Hella Scholz - Es war eine Mutter - Abschied Stück für Stück

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Die Mutter, als Einzelkind aufgewachsen hatte sich schon immer nichts sehnlichster gewünscht als viele Kinder zu bekommen. Sie bekam ihre Jahreszeitenkinder. Die erste Tochter Steffi kam im Januar 1948 auf die Welt, der Sohn Reinhard ein Jahr später im Juni 1949, in glücklicher zweiter Verbindung wurde dann noch das Herbstkind, die Tochter Silke im September 1959 geboren und im verspäteten Frühling der Nachzügler Hella im März 1963, da war die Mutter schon 40 und die Hella 15 Jahre jünger als ihre große Schwester Steffi, die für sie ihre »kleine« Mutter wurde. Die große Mutter liebte alle ihre Kinder und gab ihre Liebe weiter an sie und das war nicht wenig. Auch hatte sie noch genug Liebe und Kraft um ihre eigene Mutter im Alter und ihren, sie mehr als sein eigenes Leben liebenden Mann in schlimmer Krankheit zu versorgen und sie beide bei sich zu behalten – bis zum Schluss. Nun hatte sie eigentlich keine Wünsche mehr. Doch noch den einen, sie wünschte sich nichts sehnlichster als auch im hohen Alter, wenn die Kraft nachlässt, bei ihrer Familie bleiben zu können. Ihre Kinder versprachen es ihr, egal was komme, sie versprachen es ihr, weil sie es selber wollten, sie versprachen es ihr, immer und immer wieder …

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Hella Scholz

Abschied Stück für Stück

Es war eine Mutter

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2014

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind

im Internet über http://www.dnb.de/abrufbar.

Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhalt

Cover

Titel Hella Scholz Abschied Stück für Stück Es war eine Mutter Engelsdorfer Verlag Leipzig 2014

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de/ abrufbar. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder:

Vorwort

Teil 1

Kartoffeln und Hering

Mütterliche Aufklärung

Der Tauchgang

„Ich dachte, wenigstens hier geht es gerecht zu…“

Einen Korkenzieher bitte

Die Wunderpille

Der Verlobte

Großmutter, was hast du für schöne Beine?

Sperrstunden und kein Tanz

Ihr erster Mann

Die tolle Saalfeier

Schokolade statt Fahrkarte

Die zwei Enten

Der neue Vati

Die Eltern haben es eilig

Urlaub mit Zelt und Lebertran

Das Myom auf Beinen

Die Kinder hielten zusammen

Die große und die kleine Mutti

Der Bastard

Mit viel Einsatz

Grüne Heringe und Klöße

Die Stollenbäckerei

Unbeschwerte Kindheit

Der Trabi

Der Telefonanschluss

Trost und Halt

Neue Zeiten der Aufklärung

So selbstlos kann doch keiner sein

Die hintere Buchreihe

Rheinische Frohnatur

Ehrenamt und Heimarbeit

Ganz schön fette

Mit Schirm und Eierlikör

Ungerechtigkeiten

Studienbaby

Sorgenkind

Das Wunschessen

Die späte Reisetante

Ein doch nicht so schlechter Kerl

Schöne gemeinsame Urlaube

Ein ganz toller Rodler

Der große Familiensinn

Testament und Wende

Rommékönigin

2. Teil: Abschied Stück für Stück

Pfeffermühle Gastspiel Jürgen Walter im Konzert

„Warum hast Du es nur so eilig?“

Die Kastanie

Bei mir könnte ja auch ein Mann sein

Essen auf Rädern

Der 80.Geburtstag

Die Holperfahrt und der Rollator

Fahrt nach Warnemünde

Neues Auto

Wetterprobleme

Der Strandkorb

Toilettengänge

Hausbesuch

Keine Atemübungen heute

Tablettensorgen

Mein Kopf macht mich noch ganz verrückt

Die verlorenen Zähne

Vampire überall

Weiterbildung für Mutter und Sohnemann

Kur erforderlich nach erneuter Begutachtung

Kündigung und Wechsel

Schief wie ein Fragezeichen

Familienübersicht

Vorsorgevollmacht

Ein ungutes Gefühl

Rollstuhl, Fernsehen und Musik

Und was nun?

Gäste und Blumen

Demenzbetreuung

Wer sagt, dass sterben einfach ist

… und Abschiednehmen

… und Trauer

Nachwort

2. Nachwort aus aktuellem Anlass

Danksagung

Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder: Den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter.

Die Mutter, als Einzelkind aufgewachsen, hatte sich schon immer nichts sehnlichster gewünscht als viele Kinder zu bekommen.

