Gerd vom Steinbach - Aufbruch im Miriquidi - Chemnitzer Annalen

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Aufbruch im Miriquidi - Chemnitzer Annalen: краткое содержание, описание и аннотация

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Der geschichtsinteressierte Roland ist unzufrieden mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Historie seiner Heimatstadt. Seiner Meinung und Kenntnis nach, halten die Chroniken nicht der faktischen historischen Betrachtung stand. Dass aber wissenschaftliche Erkenntnisse und tatsächliche Abläufe nicht unbedingt übereinstimmen müssen, erlebt er am eigenen Leib, als er nach einem Verkehrsunfall das Bewusstsein verliert und in der Person einer vergangenen Zeit wieder erwacht. Im Abstand von Jahrhunderten taucht er in die Gegebenheit der Stadt Chemnitz ein, in die Zeit ihrer Entstehung und Entwicklung, und findet sich im Alltagsleben wieder. Nicht die großen geschichtlichen Ereignisse stehen im Mittelpunkt, wohl aber wird darauf Bezug genommen. Der Autor entführt den Leser zunächst in die Zeit vor der Stadtgründung, als die Ungarn im 10. Jahrhundert einfielen und das Land von den Deutschen besiedelt wurde. Der zweite Teil führt in das 12. Jahrhundert, in dem auf dem sumpfigen Flussgebiet die eigentliche Gründung der Stadt erfolgte.

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„Das mag sein, aber was bringt es uns zu sagen, wie alt unsere Stadt ist?“

„Es bringt uns vielleicht nichts, aber was bringt es, die Behauptung aufzustellen, sie sei um 1170 gegründet worden? Die Pegauer Mönche werden weder die Ersten gewesen noch allein in die Wildnis gezogen sein, um hier ein Kloster und einen Markt zu errichten. Weder Barbarossa noch Kaiser Lothar hätten in der Einöde einen Markt befohlen, wenn hier keine Menschen gelebt haben, zumal er außerdem auch ziemlich abseits der vormaligen Handelsstraßen lag.“

„Das mag sein. Trotzdem gehen heute die Historiker davon aus, dass die Besiedlung erst mit der Stadtgründung nach 1170 vorankam. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus muss man dem recht geben, denn ohne Beweis ist jede andere Behauptung nur eine Hypothese und kein Fakt.“

„Diese Denkweise gefällt mir nicht. Wenn die Kreativität fehlt, wird man nie zu neuen Erkenntnissen kommen.“

„Kreativität allein reicht aber nicht aus, mein Freund. Nun, vielleicht erfährst du etwas Neues im weiteren Verlauf?“

Roland winkt unmutig ab und geht wieder in den Schulungsraum. Eigentlich hatte er vorgehabt, die Veranstaltung abzuhaken und nach Hause zu fahren, aber nun hatte er es sich überlegt, vielleicht könnte ihm die anschließende Diskussion doch etwas geben.

Die obligatorische Frage der Veranstaltungsleiterin nach Wortmeldungen der Teilnehmer zum Thema wird mit Schweigen quittiert. Sichtlich konsterniert blickt der Referent in die Runde. Er scheint seine Ausführungen weitaus interessanter zu finden als seine Zuhörer.

Endlich meldet sich schüchtern eine junge Frau aus der hintersten Reihe: „Herr Doktor, nach Ihren Darlegungen sind die Pegauer als erste Deutsche in die hiesige Region gekommen. Wie weit war die Besiedlung durch die Sorben zu dem Zeitpunkt schon vorangekommen?“

Der Dozent räuspert sich kurz und holt dann zu einer breiten Erklärung aus, deren Quintessenz schließlich ist, dass er im Wesentlichen auch nicht mehr weiß als von Wolfsjägersiedlungen, die hier vermutet werden.

„Ach, Mensch“, überlegt Roland, „wenn die Chroniken im 18. und 19. Jahrhundert von älteren Ursprüngen berichten, muss es doch dafür Quellen gegeben haben. Warum zweifeln wir bloß alles an, was die Alten so sicher wussten?“

„Herr Doktor“, meldet er sich zu Wort, „Ihrem Vortrag entnehme ich, dass Sie weder aus den archäologischen Untersuchungen noch aus aktuelleren Forschungsarbeiten neue Erkenntnisse über unsere regionale Geschichte gewinnen konnten. Warum betiteln Sie dann diese Veranstaltung mit den Worten ‚jüngste Erkenntnisse‘? Das waren doch alles Aussagen, die wir schon seit zehn Jahren hören.“ Der Referent zieht mokant die Augenbrauen nach oben.

„In der Geschichtsforschung“, näselt er, „gibt es nicht alle Tage neue Erkenntnisse. Aus manchen Funden kann man auf Neues schließen, aber das muss dann erst hieb- und stichfest abgeglichen werden. Dafür sind wir Wissenschaftler und so kommt es, dass manche Erkenntnisse noch nach Jahren ‚neue Erkenntnisse‘ sind. – Als Laie oder Fantast kann man natürlich alles hineininterpretieren.“

„Wieso bezeichnen Sie Aussagen, die gegen Ihre Kenntnisse gerichtet sind, als falsch, sie können doch sehr wohl richtig, jedoch nicht gesichert sein?“

„Ich glaube nicht, dass dieser Disput uns weiterbringt. Sie können ja gern an eine frühere Stadtgeschichte glauben, aber einen Beleg gibt es dafür nicht, womit das Ganze wissenschaftlich vollkommen uninteressant ist.“

„Das kräftige Tiefdruckgebiet über den britischen Inseln führt ein starkes Regenband nach Mitteleuropa. Der Deutsche Wetterdienst hat eine Sturmwarnung ausgegeben. Aufgrund des Temperaturrückgangs unter den Gefrierpunkt ist verbreitet mit Glatteis zu rechnen. Es wird ausdrücklich …“ Roland schaltet das Radio aus und steigt aus dem Wagen.

