sehr gut aus, hatte sich fast jeden ehemals deutschen Ort angesehen, zu denen er noch einen Vergangenheitsbezug hatte. So brauchte er nichts zu suchen oder orientierungslos zusammenzufügen. Er konnte zielgenau Andrea überall hinführen. Er zeigte ihr auch ihren Geburtsort. Die Orte Ihrer Kindheit waren nun überwiegend russisches Land. Ihr Königsberg hieß nun Kaliningrad, ihr Friedland hieß nun Prawdjimsk.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg»

Обсуждение, отзывы о книге «Von Friedland in Ostpreußen an den Jakobsweg» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x