Ursula Burkowski - Weinen in der Dunkelheit

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Winter 1953 in Ost-Berlin. Die zweijährige Ursula und ihre Geschwister entgehen nur knapp dem Tod. Von ihrer Mutter verlassen, die sich in den Westen abgesetzt hat, werden die Kinder ausgehungert von ihrem Großvater gefunden. Ursula wird, getrennt von den Schwestern, in dem Kinderheim „Königsheide“ untergebracht, einer Vorzeige-Einrichtung der DDR, in der die Kinder zu mustergültigen „sozialistischen Persönlichkeiten“ entwickelt werden sollen. Für das Mädchen beginnen damit Jahre des Leids …
Ursula Burkowski beschreibt ergreifend und schlicht ihre Zeit im Kinderheim. Sie erzählt von den ersten Erfahrungen als elternloses kleines Mädchen bis hin zu den alltäglichen Problemen einer heranwachsenden jungen Frau, die langsam beginnt, innerlich aufzubegehren gegen die Unfreiheit, der sie ausgesetzt ist. Der Autorin gelingt es mit bewundernswerter Leichtigkeit, ihre Vergangenheit lebendig werden zu lassen und die Leser zu berühren.
„Weinen in der Dunkelheit“, erstmals 1992 erschienen und stark beachtet von Medien und Politik, gilt als ein zentrales Buch zum Thema Heimerziehung. Die Neuausgabe enthält ein aktuelles Vorwort der Autorin, ein Grußwort der thüringischen Stasi-Unterlagen-Beauftragten Hildigund Neubert sowie ausgewählte Pressestimmen.

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Ich ging zu ihm, gab ihm die Hand, sagte brav: »Guten Tag«, konnte aber das Wort »Vati« nicht herausbringen. Im Raum war es sehr still, alle warteten auf das eine Wort, selbst ich wartete. Aus meinem Mund kam jedoch kein Laut.

Da lachte der Mann und sagte: »Ach, weißt du, wenn du nicht Vati sagen willst, musst du nicht Vati sagen, sondern sagst einfach Onkel.«

Meine angespannte Starrheit löste sich, und ich fand diesen Onkel viel netter als seine Frau Tantemutter.

Jedes Wochenende holten sie mich ab, aber eingewöhnen konnte ich mich nie. Mir fehlten die Kinder und das Heim mit seiner Umgebung. Bei den Eltern war ich immer allein. Entweder saß ich am Ofen und spielte mit kleinen Puppen, oder ich musste ihnen meine Lesekünste vorführen. Dazu ließen sie sich regelmäßig die Kinderzeitung »Frösi« ins Haus schicken.

Da ich nicht gut lesen konnte und es auch nicht wollte, hasste ich bald diese bunte Zeitschrift und die Wochenenden. Wenn der Freitag nahte, lag ich nachts wach und dachte: Hoffentlich haben sie dich vergessen und kommen nicht. Aber das traf nie zu. Pünktlich um 10 Uhr holten sie mich ab.

Nur im Sommer war es bei ihnen schöner, da paddelten wir mit den Faltbooten über die Krampe oder den Müggelsee. Die Verwandten meiner Pflegeeltern – Schwester, Mann und Kinder – fuhren auch mit. Sie hatten alle das gleiche Bootshaus, und dort sah ich dann oft meinen Bruder, was mich glücklicher machte, als wenn ich nur mit Erwachsenen zusammen war.

Mein Bruder

Meinen Bruder lernte ich erst kennen, als ich schon sieben Jahre alt war.

Mit Hilfe der Erzieher bauten die älteren Kinder ein Wasserbecken. Beim Bau des Beckens standen wir Kleinen in einer Reihe und reichten Steine weiter. Wir nannten es nur Planschbecken, zum Schwimmen war es zu flach, doch zum Baden reichte es. Es hatte die Form eines abgerundeten Dreiecks. Der Wassereinlauf befand sich in der Mitte des Beckens, an der tiefsten Stelle. Vom Schutzgeländer des Wassereinlaufs machten die Jungen Hechtsprünge. Wir Mädchen hatten keine Chance, auf das Geländer zu kommen, weil wir von den Jungs gestukt ***wurden.

Auf diesem Geländer sah ich zum ersten Mal meinen Bruder. Mit einer Freundin lag ich auf der Decke, und wir beobachteten neidisch die Jungen.

Plötzlich sagte ein Mädchen aus einer anderen Gruppe zu mir: »Der gerade da oben steht, ist dein Bruder.«

»Was«, rief ich erstaunt, »mein Bruder?«

Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nichts von einem Bruder. In mir erwachte die Erinnerung an eine Kinderschwester, die mich oft auf ihren Schoß nahm und mir von einer Schwester erzählte, die ich noch habe. Später dachte ich, ich hätte alles nur geträumt.

Den Jungen schaute ich mir genauer an, er machte einen tollen Hechtsprung. Angeber, dachte ich.

Neugierig hielt ich es nicht länger auf der Decke aus und lief zu ihm ins Wasser.

»Wie heißt du?«, fragte ich.

Er sah mich verdutzt an und sagte: »Warum willst du das wissen?«

»Weil ich vielleicht deine Schwester bin«, antwortete ich.

»Ich heiße Dieter B.«, rief er aufgeregt.

»Und ich Ursula B.«

Wir hatten tatsächlich denselben Nachnamen. Nun fragte er: »Wie lange bist du schon im Heim?«

»Schon immer«, sagte ich.