Sie bekam ihre Jahreszeitenkinder.

Die erste Tochter Steffi kam im Januar 1948 auf die Welt, der Sohn Reinhard ein Jahr später im Juni 1949. In glücklicher zweiter Verbindung wurde dann noch das Herbstkind, die Tochter Silke, im September 1959 geboren und im verspäteten Frühling der Nachzügler Hella im März 1963. Da war die Mutter schon 40 und die Hella 15 Jahre jünger als ihre große Schwester Steffi, die für sie ihre „kleine Mutter“ wurde.

Die „große Mutter“ liebte alle ihre Kinder und gab ihre Liebe weiter an sie und das war nicht wenig.

Auch hatte sie noch genug Liebe und Kraft um ihre eigene Mutter im Alter und ihren, sie mehr als sein eigenes Leben liebenden Mann in schlimmer Krankheit zu versorgen und sie beide bei sich zu behalten – bis zum Schluss.

Nun hatte sie eigentlich keine Wünsche mehr. Doch noch den einen, sie wünschte sich nichts sehnlichster als auch im hohen Alter, wenn die Kraft nachlässt, bei ihrer Familie bleiben zu können.

Ihre Kinder versprachen es ihr, egal was komme, sie versprachen es ihr, weil sie es selber wollten, sie versprachen es ihr, immer und immer wieder …

„Demenzerkrankungen gehören zu den großen Herausforderungen unserer langlebigen Gesellschaft“, sagt Prof. Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health an der Leipziger Uni.

Hochrechnungen für Europa haben ergeben, so erklärt sie, dass sich die Zahl der Demenzkranken von sieben Millionen im Jahr 2000 auf 16 Millionen im Jahr 2050 erhöhen werde. Im Gegenzug dazu nimmt der Anteil der Personen, die sich um die Erkrankten kümmern können, dramatisch ab. Kamen 2000 auf einen Demenzkranken 70 Menschen im Erwerbsalter, so werden es 2050 nur noch 21 sein. Demenz ist der häufigste Grund für eine Heimeinweisung älterer Menschen. 50 – 70 Prozent aller Alten- und Pflegeheimbewohner leiden heute daran. Die meisten Senioren möchten in ihrer Wohnung, in ihrem privaten Umfeld bleiben. Doch von der Erkrankung an Demenz bis zur Unterbringung im Heim vergehen im Durchschnitt nur knapp drei Jahre. Das sind Ergebnisse neuester Studien, an denen die Leipziger Medizinprofessorin Steffi Riedel-Heller, die seit Jahren an der Medizinischen Fakultät der Universität über Demenz und Depression im Alter forscht, federführend beteiligt ist. „Die meisten Demenzpatienten wollen in ihrer Wohnung bleiben, zu Hause alt werden“, erzählt die Forscherin. Aber vielen bleibe die Heimeinweisung nicht erspart.

Die Heimbetreuung sei nicht nur die bei den Betroffenen am wenigsten beliebte Variante, sondern auch die mit Abstand teuerste, so Steffi Riedel-Heller. In einer weiteren Studie, die noch läuft, versuchen die Wissenschaftler daher herauszufinden, ob es möglich ist, dass Senioren durch präventive Hausbesuche länger in ihrer Wohnung bleiben können.

Die Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, wie jeder selbst dem Gedächtnisverlust vorbeugen kann. Und diese Maßnahmen klingen keineswegs spektakulär. „Jeder sollte alle Chancen des Alltags nutzen, um sich zu bewegen“, rät die Medizinprofessorin. Treppensteigen, Gartenarbeit, zu Fuß gehen, all das beugt vor. Ebenso wichtig sei die geistige Aktivität, viel lesen und sich neuen Herausforderungen stellen. Auch im Alter könne man zum Beispiel noch ein Instrument lernen. Wichtig sei außerdem, soziale Kontakte zu pflegen und sich gesund zu ernähren.

Auszüge aus Gesundheit und mehr. der Patientenzeitung, im Jahr 2011

Demenz, Frauen-Power an Leipzigs Uni-Klinik

Vorwort

Für den Betroffenen ist es eine sehr leidvolle Erfahrung zu merken - und oft gibt es solche Momente des Bemerkens – wie nicht nur die allgemeine Kraft, sondern auch das Gedächtnis, die Orientierung – da nicht nur die örtliche, auch die zeitliche, die soziale – nachlässt und man eine unbeschreibliche Unruhe und Unsicherheit verspürt, eine Abwehr, eine Angst vor allem Neuen entwickelt und sich leider sogar das Bekannte in Fremdes verwandelt.

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