„Lass es meinetwegen aus Kübeln gießen und den Schlossteich zufrieren, ich bin da.“ Er ist zwar hier und jetzt allein, aber er kann es nicht lassen, seinen Kommentar zu äußern. Über diese Eigenart mokiert sich sein Sohn immer wieder aufs Neue. Gern äfft er ihn nach:

„So und jetzt muss ich …“ Mit einem Lächeln auf den Lippen steigt Roland aus dem Wagen und lässt die automatische Schließanlage klicken. Während das Licht im Fahrerraum langsam verlischt, geht er zum Garagentor und hebt die lange Haltestange aus der Öse. Eine plötzliche Sturmbö reißt ihm den schweren Flügel aus der Hand, drückt ihn nach außen und lässt ihn gegen das Tor der Nachbargarage schlagen.

„Ach, du grüne Neune, hier ist Rom offen!“, knirscht er durch die Zähne und springt hinterdrein, um das Tor zurückzuholen. In diesem Augenblick wird der Flügel zurückgewuchtet und, kaum dass er ausweichen kann, fällt schwer ins Schloss. „Mistwetter, verdammtes! Ich breche mir noch alle Knochen! Jetzt jagt man doch keinen Hund vor die Tür!“ Vor Schreck erbleicht lehnt er sich keuchend gegen das raue Holz und während er am dicken Schlüsselbund in der Jackentasche zerrt, geht nun eine wahre Sturzflut nieder. Wie, um der Situation die entsprechend komische Würze zu verleihen, hat sich der Ring jedoch im Futterstoff verhakt, welcher sich seinem rohen Zerren nun nicht länger widersetzt und mit einem grässlichen Reißen nachgibt. Aufgebracht schlägt Roland den Kragen hoch und spürt missmutig, wie das kalte Wasser über den Nacken rinnt. Er hat keinen Blick für das imposante Schauspiel, das ihm die Natur bietet. Der Sturm beugt die langen, schmalen Pappeln, dass sie vor Qual ächzen. Die Sträucher, soweit sie keinen Schutz im Windschatten haben, verneigen sich vor den entfesselten Elementen bis tief auf den Boden. Das wenige letzte Laub beging längst Fahnenflucht von seinem angestammten Platz und die braunen Blätter fegen gleich Geschossen durch die Luft.

Mit einiger Kraftaufwendung stemmt sich Roland gegen den Sturm und erklimmt die drei ausgebrochenen Stufen zu Fahrbahn. Den Blick stur auf die in der Dunkelheit kaum zu erahnende Gartensparte jenseits der Straße gerichtet, sehnt er sich danach, zügig die wenigen Meter bis zum wohligen Zuhause zurückzulegen und endlich die Wohnungstür hinter sich schließen zu können. Roswitha wird schon den Tisch gedeckt haben.

„Und dann gibt es einen schönen heißen Tee!“, murmelt Roland vor sich hin, zieht die Schultern fröstelnd hoch und dreht das Gesicht zum Schutz vor dem Unwetter nach rechts. Urplötzlich umfasst ihn gleißende Helligkeit und malt seinen Schatten in bizarrer Länge auf den nassen Asphalt. Den schweren Stoß an der Hüfte, den Flug durch die Luft und den harten Aufschlag nimmt er schon nicht mehr wahr, nur das Licht erweitert sich zu einer Grelle von hunderten Flutlichtmasten.

Teil I

Der Zug zum Miriquidi

Langsam und undeutlich, wie durch einen Pelz gedämpft, dringt unverständliches Gemurmel an seine Ohren, welches die Nervenstränge mühevoll in das Gehirn leiten, wo es hundertfach von pulsierendem Schmerz bedrängt und ganz schwach als Wahrnehmung registriert wird. Gleich einer Gebirgsquelle sprudeln die Eindrücke allmählich immer zügiger und finden endlich ihren Ausdruck im Erkennen.

„Mein Gott, das hätte schlimm ausgehen können!“

„Es ist schlimm ausgegangen! Sieh doch mal die linke Seite an, er blutet wie ein gerissenes Schaf.“

„Hoffentlich ist im Inneren noch alles an seinem Platz.“

„Gebe es Gott, dass es ihm nicht geht wie …“

„Lass mal gut sein, Wiprecht“, wirft Frieda ein, „niemand weiß, ob er später lahmen wird, auch wenn er allemal – genau wie sein Vater und seine Brüder – keine Rücksicht gegen sich selbst kennt!“

„Über diese Härte ist eure Mutter fast zerbrochen!“ Wiprecht ist nicht bereit, so schnell Frieden zu geben.

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