Wir gingen zur Decke, unterwegs erzählte er mir, dass er in vielen verschiedenen Heimen gewesen war, bis man in seiner Akte entdeckte, dass er noch eine Schwester in Berlin hatte. So brachten sie ihn hierher, in mein Heim.

Endlich war ich nicht mehr ganz allein. Obwohl mein Bruder in einer anderen Gruppe wohnte, fühlte ich mich den anderen Kindern gegenüber sicherer. Die Geschwister im Heim hielten zusammen, nun gehörte ich dazu.

Dieter bekam die Schwester meiner Pflegemutter als Mutter. Zu ihrer Familie gehörten das große Mädchen, das mich damals aus dem Heim abgeholt hatte, ein Sohn und der Mann. Nun waren wir Geschwister endlich wieder zusammen, doch durch unsere Pflegeeltern erneut getrennt.

Obwohl die beiden Elternpaare miteinander verwandt waren, sah ich meinen Bruder an den Wochenenden selten. Darüber war ich sehr unglücklich, manches Mal hasste ich unsere Pflegeeltern und meinen Bruder dafür, denn er fühlte sich bei ihnen wohl.

Wiedersehen mit Christian

Nach meinem achten Geburtstag erlebte ich durch die Fürsorge einer Erzieherin eine besondere Freude. Während der Mittagsruhe kam sie in den Schlafraum und sagte zu mir: »Komm, steh leise auf, es ist Besuch für dich da!«

Wer soll mich schon besuchen, fragte ich mich. Plötzlich schob sich Christian durch die Tür. Drei Jahre waren seit seinem Unfall vergangen, und trotzdem erkannte ich ihn sofort wieder. Vor Freude fiel ich ihm um den Hals und heulte los. Er stand ganz ruhig da und lächelte nur. Als ich von ihm ließ, merkte ich, wie sehr er sich verändert hatte. Er war gewachsen, etwas blass – aber was war mit seinen Augen? Sie sahen immer nach oben.

Weshalb sieht er mich nicht an, dachte ich und fragte ihn: »Christian, was ist mit deinen Augen?«

Er drehte sich zu mir, fast flüsternd hörte ich seine Worte: »Ich bin blind, ich kann nie mehr sehen.«

Entsetzen packte mich, das konnte nicht wahr sein, vielleicht machte er nur wieder einen seiner Späße. »Christian, wie viele Finger zeige ich dir?«, fragte ich verzweifelt.

Er sagte eine falsche Zahl. Nun probierte ich es noch einmal und noch einmal, ich wollte es nicht glauben.

Große Traurigkeit breitete sich in meinem Innern aus, ich fühlte mich immer noch schuldig. Da ergriff ich seine Hand und führte ihn die Treppe hinunter zum Spielplatz, auf dem wir so viel erlebt hatten. Kinder, die uns begegneten, grüßten freundlich, keines lästerte. Wenn wir sonst mit Jungen spielten, hieß es gleich: »Ei, ei, ei, was seh ich da, ein verliebtes Ehepaar!«

Im Wald redeten wir über unsere früheren Erlebnisse, dann schaukelten wir, und ich fühlte mich so glücklich wie an dem Tag, als ich meinen Geburtstag erfuhr und Christian noch bei mir war.

Dann spielte ich blind, mit geschlossenen Augen wollte ich Christian suchen. Dabei wurde mir erst richtig klar, wie schlimm es für ihn sein musste, nie mehr sehen zu können, wo er doch wusste, wie alles aussah.

Am Abend fuhr er in sein Heim zurück. Der Abschied fiel uns beiden schwer, wir weinten. Einige Kinder, die um uns herumstanden, kicherten verlegen. Ich drückte ihn an mich, und er versprach mir, mich öfter zu besuchen.

Leider hatten die Erzieher keine Zeit für unsere Probleme. Ich habe Christian nie mehr gesehen.

Ämterplan

Wieder einmal kam eine neue Erzieherin. Wenn sie Dienst hatte, durften wir nach der Schule draußen spielen. Das machte sie sofort beliebt.

Unser Tagesablauf war sonst sehr streng geregelt. Geweckt wurden wir um 6.15 Uhr. Egal, was für ein Wetter war, wir mussten unseren Körper durch Frühsport abhärten.

Nach dem Frühstück (es gab immer das gleiche: Suppe und Marmeladestullen) beeilten wir uns mit den Ämtern. Dafür stellten die Erzieher jede Woche einen Ämterplan auf. Zimmerdienst bedeutete: fegen, den Fußboden wachsen und anschließend mit dem schweren Bohnerbesen auf Hochglanz polieren, für Ordnung in den Schränken und im Zimmer sorgen. Es musste auch darauf geachtet werden, dass die Betten in vorgeschriebener Weise gebaut wurden. Den Zimmerdienst machte keiner gerne, ständig gab es deswegen mit irgendeinem Mädchen Streit.

Verhasst war mir der Waschraumdienst, bei dem man alle Waschbecken mit Ata scheuern musste. Von dem Gekratze und Gequietsche bekam ich immer eine Gänsehaut. Noch mehr ekelten mich die dreckigen Klos, die dazugehörten.

Den Mülldienst machte ich gern. Dabei brauchte man nur die Ecke mit den Besen in Ordnung zu halten und den Mülleimer wegzubringen. Mit ein wenig Glück fand ich hin und wieder etwas Brauchbares darin.

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